Ich lege es hier ab, wenn auch es zu den Böcken passt. Aber ich finde, es hat immer zu wenig weibliche Berichte
Gestern mich erneut an einen Hang (
https://forum.wildundhund.de/threads/bilder-aus-dem-revier.123662/post-4256994) gesetzt, wo ich seid Januar eigentlich habe Ruhe walten lassen (so lange wie ICH in dem Revier schon gehen darf, war dies mein zweiter Ansitz dort). Nachdem vor zwei Tagen alles so spät kam, dass ich nicht wirklich schaffen konnte, war Diana mir mehr wie hold...
Erstmal kam mir ein Radfahrer noch, es ist halt ein Wanderweg. Aber da er flott vorbei war, habe ich mir keinen Kopf gemacht und die Natur genossen. Es passierte lang gar nix und ich befürchtete schon eine Wiederholung des letzten Ansitzes. Ein einzelnes Reh (Bock) zog im Bestand auf gut 200m lang, immer nur mal kurz sichtbar.
Die Sonne beginnt zu versinken, als Bewegung rein kommt. Vom letzten Sichtungspunkt kommen zwei Rehe raus, das Glas hoch, schwacher Jährling und nicht so starker mehrjähriger. Da ich einen besseren Bock letztes Mal schon gesehen habe, kurzer Entschluss, wir schaffen Platz und hoffentlich etwas mehr Ruhe im Eck. Die 8x57 geht in Anschlag, als der mehrjährige breit steht bellt der 98er auf, ich sehe den Bock im Knall zusammenbrechen.
Schneller Blick zum Jährling, der steht verdattert da, repetiert, wieder sucht das Absehen den Bock, als er breit kommt spricht erneut der 98er und das nächste Reh liegt im Knall...
Zufrieden setze ich ab und lade nach, als... ja, als... Als ich im Augenwinkel eine Ricke samt zwei letztjähriger Kitze trotz des "Geballers" seelenruhig von oben kommend den Hang runterziehen! Noch ein wenig weit, aber gut. Die Ricke ist rund und grau, die zwei scheinen Schmalrehe zu sein, leuchtend rot. Ich will sie noch etwas kommen lassen und muss nun aufpassen in der aufkommenden Dämmerung nicht das auserkorene Shmalreh zu verlieren, doch so schwer ist es nicht, es zieht deutlich schneller auf mich zu wie die anderen beiden (Ricke mitte, zweite Schmalreh oberhalb am Hang). Als ich zufrieden bin mit der Entfernung wird erneut die Stille des Waldes durchbrochen und die 8x57 bringt mir das dritte Stück des Abends. Die anderen zwei werfen auf und äsen weiter, kurz erwäge ich das zweite Schmalreh auch noch mit zunehmen, verwerfe den Gedanken aber schnell. Ich kann eh nicht glauben, was gerade in weniger wie 10 Minuten passiert ist.
Ich warte noch etwas in der Hoffnung, die beiden ziehen ab, doch sie tun es nicht, so dass ich als es dunkel wird mich laut und mit Lampe zum Bergen begebe, was ohne Schrecken hingenommen wird. Fürs Bild war es jetzt zu spät. Klar, der ein oder andere wird nun sein Haupt schütteln... soll er. Für mich hat sich die Ruhe im Eck bezahlt gemacht und wird nun hier auch wieder einkehren, solange die Sauen mir da keinen Strich durch die Rechnung machen. Ich genieße den Vorteil als Pächter entscheiden zu können, Chancen verwerten zu können ohne mich rechtfertigen zu müssen (alle meine Altpächter bekämen nen Herzkasper). Ich hab noch zwei-drei andere Stellen, die meiner Aufmerksamkeit bedürfen und mir hoffentlich noch 1-2 Schmale bringen die Tage, danach kann erstmal wieder Ruhe einkehren fürs Rehwild und ich mich im Feld um Schadensabwehr kümmern wo nötig.
Ich breche alles im Hängen an einem Baum auf, Wasser habe ich extra mitgenommen diesmal, denn ich will noch eine kurze Feldrunde drehen, wenn auch die Schweinesonne viel zu hell ist. Da ich mich nicht traue bis zum Sitz zu fahren, wird es etwas schweißtreibend und ist nicht mehr ganz früh, als alles verstaut ist.
An den Aussichtspunkten ist nichts von den schwarzen Gesellen zu sehen, ich poste noch kurz die 4 Fotos um ein paar Minuten länger zu stehen und fahre dann Richtung Heimat. Eine letzte Stelle wird kurz abgeschwenkt... ja mich laust der Affe! Weitergefahren, umgedreht, Retour, Parklücke gesucht, alles wieder aus dem Auto und schnellen Fußes den Weg im Tal entlang den Schwarzen Gesellen entgegen. Ich bin mir nicht 100% sicher wegen des Windes und gehe lieber auf Nummer sicher. Als ich sie wieder sehe, haben sie leider die Wiese schon verlassen und ziehen im Hang quer entlang. Ich stehe und harre der Dinge, als direkt neben den Burschen (min 2, evtl 3, der Trupp ist da irgendwo im Eck die letzten Tage gewesen) ein Reh schreckt und sie mit Krach die Flucht antreten. So feinfühlig sind sie hier, zu oft wurden sie wohl angegangen als dass sie diese Warnzeichen ignorieren, egal wodurch die Rehe schrecken.
So ziehe ich endgültig von dannen um müde ins Bett zu fallen. Diana hat ihren Rock hochgehoben, aber mir dann am Ende doch auf die Finger gehauen
Aber auch gut so, sonst hätte ich heute noch Wild anderweitig unterbringen müssen
Und ihr könnt selber entscheiden, wohin es passt, denn sowohl weibliches, wie männliches Rehwild kam vor und die Sauen auch noch