Rehwildkirrung: Alternativen zum Trester?

[GoDFaTHeR]

Hallo,
Bisher haben wir zur Rehwildkirrung recht erfolgreich Apfeltrester mit etwas Mais eingesetzt.
Dieses Jahr sieht es aber sehr schlecht aus, was Trester angeht. Da die Bäume kaum Obst tragen, fällt leider auch nicht sonderlich viel Trester an. Deshalb sind wir nun auf der Suche nach legalen Alternativen (gejagt wird in Baden Württemberg) zum Trester.

Womit habt ihr gute Erfahrungen bei der Rehwildkirrung gemacht?

Danke,
GoDFaTHeR

 

[ErikT]

Ich habe auch gute Erfahrungen mit Äpfeln gemacht.

Ansonsten empfiehlt Hesepeler noch Karotten, Kartoffeln oder Rüben.

Allerdings sind die Rehe relativ wählerisch und so kann es durchaus sein, dass ein Kirrmittel beim einen funktioniert und beim anderen nicht - nach dem Motto: "was das Reh nicht kennt, frist es nicht..."

Also am besten selbst ausprobieren...

WH

Erik

PS: Allerdings dürfte vergorener Apfeltrester im Winter nur schwer zu schlagen sein...

 

[seifdan]

Man sollte das Kirrmaterial nicht direkt auf den Boden legen, wegen der Vermurmungsgefahr.

 

[Holzknecht]

Die ganz normale Grassilage soll auch ganz gut sein, habe ich gehört, bin mir aber nicht ganz sicher, ob das in BaWü legal ist.

Dann gibts immer noch Zuckerrüben, wenn allerdings Sauen da sind, halten die nicht lange.

[ 07. Oktober 2005: Beitrag editiert von: Holzknecht ]

 

[heckabronzer]

@erikT:
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat

Äpfel

Was war zuerst da - Henne oder Ei?
Was meinst Du weshalb wir keinen Trester haben??? Weils keine Äpfel gibt!!!

 

[ErikT]

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von heckabronzer:
@erikT:

Was war zuerst da - Henne oder Ei?
Was meinst Du weshalb wir keinen Trester haben??? Weils keine Äpfel gibt!!!<HR></BLOCKQUOTE>

Schlaumeier, das weiss ich zufällig auch...

Trotzdem ist es so, dass man diesen Herbst noch Äpfel kaufen kann und die paar Äpfel, die man für eine Kirrung verwendet, schlagen preislich auch nicht ins Gewicht...

Ausserdem hatte ich auch noch weitere Alternativen genannt, wobei allerdings Kartoffeln sicher und Rüben wahrscheinlich nicht legal sind, da sie auch zur Sauenkirrung / Fütterung dienen können...

WH

Erik

 

[Schwarzbär13]

Saacht mal... habt ihr wirklich keine Äpfel dies Jahr?
Hab erst heut morgen einen 600 kg anhänger von 2 bäumen voll gepflückt/gesammelt - ist hier im Norden nicht grad ne Schwemme, aber doch reichlich da.
Mostereien zahlen 3 &#8364; pro Zentner, das spricht auch grad nicht für nen Apfelmangel

WH Klaus

 

[GoDFaTHeR]

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Schwarzbär13:
Saacht mal... habt ihr wirklich keine Äpfel dies Jahr?<HR></BLOCKQUOTE>
Jepp, dieses Jahr sieht es bei uns sehr schlecht aus was Äpfel angeht. Scheint aber ein mehr oder weniger regionales Problem zu sein.

 

[Tiroler Bracke]

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von GoDFaTHeR:
Hallo,
Bisher haben wir zur Rehwildkirrung recht erfolgreich Apfeltrester mit etwas Mais eingesetzt.
Dieses Jahr sieht es aber sehr schlecht aus, was Trester angeht. Da die Bäume kaum Obst tragen, fällt leider auch nicht sonderlich viel Trester an. Deshalb sind wir nun auf der Suche nach legalen Alternativen (gejagt wird in Baden Württemberg) zum Trester.

Womit habt ihr gute Erfahrungen bei der Rehwildkirrung gemacht?

Danke,
GoDFaTHeR<HR></BLOCKQUOTE>

1. LJagdGDVO (B.-W.)

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR> § 3 Missbräuchliche Ablenkungsfütterung und Kirrung
(1) Für die missbräuchliche Ablenkungsfütterung und Kirrung gilt § 2 Abs. 1
entsprechend. Ferner gilt für die missbräuchliche Ablenkungsfütterung § 2
Abs. 2 Nr. 1, 3, 4, 5 und 6 und für die missbräuchliche Kirrung § 2 Abs. 2
Nr. 2 bis 6 entsprechend. <HR></BLOCKQUOTE>
und dazu:
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>§ 2 Missbräuchliche Wildfütterung
(1)....
(2) Eine missbräuchliche Fütterung im Sinne von Abs. 1 liegt vor, wenn Futtermittel
nicht artgerecht sind oder nicht der natürlichen Äsung entsprechen,
insbesondere, wenn
...
2. wiederkäuendes Schalenwild mit anderen Futtermitteln als Heu,
Grünfuttersilage, Rüben, einheimischem Frisch- und Fallobst oder
Obsttrester, dem in geringer Menge Hafer beigemischt sein darf, gefüttert
wird, <HR></BLOCKQUOTE>

Also was zum Teufel hat Mais im Trester zu suchen?


2.) Dein Problem dürfte doch erst nächstes Jahr auftreten, da man für die Rehwildkirrung immer 1 Jahr gelagerten Trester verwendet. Frischer, nicht angegorener und durchgesalzener Trester wirkt unzureichend und ist eher als unerlaubte Abfallbeseitigung zu sehen.

 

[Holzknecht]

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Tiroler Bracke:


2.) Dein Problem dürfte doch erst nächstes Jahr auftreten, da man für die Rehwildkirrung immer 1 Jahr gelagerten Trester verwendet. Frischer, nicht angegorener und durchgesalzener Trester wirkt unzureichend und ist eher als unerlaubte Abfallbeseitigung zu sehen.

<HR></BLOCKQUOTE>


Wieso muss Trester ein ganzes Jahr lagern, um durchgegoren zu sein? Nach ein paar Wochen ist die Gärung durch, dann passiert im Fass nicht mehr viel.

Lagern kann man ihn dann recht lange, mein Rekord liegt bei 2 Jahren plus 1 Winter, der war allerdings extrem gut eingestampft.

Wozu brauchst Du Salz? Frostschutzmittel?

Beim Fütterungsversuch der Wildforschungsstelle wurde übrigens bei starker Kälte (aber nur dann) der mit Hafer vermischte Trester besser angenommen, weil der nicht so leicht zum Eisklumpen wird (und wenn, dann wenigstens Straciatella).

Ich überlagere meistens ein, zwei Fässer. Wenn die leer sind ist auch der neue Trester gut zu gebrauchen. Direkt von der Mosterei bringe ich keinen aus.

 

[Dilldapp]

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Tiroler Bracke:

... Dein Problem dürfte doch erst nächstes Jahr auftreten, da man für die Rehwildkirrung immer 1 Jahr gelagerten Trester verwendet. Frischer, nicht angegorener und durchgesalzener Trester wirkt unzureichend und ist eher als unerlaubte Abfallbeseitigung zu sehen.

<HR></BLOCKQUOTE>

Nach 6 Wochen ist gut gestampfter Trester im Fass durchsiliert! Kann dann problemlos verwendet werden und wird auch gut angenommen. Je kälter, desto besser. Ab Frost --- hervorragend.
Ich verwende kein Salz ( Viehsalz, NaCl ), lieber ein Siliersalz ( Ca-formiat oder - propionat glaube ich ), da wird der Siliervorgang und die Haltbarkeit deutlich verbessert.

Edit: Alternativen? Zwei, drei Äpfel rauswerfen, so viel hat es hier gerade noch..

[ 09. Oktober 2005: Beitrag editiert von: Dilldapp ]

 

[Tiroler Bracke]

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Holzknecht:



Wieso muss Trester ein ganzes Jahr lagern, um durchgegoren zu sein? ...<HR></BLOCKQUOTE>

Lerne Lesen. Ich habe von durchgesalzen (und angegoren) gesprochen: Bevor der Deckel draufkommt kommt noch Salz drauf. Und dies ist nach 3 Wochen noch nicht gut verteilt.

 

[Dilldapp]

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Tiroler Bracke:

.... Bevor der Deckel draufkommt kommt noch Salz drauf. Und dies ist nach 3 Wochen noch nicht gut verteilt.<HR></BLOCKQUOTE>

Mich würde die Bedeutung des obendrauf gegebenen Salzes interessieren! Soll es sich (auf-)lösen und so im Siliergut verteilen? Geschmacksgründe oder Haltbarkeitshilfe ?
Es gibt ja Stimmen, die für den Winter keine Salzgaben propagieren, weil das Salz den Durst des Wildes und damit den Verbiss fördern würde...( ? )

Gruß, besonders in den Nordschwarzwald
Dilldapp

 

[rotring]

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Dilldapp:


Mich würde die Bedeutung des obendrauf gegebenen Salzes interessieren! Soll es sich (auf-)lösen und so im Siliergut verteilen? Geschmacksgründe oder Haltbarkeitshilfe ?
...<HR></BLOCKQUOTE>

Vermutlich beides (Konsevierung in jedem Fall - und die Rehe haben es bisher immer gerne gefressen). Ich habe immer ein paar Schaufeln in die Tonne geschaufelt, ordentlich Salz draufgestreut und dann festgetreten. Das Ganze wird dann Schicht um Schicht so fortgesetzt, bis die Tonne voll ist und verschlossen wird. Ich kann mir nicht vorstellen, daß sich nur oberflächlich aufgestreutes Salz in der verdichteten Masse verteilen kann ...

 

[Holzknecht]

Du musst halt ein Jahr warten, bis es bis nach unten diffundiert ist.

Ein paar Handvoll beim Füllen reinstreuen und vor dem Verdichten umrühren spart dann 10 Monate.

Wieso es überhaupt reinsoll, ist mir immer noch nicht klar. Beim Sauerkraut tut es geschmacklich gut, aber beim Trester?