Wer sich viel mit Füchsen beschäftigt, kann auch in der Soester Börde eine hohe Quote bei den Fuchsansitzen haben. Ich bin da ganz gut im Rennen, obwohl die Fallenjagd auch hier flächendeckend an Bedeutung gewinnt. Im Nachbarrevier gibt es da ein aktuelles Beispiel eines Geheckes, welches trotz stationärer Fallen nicht dezimiert wurde. Das Geheck blieb seit Mai in einem Rapsschlag und zog von dort aus zum Raub aus. In dem Niederwildrevier legte man grössten Wert darauf, dass ein bestimmter Jäger an dem Rapsacker seinen Bock schiessen durfte. Und so blieben über zwei Monate alle Jäger diesem Revierteil fern. Im Mai sah ich die Altfüchse mehrmals in die Feldflur auswechseln. Die Spuren und Fährten sprachen eine eindeutige Sprache, wo Altfüchse und Jungfüchse wechseln.
Ich habe mich dann genau an der Grenze postiert und konnte zumindest einem Jungfuchs das Überwechseln final vermasseln. Wegen des nachbarschaftlichen Miteinanders/Frieden unterblieben dann aber weitere jagdliche Einsätze, während das Geheck in der Schlupf- und Setzzeit unbehelligt blieb.
Auf meinen Hinweis und auch durch die Einsicht der Nachbarjäger, denen das Treiben der Füchse auch nicht gänzlich verborgen blieb, stellte man sich wenigstens mit grosser Mannschaft beim Dreschen an. Und ich muss sagen, wenigstens das hat geklappt und das Geheck wurde mehr als halbiert.
Da nun die Deckung weg war, kontrollierte ich am Folgeabend meine benachbarten, bevorzugten Felder und konnte einen weiteren Jungfuchs strecken. Jetzt bleibt vermutlich nur noch ein Jungfuchs und die beiden Altrfüchse. Aber auch die binde ich, in regelmäßigen Abständen, schon an bevorzugten Flächen in den Fahrgassen an. Und an dem Abend, wo dort die Feldfrucht gedroschen wird, werden auch da die Füchse sichtbar. Recht zeitig und vertraut wenn der Wind passt.
Aber einen solchen Fall, wie beschrieben, würde es bei mir im Revier, bei gleichzeitiger Lebensraumverbesserung für Bodenbrüter, wie sie die Nachbarn betreiben, nicht geben.
Um die sieben Füchse in einer Stunde aufzuklären, sei gesagt, dass ich sie im Heimatland von "bockgeschossen" erlegte. Bei einem Mondansitz unter alten Eichen wurde der stürmische Wind derart brenzlig, dass ich den Ansitz abbrach und ins Feld verlegte. Dort hatte ich die Aufbrüche der erlegten Mondwochensauen vergraben und wunderte mich tagsüber nur darüber, dass der Aufbruch fast gänzlich vertilgt wurde. Insgeheim hoffte ich auf den grossen Grauen, der ständig in Rudelstärke präsent ist, den man als Auswärtiger aber nicht zu Gesicht bekommt. Und so nahmen die Dinge ihren Lauf bis mir die Patronen ausgingen und ich selbst überlegen musste, wo ich nun überall einsammeln musste. Zum Schluss zählte ich die Hülsen und brachte sie mit den erlegten Rotröcken überein.