Negative Erfahrungen habe ich auch in meinem Beitrag schon erwähnt, die beziehen sich allerdings primär auf meine Erfahrung mit der HK 770, die ich hatte. Ich hatte zwar auch mal ein Steyr AUG Z, allerdings natürlich nur zum Rumballern aufm Stand und im Stollen, jagdlich ist sowas nicht zu gebrauchen.
Die reine Präzision ist bei guten Selbstladern durchaus mit Repetierern zu vergleichen. Allerdings ist nach meiner Erfahrung der allererste Schuss (cold-bore-shot) - und auf genau den kommt es beim Jagen an - oft weiter weg von den späteren Schussgruppen, als dies beim klassischen Repetierer der Fall ist. Das ist jetzt kein ehernes Gesetz, sondern ein reines Bauchgefühl allerdings untermauert von meinen bisherigen Erfahrungen mit den Teilen. Und einige 1000 Schuss hab ich schon durch meine Halbautomaten durchgeblasen :mrgreen: . Bei meinen Repetierern ist es allerdings auch ganz unterschiedlich, so ist es bei manchen Ladungen relativ egal ob ich aus kaltem und gereinigtem Lauf schieße (ich putze alle meine Waffen jedesmal nach dem Schießen), oder ob der Lauf schon verschmaucht und warm ist. Bei anderen Ladungen im selben Gewehr ist das dann wieder ganz anders und der 1. sogenannte Öl-Schuss sitzt einige cm von den nachfolgenden weg. Bei meinen Selbstladern hatte ich wie gesagt den Eindruck, dass dieser Effekt stärker ausgeprägt war.
Was ich bei meinen Selbstladern auch nicht so mochte war das Laden und Entladen und eigentlich die ganze Handhabung (Sicherung, Abzugscharakteristik usw.). Genial ist halt, dass man nach dem Schuss sofort wieder im Ziel ist, bei Riegeljagden hat mich das in Kombiation mit einem Aimpoint (hatte ich bei meinem 770 drauf) richtig begeistert. Man hat praktisch keine Sichtfeldbegrenzung, da man beide Augen offen hat, und sieht das Geschoß einschlagen und kann nötigenfalls sofort Nachschießen, ohne die Waffe aus dem Anschlag nehmen oder mit irgendeiner Hand umgreifen zu müssen. Nachteil: Ich kam mir fast ein wenig unfair/unweidmännisch vor (klingt ziemlich blöd, ich weiß, zumal das möglichst schnelle und schmerzlose Töten bei der Jagd ja gerade unser aller Ziel sein muss, und da hat ein moderner zuverlässiger Selbstlader gerade wenn mal nachgeschossen werden muss sicher die Nase vorne). Außerdem haben Halbautomaten bei uns nicht gerade den besten Ruf, man wird da schnell als Schießer abqualifiziert, gerade wenn mal was in die Hose geht, was bei Bewegungsjagden leider doch ab und an vorkommen kann.
Insgesamt sehr durchwachsen das ganze, ich für meinen Teil werde mir aber vorläufig keinen Selbstlader mehr zulegen, sondern übe lieber fleißig das rasche Repetieren im Anschlag. :wink: