Pro und Contra Vorsatzgeräte und was macht das mit der Jagd

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15 Aug 2013
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https://www.youtube.com/watch?v=NBIzHW69MQQ

Was haltet Ihr von dieser Einstellung die im Film transportiert wird?
Realitätsfern oder genau richtig?
Was macht die neue Technik mit der Jagd wie wir sie ausüben?
Teilen wir in Zukunft nach Schädlingsbekämpfung und Jagd?
Oder ist die ganze Diskussion eh sinnlos, weil die Box der Pandora sowieso schon offen ist?
Und gibt es einen Effekt auf die anderen Wildarten, die eigentlich gar nicht berührt sein dürften?
 
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na ja.... ich kann nichts verwerfliches daran erkennen, wenn ich nachts besser sehe.. Wenn ich im halbdunklen an der Kirrung schieße, dann kommen sie wieder. Wenn ich mit Vorsatz schieße ( ich habe keinen), dann kommen sie nicht wieder... ? Teilweise sehr widersprüchlich. Man hört auch das knacken , wenn man mit Vorsatz die Sauen angeht... . Man hat auch mit Vorsatzgerät nicht ständig Wild vor. Wie gesagt, teilweise sehr Moralin gesäuert
 
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Ich finde für Wildarten, die in der Nacht bejagt werden dürfen (bei uns Schwarz- und Raubwild), ist Technik durchaus angebracht und hilfreich, sorgt sie doch für ein saubereres Ansprechen und sicherere Schüsse. Für Rehe und Rotwild beispielsweise ist eine Nachtjagd in meinen Augen nicht notwendig.
 
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Servus

Ich bin ganz klar pro Vorsatztechnik respektive Wärmebildgerät.
Das wichtigste Argument für mich ist das Thema Sicherheit. Ich sehe einfach auf was ich schieße. Punkt. Die Frage wie sicher der Schuss ist der abgegeben wird hängt sowohl mit als auch ohne Technik immer vom Steuermann ab.
Das Argument das vorgebracht wurde in Hinsicht auf die Beständigkeit mit der die Rotte an der Kirrung war und wie oft man versucht hat sie anzugehen oder bei Halbmond zu schießen hat für mich nur was mit Jagdromantik zu tun aber nicht mit zielgerichteter Bejagung.
Warum soll ich 4 - 5 Mal versuchen der Rotte bei schlechtem Licht anzupirschen und bring damit Beunruhigung ins Revier anstatt das ich 1x beunruhige und dabei Beute mache.
Ich hab im Jagdkurs vor 20 Jahren gelernt "ein Revier ist schneller leergepirscht als leergeschossen"
Warum muss ich eine Rotte mehrere Tage mit Futter an einer Kirrung halten nur damit ich auf den Mond zum Schießen warten kann und schieße nicht wenn sie da sind🙄
Was die Ruhezeiten angeht kann ich das Argument auch nicht ganz gelten lassen. Ob ich um 02:30 Uhr mit Mond schieße oder um 02:30uhr mit Vorsatz schieße kann das Wild nicht unterscheiden....

Ich habe jetzt seit gut 3 Jahren mit Technik und die Wildschäden sind weniger geworden. Ich verbringe auch deutlich weniger Zeit Nachts im Wald bringe also wesentlich weniger Beunruhigung rein.
+ Mit dem Wärmebildgerät sehe ich ob was da steht wo ich hin will( wie oft ist früher was abgesprungen wenn man bei Dunkelheit zum Sitz gegangen ist)

Insgesamt kann ich bei der Technik keinen echten Nachteil erkennen.
Einzig, das gebe ich zu, ohne war es "ursprünglicher" und "spannender" aber die Frage ist insbesondere beim Schwarzwild ob wir uns diesen Egoismus im Bezug auf das Erlebnis leisten können.

Gruß und Waidmannsheil
 
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:unsure: wenn jetzt die Sauen nur noch in tiefster Dunkelheit erlegt werden ... dann müssten sie doch Tagaktiv werden :whistle:...
Immer nur Schwarz oder Weiß , dafür /dagegen , pro Wolf /gegen Wolf ..pro Trump gegen Trump ... unsere gesellschaft hat die Goldene Mitte vergessen...
Habe Vorsatz, jage deswegen nicht Mehr , eher weniger , da erfolgreicher also auch weniger Unruhe im Revier ...
Ist wie mit allem.. die Menge macht das Gift. ..
 
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Vielleicht mal ganz offen gesagt!

Jeder Beständer kann für sein Revier die Spielregeln festlegen und durchsetzen!

Aber dass die kleinen Helferlein daran Schuld sind, dass die Sauen nicht mehr an die Kirrung gehen, halte ich für schlichtweg eine falsche Schlussfolgerung. Dann müsste es nämlich auch rundeherum einzelne Reviere geben, bei denen alles ist wie immer. Es hat andere Gründe.... die trockenen Sommer der letzten Jahre, wenige Frischlinge die durchgekommen sind, Eicheln ohne Ende... (etc. Letztes Jahr 18 Stück erlegt, bis jetzt schon 2.... also alles im Plan.)

Man muss die Sauen halt da suchen, wo sie stecken. Aus irgendeinem Grunde haben sie ihre Wechsel verändert, oder sie gehen einfach an der Kirrung vorbei weil sie schlichtweg keinen Hunger haben. Bei uns sind sie feist ohne Ende, hungrig sieht anders aus.

Wer immer glaubt, Kirrungen können auf Dauer der einzige Garant sein Sauen zu erlegen, wird sich wohl umstellen müssen.

Die Verteilung ist halt ein bisschen durcheinander geraten. Die einen haben Rotten von 30-50 Stck. andere haben nur vereinzelte kleine Röttchen von 3-5 Stck.
 
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Ich sehe das Thema auch zwiespältig, vor allem wenn alle Hemmungen fallen die Technik nicht nur auf Schwarzwild oder meinetwegen noch auf Raubwild zu nutzen.

ABER ich jage in einem Revier in dem bisher niemand Technik hatte, auch bei den Nachbarn, Forst, ist keiner damit unterwegs. Trotzdem ist das Schwarzwild aufgrund der allgemeinen Beunruhigung im Wald und Feld nie vor Einbruch der Nacht anzutreffen, bei Halb- und Vollmond hat man wenn überhaupt sehr selten versprengte Einzelgänger aber eben keine Rottenverbände im Anblick.
Nicht nur Änderungen in der Bejagung führen zu Verhaltensänderungen beim Wild, auch und in meinem Augen viel mehr, die nicht jagdlichen Störungen in den Revieren, gewollt und ungewollt.

Leider wird das aber auch wieder ein Chips und Bier Faden werden :confused:
 
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29 Aug 2003
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Hallo,

ich halte sehr viel davon nachts besser zu sehen, wenn man denn schon in der Nacht jagen "muss".
Fast nichts sehen und trotzdem die Kugel auf die Reise schicken ist die schlechteste Lösung in meinen Augen...

Was ich als grosses Problem sehe ist, dass alle Wildarten damit Nachts im Wald und im Feld unter Feuer genommen werden. Das lässt sich nicht mehr einfangen. Teilt Ihr diese Sorge nicht?

Ehrlich gesagt nicht. Wer vorsätzlich Gesetze bricht, der wird das auch vor der Freigabe von NZT auf Schwarzwild tun. Taschenlampen gibt es schon sehr lange, Auslandsjagd-Sets ebenso...

Ein bisher gesetzestreuer und waidgerechter Jäger schießt doch nicht plötzlich den Rot- und Rehwild Bestand zusammen, nur weil er jetzt legal ein Vorsatzgerät für Sauen montiert haben darf?
Und auch tagsüber wird doch auch heute nicht alles unter Feuer genommen, was in Anblick kommt!

Viele Grüße,

Oliver
 
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Leute macht euch mal nichts vor:

- Die Nutzung von Technik gab es schon vor der Legalisierung
- Ja die Nutzung wird durch die Legalisierung jetzt ansteigen
- Ja durch günstige und nutzbare Geräte wie das Pard wird die Verbreitung noch größer
- Abschuss von Reh- und Rotwild Nachts gabs vorher schon und wenn es mit der Taschenlampe war (Funfact: In BaWü dürfen sie Rotwild nachts mit Technik erlegen :eek:)

Was ich aber auch schon lange sage: "Hobby Jäger" XY der bei Mond und perfektem Wetter 2x Ansitzt, wird durch den Erwerb von Technik nicht auf einmal der ober Sauenjäger. Viel mehr haben es die einfacher und sicherer, die vorher schon viel gejagt haben. Bei uns im Feldrevier sind sie nicht mehr weg zu denken.
 
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Sehr gute Diskussion, die zwar irgendwie mit der Weidgerechtigkeit zusammenhängt, aber den Fokus vielmehr auf den "Jagdbegriff" lenkt.

Jagd bedeutet mit nahezu gleichen Chancen eine Situation zu schaffen, in der der Ausgang mit einer großen Wahrscheinlichkeit ungewiss ist.
Während die meisten Verbote darauf bedacht sind, eine langsamen, qualvollen
Tod des Wildes zu verhindern, zielt das nahezu ganzheitliche Verbot
der Nachtjagd (Abs. I Nr. 4), die Untersagung der Nutzung von
künstlichen Lichtquellen (Abs. I Nr. 5a) sowie das Verbot ausgesetztes Wild früher als 4 Wochen zu bejagen (Abs. I Nr. 18)
auf eine Überlebenschance des Wildes ab. Während die Chancengleichheit hier aus einer gesetzlichen Normierung folgt,
geht die Rechtsprechung ebenfalls davon aus, dass „im Rahmen des Zwecks und des Zieles der Jagd [dem Wild] ein Maximum an Chancen“ zu gewähren ist, was die Jagd bei Hochwasser (VG Neuburg) oder
mittels eines starken Scheinwerfers (VG Arnsberg) als „unweidgerecht“ darstellt.
Insbesondere letzteres Urteil zur Jagd mittels eines Scheinwerfers, wirft im Lichte des Tierschutzes einige Fragen auf. Stellte noch der Ehrenkodex der fürstlichen Jagd den Jäger als Frevel dar, wenn er
das Tier aus dem Hinterhalt mit Pfeil und Bogen erschoss (s.o.). So wurde in der Situation der Einsatz eines Messers, trotz immenser Stressbelastung und Schmerzen, als weidmännische Handlung
gefordert, um dem Tier durch das offene Entgegentreten eine Entkommens-Chance zu geben. Waren vor wenigen Jahrzehnten
Zielfernrohre auf der Jagd noch tabu, würde heute keiner mehr auf die Idee kommen, über Kimme und Korn einen schlechten Schuss anzutragen. Über die historische Herleitung wird deutlich, dass das Ethos der Chancengleichheit zusehends zugunsten des Tierschutzes
verdrängt wird. Halten sich bis heute noch die Auffassungen, dass der „ruhige“ Schuss auf die schwimmende Ente sowie den Hasen in der Sasse unweidmännisch wären, sind diese traditionellen Ansichten mit dem Tierschutz heute unvereinbar. Gleiches gilt für das erwähnte Urteil des VG Arnsberg, welches die Chance
eines tierschutzgerechten Schusses mittels einer künstlichen Lichtquelle vollkommen außeracht lässt. Mit der damit
einhergehenden Effektivität der Jagd, darf für den Tierschutz nicht mehr alleine die konkrete Erlegungssituation betrachtet werden, sondern vielmehr muss gefragt werden, ob dem Wild i.S.d.
Tierschutzes überhaupt noch ein Rückzugsraum gelassen wird!
Die maximale Chancengleichheit in der konkreten Situation wird unter Beachtung des Tierschutzes und den mannigfachen technischen Möglichkeiten nur noch künstlich am Leben gehalten!

Daher gilt für mich, dass wenn die Wildschäden im Feld einen Wert X (für mich sind das 500-1000€) übersteigen, würde ich in jedem fall nachtzieltechnik gutheißen.
Im Wald lehne ich nachtzieltechnik bis zum letzten ab, auch wenn nur wenige das Glück haben, Sauen bei Licht im Wald zu schießen. Ich kenne mittlerweile Revierinhaber/Jagdausübungsberechtigte, die von der Nachtzieltechnik wieder abgerückt sind, da der Reiz an der Jagd nahze vollständig verschwindet.

Wärmebildkameras können meines Erachtens deutlich mehr ruhe in ein Revier bringen, wenn man sie vernünftig verwendet.
 
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