Reviergestaltung im Niederwildrevier

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Ich weiß nicht ob ich es schaffe, bin übers Wochenende weg aber ein paar Bilder hab ich. Wer was in Papierform will:
Biotopverbesserung im Feld durch Heckenpflege, erschienen bei
Heintges Lehr- und Lernsystem, nicht nur für Jungjäger.
Wir haben 11 km Hecken im Revier, davon 7 km zwischen den Feldern. Wir mussten vor 15 Jahren die Bauern erst wieder überreden, dass sie Hecken pflegen müssen und auch dürfen. Die Angst vor dem Naturschutz saß tief im Nacken.
Wir haben aus den Baumreihen Zug um Zug niederwildtaugliche Deckungen geschaffen, heute die Grundlage für die Winterdeckung des Rebhuhnes bei dieser Schneelage. Anfangs bauten wir zuviel Reisig ein,da steckte sich dann der Fuchs im freien Feld.
Das mit den Christbäumen mache ich auch, sie werden verkehrt herum in den Boden geschlagen, ein paar Brombeeren dazwischengesetzt und los gehts.
Während früher ich selbst die Motorsäge herumschleppte, bin ich inzwischen mehr zum Manager geworden mit der Farbsprüdose. Hackschnitzel sind begehrt und die Bauern machen es mit schwerem Gerät so wie wir es uns vorstellen. Wir bestimmen was stehen bleibt und wegkommt. Ziel ist die Förderung der Artenvielfalt und Beseitigung von vermeidbaren Beieinträchtigungen der Landwirtschaft.
Natürlich gibts mal wieder Unstimmigkeiten mit dem Naturschutz aber ich sage nur, wir machen eine Nesterzählung nach Laubabfall bei mir und bei Euch, dann ist gleich Schicht im Schacht. Da wird schon mal gehäckselt und in die Hecke geblasen.
Schlimm ist es wenn Kommunen mit der Heckenpflege anfangen, das geht königlich in die Hose. Die sollen im Stadtpark bleiben.
Wie gesagt ein paar Bilder später.
Spannend, auf die Bilder freue ich mich
 
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Jedes Revier ist anders. Colchius wie sieht's bei Dir mit Hasen aus? Bei uns ist Wiesenvogelschutzgebiet da würden praktisch alle Bäume und Büsche entfernt nur weite offene Meede Landschaft. Für Hasen auch Recht gut. Das für die Bussarde, Weihen keine Ansitzmöglichkeiten gibt bringt eigentlich nichts. Auch wenn das Gebiet mit 600 Hektar nur bei uns schon Recht groß ist fliegen die Greife in 2 Minuten von außerhalb ein und sind in jeder Ecke zu finden
Krähen nicht vergessen.
 
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Jedes Revier ist anders. Colchius wie sieht's bei Dir mit Hasen aus? Bei uns ist Wiesenvogelschutzgebiet da würden praktisch alle Bäume und Büsche entfernt nur weite offene Meede Landschaft. Für Hasen auch Recht gut. Das für die Bussarde, Weihen keine Ansitzmöglichkeiten gibt bringt eigentlich nichts. Auch wenn das Gebiet mit 600 Hektar nur bei uns schon Recht groß ist fliegen die Greife in 2 Minuten von außerhalb ein und sind in jeder Ecke zu finden
Screenshot 2022-11-28 092944.jpg
Das ist der aktuelle Stand beim Hasen. Uhu haben wir auch. Krähen eher wenig. Keine Standpaare seit Jahren, vielleicht mal Grenzgänger. Aber die mögen den Jagddruck nicht. Im Sommer sind dann z.B. nach der Maht Junggesellentrupps das. Aber das ist die Deckung gut und das Problem ist nicht so groß. Die Schlüsselmonate sind März - April - Mai. Die entscheiden über den Niederwildzuwachs.
Der Bussardbestand steht und fällt bei uns im Winter mit den Mäusejahren. Die Hecken sind fast überall in einem optimalen Deckungszustand. Überall hängen Automaten, Fasan und Huhn müssen nicht zwingend ins Freie.
Weihen brauchen keine Anwarten im Gegensatz zum Bussard. Sie jagen fast ausschließlich im Suchflug. Die brauchen keine Bäume. Sie sind in Wiesenbrütergebiete "sehr erfolgreich". Aber wie heißt es so schön: "Wer alles schützen will, schützt nichts°
 
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Hätt beinah gestern schon gefragt, jetzt also doch: legen die also auf Jagd auch Wert auf möglichst geräuschlose Fortbewegung?
Sicherlich spielt das eine Rolle. Fasane übernachten gerne am Boden in raschelnder Deckung, Z.B. Miscanthus, Pragmites, etc. Ist das Raubwild mal "auf der Rennbahn" ist das schon die halbe Miete.
 
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Es nützt ja nichts die Weihen sind recht aktiv aber sie sind nun Mal zu Recht geschützt. Wir füttern nicht ist für die Jagd ein Nachteil da die Fasane sehr schnell bei den Silohaufen sind und damit bei den Häusern. Wir haben noch 6 aktive Landwirte im Dorf.
 
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Das ist der aktuelle Stand beim Hasen. Uhu haben wir auch. Krähen eher wenig. Keine Standpaare seit Jahren, vielleicht mal Grenzgänger. Aber die mögen den Jagddruck nicht. Im Sommer sind dann z.B. nach der Maht Junggesellentrupps das. Aber das ist die Deckung gut und das Problem ist nicht so groß. Die Schlüsselmonate sind März - April - Mai. Die entscheiden über den Niederwildzuwachs.
Der Bussardbestand steht und fällt bei uns im Winter mit den Mäusejahren. Die Hecken sind fast überall in einem optimalen Deckungszustand. Überall hängen Automaten, Fasan und Huhn müssen nicht zwingend ins Freie.
Weihen brauchen keine Anwarten im Gegensatz zum Bussard. Sie jagen fast ausschließlich im Suchflug. Die brauchen keine Bäume. Sie sind in Wiesenbrütergebiete "sehr erfolgreich". Aber wie heißt es so schön: "Wer alles schützen will, schützt nichts°

(y)
 

K2

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Das ist der aktuelle Stand beim Hasen. Uhu haben wir auch. Krähen eher wenig. Keine Standpaare seit Jahren, vielleicht mal Grenzgänger. Aber die mögen den Jagddruck nicht. Im Sommer sind dann z.B. nach der Maht Junggesellentrupps das. Aber das ist die Deckung gut und das Problem ist nicht so groß. Die Schlüsselmonate sind März - April - Mai. Die entscheiden über den Niederwildzuwachs.
Der Bussardbestand steht und fällt bei uns im Winter mit den Mäusejahren. Die Hecken sind fast überall in einem optimalen Deckungszustand. Überall hängen Automaten, Fasan und Huhn müssen nicht zwingend ins Freie.
Weihen brauchen keine Anwarten im Gegensatz zum Bussard. Sie jagen fast ausschließlich im Suchflug. Die brauchen keine Bäume. Sie sind in Wiesenbrütergebiete "sehr erfolgreich". Aber wie heißt es so schön: "Wer alles schützen will, schützt nichts°
Lieber Colchicus, wie immer perfekt zusammengefasst, unsere Erfahrungen und Massnahmen sind deckungsgleich.
Wir haben am Samstag eine schöne Niederwildjagd gehabt, pro Schütze ein Treiber, lagen am Ende 2 Stück/Flinte auf der Strecke.
Aber bei enormem Tau und ohne Wind waren die Bestände nass und man mußte die Hasen in der Sasse sehen und herauswerfen, sonst blieben sie liegen. Fazit : Nicht nur die Schützen , auch die Treiber müssen die Hasenjagd nach so langer Abstinenz ( über 30 Jahre) wieder neu erlernen. die Strecke belief sich auf unter 25% der dort nächtens gezählten Menge !
 
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Oh Mann, Pragmites liegt bei Euch flach? 😭Oder ist es Rohrglanzgras? 15 cm Nasschnee? Gibt es sowas bei Euch?
Was machen da im Januar die "high Birds" im Schilf? Hoffentlich werde die Verluste nicht so stark. Der Bewuchs steht nimmer auf..
Die LR1-Flächen sehen sehr gut aus! 👍
 
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Ja, tatsächlich das ist das Pragmites. Ich denke mal weil es solange warm war und es auch keinen Sturm bisher gegeben hat war einfach noch zu viel Blattmasse dran. Der frühe Naßschnee tat dann sein übriges. Wenn der wie sonst immer erst gegen Ende des Jahres oder im Januar kommt stehen oft nur noch die Stengel, dann passiert nicht so viel.
In der Tat sehr interessant was die Fasane im Januar machen aber das werden wir ja sehen.. Zur Ostseite hin steht aber auch noch allerhand Schilf. Die Verluste dürften aber tatsächlich in diesem Winter höher sein als die letzten Jahre.
 
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Seit drei Jahren pflanze ich, wo eben möglich in meinem Revier Ebereschen an, meist als leichte Heister 125 -150 cm mit Einzelschutz. Jedes Jahr so ca 100. Natürlich habe ich auch das Problem, geeignete Stellen dafür zu finden. Entlang von Bachstreifen, Wegrändern, als Eingrenzung von Wildackerflächen und an Waldrändern. Ebereschen sind eine Zierde fürs Revier und werden als Laubäsung, als Prossholz und natürlich als Frucht vom Niederwild und vielen Vogelarten sehr geschätzt. Welche Erfahrungen habt Ihr?
Eberesche 1.jpgEberesche 2.jpgEbereschenbock.jpg

alsWildäsung 2.jpgwildäsung 3.jpgwildäsung 6.jpg
 
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Sollte natürlich in keinem Revier fehlen. Allerdings auch kein Wundergewächs. Bringt keine Deckung und dient als Anwarte.
 
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Die Eberesche kommt bei uns über Naturverjüngung sehr zahlreich vor. In der Raubwildlosung ist sie eigentlich immer enthalten. Heuer bleiben die Beeren extrem lang am Baum. Die Wacholderdrosseln sorgen dann für die weitere Verbreitung.
IMG_8261.JPG
Die Waldbesitzer sägen sie oft sogar raus. Bei Ausgangslage nur Nadelholz schaut es so aus bei uns. Mit Rehen und ohne Maxl. Die Vogelbeere verträgt Verbiss sehr gut. Der Sämling wird sofort verbissen wenn er aus dem Gras rausschaut. Aber eine Knospe unten wird "von der Seele des Waldes" übersehen. Wurzel ist genug da und los gehts im nächsten Jahr. Schnell sind sie aus de Äser entwachsen.
Was hab ich mich mit den amtlichen "Koniferen" gestritten. Immer wurde wegen 80 % Leittriebverbiss raumgemault. Aber trotzdem stieg in der Zeitreihe der Laubholzanteil über Äserhöhe stetig an.
Hier eine Windwurffläche, auch hier ist die Vogelbeere stark vertreten. Naturverjüngg Nachsuchenwiese (1).JPG
Überhaupt macht man mit der Vogelbeere nix falsch. Nicht so empflindlich wie Wildobst und fast jedes Jahr gibt es Äsung.
Vogelbeeren (1).JPG
 
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26 Feb 2017
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Mit Rehen und ohne Maxl.
Ich hätte nicht geglaubt, dass ich es mal in den Niederwildjagdfaden schaffe und dort erwähnt werde. Dank dir lieber Colchicus passiert das doch. Bei den schönen Waldbildern von dir glaub ich schön langsam wirklich, dass du insgeheim ein kleiner Öko bist. Auch wenn du es gut versteckst und es selbst nicht glauben willst........😉👍

P.S. mit mir kämen auf diesen Flächen noch ganz viele andere wunderbare Mischbaumarten😝
 
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