Hallo zusammen,
auch mal eine Jagdgeschichte von mir.
Vor einiger Zeit habe ich mir eine Wildkamera gekauft, ich bin seit dem ersten Einsatz total begeistert.
Nach zahlreichen Fotos von Bachen mit Frischlingen oder Rehwild konnte ich am 01.07.2011 einen stärkeren Keiler dank dieser Kamera bestätigen.
Ich fand einen stark frequentierten Wechsel der unter einem alten Gatterzaun durch ging, also von Sauen belaufen war. In etwa 8 Meter Abstand brachte ich die Kamera an, in der Hoffnung nun auch bald Schwarzwild bestätigen zu können, nach dem Benutzungsgrad des Wechsels mussten das so viele sein dass die Anzahl nur noch mit denen der Gnuherden im Ngorongoro-Krater zu vergleichen sein konnte.
Nach ein paar Tagen war dann dieser Keiler zu sehen.
In letzter Zeít habe ích nur sauen gesehen die nicht Jagdbar waren und dann dieser Kerl hier.
Vom Jagdtrieb gepackt bauten wir direkt einen kleine Ansitzleiter die wir in dem verwilderten Weinberg 20m neben dem Wechsel aufstellten.
Am darauffolgenden Morgen saß ich um kurz vor vier auf dieser Leiter, aber leider kam nichts .
Die Kamera ließ ich noch ca 1 1/2 Wochen hingen, bestätigte so immer wieder Ricke mit Kitz , Böcke und Füchse.
Nach einigen Tagen war wie von Geisterhand der alte Zaun auf gemacht worden, vermutlich hat " Jemand" sich gedacht dass so dann auch Rotwild dort durch ziehen kann. :wink:
Der Keiler jedoch blieb verschwunden.
Am 14.07 beschloss ich spontan die Leiter oben im verwilderten Weinberg zu beziehen, eher um zu schauen ob sich schon was tut im Bezug auf die herannahende Blattzeit.
Ich pirschte ganz langsam den Berg hoch, langsam und leise deswegen weil ich mich dort mitten im Einstand befand.
Jetzt überschlugen sich die Ereignisse, ich setzte mich auf die Leiter, legte das Glas neben mich und positionierte meine Waffe so,dass ich sie im Falle des Falles direkt griffbereit hätte.
Ich saß noch keine 15 Sekunden, da hörte ich direkt neben mir im Gatter ein Stück Wild in meine Richtung trollen, ich dachte an Rehwild.
Im Glas konnte ich erkennen SAU.
Waffe hoch, entsichern und einstechen war eine Bewegung, da stand die Sau schon weiter oben am Zaun, etwa 20m oberhalb des Wechsels.
Sofort konnte ich sie als stärkeren Keiler ansprechen.
Ohne zu zögern schoss ich, der Keiler preschte nach vorne in den Zaun drehte um und lief wieder in den Zaun, ich dachte schon ans schlimmste, aber war mir sicher gut abgekommen zu sein.
Dann ging er vorne hoch und überschlug sich, nach kurzem Schegeln war dann wieder Ruhe eingekehrt.
Nach ein paar Minuten habe ich es nicht mehr ausgehalten, bin zum Anschuss und dort lag ein kapitaler Keiler.
Da ich in meine Freude immer teilen muss, rief ich sofort Land und Leute an, mein Bruder und ein Freund ( mit Pick up) kamen dann zum bergen.
Erst beim aufladen auf den Pick up, merkte ich dass der rechte Lauf gebrochen war und nur noch schlenkerte, vermutlich von einem Autounfall.
Zuhause angekommen wurde der Keiler versorgt und verblasen.
Bier lief bis spät in die Nacht gut, was ich am anderen Tag auf der Arbeit noch leidvoll daran erinnerte.
Die Waffen habe ich gestern abgekocht 20 cm!!!
Somit mein bisher stärkster Keiler was die Waffen anging, vom Wildpretgewicht war ich überrascht, er wog nur 70 kg.
Gruß Hampel Waldwicht