Rehschinken

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27 Jun 2005
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Hi Guru.

Bei mir liegt das Fleisch so um die 3 Wochen, im Sommer im Kühlhaus bei 4°. Beim Trockenpökeln. Das Nachbrennen erspart man sich dann. Naßpökeln: Fleisch zuerst mit den abgewogenen 20 gr. 3 Tage durchziehen lassen, dann pro Lit. Lake 20 gr. Salz abwiegen, im Meßbecher mit Wasser auf die Marke auffüllen, Salz auflösen und Lake mit den Gewürzen aufkochen. Kalt über die Fleischstücke gießen, schauen daß sie schön unter der Oberfläche sind und täglich zweimal kontrollieren, daß die Lake nicht trüb wird. Ist möglicherweise nicht professionell, hat sich im Laufe der Jahre so entwickelt und bin immer gut damit gefahren.
Für Speck gibt es bei uns noch ein örtliches Sonderrezept:
Speckseite auf Bretter legen, wieder die 20 gr. Salz pro kg mit zerdrückten Knoblauch verrühren und damit gut auf allen Fleischseiten einreiben. Der Rest wird oben verteilt. Verschiedene gemahlene Gewürze wie Kümmel, Koriander, Rosmarin...... werden trocken auf der Oberfläche verteilt. 3 Tage durchziehen lassen. Dann Lake kochen, der Salzgehalt muß nicht so hoch sein, für 2 Speckseiten reicht 0,5 lt. Lake durch ein feines Gewebe filtern, in eine Wassersprühflasche geben und 2 bis 3 mal täglich die Oberfläche damit benetzen. Dauer 3-4 Wochen. Der Vorgang kommt daher, daß früher das ganze, ungeöffnete Schwein ohne Kopf und Haxen auf einen großen Tisch gelegt wurde und am Rücken entlang aufgeschnitten wurde. Das Ausbeinen erfolgte also von oben . Zusück blieb vom ganzen Schwein nur eine riesige Speckseite, auf der das gesamte Gerippe und die Innereien lagen. Arbeitskraft spiele damals keine Rolle, es war Winter und jede Menge Leute am Hof. Für so eine Speckseite gab es natürlich keine Lakebottich. Geräuchert wurde in einem größerem Zimmer.
Vielleicht hilfts dir oder jemand anderen.
Gruß Franz
ps: geh gleich meinen 'luftgeselchten' kosten. Wird nach dem Pökeln nur zum Trocknen aufgehängt. Sonst nichts.
 
A

anonym

Guest
hallo ich verfolge ja ganz eifrig dieses thread aber irgendwie hab ich trotzdem immernoch angst das ich meine family beim ersten schinken versuch vergifte :roll:
hat jemand von euch vielleicht eine "anleitung" zum schinken machen aus einem kochbuch oder selbst erstellt anhand der man die sache schritt für schritt angehen kann?
am besten wäre natürlich eine art bilderbuch story das man weiss wie was wann auszusehen hat... :roll: vielleicht findet sich ja was wäre euch dankbar...
 
Registriert
27 Jun 2005
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@survival

Wieso Familie vergiften? Probiers einfach aus, wenn du Angst hast, es gibt immer Menschen, die neugierig genug sind ihr Leben aufs Spiel zu setzen. :mrgreen:
Aber im Ernst, wenn du dich an die Regeln haltest, dh. die Salzmenge beachtest und vor allem daß nichts verdirbt kann eigentlich nichts schief gehen. Verdorbenes Pökelfleisch erkennt man ohnehin am Faulgeruch.
Fang einfach klein an.

Gruß Franz
 
Registriert
21 Jul 2006
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Franz schrieb:
...Verdorbenes Pökelfleisch erkennt man ohnehin am Faulgeruch.
Fang einfach klein an.

Gruß Franz
Das wäre auch meine Frage:
Kann das Fleisch verderben, ohne daß man's merkt?
Können sich irgendwelche Botulismus-Bakterien etc. mit richtig fiesen Giften bilden, ohne daß man das erkennt?

Nebenbei bemerkt:
Ich habe vor einer Woche ein Stück Rehkeule zum Metzger meines Vertrauens gebracht, damit er Schinken daraus mache.
Erst wenn's lecker wird, denke ich ernsthaft über Eigenproduktion nach.

Grüße
 
Registriert
27 Jun 2005
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Kann das Fleisch verderben, ohne daß man's merkt?

Meines Wissens nicht, ist mir erst zweimal passiert und das hat fürchterlich gestunken. Da wir Jäger aufgrund unseres ständigen Umganges mit Frischfleisch eine äußerst feine Nase für das anbrüchig werden haben brauchst du dir sicherlich keine großen Gedanken machen.
 

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