Rehwild 24/25 Diskussion

Registriert
22 Sep 2023
Beiträge
2.899
Ich bin übrigens ein Gegner der Aprilbejagung und zwar ganz einfach, weil die beiden Schonzeit - Monate Februar und März nach m.M. einfach zu wenig sind.
Aber mir geht es dabei eher um die Jährlingsbejagung beim Rotwild und die entstehende Unruhe im Revier. Nach meiner Meinung sollte der Mai reichen, um kräftig in die Jährlingsklasse beim Rehwild einzugreifen (Schmalrehe sind hier ja ab 15.5. wieder zu).
 
Registriert
1 Nov 2006
Beiträge
7.144
Ich versteh es nicht, das Fleisch wird ohne Bast nicht besser oder doch? 🙃
Wenn man um des Wildbrets Willen jagen müsste, dann wäre das ein Argument.

Allerdings kann ich mir in unseren Breitengraden nur schwer vorstellen, dass der Schütze zur Sicherstellung des Überlebens der Sippe dringend Beute machen musste.
Kein Mensch muss in unserer Region der Welt ganz persönlich für Wildbret jagen oder gar mit der Büchse den Wald und die Welt retten. Wir sind hier alle "Erlebnisjäger", d.h. der persönliche Antrieb ist am Ende immer und ausschließlich das Jagderlebnis.

Insofern: Wenn der Schütze Freude an diesem Jagderlebnis hatte und die Erlegung im Rahmen gesetzlicher Vorgaben erfolgte - alles gut.

Er darf allerdings auch nicht erwarten, dass Jeder die Freude gleichermaßen teilt. Ist auch so ein wenig wie das Furzen im vollbesetzten Aufzug. Es kann dem Furzer Freude machen und es erfolgt tatsächlich im Rahmen gesetzlicher Vorgaben - alles gut. Es wird wahrscheinlich trotzdem nicht allen Mitfahrern gefallen.
 
Registriert
17 Aug 2023
Beiträge
202
Ich bin übrigens ein Gegner der Aprilbejagung und zwar ganz einfach, weil die beiden Schonzeit - Monate Februar und März nach m.M. einfach zu wenig sind.
Aber mir geht es dabei eher um die Jährlingsbejagung beim Rotwild und die entstehende Unruhe im Revier. Nach meiner Meinung sollte der Mai reichen, um kräftig in die Jährlingsklasse beim Rehwild einzugreifen (Schmalrehe sind hier ja ab 15.5. wieder zu).
Seh ich ganz anders.
Wir tun uns dieses Jahr mit unserm Abschuss schwerer als die letzten Jahre, die Vegetation ist schon weiter fortgeschritten als gewöhnlich und die Sichtbarkeit geringer.

Wenn ich im April effektiver jagen könnte wär ich mit den Abschuss schneller durch und kann das Wild wieder in Ruhe lassen.

Jeder der halbwegs bei Verstand ist nützt doch nicht den April bis Januar für den Rehabschuss.

Unser Ziel ist immer bis Ende Mai den Großteil vom Bockabschuss durchzuführen (was heuer sicher nicht gelingt) und dann die Bejagung auf Reh einzustellen bis zur Blattzeit.
Ab September bis Mitte Oktober wollen wir dann mit Kitz und weiblich durch sein und anschließend das Wild wieder in Ruhe lassen.

PS
Wir reden aber „nur“ von 60 Stück pro Jahr

@Skogman
Zum Thema Wildbret: Wenn das Hauptargument bei der Jagd nicht hochwertigstes Fleisch gewinnen sondern „Erlebnisjagd“ ist, werden wir es gegen die Jagdgegner irgendwann sehr schwer haben.

Ich distanzier mich da davon, für mich ist das Wildbret immer noch der wichtigste Grund, auch wenn ich nicht hungern muss wenn ich keine Strecke mache. Deinen Vergleich find ich völlig daneben sry
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
25 Jan 2022
Beiträge
1.265
Ich schreibe hier mal für Bayern, wenn es früher los gehen sollte wegen Bock und Schmalreh.
Ganz einfach am 1.10 den Bock zumachen und bei Bei Geiß und Kitzen den 15.12. nehmen und alles ist gut. Dann kann es freudig am 1.04 losgehen.

Nur ein Beispiel die Bayerischen Staatsforsten mit Liegenschaft bei uns, den Abschuss nur zu 76% erfüllt. Das Jahr zu vor auch nicht erfüllt....

Der Bundesforst mit seiner sondern Regelung mit Wissenschaftler Betreuung darf 365 Tage im aufs Rehwild draufhauen. Böcke, Jährliche und Schmalreh das ganze Jahr.
Geißen räumt man die Schonzeit ein.
Der Abschuss nach eigenen Angaben zu 50% erfüllt, nicht nur einmal.
Schuld natürlich die Truppe, Vegetation, Wetter und, und, und .......
Die Sonder Regelung wurde 2025 wieder verlängert!
 
Registriert
24 Mai 2019
Beiträge
15.541
Wer früher anfängt, kann früher aufhören und den Januar mit intensiver Ansitzjagd ausklammern, was allen Wildarten zugute kommt.
Nicht überall ist Rotwild die Leitart - hier meine ich auch die Frühjahrjagd auf Jährlingsstücke nicht zu brauchen; außer in noch überbesetzten Lebensräumen, was längst nicht mehr überall in RW-Gebieten der Fall ist.

Den April als Jagdmonat auf Rehwild zu nutzen, mag Vielen noch ungewohnt sein, aber wers vom Gesetz her kann, sollte es nutzen.
Wir haben ein Drittel des Bockabschusses in dieser ersten Aprilhälfte erlegt; dies Jahr lief das Rehwild erstaunlich besser als im letzten Jahr. Natürlich wird der Mai auch weiter genutzt, ab Juni kehrt Ruhe ein.

Im Herbst-Haarwechsel jagt man doch auch, oder ? Die Argumente in Sachen Verwertung kann ich nicht nachvollziehen. Manche, selbst Jährlingsböcke, brauchen bis Ende Mai, bis sie komplett durchgehaart sind. Angesichts unserer nach vorn verschobenen Vegetationszeit erschwert man sich die Bejagbarkeit enorm, wenn man so lange wartet.
Hemmschwelle Bastgehörn ist ein typischer alter Zopf, der sich durch (eher neuere) deutsche Jagdtradition zieht, genau wie sich die Selektionsbemühungen nach Kopfschmuckausprägung in vielen Revieren zäh hält. Am Ende wird der Bestand dann weit unter dem jährlichen Zuwachs genutzt; die Nachbarn, die Straße und der Wolf freuen sich - nicht dagegen der Lebensraum und die Kondition der Rehe.

Mein Großvater jagte noch ganz anders auf Rehe (Schrot, Winterböcke) und viele zeitgenössische Fotos zeigen auch gestreckte Basthirsche in alter Zeit, teilweise mit hochherrlichen Erlegern...Rotwild ist eine andere Nummer, da die Hauptjagdzeit erst im Spätsommer einsetzt.

Es gibt heute sehr viele Jäger, denen das Rehgehörn sowieso nicht mehr viel bedeutet, sie schlagen selbst nichts mehr ab und machens wandfertig. Moderne Einrichtungen beissen sich mit Trophäenschmuck oder die Partnerin möchte gar nix an der Wand haben.

Wir sollten allmählich dahin kommen, die von der Natur gegebene Rahmenbedingungen für unsere jagdlichen Eingriffe besser als Grundlage des Handelns zu machen.
Letztlich zählen (wild)biologische und tierschutzbedingte Faktoren mehr, als sich auf Traditionen zu berufen. Auch sind wir nicht allein auf der Welt und ich erkläre gern Laien die Sinnhaftigkeit von Jagd.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
12 Okt 2023
Beiträge
1.243
Ich spreche mal für S-H:
Ab 01.05. sind Böcke und Schmalrehe sowie Schmaltiere beim Rotwild frei.
Vor 01.05. ist Schwarzwild frei.
Ich jage im Forst und habe nur den Mai, bevor wir wieder in die Jagdruhe gehen. Der Juni und Juli gehört dem Wild - da wird nicht gestört.
Von August bis zur Brunft des Rotwilds kann dann wieder gejagt werden, dann wieder vom November bis 31.01.
Es wird nie das ganze Revier bejagt, es gibt Ruhezonen für das Wild und die Kanzel, auf der sich der Uhu eingerichtet hat oder wo der Schwarzstorch und der Seeadler sind, haben wir auch nichts verloren.
Das vorgegebene Zeitfenster zur Bejagung ist also enorm klein. Wenn nun im Mai nun noch selektiert wird:
Im Bast… fällt also weg
Noch nicht verfärbt (also alt) - fällt weg

Bitte sagt mir, was dann noch bleibt
 
Registriert
24 Mai 2019
Beiträge
15.541
Alte Böcke mit dickem Hauptschmuck schießt im Zweifel sowieso jeder, wenn er ihn kriegt.
Egal, ob verfärbt oder nicht... ;)
Alles ist doch gleich, bis auf....
Außer vielleicht im Golfplatz-Revier, wo jeden Tag die Lieben gezählt werden.

Getreu dem LustigeBilderFaden:
1714897252549.jpeg
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
25 Jul 2023
Beiträge
280
Du hast sicherlich recht, dass das Wildbret genauso gut ist, egal ob im Bast oder schon ohne - allerdings hat auch der Bock im Bast Wildbret und kein Fleisch, wie etwa Schlachttiere!
Mea culpa für den fehlerhaften Ausdruck.

Aber dennoch danke für die Antwort im ersten Teil, dann gibt es also keinen sinnhaften Grund warum man einen Bastbock laufen lassen sollte.

Der schmeckt also genauso gut und für etwas anderes jage ich nicht.
 
Registriert
24 Mai 2019
Beiträge
15.541
Der schmeckt also genauso gut und für etwas anderes jage ich nicht.
Das empfinde ich aber als einen sehr schmalspurigen Motivationsansatz; sorry, aber typisch für neuzeitliche Jagdscheinabsolventen...Meiner Meinung nach macht mans sich damit etwas zu einfach.

Am besten mal ein wenig im BJG lesen, das kann nie schaden. Auch in der Ausbildung dürfte doch etwas mehr vermittelt worden sein, was den Umfang von Jagdausübung ausmacht.

Mit dieser Einstellung kann man kein Revier verantwortlich umtreiben und auch nicht die zukünftigen Veränderungen, die auf Jagd einwirken werden, meistern...

Wenn ich nur jagen wollte, um mein Essen zu haben, wäre ich schnell fertig.
Ich persönlich habe die Passion und die Überzeugung, "mehr" zu jagen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
23 Jan 2021
Beiträge
631
Und so driftet ein schöner Faden wieder in den immer gleichen Mist ab. Nur zur Erinnerung: Da schreibt jemand von seinem ersten Ansitz als JJ und streckt einen Bock. Möglicherweise sein erstes erlegtes Stück Wild überhaupt. Und die Hornanbeter haben mal wieder nichts besseres zu tun, als ihm das ganze madig zu machen. Oh ja, die Störung des Rotwildes habe ich auch vergessen. Dazu hat der Erleger ja in seinem Post geschrieben, dass ganze Großrudel Rotwild abgesprungen seien. Oder doch nicht? Mh, vielleicht gibt es da ja gar keins... Immer wieder schön, wie herzlich JJ willkommen geheißen werden.

Vorschlag zur Diskussion für Chips und Bier: Lasst doch einfach mal die Blattzeit sausen und Dann hat das Rehwild rund 4 Monate Jagdruhe. Sogar 5,wenn man erst im Oktober wieder startet. Müsste Euch doch entgegen kommen. Und entspricht sicher dem Hegeauftrag nach BJagdG.

@opt_1223: Kräftiges Waidmannsheil zu Deinem Bock. Er wird Dir ein Leben lang Freude machen.
 
Registriert
1 Nov 2006
Beiträge
7.144
... Ich distanzier mich da davon, für mich ist das Wildbret immer noch der wichtigste Grund, auch wenn ich nicht hungern muss wenn ich keine Strecke mache. Deinen Vergleich find ich völlig daneben sry ...
Um Wildbret zu genießen musst Du persönlich keinen Jagdschein machen, kein Revier pachten, keine Ausrüstung, keine Waffen, keinen Hund kaufen und nicht mitten in der Nacht raus fahren.

Das "Fleisch" als Dein vorgeblich wichtigster Grund, dass kannst Du mit weniger Aufwand und weniger Geld beim Jäger Deines Vertrauens erwerben. Also wird es - wenn Du ehrlich bist -einen anderen Grund haben, dass Du selbst auf die Jagd gehst.

Diese "Ich jage wegen des Fleisches"-Nummer ist einfach genau so konstruiert, wie die "Ich jage für den Wald"-Nummer oder die frühere "Ich jage als Ersatz für den Großprädator"-Nummer.

Das der Jäger unserer Zeit in unserer Region ein "Erlebnisjäger" ist, dass ist übrigens nicht meine ganz private Meinung, sondern schon vor vielen, vielen Jahren so bei Kalchreuter nachzulesen.

Deine Begründung ist also völlig daneben. Sry.
 
Registriert
5 Aug 2013
Beiträge
195
Schmalrehe offen ab 1.4. bei gleichzeitiger Vorverlegung wäre schon sinnvoll. Gestern hatte ich vier weibliche Stücke vor. Sicher war ich nur bei einer dicken. Am ehesten wirkte eines wie ein Schmales. Aber das war am wenigsten verfärbt. Eines wurde gestoßen und gejagd. Populationsstress denke ich. Wir haben einen gewaltigen Überhang bei weiblichen Stücken. Das wird auch so bleiben. Vor allem bei dem Besucherdruck im Feld und der daraus folgenden Bejagung hauptsächlich im Wald.
 
Registriert
6 Jan 2024
Beiträge
1.016
Schmalrehe offen ab 1.4. bei gleichzeitiger Vorverlegung wäre schon sinnvoll. Gestern hatte ich vier weibliche Stücke vor. Sicher war ich nur bei einer dicken. Am ehesten wirkte eines wie ein Schmales. Aber das war am wenigsten verfärbt. Eines wurde gestoßen und gejagd. Populationsstress denke ich. Wir haben einen gewaltigen Überhang bei weiblichen Stücken. Das wird auch so bleiben. Vor allem bei dem Besucherdruck im Feld und der daraus folgenden Bejagung hauptsächlich im Wald.
Die werden im Moment abgeschlagen. Das hat mit der Höhe der Population wenig zu tun .
Verstehe ich jetzt nicht, wie der Besucherdruck einen weiblichen Überhang generiert .
 
Registriert
21 Feb 2006
Beiträge
5.592
Um Wildbret zu genießen musst Du persönlich keinen Jagdschein machen, kein Revier pachten, keine Ausrüstung, keine Waffen, keinen Hund kaufen und nicht mitten in der Nacht raus fahren.

Das "Fleisch" als Dein vorgeblich wichtigster Grund, dass kannst Du mit weniger Aufwand und weniger Geld beim Jäger Deines Vertrauens erwerben. Also wird es - wenn Du ehrlich bist -einen anderen Grund haben, dass Du selbst auf die Jagd gehst.

Diese "Ich jage wegen des Fleisches"-Nummer ist einfach genau so konstruiert, wie die "Ich jage für den Wald"-Nummer oder die frühere "Ich jage als Ersatz für den Großprädator"-Nummer.

Das der Jäger unserer Zeit in unserer Region ein "Erlebnisjäger" ist, dass ist übrigens nicht meine ganz private Meinung, sondern schon vor vielen, vielen Jahren so bei Kalchreuter nachzulesen.

Deine Begründung ist also völlig daneben. Sry.
Leider kann man den "Gefällt mir" Button nur einmal drücken...
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
104
Zurzeit aktive Gäste
256
Besucher gesamt
360
Oben