Rehwild in Weinbergen

[Diplomwaldschrat]

Dass es im Mai schon zu Schäden am Weinberg kommt, hab ich noch nicht gehört. Bislang hörte ich das nur bei reifen Trauben.

Ich würde versuchen, in der Morgendämmerung möglichst aus dem Gegenhang die Situation mit der WBK abzuchecken und dann gezielt die Stücke auf dem Rückweg abpassen. Entweder einen mobilen Sitz vorher dort platzieren oder eben mit dem Schießstock (Vierbein) dort im Anschlag lauern, bis ei Bock in der Zeile erscheint. Fernglas wird wohl überbewertet, ansprechen muss übers ZF geschehen. Ich würd mir noch nen Blatter in den Mundwinkel stecken, der wird helfen, das Stück in der richtigen Zeile zum Verhoffen zu bringen. Viel Zeit wird Dir trotzdem nicht bleiben, aber das wirst Du von der Waldjagd her kennen.

Hilfreich könnte ein Spotter sein, der zwei Zeilen neben Dir (weinbergeinwärts) schon mal anspricht und Dir sagt, ob und möglichst was gleich kommt. Optimaler Weise auch in welcher Entfernung.

Du solltest auch mal mit den Winzern sprechen. Zumindest bei den reifen Reben gibt es wohl klare Präferenzen bei Reh und Schwarzwild. (Riesling?)

 

[Eye-of-the-Keiler]

ich würde es am Wechsel Wald Wein versuchen. Ich gehe davon aus dass jetzt eh nur Böcke geschossen werden. Und so schnell werden die den 20m Wechsel nun auch nicht überfallen. Kann ich mir zumindest nicht vorstellen

 

[Stomberger]

Dass es im Mai schon zu Schäden am Weinberg kommt, hab ich noch nicht gehört.

Es ist bedeutender wenn die Triebe an den Reben beäst werden als wen im Herbst einige Trauben weniger sind.

 

[Stadtwaldjäger]

Also, ich war gestern Abend vor Ort.

Fazit:
Das ist wirklich nicht ohne - sehr anspruchsvolle Jagd. 0 Übersicht, in den Reihen kommt man tlw. kaum lautlos voran usw. Ohne Übung kurzfristig nicht erfolgversprechend. Werde mich das nächste mal morgens an den Wechsel setzen.

Jagdergebnis:
Über 2 Rehe bin ich beinahe drüber gestolpert, habe ich trotz WBK im hohen Gras am Wechsel nicht mitbekommen - wurden vor mir hoch und sind ab, dazu
1 passender Bock in den Reihen, leider ohne Kugelfang.

Morgen früh wieder...

 

[jagdpeter]

Hi,
mal mit einem guten Hund die Waldkante abgehen. Dann solltest du die Wechsel finden… mir fällt es schwer zu glauben, dass es bei der von dir beschriebenen Dichte im Wald keine gibt. Ohne Störung tritt Rehwild eigentlich langsam aus. Volltarn und keine Bewegung und sie kommen bis auf Witterung ran… so zumindest bei dem Rehwild hier… ggf woanders anders.
Wmh
Peter

 

[Mbogo]

Hallo Zusammen,

Ich habe, aufgrund scheinbar massiver Wildschäden, kurzfristig die Möglichkeit bekommen in Weinbergen auf Rehwild zu jagen.

Leider sind dort kaum Ansitzeinrichtungen und wirklich mehr nennenswerte Infos habe ich auch nicht. Ahnung davon hab ich auch nicht.

Ich hätte mich jetzt in der Dämmerung oben in den Reihen platziert, mit der WBK geschaut wo Rehwild auftaucht und hätte dann probiert es anzugehen. Ist das erfolgversprechend/praktikabel?

Alternativ könnte ich mich am 20 Meter breiten Wechsel Wald/Weinberg ansetzen, ich glaube aber, dass die Reh den schnell überfallen.

Gibt es Tipps/Erfahrungen?

Zumindest bei gutem Wetter, wie derzeit,

fällt abends der Wind talwärts und steigt morgens, bei zunehmender Erwärmung der Luft, bergwärts.

Entsprechend musst Du Deine Ansitze planen.

Mbogo

 

[Ips typographus]

Hallo Zusammen,

Ich habe, aufgrund scheinbar massiver Wildschäden, kurzfristig die Möglichkeit bekommen in Weinbergen auf Rehwild zu jagen.

Wildschäden - JETZT?! Laubaustrieb ist durch, was soll da jetzt passieren?

Leider sind dort kaum Ansitzeinrichtungen und wirklich mehr nennenswerte Infos habe ich auch nicht. Ahnung davon hab ich auch nicht.

Ich hätte mich jetzt in der Dämmerung oben in den Reihen platziert, mit der WBK geschaut wo Rehwild auftaucht und hätte dann probiert es anzugehen. Ist das erfolgversprechend/praktikabel?

Wenn sie zu nah sind, haben die Dich schneller spitz, als Du sie. Schießen geht auch nur in der jeweiligen Reihe, ebenso wie das Nutzen der WBK.
"in der Dämmerung" bedeutet ja wohl morgens, da wird das Rehwild wahrscheinlich noch in den Wingerten stehen.

Alternativ könnte ich mich am 20 Meter breiten Wechsel Wald/Weinberg ansetzen, ich glaube aber, dass die Reh den schnell überfallen.

Gibt es Tipps/Erfahrungen?

Am Erfolg versprechendsten ist die Pirschfahrt auf den Wegen quer zu den Reihen. Zwei Mann, einer davon mit Gewehr, einer guckt rechts, der andere links. Erkennen von Rehwild mit bloßem Auge, weiterfahren, vier/fünf Zeilen weiter steigt der Beifahrer aus und pirscht zurück, Auto fährt weiter.

 

[Eye-of-the-Keiler]

Die Rehe die den Schaden an den Trieben verursacht haben sind ja immer noch da… und gefegt wird ja auch.

 

[Ips typographus]

Die Rehe die den Schaden an den Trieben verursacht haben sind ja immer noch da… und gefegt wird ja auch.

Soll man diesen Einwand tatsächlich ernst nehmen???
Ich entscheide mich lieber mal für - nein...

 

[Eye-of-the-Keiler]

Dann zieh deine scheinbar nicht ernst gemeinte Frage zurück. Brauchst ja im Winter auch kein Rehwild im Forst jagen, können ja schließlich nichts verbeißen.

 

[Ips typographus]

Dann zieh deine scheinbar nicht ernst gemeinte Frage zurück.

Nö! Im Gegentum, Deine hier folgende Antwort...

Brauchst ja im Winter auch kein Rehwild im Forst jagen, können ja schließlich nichts verbeißen.

...zeigt umso mehr Deine wildbiologischen Defizite.

 

[nerofrankkirn]

Hatten wir auch mal im Vorvorrevier .....der Schaden ist enorm weil , Achtung für alle : die Rehe sich gerade jetzt an den Rebblüten satt fressen , das hat nix mit Knospen, Trieben oder reifen Trauben zu tun .....wenn am Stock keine Blüten mehr sind, gibt es auch keinen Ertrag ......bejagen konnte man das Rehwild abends beim Einwechseln in den Wingert , da sind die meist noch etwas rumgebummelt ( damals gab es auch noch keine keine WBK's .....tztztzzzz)
Grüße und WMH,Olli

 

[Stomberger]

Meine unmaßgebliche Erfahrung sagt das ich noch nie einen Bock hab an den Reben fegen sehen, noch solch eine Fegestelle gefunden hab. Meine Familie hat aber nur seit mehreren Generationen Weinbau betrieben und auch von da her kam da nichts.
Meine privat persönliche Meinung welche nicht durch langwierige Wissenschaftliche Untersuchung untermauert ist, sagt das, dass aufsuchen und beäsen der Austriebe auch tradiertes Verhalten darstellt. Meine persönliche Methode dies zu unterbinden findet im Januar statt und kostet idR. die Vorturner*innen das Leben und eröffnet denen den Weg zu hochwertigem Lebensmittel zu werden.

Übrigens: meines Wissens sind Weinbergen nur hier in Baden-Württemberg und in Bayern Ersatzpflichtig.

 

[Ips typographus]

Meine unmaßgebliche Erfahrung sagt das ich noch nie einen Bock hab an den Reben fegen sehen, noch solch eine Fegestelle gefunden hab. Meine Familie hat aber nur seit mehreren Generationen Weinbau betrieben und auch von da her kam da nichts.
Meine privat persönliche Meinung welche nicht durch langwierige Wissenschaftliche Untersuchung untermauert ist, sagt das, dass aufsuchen und beäsen der Austriebe auch tradiertes Verhalten darstellt. Meine persönliche Methode dies zu unterbinden findet im Januar statt und kostet idR. die Vorturner*innen das Leben und eröffnet denen den Weg zu hochwertigem Lebensmittel zu werden.

Übrigens: meines Wissens sind Weinbergen nur hier in Baden-Württemberg und in Bayern Ersatzpflichtig.

Auf den Trophäenschauen in Weinbauregionen finden sich regelmäßig Gehörne, denen anzusehen ist, dass ihr Träger an den Spanndrähten der Wingertszeilen zumindest phasenweise gefegt hat.

 

[Stomberger]

Auf den Trophäenschauen in Weinbauregionen finden sich regelmäßig Gehörne, denen anzusehen ist, dass ihr Träger an den Spanndrähten der Wingertszeilen zumindest phasenweise gefegt hat.

Eher dran hängen geblieben. Das mag aber in Regionen mit wenig Waldanschluß anders sein, Not macht erfinderisch. Übtigens werden schon länger Edelstahldrähte für die Drahtanlagen verwendet, da wäre der Effekt minimal.