Wie bei jeder Berühmtheit, so hat deren Tod wieder aus allen Ecken das Dreckige nach oben gespült. Unfassbar, mit welcher Kaltschnäuzigkeit da zum Teil der Tod eines Menschen gefeiert wurde. Ich kann verstehen dass die Methoden des Empires nichts mit Samthandschuhen zu tun hatten und daher die Kolonialisierung bleibende Wunden hinterlassen hat.
Aber gerade bei Elisabeth II. hatte man nicht den Eindruck einer Fortführung dieser repressalischen Monarchie. In ihrer unglaublich langen Amtszeit wurde sie von einer jungen, quasi unvorbereitete Frau zu einer Monarchin die mit Ruhe und stoischem Gleichmut auf ihr Privatleben verzichtete. Sie fügte sich über 70 Jahre lang ihrem Amt, hielt sich selbst aus den News heraus und musste viele Skandale im eigenen Haus aussitzen. Bewundernswert, welche Disziplin diese kleine, große Frau hatte. Auch wenn viele ehemalige Kolonien in die Unabhängigkeit strebten, sie musste es aussitzen. Und das tat sie zumeist bewundernswert.
Wenn man bedenkt, wie viele Regierungen sie hat kommen und gehen sehen, wie viele Empfänge sie mitmachte usw. Alleine 15 Premiermister im eigenen Land mit immer wieder wechselnden Kabinetten und Abgeordneten. Dabei immer dem Zeremoniell folgend nur beratend tätig sein. Und natürlich muss es in so einer langen Amtszeit auch Schatten geben. Aber dies nun so zu nutzen um den Andenken zu schaden finde ich unwürdig.
Wenn ich mir dagegen die Gloria von Thurn und Taxis oder die Sayn-Wittgensteins, die Anhalts o.ä. deutschen Möchtegernadel ansehe, so hatte Elisabeth II. ein ganz anderes, viel größeres Format. BTW: Die Gloria war als Expertin zum Königshaus auf Welt-TV zu sehen, einfach peinlich. Genau wie der Moderator, der die dann wirklich mit "Ihre Durchlaucht" angesprochen hat...