Reh beim abhängen eingefroren

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Kurz zur Klarstellung: Ist das Stück komplett durchgefroren, also wie nach Tiefkühllagerung, sollte es vor der Zubereitung nicht auftauen und wieder einfrieren. Da hilft dann nur die Säge beim Zerwirken. Aus der Decke schlagen könnte mit Hilfe eines warmen Messers klappen. Das Fleisch sollte dabei so kalt wie nur möglich bleiben.
Oder ist nur die Decke "überfroren" Dann kannst du diese durchaus langsam antauen. Dann aber sehr sauber und eventuell etwas großzügiger abschärfen. Auch hierbei sollte das Fleisch allerdings kalt bleiben.
Hat was mit der Keimvermehrung beim Auftauen zu tun.
Exakt, diese beginnt sobald es über null geht wieder.
 
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Der Artikel aus der Süddeutschen Zeitung hätte etwas besser sein können. Auch in diesem Stück geht es um Geflügel und Fisch und nicht um Rind oder Hirsch.

Ich würde mir in diesem Fall keine allzu großen Sorgen machen. Natürlich muss man immer genau aufpassen und man ist eigentlich ein Lebensmittelproduzent.

Das Bakterienwachstum setzt sich während des Gefrierens fort und stoppt erst, wenn es wirklich gefroren ist. Deshalb sagen wir: Nicht auftauen und wieder einfrieren. Dann erhalten Sie diesen Vorgang zweimal.

Aber bei bis zum 7 Grad Abkühlung gibt es immer noch Bakterienwachstum, wenn auch weniger als bei einer höheren Temperatur.

Wenn Sie also etwas einige Tage lang bei 7 Grad oder kälter im Kühlschrank hängen lassen, kommt es immer noch zu Bakterienwachstum. Je länger Sie es hängen lassen, desto mehr Bakterien wachsen.

Das habe ich zumindest aus Zusatzkursen zur Wildtierhygiene und Fleischverarbeitung sowie aus Gesprächen mit Tierärzten verstanden.

Aber vielleicht ist hier jemand ein Spezialist.
 
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Welche Bakterien, welche Keime? Wie gefährlich sind sie und wie verbreitet?

Das BfR, weiß der Teufel, wozu die gut sind, ergeht sich nur in allgemeinen Hinweisen und wenn ich denen und meiner Erfahrung Glauben schenken darf, sind das Belanglosigkeiten.
 
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Irgendwie find ich das alles ulkig und irgendwie auch traurig. (Nicht die Eingangsfrage)
Seit ewigen Zeiten wird Wild verzehrt.
Die erste Wildpretverordnung ist m.W. übrigens ca. 3.000 Jahre alt. (s. 5. Buch Mose)

Früher wäre die Eingangsfrage so behandelt worden:
" Oma, Papa hat gesagt, ich soll die Rehe fertig machen, aber die sind gefroren."
" Macht nix, Jung, häng sie in den Keller und mach sie morgen fertig."

Ständig müssen wir das Rad neu erfinden, weil wir nicht mehr wissen, wie brauchbare Räder aussehen.


PS. ich jage länger als es Wildkühlschränke gibt und habe sicher hunderte Male Wild verzehrt, dass beim Abhängen lassen angefroren, aufgetaut, zerwirkt und dann eingefroren wurde. Und doch lebe ich noch.
Könnte aber auch an dem antibakteriell wirkenden hochprozentigen Obstbrand liegen, mit dem ich besonders wohlschmeckende und reichlich konsumierte Mahlzeiten abzuschließen pflege.
 

z/7

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Der Artikel aus der Süddeutschen Zeitung hätte etwas besser sein können. Auch in diesem Stück geht es um Geflügel und Fisch und nicht um Rind oder Hirsch.

Ich würde mir in diesem Fall keine allzu großen Sorgen machen. Natürlich muss man immer genau aufpassen und man ist eigentlich ein Lebensmittelproduzent.

Das Bakterienwachstum setzt sich während des Gefrierens fort und stoppt erst, wenn es wirklich gefroren ist. Deshalb sagen wir: Nicht auftauen und wieder einfrieren. Dann erhalten Sie diesen Vorgang zweimal.

Aber bei bis zum 7 Grad Abkühlung gibt es immer noch Bakterienwachstum, wenn auch weniger als bei einer höheren Temperatur.

Wenn Sie also etwas einige Tage lang bei 7 Grad oder kälter im Kühlschrank hängen lassen, kommt es immer noch zu Bakterienwachstum. Je länger Sie es hängen lassen, desto mehr Bakterien wachsen.

Das habe ich zumindest aus Zusatzkursen zur Wildtierhygiene und Fleischverarbeitung sowie aus Gesprächen mit Tierärzten verstanden.

Aber vielleicht ist hier jemand ein Spezialist.

Ist alles völlig egal, weil die potentiell auf rohem Fleisch gedeihenden Bakterien völlig unschädlich sind. Da vermehrt sich nach dem Gefrieren nichts anderes als vorher.

Bei Fisch und Geflügel ist das was anderes, aber die sind auch vorher schon nichts, was man ne Woche in den Kühlschrank legt.

Was bei Auftauen und wieder Gefrieren passieren kann, ist Gefrierbrand. Aber auch nur, wenn Luft hinkommt, und das ist dank Decke ja nicht der Fall.
 
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Es kann sein, das durch die zu schnelle Kühlung das Fleisch zäh wird. Ist aber trotzdem genusstauglich.

Bei großen Stücken läuft man auf die Gefahr der stickigen Reifung. Einfach weil es zu schnell gekühlt wurde. Das Eis bzw. vereiste Fleisch hat dann wie bei einem Iglu eine Isolierende Wirkung. Wogegen das Fleisch im Inneren des Stückes noch relativ warm ist.
Ein ausgenommenes Reh ist davon aber eher nicht betroffen, weil zu wenig Fleischmasse.
 
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Welche Bakterien, welche Keime? Wie gefährlich sind sie und wie verbreitet?

Das BfR, weiß der Teufel, wozu die gut sind, ergeht sich nur in allgemeinen Hinweisen und wenn ich denen und meiner Erfahrung Glauben schenken darf, sind das Belanglosigkeiten.

Haha, das erinnert mich an diese lustigen Handhygienesprays zu Zeiten der Grossen Seuche™ (man erinnere sich):

Da stand auch immer drauf "Tötet 99,9% der Viren*".
Das Sternchen stand dann für "unter bestimmten Umständen", aber der Punkt war:
Die Leute habens wegen der Seuche™ gekauft und eingesetzt, aber genau dagegen hat es nicht gewirkt. War aber dann auch egal, unter dem Strich.

Also: Wenn es alles immer so schlimm wäre, wären wir Menschen schon längst ausgestorben.
 
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Welche Bakterien, welche Keime? Wie gefährlich sind sie und wie verbreitet?

Das BfR, weiß der Teufel, wozu die gut sind, ergeht sich nur in allgemeinen Hinweisen und wenn ich denen und meiner Erfahrung Glauben schenken darf, sind das Belanglosigkeiten.
Mensch, jetzt bringst Du die Reichsbedenkenträger aus dem Konzept! Das geht doch gar nicht!!! :ROFLMAO::ROFLMAO::ROFLMAO:
 

z/7

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Nun, was schon ist, durch das Gefrieren platzen die Zellwände, und es tritt Fleischsaft aus. Das gibt ein feuchtes Milieu, was der Bakterienvermehrung förderlich ist. Wir erinnern uns: Erstes Ziel nach dem Aufbrechen ist, daß die Körperhöhle abtrocknet.

Zu lang sollte man nach dem Zerwirken also nicht warten mit dem wieder Einfrieren.
 

SOR

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Haha, das erinnert mich an diese lustigen Handhygienesprays zu Zeiten der Grossen Seuche™ (man erinnere sich):

Da stand auch immer drauf "Tötet 99,9% der Viren*".
Das Sternchen stand dann für "unter bestimmten Umständen", aber der Punkt war:
Die Leute habens wegen der Seuche™ gekauft und eingesetzt, aber genau dagegen hat es nicht gewirkt. War aber dann auch egal, unter dem Strich.

Also: Wenn es alles immer so schlimm wäre, wären wir Menschen schon längst ausgestorben.
Einige hier würden es auch schaffen, einen Testbericht über Ommas selbstgestrickte Bommelmütze in die politische Ecke zu bugsieren.

Meine Güte, ihr habt echt Komplexe...
 
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Einige hier würden es auch schaffen, einen Testbericht über Ommas selbstgestrickte Bommelmütze in die politische Ecke zu bugsieren.

Meine Güte, ihr habt echt Komplexe...

Was genau verstehst Du nicht an meinem Beispiel?

Es zeigt auf, dass die "empfundene Wirksamkeit von irgendetwas" (Keime, Viren in meinem Beispiel) individuell sehr unterschiedlich stark sein kann, während es in der Realität sehr wohl eine durchaus wiederholbare eindeutige Messbarkeit gibt.
"Follow the science" wäre da mein persönlicher Ansatz. Ich weiss nicht, wie Du auf dieses dünne Eis kommst mit politisch und sonstwas.
Bitte erkläre das mal. Danke!
 

SOR

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Was genau verstehst Du nicht an meinem Beispiel?

Es zeigt auf, dass die "empfundene Wirksamkeit von irgendetwas" (Keime, Viren in meinem Beispiel) individuell sehr unterschiedlich stark sein kann, während es in der Realität sehr wohl eine durchaus wiederholbare eindeutige Messbarkeit gibt.
"Follow the science" wäre da mein persönlicher Ansatz. Ich weiss nicht, wie Du auf dieses dünne Eis kommst mit politisch und sonstwas.
Bitte erkläre das mal. Danke!
Vergiss es.
Dein Stöckchen kannst Du selbst holen.
 
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Der Artikel aus der Süddeutschen Zeitung hätte etwas besser sein können. Auch in diesem Stück geht es um Geflügel und Fisch und nicht um Rind oder Hirsch.

Ich würde mir in diesem Fall keine allzu großen Sorgen machen. Natürlich muss man immer genau aufpassen und man ist eigentlich ein Lebensmittelproduzent.

Das Bakterienwachstum setzt sich während des Gefrierens fort und stoppt erst, wenn es wirklich gefroren ist. Deshalb sagen wir: Nicht auftauen und wieder einfrieren. Dann erhalten Sie diesen Vorgang zweimal.

Aber bei bis zum 7 Grad Abkühlung gibt es immer noch Bakterienwachstum, wenn auch weniger als bei einer höheren Temperatur.

Wenn Sie also etwas einige Tage lang bei 7 Grad oder kälter im Kühlschrank hängen lassen, kommt es immer noch zu Bakterienwachstum. Je länger Sie es hängen lassen, desto mehr Bakterien wachsen.

Das habe ich zumindest aus Zusatzkursen zur Wildtierhygiene und Fleischverarbeitung sowie aus Gesprächen mit Tierärzten verstanden.

Aber vielleicht ist hier jemand ein Spezialist.
Das war die erstbeste Literatur, allerdings halte ich diese Fragestellung für Küchenhygiene-Basiswissen.
Allen "ist doch kein Problem, ich hab schon mal ... gegessen" sei gesagt, dass man:
1.: dann bitte gleich vor dem 2. Einfrieren zu Hackfleisch weiterverarbeiten soll, dann hat man noch mehr Oberfläche zur Keimvermehrung.
2.: bitte drauf achten, dass es Menschen mit weniger robuster Gesundheit gibt, die vielleicht nicht alles so einfach wegstecken
 

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