Reviergestaltung im Niederwildrevier

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Nach Süden gewandt und nicht beschattet. Büsche zurückschneiden oft schwierig die treiben wieder aus und überwachsen den Haufen schnell wieder...
Wir haben einen Landwirt der ist steinreich und hat eine Steinsammelmaschine. Der weiß schon wie er es nach unserem Sinn zu machen hat...
Hier ein paar Beispiele aus unserem Revier...
Lesesteinhaufen Leite.jpgIMG_1629.JPGLesesteinhaufen.jpgLesesteinhaufen1.jpg
Die Fasane balzen da gerne drauf..
 
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Jetzt geht es los mit den Gewässerrandstreifen. Eigentlich wollte ich noch warten wegen dem Frost. Aber der Landwirt ist mit der Kreiselegge (Vorjahr gepflügt) drüber und Regen soll kommen. Dann wird morgen der erste Streifen eingesät. Der Hausflur riecht nach den ganzen Samen....Sind ja noch ein paar Blühflächen angesagt.... Auch mit einer Rückegasseneinsaat läuft ein Versuch, davon später...
IMG_9172.jpg
Für diejenigen welche sich unter den Arten nix vorstellen können:
Kulturarten:

Fagopyron esculentum Buchweizen

Malva verticiliata Quirlmalve

Helianthus annus PEREDOWIK Sonnnenblume einköpfig

Melilotus albus ADELE weißer Steinklee

Wildpflanzen

Althaea officinalisEibisch
Anthemis tinctoriaFärberkamille
Artemisia vulgarisBeifuß
Centaurea nigraSchwarze Flockenblume
Cichorium intybusWegwarte
Daucus carotaWilde Möhre
Dipsacus sylvestrisWilde Karde
Echium vulgareNatternkopf
Foeniculum vulgareFenchel
Inula heleniumAlant
Malva alceaRosenmalve
Malva mauritanicaFuttermalve
Malva sylvestrisWilde Malve
Medicago sativaLuzerne
Melilotus albusWeißer Steinklee
Melilotus officinalisGelber Steinklee
Onobrychis viciifoliaEsparsette
Reseda luteolaFärber-Wau
Silene dioicaRote Lichtnelke
Tanacetum vulgareRainfarn
Verbascum ssp.Königskerze

Also Schwerpunkt Wildfpflanzen. Ist zwar Gewässerrand, aber nicht feucht, war ja mal Acker. Fügt sich sicher gut in die autochtone Gewässerrandhochstaudenflur ein. Dort dominieren Mädesüß und Schlangenknöterich, direkt im Graben Bachnelkenwurz
IMG_5106.JPG
Der Streifen bildet eine Vernetzung zwischen zwei Feldgehölzen.
 
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Ich dachte Du bist aus Bayern😳 Aber bei Jever; hast Du norddeutsche Wurzeln?
Ich bin Multikulti und arbeite ständig noch mehr dran. Hab schon mal Labskaus gegessen,, war nicht so der Burner, aber Bregenwurst und Grünkohl sind wirklich gut. @äsungsfläche hat Überzeugungsarbeit geleistet.
Mal bin ich Bayer, dann wieder Böhme oder sonstwas...
 
G

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Guest
Der Sturm hat die tote Fichte letzte Woche umgelegt. Zwei weitere tote Fichten stehen noch dort. Einer eine Idee was man auf diesem kleinen Streifen anlegen könnte? Links ist ein Wildacker, geradeaus eine Ginsterdeckung. Im weiteren Umkreis viele Schlehendickungen. Rechts dann nur offene Feldflur. Viel gibt die Fläche nicht her aber etwas Deckung als Trittstein würde ich dort trotzdem gerne anlegen.

Anhang anzeigen 160852
Ein ähnliches Projekt betreibe ich ebenfalls. An einem stark begangenen Waldrand wurde eine tote Fichte quergelegt, die Äste zum Teil durchflochten (als Barriere für Hundemuttis) und dahinter die Wiese umgebrochen. Hier wird ein Wildacker angelegt. Die kleine Schräge zum Acker wird noch bestockt. Schlehen und ähnliches. 2 Obstbäume sind auch geplant.

1619587186972.png
1619587243552.png
 
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Moin colchicus, das ist eine schöne Mischung, einzig Rotklee fehlt mir, hat das einen bestimmten Grund?
Das ist eine Standartmischung von Zeller. Wir haben hier auch einige Flächen mit Rotkleevermehrung. Da ist es nebenan nicht so gerne gesehen. Da müssen auch die Ränder gemulcht werden,, wenn da der von mir so geliebte Wiesenrotklee wächst. Er darf halt nicht blühen.
Sind ja z.B. auch keine Kohlarten drin, die dann "unbehandelt" vielleich eine Gefahr darstellen könnten. Mit Wildpflanzen ist man da einfach auf der sicheren Seite und bezüglich der Artenauswahl ist es auch kein Problem wenn mal eine nach nebenan "auskommt".
Sagen wir, eine Karde fliegt über "die Grenze". Im nächsten Jahr bildet sie nur eine kleine Rosette, verdängt keine Kulturpflanze - anders wie die Segetalflora. Nach der Ernte wird die Fläche sowiewo wieder umgedreht, also was soll's?
Anders als im Wald für Schalenwild müssen wir auf den Steifen nicht unbedingt massenhaft eiweißreiche Äsung produzieren. Es geht um Deckung und Insekten. Auf der anderen Seite des Grabens ist eine Fettwiese mit Löwenzahn, Spitzwegerich, Sauerampfer, Wiesenbärenklau, versch. anderen Kräutern und einer Vielzahl an Gräsern.
 
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Leider kann man hier keine Vidos einstellen, aber aus meiner Drohnenflugreihe ein paar Screenshots aus einem anderen Revierteil
Die Buntbrache mit 1,7 ha fügt sich gut an ein Weihergebiet an. Die hellbrauen Fleckchen sind Rohrglanzgras, das ist dort von selbst gekommen. In Maßen nützlich, legt sich aber bei Schnee sofort um. Ist ein guter Reheinstand geworden. Für die Fasane eine gute Vernetzungsinsel zum östlichen Revierteil.
Bergwiesen.JPG
Wir fliegen weiter nach Westen. Dort liegt eine kleine Miscanthusinsel, schon 20 Jahre alt. Am Rand Wildpflanze aus LR 1Miscanthusinsel.JPG
Der Miscanthus bildet einen Knotenpunkt zwischen zwei Hecken...Fliegen wir weiter nach Westn..Heckenpflege H1.JPG
Hier sieht man die unterschiedlichen Modelle der Heckenpflege. Auf der linken Hecke wurde das Reisig eingebaut, Hundsrosen, etc. wurden nicht gepflegt, eine kleine Fichteninsel teilweise zurückgeschnitten. Ganz oben dann die heurige Pflege mit dem Stehenlassen von Stümpfen, unsere künftigen Hasenwohnzimmer. Rechts haben wir das Reisig eingebaut und geknickt. Greifvogelsicher Deckung aus der Vogelperspektive...
Heckenpflege H2.JPG
Der rechte Grünstreifen neen der Hecke - oben sind ein paar Meter nicht gepflegt worden - war auch mal eine Hecke. Dieser Streifen wuchs immer in den Weg rein. Er wurde durch unser Zutun komplett gerodet. Die Stöcke wurden in andere Hecken als Totholz integriert. Böschung und Graben wurden mit LR 1 angesäht, Wir brauchen Insekten.
Blühböschung und Graben.JPG
So sah die Wegböschung im Sommer aus, rechts ist die Hecke noch hoch..
weg.JPG
Hege muss neue Wege gehen. Unser Problem sind die vielen "Fachleute" die an in den Ämtern sitzen.
Nein ich gehe nicht zum Jagen damit ich Blümchen pflanzen kann. Hege ist gepflegter Egoismus. Es ist die Freude am Schrotschuss, am Niederwild und am besonderen Charme des Offenlandes.
Dabei wäre es gar nicht so schwer. Der Hausmeister kennt "Rasen" und "Unkraut". Der Duchschnittsdeutsche kennt drei Pflanzen, eine davon ist Hanf. Wie viele Wildpflanzen kennt der Landwirt? Vom Jäger reden wir mal gar nicht. Der Kopf ist voll mit Ladedaten, Laborierungen und den neuesten Angeboten auf Egun.
Hege heißt Parameter zu verändern und genau beobachten. Dann dreht man die Schraube weiter oder lässt sie locker. Vieles macht die Natur selbst und noch besser als wir es uns erträumen.

Vielleicht erkennt der eine oder andere Foristi der beim Treffen dabei war die Flächen wieder.
 
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Jetzt geht es los mit den Gewässerrandstreifen. Eigentlich wollte ich noch warten wegen dem Frost. Aber der Landwirt ist mit der Kreiselegge (Vorjahr gepflügt) drüber und Regen soll kommen. Dann wird morgen der erste Streifen eingesät. Der Hausflur riecht nach den ganzen Samen....Sind ja noch ein paar Blühflächen angesagt.... Auch mit einer Rückegasseneinsaat läuft ein Versuch, davon später...
Anhang anzeigen 166441
Für diejenigen welche sich unter den Arten nix vorstellen können:
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Helianthus annus PEREDOWIK Sonnnenblume einköpfig

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Melilotus albusWeißer Steinklee
Melilotus officinalisGelber Steinklee
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Reseda luteolaFärber-Wau
Silene dioicaRote Lichtnelke
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Also Schwerpunkt Wildfpflanzen. Ist zwar Gewässerrand, aber nicht feucht, war ja mal Acker. Fügt sich sicher gut in die autochtone Gewässerrandhochstaudenflur ein. Dort dominieren Mädesüß und Schlangenknöterich, direkt im Graben Bachnelkenwurz
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Der Streifen bildet eine Vernetzung zwischen zwei Feldgehölzen.
Das ist eine schöne Mischung für Uferrandstreifen. In NRW sind die deutlich Gräser lästiger. Am Ende steht da häufig vor allem Rotschwingel.
 
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Gelöschtes Mitglied 25437

Guest
Hege muss neue Wege gehen. ...
Hege heißt Parameter zu verändern und genau beobachten. Dann dreht man die Schraube weiter oder lässt sie locker. Vieles macht die Natur selbst und noch besser als wir es uns erträumen.

Vielleicht erkennt der eine oder andere Foristi der beim Treffen dabei war die Flächen wieder.
Super spannend. Ich muss den Faden mal von Beginn an lesen.

Machst Du Besichtigungswochenenden? Ich würde mich gerne anmelden.😇

P.S. Ich würde ne Kiste Jever mitbringen😉
 

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