Phänomen Kugelschlag 16/2010 S. 46 ff.

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mmmhhh interessant, was so geschrieben wird. Jage in einem reinen Waldrevier, was beduetet, daß die Schußentfernung recht kurz sind. Schon von daher ist der Kugelschlag für mich kein Thema.

Hätte aber gedacht (und denke es eigentlich immer noch) daß man aus dem, was man da hört, keine brauchbaren Schlüsse ziehen kann.

Aber vielleicht ist es wie mit vielen Dingen, die Summe der Hinweise machts und da könnte der eventuell hörbare Kugelschlag vielleicht ein weiteres Indiz sein. Mehr traue ich ihm aber nicht zu :)
 
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Gibts auch im Waldrevier.

Für den Schützen zwar selten zu realisieren, aber wenn man so 2-500m entfernt ist hört ihn.
Speziell bei Sau-Drückjagden bei mir immer, wo die Deutschen Jagdgäste mit den billigen ( :lol: ) 9,3er & 375er DB schießen hörst das satte Schchb-pumm. sagen wir mal bei 50% der abgegebenen und getroffenen Schüssen.
 
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Schwarzwaldjaeger schrieb:
Meinst Du man kann unterscheiden, ob die Kugel den Wildkörper oder irgendetwas anders getroffen hat?...Ich denke, wenn überhaupt, dann kann man sagen, daß die Kugel irgendwo eingeschlagen ist, Ob das ein Mooskissen oder eine Bauchdecke war?
Kugelschlag kann man hören. Es dauert nur sehr lange (Erfahrung) bis man weiß, was man hören kann. Ich habe etwa 10 Jahre gebraucht! Manchmal höre ich sogar Kugelschlag beim Schrotschuß. Besonders bei hoch fliegendem Wild.

Bei folgendem Schuß habe ich sofort gehört, dass der Schuss fehl ging. Das hörte sich ganz anders an als Wildkörper!
5111514.jpg


5111515.jpg
 
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Hi,

auch ich höre manchmal den Kugelschlag - und wenn dies physikalisch unmöglich sein sollte, dann hör ich halt irgendeine spezielle Klangqualität des Echos oder sonstwas. Die Dumpfheit eines Pansentreffers, das hart-trockene Petsch eines üblen Knochentreffers hat mich mitunter schon klar gewarnt ( zum schnellen Nachschießen oder wirklich raschen Abbaumen zwecks Aufbrechen gebracht) - und zwar bei regelhaft korrekter Einschätzung der Trefferlage.

Wild war ein Erlebnis letztes Jahr, bei dem ich ein Reh hinteter paar durchsichtigen Büscheln Seegras auf 85 m und bei gutem seitlichen Wind bei ner Stöberjagd beschossen hatte, das soeben eine Rückegasse überflüchtet hatte und vor einem Graben dort verhofft hatte: erstens hörte ich nach ordentlichem Abkommen einen normalen Kugelschlag und das Reh war blitzartig aus der Sicht. Beim nächsten Atemzug aber roch ich Panseninhalt, beim nächsten Schnaufer wieder...und dann nicht mehr.
Da ich alleine und sicher in diesem kleinen Quertälchen stand, verließ ich sofort leise meinen mir nur vage angewiesenen Stand am Boden, pirschte flott zum Reh. Lag mit Einschuß auf der 10 links, Ausschuß mit Panseninhalt auf der Leber am Anschußort. Und seither bin ich überzeugt, dass im Sog des aufprallenden Projektils kurz Partikelchen auf den Schützen zurückschlagen, selten also sogar ein "olfaktorischer Kugelschlag" wahrzunehmen ist.
Meine Stöberjägerkumpels meinen alle, ich hätte Wahnwahrnehmungen und keine Ahnung von Physik. Aber das Erlebnis war absolut überzeugend für mich. Denn ich hatte mir dies bei dumpfem Kugelschlag zwar schon gelegentlich früher mal "eingebildet" - bei diesem Schuß aber in keinster Weise an ne Pansenverletzung (war ja auch recht gering) gedacht und dies klar gerochen.
Also: es gibt gelegentlich klar und unterschiedlich wahrnehmbare Qualitäten des Kugelaufschlags, sowohl mit dem vertäubten Gehör wie auch mit der abwindig völlig nutzlosen Nase. Mir völlig egal, was Physiker dazu meinen - viel zu oft erlebt.

Chrüazi,


Martin
 
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Ich habe den Artikel auch gelesen und war zunächst skeptisch.

Doch habe ich letzte Woche den Kugelschlag unseres Jagdaufsehers vernommen, der einen 94Kilo Keiler gestreckt hat.
Ich saß wesentlich höher und in der Kanzel ca. 500m entfernt.
Es befand sich noch Wald dazwischen und ich habe sehr deutlich erst den Kugelschlag vernommen und danach den Knall des Schusses, welcher auch im Tal ein Echo erzeugte.

Das man von sich selbst einen Kugelschlag hört, dass wird wohl unter 150m eher unwahrscheinlich sein.
Ich könnte mir vorstellen , dass ein elektronischer und verstärkender Gehörschutz, der nicht komplett abschaltet, bestimmt hilfreich wäre einen den Kugelschlag zu vernehmen.

Ob die Kugel dann am Stück vorbei, in einen Baum, aufs Blatt oder in die Kammer des Wildes einfährt, dass kann man eigentlich schon daran sehen wie man abgekommen ist.
Unterschiedlich anhören tuts sich sowieso.

Ich fands jedenfalls interessant.
Auf DJ hab ich jedoch noch keinen Kugelschlag vernehmen können.
Warten wirs ab.

Sobald ich eine Kugel pfeifen höre, dann gibts eh nochmal Diskussionsbedarf!


Waidmannsheil!
 
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Feuerlein schrieb:
Hi,

auch ich höre manchmal den Kugelschlag - und wenn dies physikalisch unmöglich sein sollte, dann hör ich halt irgendeine spezielle Klangqualität des Echos oder sonstwas. Die Dumpfheit eines Pansentreffers, das hart-trockene Petsch eines üblen Knochentreffers hat mich mitunter schon klar gewarnt ( zum schnellen Nachschießen oder wirklich raschen Abbaumen zwecks Aufbrechen gebracht) - und zwar bei regelhaft korrekter Einschätzung der Trefferlage.

Wild war ein Erlebnis letztes Jahr, bei dem ich ein Reh hinter paar durchsichtigen Büscheln Seegras auf 85 m und bei gutem seitlichen Wind bei ner Stöberjagd beschoss, das soeben eine Rückegasse überflüchtet und vor einem Graben dort verhofft hatte: erstens hörte ich nach ordentlichem Abkommen einen normalen Kugelschlag und das Reh war blitzartig aus der Sicht. Beim nächsten Atemzug aber roch ich Panseninhalt, beim nächsten Schnaufer wieder...und dann nicht mehr.
Da ich alleine und sicher in diesem kleinen Quertälchen stand, verließ ich sofort leise meinen mir nur vage angewiesenen Stand am Boden, pirschte flott zum Reh. Lag mit Einschuß auf der 10 links, Ausschuß mit Panseninhalt auf der Leber am Anschußort. Und seither bin ich überzeugt, dass im Sog des aufprallenden Projektils kurz Partikelchen auf den Schützen zurückschlagen, selten also sogar ein "olfaktorischer Kugelschlag" wahrzunehmen ist.
Meine Stöberjägerkumpels meinen alle, ich hätte Wahnwahrnehmungen und keine Ahnung von Physik. Aber das Erlebnis war absolut überzeugend für mich. Denn ich hatte mir dies bei dumpfem Kugelschlag zwar schon gelegentlich früher mal "eingebildet" - bei diesem Schuß aber in keinster Weise an ne Pansenverletzung (war ja auch recht gering) gedacht und dies klar gerochen.
Also: es gibt gelegentlich klar und unterschiedlich wahrnehmbare Qualitäten des ("eigenen") Kugelaufschlags, sowohl mit dem vertäubten Gehör wie auch mit der abwindig völlig nutzlosen Nase.
Mir völlig egal, was Physiker dazu meinen - viel zu oft erlebt.

Chrüazi,


Martin
 
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Wie bei so vielem, ist auch auf der Jagd Einbildung ein bedeutender Teil eines Erlebnisses.
Nimmt man es mal unvoreingenommen, gibt es beim Schuss 3 Knalle, die für den Schützen unterschiedlich wahrnehmbar sind.
Der Mündungsknall und der Geschossknall fallen für den Schützen zusammen, er hört nur einen.
Ob ein Kugelschlag zu hören ist, hängt von der Flugzeit des Geschosses, dessen Gewicht und dem Aufschlagmedium ab.
Je lauter der Schussknall, umso länger ist das Ohr beschäftigt (wie einer treffend anmerkt).
Der Knall hängt also noch in der Luft, sollte aus kurzer Entfernung das Aufschlaggeräusch zum Schützen kommen.
Ob aus größerer Entfernung der Aufschlag hörbar ist, hängt von der „Härte“ (kann auch weich sein) des Zieles und der Entfernung ab. Unter 100 m und mit schneller kleiner Kugel eher weniger, als mit dicker Pille und 200 m. Ob aus 300 m was zurück kommt ist fraglich und hängt neben dem Auftreffmedium von der Windrichtung und etwaigem Echo ab, das länger in der Luft hängt. Schnee dämpft alle Geräusche wie auch Regen sehr leise Geräusche überdeckt.
Für 100 m benötigt ein durchschnittlich schnelles Geschoss ca. 0,1 sek., für die Rücklaufzeit des Schalls zum Schützen ca. 0,3 sek. Bei Windstille ist u.U. der Aufschlag hörbar, bei Gegenwind wird die Laufzeit in Richtung Schützen verkürzt, bei Rückwind verlängert und zusätzlich der Kugelschlag „weg getragen“.
Bei Zuhörern kommt es auf die Position zum Schützen und die Nähe des Aufschlags an. Schlägt die Kugel in seiner Nähe ein, kört er zunächst dieses Geräusch, dann den Geschossknall und als letztes des Mündungsknall. Alles eine Frage der Örtlichkeit zum Schützen.
Es ist besser das Zeichen des getroffenen Wildes zu deuten, als sich auf den Kugelschlag zu verlassen. Aber das setzt voraus, nicht gemuckt zu haben.

Dass es olfaktorische Wahrnehmung gibt, hängt von der Entfernung zum getroffenen Stück und dem Treffer ab. Auf 200 m riecht der Mensch auch bei Gegenwind nix. Aber wer dran glaubt, warum nicht. Direkt am Anschuss hängt ein "gewisser Duft" manchmal in der Luft, hat aber mit Kugelschlag nix zu tun.
 
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Ich weiss nicht warum, aber den Kugelschlag habe ich schon als Jungjäger gehört. Oft schon nach 100 m, ziemlich sicher ab 150 m.
Wenn der Kugelschlag als dumpfes Platsch zu vernehmen ist, ist oft der Pansen getroffen. Schon zweimal glaubte ich, Steine getroffen zu haben ((eine Art Klirren). War dann aber jedesmal ein Schuss in die Wirbelsäule.
Vielleicht gehört dazu eine Art musikalische Begabung, dicht aufeinanderfolgende Laute zu diskriminieren.
 
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"oft den Pansen getroffen" nur um den Kugelschlag zu hören oder ein Reh durch die WS zu halbieren, ist auch eine Art der Trefferbestätigung :? :shock: :roll:
 
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Thersites schrieb:
Ich weiss nicht warum, aber den Kugelschlag habe ich schon als Jungjäger gehört. Oft schon nach 100 m, ziemlich sicher ab 150 m.
Wenn der Kugelschlag als dumpfes Platsch zu vernehmen ist, ist oft der Pansen getroffen. Schon zweimal glaubte ich, Steine getroffen zu haben ((eine Art Klirren). War dann aber jedesmal ein Schuss in die Wirbelsäule.
Vielleicht gehört dazu eine Art musikalische Begabung, dicht aufeinanderfolgende Laute zu diskriminieren.

Pass auf, dass dich die Laute nicht aufgrund Diskriminierung verklagen ! :shock:
 
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Dass eine große Entfernung die Wahrnehmung des Kugelschlags begünstigt, konnte mein längst verstorbener Lehrprinz bezeugen. Als er mit seinem Freund in jungen Jahren nächstens aus dem Wirtshaus nach Hause trollte, schoss dieser auf den hoch über ihnen stehenden Mond.
Mein Lehrprinz war sicher, den Kugelschlag gehört zu haben....... 8)
 

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