Sauen-Bremse mit wenig / keinen Fluchstrecken?

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Hallo,

wir haben zur Zeit, wie eigentlich jedes Jahr, in der Jagd eines Freundes in Brandenburg heftige Probleme mit Wildschaden durch Schwarzwild an frisch gemähten Wiesen. Das Problem ist, dass die Wiesen an ein riesiges feuchtes Schilfgebiet (ca. 30ha) grenzen, in dem es vor Schwarzkitteln nur so zu wimmeln scheint. Das Schilf ist einfach undurchdringlich.

Leider kommen die Sauen oft nur 10-20m auf die Wiesen zum brechen heraus. Die bisher geschossenen Kaliber wie 7x64/65R, 308Win, 8x57 und 9,3x62 befriedigten bei Stücken in der Klasse ab 50/60kg bis in den 1XX kg Bereich nur sehr wenig von den Fluchstrecken. Es sind teilweise einfach 50-60m Fluchstrecke zu viel!!!
Die Bergung der Sauen ist dann richtige Schweißarbeit die locker mal 2 Stunden dauern kann. Außerdem ist der Einsatz eines Schweißhundes in dem undurchdringlichen Schilfgebiet mehr als bedenklich und Gefährlich. Zudem besteht gerade in den Sommermonaten die Gefahr des schnellen Verhitzen des Stückes.

Nun soll eine richtige „Schweinebremse“ her für meine Jagdfreund, die die Sauen möglichst in der Regel nach maximal 20m zum Liegen bringt; gute Blatt- und Kammerschüsse natürlich vorausgesetzt.

Zu welchem Kaliber ratet ihr?
(ich hatte meinem Jagdfreund auf Anhieb was in Richtung 375H&H, 416 Rigby, 9,3x64 oder 10,75x68 geraten)?

Geschoß?

Die Schussentfernungen sind eher als gering zu betrachten, in der Regel 50-100m.


Danke und Gruß

Türkentaube
 
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DAS Kaliber, welches in jeder Situation jedes Schwein zuverlässig umwirft, wird es nicht geben.

Eigentlich sind die von Dir geposteten Kaliber absolut ausreichend. Bei schweren Sauen fehlt wohl manchmal der Ausschuss, aber gerade dann machen sie down. Was willst Du noch viel mehr als 9,3x62/9,3x74R? Evtl. bringt es etwas, den Haltepunkt zu verändern, auch wenn man dann ggf. Wildbretverluste hinnehmen muss.

Ein gutes Schwarzwildkaliber ist sicherlich noch die 8x68S, wobei man auch bei der manchmal noch suchen muss.
 
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Hallo!
Ich denke die von dir genannten Kaliber sind ausreichend-
wichter als das Kaliber ist das richtige Geschoß und der Treffersitz.
Am besten voll auf die Vorderachse...

WH, MeisterE
 
G

Gelöschtes Mitglied 4508

Guest
Schiess die Sauen vorne, dann bleiben sie auch am Platz, auch mit 7x57 oder .308. Hinter Blatt kann JEDE Sau bei JEDEM Kaliber noch Deine genannten 50 bis 60m Fluchtstrecke machen.

Das ist eine Tatsache, die auch der Lodengruenste akzeptieren muss ... die 10 auf der DJV-Scheibe sitzt schlicht und ergreifend falsch.
 
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Die ersten Kaliber können mit entsprechender Geschosswahl alle Kriterien erfüllen. Ein weiches TMR wirkt da ware Wunder, so meine Erfahrung. Die zusätzliche Energie ab .375 etc aufwärts nützt nichts, wenn sie durch den erzielten Ausschuss wieder flöten geht. Und gerade bei den "Safari-Kalibern" wird es schwierig weiche TM zu bekommen, da diese ja i.d.R. für größeres Wild konstruiert sind. (schieße selbst auch die .375-bin sehr zufrieden mit TMR, ist blos nicht von jedem sicher zu beherrschen, erst Freitag hat mir jemand die Waffe wohlwollend nach dem ersten Schuss zurück gegeben.."ja, das reicht mir" war seine Aussage :lol:

Meine Empfehlung TMR möglichst schwer in 8x57 oder 9,3xXX.
Alternativen in meinen Augen noch Nosler BallisticTip oder H-Mantel :wink:

WH
 
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Schießen üben. Das beste Kaliber ist "Treffen". :wink:

Auch Kaliber im 10 oder 11 mm-Bereich wirken nur "umwerfend" wenn sie richtig fassen. Besser hochblatt abkommen wenn's nicht mehr laufen soll.
 
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wir schießen die unteranderem die 8x68s mit 11,7g KS
nur die ist fast schon wieder zu schnell und macht selst mit dem ks wenig kaputt...
(kommt nat. auf den treffer an )
 
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PatrickM schrieb:
Schießen üben. Das beste Kaliber ist "Treffen". :wink:

So is das.

Ich habe mir angewöhnt immer aufs Blatt zu schießen.
Mit meiner 8x68 und Nosler Partition oder auch dem CDP Geschoß liegen die Sauen meist am Anschuß.
Treff ich sie etwas hinter dem Blatt gehen die noch ein paar Meter.

Ausnahmen bestätigen diese Regel. :roll:
 
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Danke für eure bisherigen Antworten (es dürfen aber gern noch mehr Meinungen werden).

Am Treffersitz Kammer/ Blatt soll gem. Aussage und fester Meinung meines Jagdfreundes nicht gerüttelt werden, er lehnt Kopf/ Teller und Trägerschüsse kategorisch ab!!!

Wie es sich hier herauskristalisiert scheint großes Kaliber wie 8x68S, 9,3x62 und 375H&H mit einem weicheren TM-Geschoß seinem Wunsch recht nahe zu kommen.

Türkentaube
 
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Splitterbombe nehmen... KJG oder Jaguar oder so... dabei je mehr Kaliber desto besser... dann auf die 10... im schlimmsten Fall hat das stück nur noch wenige Sekunden zu laufen, bevor es bewusstlos wird...

Ein TM ist eher unberechenbar im Zielverhalten...

Leider ist es so, dass gerade Schwarzwild ständig 'unter Strom steht' und so diese wenigen Sekunden effektiv nutzen kann und wird, da durch den Schuss selber häufig keine lähmende Wirkung erzielt werden kann... das nennt sich dann Schusshart...
Vielleicht nicht gleich, wenn sie austreten drauf schießen, damit sie sich etwas entspannen können...

Also müsste man, der Stoppwirkung wegen, wohl auf die Blätter/Wirbelsäule geschossen werden... dann ist es auch mit Kaliber und Geschoss nicht so wichtig... obwohl obige einen nicht so optimalen Treffersitz (also keine Knochen erwischt) eher ausgleichen kann...
 
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Türkentaube schrieb:
Danke für eure bisherigen Antworten (es dürfen aber gern noch mehr Meinungen werden).

Am Treffersitz Kammer/ Blatt soll gem. Aussage und fester Meinung meines Jagdfreundes nicht gerüttelt werden, er lehnt Kopf/ Teller und Trägerschüsse kategorisch ab!!!

Wie es sich hier herauskristalisiert scheint großes Kaliber wie 8x68S, 9,3x62 und 375H&H mit einem weicheren TM-Geschoß seinem Wunsch recht nahe zu kommen.

Türkentaube

Hat hier jemand was von Teller- oder Trägerschüssen geschrieben?

Auch die dickste Pille wird Deinem Wunsch nicht sehr nahe kommen, wenn Du "nur" irgendwo auf der Kammer abkommst.
 

Aki

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Wenn Du sie auf 50-60 m heranbekommst nimm FLG. Aus meinem Drilling habe ich dabei sehr gute Erfahrungen gemacht.
 
G

Gelöschtes Mitglied 4508

Guest
Türkentaube schrieb:
Am Treffersitz Kammer/ Blatt soll gem. Aussage und fester Meinung meines Jagdfreundes nicht gerüttelt werden, er lehnt Kopf/ Teller und Trägerschüsse kategorisch ab!!!
Türkentaube

Das ist auch voellig ok. Allerdings ist ein beim Schwarzwild schoen weit vorne platzierter Schuss gelegentlich auch schon mal ein Traegerschuss (anatomisch betrachtet). Das ist aber kein Problem, da die Wirbelsaeule in dem Bereich vor der Kammer einen gehoerigen Schlenker nach unten macht. Ein Treffer in dem Bereich wird genau die Wirkung erziehlen, die angestrebt ist.

Wer also gut vorne Blatt anhaelt kann auch schon mal ein wenig verrutschen und die Sau kommt trotzdem sicher zur Strecke - und liegt dabei auch noch.
 

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