Ich habe lange überlegt, ob ich hierzu etwas schreiben soll. Insbesondere will ich hier auch nicht als Missionar tätig werden. Wenn jemand meint, dass er für sich den Stein der Weisen gefunden hat was das Prädatorenmanagement angeht, dann lasse ich ihm gerne seine Meinung und wenn das ohne Welpenbejagung funktioniert, von mir aus gerne (wobei ich dann mal detailliert an einer Veröffentlichung dieses Managementplans interessiert wäre).
Ich möchte aber mal - ohne andere Beiträge hinsichtlich ihrer Praxistauglichkeit zu bewerten - meine Erfahrungen hier darlegen.
Für meine Begriffe ist die Baujagd allein nicht der Stein der Weisen. Ich halte sie für relativ uneffektiv, wobei ich allerdings zugeben muss, dass sie im Vergleich zu anderen Jagdarten (wie z.B. der Fangjagd) DEUTLICH weniger Zeit in Anspruch nimmt. Aber wie gesagt, ich sehe die Erfolge nicht als so berauschend an, zudem ist mir zuviel Glück im Spiel (steckt der Fuchs genau an diesem Tag in diesem Bau?), außerdem gibt es Reviere in denen die Baujagd nicht oder nicht besonders gut ausgeübt werden kann. Als Ergänzung ja, aber als alleinige Maßnahme m.E. nein.
Des Weiteren haben wir aufgrund unserer eigenen Ethik (die einen Bejagungsschluss Ende Februar bis Mitte März) vorsieht ein ganz anderes Problem. Durch die winzigen Reviere kann in genau dieser Zeit wieder ein Zuzug von Fähen stattfinden, die dann ihr Geheck aufziehen. Genau diese Monate in denen das Geheck versorgt werden muss sind aber für den Niederwildnachwuchs, sowie für die Reproduktion bodenbrütender Vogelarten von entscheidender Bedeutung. Um es klar zu sagen, wer im Mai ein Geheck im Revier hat und sich nicht um dessen Bejagung kümmert, dessen Niederwild hat ohnehin schon verloren.
Wer auf kleiner Fläche Effekte erzielen will, der kommt um eine ganzjährige Bejagung des Fuchses nicht herum und selbstverständlich spielt hier auch der Gedanke der Effektivität eine entscheidende Rolle. Lasse ich nämlich genau in der Phase in der Fuchs richtig zu Schaden geht ein Geheck durchkommen, dann kann ich mir ehrlich gesagt auch die komplette Winterjagd sparen. Diese ist dann nämlich bis auf den einen oder anderen schönen Bald sinnlos.
Ich habe mir mal die Mühe gemacht und einen Abschnitt eines Artikels aus dem Jäger 4/2008, der unter der Überschrift „Sind Fuchs & Co. noch waidgerecht auszubremsen?“ in Auszügen abgetippt.
Wh
Steve
Ich möchte aber mal - ohne andere Beiträge hinsichtlich ihrer Praxistauglichkeit zu bewerten - meine Erfahrungen hier darlegen.
Für meine Begriffe ist die Baujagd allein nicht der Stein der Weisen. Ich halte sie für relativ uneffektiv, wobei ich allerdings zugeben muss, dass sie im Vergleich zu anderen Jagdarten (wie z.B. der Fangjagd) DEUTLICH weniger Zeit in Anspruch nimmt. Aber wie gesagt, ich sehe die Erfolge nicht als so berauschend an, zudem ist mir zuviel Glück im Spiel (steckt der Fuchs genau an diesem Tag in diesem Bau?), außerdem gibt es Reviere in denen die Baujagd nicht oder nicht besonders gut ausgeübt werden kann. Als Ergänzung ja, aber als alleinige Maßnahme m.E. nein.
Des Weiteren haben wir aufgrund unserer eigenen Ethik (die einen Bejagungsschluss Ende Februar bis Mitte März) vorsieht ein ganz anderes Problem. Durch die winzigen Reviere kann in genau dieser Zeit wieder ein Zuzug von Fähen stattfinden, die dann ihr Geheck aufziehen. Genau diese Monate in denen das Geheck versorgt werden muss sind aber für den Niederwildnachwuchs, sowie für die Reproduktion bodenbrütender Vogelarten von entscheidender Bedeutung. Um es klar zu sagen, wer im Mai ein Geheck im Revier hat und sich nicht um dessen Bejagung kümmert, dessen Niederwild hat ohnehin schon verloren.
Wer auf kleiner Fläche Effekte erzielen will, der kommt um eine ganzjährige Bejagung des Fuchses nicht herum und selbstverständlich spielt hier auch der Gedanke der Effektivität eine entscheidende Rolle. Lasse ich nämlich genau in der Phase in der Fuchs richtig zu Schaden geht ein Geheck durchkommen, dann kann ich mir ehrlich gesagt auch die komplette Winterjagd sparen. Diese ist dann nämlich bis auf den einen oder anderen schönen Bald sinnlos.
Ich habe mir mal die Mühe gemacht und einen Abschnitt eines Artikels aus dem Jäger 4/2008, der unter der Überschrift „Sind Fuchs & Co. noch waidgerecht auszubremsen?“ in Auszügen abgetippt.
Prädation wirkt am besten während der Brut- und Aufzuchtzeiten. (...) Mit Recht weisen Langemach und Bellebaum darauf hin, dass es nicht reicht, den Fuchs nur vor der Brutzeit (...) zu bejagen, sondern auch während der Brut- und Aufzuchtzeit. Aber „das bringt zusätzliche naturschutzfachliche und ethische Probleme mit sich, da auch die bejagten Arten selbst sich in dieser zeit reproduzieren.“ Wer wirklich Advokat der regionaltypischen Verschiedenartigkeit sein will, kann bei dieser Abwägungsfrage keine Probleme haben. „There is no free lunch in the world.“
Prof. Dr. Dr. h.c. mult Paul Müller
Wh
Steve