Darüber kann man gerne diskutieren. Wollte jetzt auch nicht so einen blöden Ton anschlagen, hab wohl auch micht meinen besten Tag…
Beim Thema Feldrand mulchen muss man natürlich gerade in diesem Faden seeehr vorsichtig sein
Fakt ist aber auch, dass das einwachsen von Gräsern & Kräutern durch das Mulchen deutlich unterdrückt wird. Nimmt man dazu noch den Punkt von fehlenden, neuen Wirkstoffen bei den Herbiziden kann man es vielleicht etwas nachvollziehen. Für die Biodiversität ist es mit Sicherheit nicht förderlich, ohne Frage.
So sinnlos wie es
@colchicus gerne darstellt ist es aber auch nicht, genausowenig wie ein Allheilmittel
Schönlaneen Sonntagabend noch
Dannn frage ich mich, wie in Tschechien und anderen Ländern die Landwirtschaft ohne Mulcher klarkommt. In unserem Revier wird kein einziger qm gemulcht.
Ja es gibt an jedem Acker die sog. Störzone, wo neben Kulturpflanzen auch Ackerwildkräuter wachsen, weil dort vielleicht der Pflanzenschutz nicht so weit in Richtung Feldrain gegangen ist. Dieser Streifen ist vielleicht 0,5 m breit. Das macht Sinn, aber wenn der Mulcher eben breiter ist dann wird es Unsinn.
Zum x-ten Mal für die Pflanzenerzeuger:
Wir haben die Ackerfläche, wo sich die Kulturpflanzen mit der Segetalflora, sprich den Unkräutern um Wasser, Licht und Nährstoffe streiten. Ich bin selbst in der (Wild)pflanzenzucht tätig und weiß wovon ich rede.
Auf den Feldrainen haben sich mit den Jahren Grünlandgesellschaften etabliert. Deren Pflanzen gehen von wenigen Ausnahmen nicht ins Feld.
In der sog. Störzone gibt es Ackerwildkräuter.
Ich geh mit jedem Landwirt auf den Feldrain, und wette das von 20 vielleicht einer weiß was er da gerade niedermulcht.
Aber hier gilt offensichtlich das abgewandelte Sprichtwort: Was der Bauer nicht kennt, das mulcht er!
Hier ein Feldrain neben einem Biofeld:
10 Jahre mindestens nicht gemulcht: Rote und Weiße Lichtnelke, Nachtkerze, Wilde Karde, Malve, Wiesenlabkraut( nicht Klettenlabkraus, das geht in den Acker) usw.
Leute, aus dieser Pflanzengesellschaft kommt keine einzige Art ins Ackerland!! Aber kennen müsste man sie eben....
Hier ein schmaler Rain mit Tanacetum, der geht nie in den Acker, auch dieser Rain wird nicht gemulcht, Bio angrenzend!!!
Mit der Natur arbeiten, nicht gegen sie. Stabile und hochwachsende Pflanzengesellschaften unterdrücken Gehölze. Hier wurde die Störzone gemulcht, aber der angrenzende Epilopiumbestand bleibt unangetast. Mulchen fördert z.B. die Ackerkratzdistel. Lernt hat kein Landwirt in seiner Ausbildung.
Auch hier wurde nur ein schmaler Streifen gemulcht, und das Ausfallgetreide wurde abgesprizt.
Auch hier blieb die angrenzende Hochstaudenflur mit Brennnessel, Mädesüß etc. unangetastet. Das sind Überwinterungsgebiete für Insekten und Deckungstrittsteine für Hühner.
Das Bildungsdilemma macht vor keiner Berufsgruppe halt. Der Polizist kennt nicht mehr den Unterschied zwischen Reh und Hirsch und der Landwirt nur Kulturpflanzen und Ackerwildkräuter. Jägerprüflinge bekommen Schweißausbrüche wenn es um den Unterschied zwischen Fichte und Tanne geht.
Es fehlt an einer guten Ausbildung. Den Leuten kann man nur teilweise einen Vorwurf machen.