Ich hatte dir zwar schon ein schönes Wochenende gewünscht, aber das hier möchte ich noch loswerden (und dann ist die Diskussion mit dir in diesem Thread für mich beendet):
Du behauptest immer, ich würde von einem einzelnen Pächter, der etwas zuviel kirrt, auf das ganze Kollektiv hier Rückschlüsse ziehen. Du kennst doch gar nicht die Verhältnisse hier. Sicher gibt es auch einen großen Teil, die ihre Kirrungen maßvoll beschicken und auch deren Zahl in einem sinnvollen Zusammenhang mit der Reviergröße steht. Aber es gibt genauso einen großen Teil (verlange jetzt bitte keine Prozentangaben), die es eben nicht tun, wo täglich der halbe Eimer Mais in die Kiste kommt, die zudem noch so löchrig ist, dass Rot- und Rehwild an den Mais können, wo die Rüben im Dezember schon auf der Wiese liegen, 10 m neben der umfangreichen Maiskirrung. Erst auf den "freundlichen" Hinweis des Kollegen wurden die Rüben eingezäunt, geht so was nicht vorher, muss man es drauf ankommen lassen? Der Pächter vom Nachbarrevier regt sich auf und verlangt von uns, das anzuzeigen, er selbst will es nicht tun, man könnte es sich ja mit dem Nachbarn verderben (Orginalton). Nur, von uns zeigt keiner mehr verbotene Fütterungen oder Kirrungen an, weil es außer Ärger nichts bringt. Die Untere Jagdbehörde gibt die Sache an die Bußgeldstelle weiter, die schreiben den Pächter an, der gibt das ganze seinem Rechtsanwalt, der schreibt an die Bußgeldstelle und behauptet, sein Klient wäre so unschuldig wie ein neugeborenes Baby, das muss der unbekannte Dritte oder der böse Nachbar gewesen sein. Wer hat den von den Forstbeamten die Zeit, sich den ganzen Tag mit der Videokamera auf die Lauer zu legen? Und das dann bei 5-15 Jagdrevieren und entsprechend vielen Kirrungen. Da es dem Pächter nicht nachgewiesen werden kann, dass er so viel gekirrt hat, wird das Verfahren von der Bußgeldstelle eingestellt. Der Pächter beschwert sich bei der Gemeinde über den bösen Förster, der ja nur seinen Job tut und der Bürgermeister, wenn er kein Rückgrat hat, leitet das entsprechend eingepackt weiter. Wenn du das zweimal gemacht hast, kommst du zu dem Schluss: Was rege ich mich drüber auf, sollen die doch machen, was sie wollen. Ist traurig, aber auch menschlich. Ein Pächter hatte, als unser Kreis noch nicht ESP-Gebiet war, 20 m von der Grenze zum benachbarten ESP-Kreis einen Luderplatz mit Wildschweinefleisch angelegt. Die Sache wurde angezeigt, er kam damit durch.
Nur wird der Schuss irgendwann nach hinten losgehen, wenn die z.B. Novellierung des LJG erfolgt. Die Trennung von Jagd- und Fütterungszeiten bei der letzten Novellierung war ein Resultat der maßlosen Fütterungen schon im November, die Begrenzung der Kirrmenge auf 3 kg pro Kirrung und Tag ebenso. Jetzt liegen halt zwei Kirrungen 20 m auseinander und schon gehen 6 kg.
Was kommen könnte, ist eine weitere Begrenzung der Kirrmenge nach unten und die Begrenzung auf eine Kirrung/100 ha Wald. Irgendwas kommt auf jeden Fall. Es müsste nicht sein, wenn diese Deppen sich an die Regeln halten würden. Aber mit Vernunft sind halt nicht alle gesegnet. Leiden müssen dann auch die vernünftigen unter den Konsequenzen.
So, jetzt aber endgültig ein schönes Wochenende, Bl... Norbert.
[ 25. April 2003: Beitrag editiert von: blaserr93 ]