Das Rebhuhn ist ein Kulturfolger?
War das Rebhuhn ursprünglich. In unserer damaligen bäuerlichen Kulturlandschaft erreichte das Rebhuhn Siedlungsdichten die weit über denen der östlichen Steppengebieten (Urhzeieimat) lagen. Ist ja beim Schwarzwild genauso, die Sauen sind das Rebhuhn von heute.
Irgendwann war halt für das Rebhuhn unsere sich ständig veränderte "landwirtschaftliche Kultur" eine Nummer zu viel.
Andere Arten sind durch die veränderte landwirtschaftliche Bewirtschaftungsweise noch mal im Bestand ein paar Nummern höher geklettert: Beispiel Mäusebussard, da sind früher Bruten verhungert wenn das Heuwetter und damit die gemähten Wiesen ausblieben. Heute wird immer irgendwo was geerntet oder gemäht und diese Ernährungsmöglichkeiten machen grad Raben-, Greifvögel und Füchse zum nochmaligen Gewinner unserer Kulturlandschaft. Und da wäre noch Luft nach oben. Vor 50 Jahren gab es keine Verpackungen vom Schachtelwird im Straßengraben.
Es gab Misthauen für die Goldammern und Pferdeäpfel auf der Straße mit Haferkörnern drin. Daneben überall Hühnerhaltungen. Na klar auch die Füchse kamen an die Misthaufen, aber da standen Tellereisen.
Von der Bezeichnung Kulturfolger und -flüchter sollte man sich endlich verabschieden. Er wurde zu einer bestimmten Zeit von vor ich würde sagen 50 Jahren erfunden und die Arten wurden dem damalige Verbreitungsgebiet in eine der beiden Gruppen gesteckt.
Schon beim Birkwild im Nürnberger Reichswald, dass sich mal nach einem Nonnenkahlfraß mit großen Kahlflächen deutlich vermehren konnte (Treibjagden auf Birkwild) sollte man merken dass dieses Schwarzweißdenken Quatschet ist.
Jede Art verändert ihren Bestand dem Lebensraum entsprechend. Der Baummarder geht inzwischen bis in die urbanen Bereiche, wie Fallenfänge belegen. Die Ringeltaube war zu meiner Jungjägerzeit ausschließlich Waldvogel, der vielleicht mal felderte aber nie in der Stadt brütete. In den Niederlanden hab ich vor 55 Jahren Ringler in den Parks der Städte erlebt und konnte es nicht glauben.
Fischotter? Scheu und bedroht? Stimmt doch auch bei uns hinten und vorne nicht mehr. Der braucht keine sauberen Forellenbäche, sondern wohlgefüllte Fischteiche, egal mit was.