Gestern Abend konnte ich eine ÜLB aus dem Weizenfeld zwicken...
Der Wildschaden dieses Jahr hält sich bis jetzt in Grenzen.
Die Sauen gingen bei uns bisher nur in einem Weizen-Feld zu Schaden.
Dort saß ich gestern ab 21 Uhr an...
Die Kanzel steht auf einer Waldzunge, und in 3 Richtungen kommen dann 200m
Weizen....4. Richtung Wald, 3 Seiten des Feldes sind von Wald umschlossen.
Beim Angehen der Kanzel durch´s Weizenfeld konnte ich vereinzelt kleine
Nester ausmachen, Von der Kanzel aus ebenso nur ganz vereinzelt....
Ich hatte mich also schon auf einen ruhigen Abend eingestellt....
Gegen 21:45 Uhr sah ich einen Rehbock, besser gesagt sein Haupt, welches aus
dem Weizen heraus ragte. Und als ich mir ihn gerade näher ansehen wollte,
hörte ich "flächig umknickende Halme"
Da bahnte sich etwas schweres seinen Weg durch den Weizen.
Der Bock und ich sahen wie gebannt in die Richtung, aus der das Geräusch kam.
Er entschied sich nach ca. 5 Minuten, daß es jetzt Zeit ist zu gehen, und ich entschied mich, daß es Zeit ist, das Gewehr auf die Brüstung zu legen....
Es kam Schmatzen zur Geräuschkulisse hinzu und es wurde klar, daß
Sauen im Weizen sind....
Lange Rede, Kurzer Sinn:
Ich konnte sie nicht ausmachen. Ich habe ca. 1/4 Stunde gebannt das Schmatzen und Krachen verfolgt und konnte nicht sehen, wo sich der
Weizen bewegte.
Dann nahm ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahr.
Sie waren in einem kleinen Nest, 40m von der Kanzel entfernt angekommen,
ca. 5m neben der Spur, auf der ich angewechselt hatte....
Gewehr zum Fesnter rein gefummelt, zum anderen Fesnter raus gefummelt,
am Fesnterrand angestrichen, 4 Sauen, alle gleich groß.
Das erste frei stehende raus gepickt und Bumm....
Gleich nachrepetiert und die Geräusche verfolgt...
Sie spritzen in alle Richtungen auseinander, bis schließlich Ruhe einkehrte.
Nach einer Zigarrettenlänge packte ich meinen Kram zusammen, und bewegte mich vorsichtig Richtung Anschuss.
Den fand ich, es lag aber keine Sau da. Ich markierte den Anschuss mit einem
Pappiertaschentuch gut sichtbar auf derm Weizen.
Ich ging zum Auto, legte meinen Rücksack ab und rief den Pächter an, er solle mit Hund kommen, da ich im Dunkeln alleine im Weizen keine Sau nachsuche....
Bis zum nächsten Morgen wäre sie verhitzt....
Er kam, und wir fanden die 30Kg schwere Überläuferbache ca. 30m vom Anschuss weg. Der Schuss saß knapp hinter dem Blatt. Schweiß wie aus der Gießkanne. Passt.
Die Wildschadens-Abwehr Sauen sind mir 100x lieber als die Kirrsauen.
Deshalb das Erlebnis heute mal etwas ausführlicher....
Gruß,
Manuel
Statistik:
ÜLB 30Kg
Entfernung ca. 40m
mit CZ550 /8x57IS/ 12,7g Hornady Interlock @ 800m/s
Flucht 30m
EDIT: Bild nachgereicht