Na dann bin ich wohl hier mal die erste...
Bei mir ging es heute früh los, um am ersten möglichen Tag einen schon bekannten und mehrmals gesichteten Bock zu erlegen, der offensichtlich irgendein Problem hatte.
Er hatte bis zur letzten Sichtung (vor 3 Tagen) weder verfärbt noch verfegt. Abgesehen davon machte er aber keinen kranken Eindruck, außer dass er nicht stark im Wildbret war und eher sehr klapprig wirkte. Er wurde relativ schnell von einem anderen Bock verstampert und musste die Bühne räumen. Auf den allerersten Blick hätte ich drauf getippt, dass es sich hierbei vielleicht um einen alten zurückgesetzen Knacker handeln könnte. Dann wieder in Jüngling?! :what: Aber ich habe leider auch noch keine jahrzehntelange Erfahrung im Ansprechen... und auch meine bessere Hälfte war sich nicht 100% sicher, der wesentlich mehr Erfahrung hat als ich!
Zum Glück hat gestern abends schon der starke Regen der letzten Tage aufgehört und heute morgen konnten wir bei relativ gutem Wetter aufbaumen. Der Hochstand steht mitten auf einer ziemlich großen Wiese, die zu 3 Seiten von Wald umgeben ist.
Auch hat die Kanzel in jede Richtung ein Fenster - so gesehen ist der Wind relativ egal. Und in den letzten Tagen hatten wir jedes Mal wirklich tollen Anblick von Böcken aller Altersklassen.
Und es sollte nicht lange dauern, als genau unser mickriger Bock auftauchte. Ich konnte es gar nicht glauben, dass das gleich am ersten Tag der Schusszeit eintreten würde (für den Fall, dass es ein alter Bock sein sollte), aber auf einmal war er wirklich da! Allerdings sind vor einigen Tagen ein paar Hirschen aus einem in unmittelbarer Nähe liegenden Fleischgatter ausgekommen - und so sehr ich wieder mit Ansprechen und Zögern beschäftigt war (ist der wirklich alt? oder doch ein Jahrling? was ist mit der einen Stange los? was ist mit dem Bock überhaupt los? jetzt steht er wieder im hohen Gras...), auf einmal kam einer dieser Hirsche und verstamperte augenblicklich den schwachen Bock. Na bravo! Bei uns kommt kein Rotwild vor, demnach war der Anblick was besonderes, aber trotzdem... :?
Naja, wie auch immer - weg war er...
Nach dem Hirschauftritt war die Bühne wie leer gefegt, auch die anwesende Geiß war weg und es rührte sich nix mehr! Hmmm... wurscht! Schau ma mal!
Und wirklich! Nach etwa einer halben Stunde (kurz nach 5:30 Uhr) trat er von der gegenüberliegenden Seite wieder aus dem Wald.
Dann konnte ich mich endlich davon überzeugen, dass es sich in jedem Fall für mich um einen Abschussbock handelt und sonst auch nichts gegen einen Schuß spricht.
Und dann ließ ich fliegen...
Blaser R93 .308 Win
Zeiss Victory Diavari 3-12x56
RWS DK 10,7g
Entfernung: etwa 50m
Treffer aufs Blatt - der Bock lag im Feuer
Es handelte sich um einen schwachen Jährling, der auch noch, wie auf dem 2. Bild ersichtlich, beim Aufbrechen folgendes gezeigt hat: an fast jeder Rippe hatte er ein "Glasmurmel"-großes hartes Etwas. Griff sich wie ein Knorpel an, beinahe knöchern. Kennt das jemand? Unser Tierarzt-Nachbar meinte, als er die Fotos sah, dass es sich um verkapselte Spulwürmer oder sonstige Parasiten handeln könnte?!