Rehriss im Revier... Wer war das?

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Ich habe mal aus Versehen einem laut Selbstdarstellung ganz tollen international aktiven Jäger, und - wie sich in kürzester Zeit herausstellte, in Wirklichkeit einem unglaublichen jagdlichen Versager für ein Jagdjahr einen Begehungsschein gegeben.
In der Zeit hat er ein einziges Reh erlegt und ein anderes übel angeflickt, das ich dann nach drei Tagen selbst erlegte.

Der erzählte auch immer, dass in "seinem" Jagdgebiet in Schweden der Luchs so viele Rehe reisse, dass man so gut wie keine mehr erlegen könne.
Als Grund für sein jagdliches Versagen bei mir zog das aber nicht.

Meine Erklärung : Er jagte in SCHWEDEN genauso GROTTENSCHLECHT wie HIER und hatte DESHALB keinen Erfolg.
Na dann ist die Lösung ja ganz einfach: wenn wir in Zukunft unsere Waffen und die abgezählte Munition, an der Gemeinde abholen, dann wird der Jäger auch gleich mit einer Bodycam ausgestattet, die so anzubringen ist das der Jagdommissar das Geschehen lückenlos mitverfolgen kann. Sollten dann Zweifel am Vorgehen des JAB laut werden, kann dann sofort eine Rehwildbegiftungsmaßnahme angeordnet werden, nur um ganz sicher zu gehen..

Meinst du nicht das diese Art der Stigmatisierung jener die die illegale Aussetzung resp. natürliche Einwanderung von Großraubwild, kritisch sehen, auch keine Lösung sein kann?

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..
Meinst du nicht das diese Art der Stigmatisierung jener die die illegale Aussetzung resp. natürliche Einwanderung von Großraubwild, kritisch sehen, auch keine Lösung sein kann?
Die Lösung ist grundsätzlich etwas mehr Gelassenheit, gerade wenn es um heimische (Raub)Wildarten geht.
Bei der Abschussfestlegung nach dem Vegetationszustand wird auch die Präsenz von Grossprädatoren automatisch berücksichtigt.
 
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Moin!

Vielleicht shcaust Du auf den Seiten des NP Harz und des NP Bayerischer Wald nach deren Ergebnissen zum Luchs, bzw. suchst nach Arbeiten der Autoren Ole Anders (Harz) und Marco Heurich (BayWa). Im BayWa war zuletzt noch eine Frau aktiv, aber deren Name ist mir entfallen.

Du wirst die Sybille Wölfl meinen? Hier der Link mit ihren Daten:
http://www.luchsprojekt.de/00_neben...ml?PHPSESSID=dd4d2f060873b1a19b3b201e1f1688a9

In unserem Landkreis wurde vor ein paar Wochen ein Luchs (Wildfang) von den Jägern vor Ort ausgesetzt. Mal schaun, wie sich die junge Dame entwickelt. Zumindest haben wir dann Infos von ganz nah, ohne Spekulationen. ;-)
Ich war für die Freisetzung. Die Rehe gönn ich lieber dem Luchs als dem Straßenverkehr, der wesentlich mehr dahinrafft.
Sollte ich einen Luchsriss finden, wird der ganz normal in den Abschussplan eingetragen, dann schaumer mal...;-)
 
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Ist es noch so das für jede Luchsmeldung ( Rißmeldung?) 50€ rüberkommen? Zumindest in Bayern?
 
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Yumitori

Guest
Gerade das Rehwild hat flächendeckend einen überhöhten Bestand. Bis die Jagd da nicht mehr 'nachhaltig' wird, ist es noch lange hin.

Zum Thema Wildschaden kann man nur spekulieren. Die Zeit wird es zeigen. Aber auch gilt: Nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird.

Dass die Jagdpacht nicht gemindert wird, ist ein hausgemachtes Problem. Es findet sich immer jemand der zählt.

Moin,

den "flächendeckend überhöhten Bestand" kann und will ich nicht unterschreiben.
Es mag wohl sein, dass es Gegenden mit überhöhten Rehwildbeständen gibt - wobei ich auch streitbar bin, w a s genau überhöht denn bedeutet - aber "flächendeckend" ist entweder abgeschrieben, weil sich's gut macht o d e r eben ganz genau so "spekuliert" wie (aus Deiner Sicht) das Thema Wildschaden.

Mir k ö n n t e es gleichgültig sein, weil ich kein Pächter mehr bin - aber wo steht eigentlich, dass man Luchs (und Wolf) mögen muss ?

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 
Y

Yumitori

Guest
Die Lösung ist grundsätzlich etwas mehr Gelassenheit, gerade wenn es um heimische (Raub)Wildarten geht.
Bei der Abschussfestlegung nach dem Vegetationszustand wird auch die Präsenz von Grossprädatoren automatisch berücksichtigt.

Moin,

so s o l l t e es sein - ich glaube bloß nicht dran...

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 
Y

Yumitori

Guest
Ich habe mal aus Versehen einem laut Selbstdarstellung ganz tollen international aktiven Jäger, und - wie sich in kürzester Zeit herausstellte, in Wirklichkeit einem unglaublichen jagdlichen Versager für ein Jagdjahr einen Begehungsschein gegeben.
In der Zeit hat er ein einziges Reh erlegt und ein anderes übel angeflickt, das ich dann nach drei Tagen selbst erlegte.

Der erzählte auch immer, dass in "seinem" Jagdgebiet in Schweden der Luchs so viele Rehe reisse, dass man so gut wie keine mehr erlegen könne.
Als Grund für sein jagdliches Versagen bei mir zog das aber nicht.

Meine Erklärung : Er jagte in SCHWEDEN genauso GROTTENSCHLECHT wie HIER und hatte DESHALB keinen Erfolg.
e

Moin,

das mag wohl sein, sagt aber - genau besehen - nichts darüber aus, ob und inwieweit der grottenschlechte Jäher nicht doch recht haben könnte - immerhin ist ja nicht nur eine Stimme aus Schweden seiner Meinung... .

Mein Vater und ich hatten einmal einen Jäger im Revier, der Mitglied im ÖJV war - er hatte ein Stück Rehwild frei, entweder einen Jährling oder ein Schmalreh/Kitz. Geschossen hat er (mit 6 Patronen) eine Geiß und zwei Kitze.

>>Meine Erklärung:
OJV-Mitglieder halten sich nicht an Absprachen, Vorgaben oder gar Verträge und Gesetze ( sei es nur das BGB in Sachen Jagderlaubnis) gehen ihnen am A.....vorbei. <<<

Wir wissen beide, dass diese Erklärung Mumpitz ist (hoffe ich) - Deine aber ist aauchnicht mehr wert....:cool:

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 
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Mir k ö n n t e es gleichgültig sein, weil ich kein Pächter mehr bin - aber wo steht eigentlich, dass man Luchs (und Wolf) mögen muss ?

Habe die Ehre und
Waidmannsheil

Steht nirgends und muss man auch nicht.
Aber:
1. Steht es keinem zu, Wildarten ihre Existenzberechtigung abzuschreiben, nur weil man sie nicht mag

Und 2: Habe ich die ganze Hetzerei gegen den Luchs satt. Es wird weder das Rehwild verschwinden noch wird man die Rehwildjagd unterlassen müssen. Genausowenig wird der Wildschaden exorbitant steigen.
Das nervt nur noch und ist peinlich für die Jägerschaft.
 
G

Gelöschtes Mitglied 9073

Guest
Die schwedischen Jäger, die Ich kenne, sind hervorragende, leidenschaftliche Jäger und Fallensteller, die keinen Schmerz und keine Mühen kennen, egal ob Raubwild oder Schalenwild, Nordschweden, nicht Südschweden mit nahezu deutschen Verhältnissen.
dorn

Ich bin oft in Schweden zur Jagd und es gibt dort genau so viele Sonntagsjäger wie bei uns. Meine Jagdfreunde verziehen das Gesicht, wenn die Rede auf den berühmten Stockholm jägare kommt, unendliche Witzsammlung über ihn inkl. :biggrin:

Licht und Schatten gibts halt überall, wir müssen auch nicht um den heißen Brei reden. Als Jäger will man selbst Beute machen und nicht die Beute der Prädatoren zählen. Erst recht, wenn man mit dem Revier eine Menge physischen und finanziellen Aufwand hat. Als Waldbesitzer und Holzernter ist es einem dagegen relativ egal, wer den Bestand "waldverträglich" absenkt. Dass die Pachtpreise sinken muss man auch nicht befürchten. Ein Pächter findet sich in diesem Land immer.
 
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anonym

Guest
Man muss hier mal entspannt sein.- Ich spreche doch dem Luchs nicht die Lebensberechtigung ab. Viele Reviere haben ja gar keine. Da ist/wird der Wolf eine ganz andere Nummer. Aber dort wo der Luchs jagt, da jagd es sich schlecht. Ich denke auch europäisch. Der Luchs mancht in Schweden die Freizeitgestaltung, die eine Lebensgestaltung ist, schon recht schwierig. Und da wird der das Recht auf Lebensgestaltung der lokalen Bevölkerung von bekloppten Städtern und EUkuschlern schon massivst eingeschränkt. Bei uns da oben gibts nicht viel was man machen kann und Arbeits ist auch knapp. Wir haben Landflucht, keine Kinder, die Kindergärten und Schulen schliessen und kein Arzt will ins Niemandsland. Jagd, auch auf Robben, Fischen gehört zur Tradition. Und die soll auch noch beschnitten werden - und zwar von Idioten, die bei uns gar nicht leben. Das ist doch ganz schlimm sowas.
dorn
 
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Yumitori

Guest
Ich bin oft in Schweden zur Jagd
.....
.....relativ egal, wer den Bestand "waldverträglich" absenkt. Dass die Pachtpreise sinken muss man auch nicht befürchten. Ein Pächter findet sich in diesem Land immer.

Moin,

diejenigen Holzernter/Waldbesitzer, die mit der Vergabe v. Jagderlaubnisscheinen oder gar ganzen Jagdrevieren Geld machen, reden natürlich auch gerne die Verluste durch Prädatoren klein, denn weder Luchs noch Wolf zahlen eine jährliche Jagdpacht....

Aber das sind alles nur Einzelfälle....

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 
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Hi,
ich wollte Red_Stag für den spannenden und informativen Thread danken.:thumbup:
... und die Jägern, die nichts besser zu tun haben, all so einen guten lehrreichen Thread mit ihrem ideologischen Schmarn zu verhunzen, bitten, doch einen eigenen Thread aufzumachen. Den kann ich dann ignorieren. Danke
Peter
 

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