Hi,
auch ich höre manchmal den Kugelschlag - und wenn dies physikalisch unmöglich sein sollte, dann hör ich halt irgendeine spezielle Klangqualität des Echos oder sonstwas. Die Dumpfheit eines Pansentreffers, das hart-trockene Petsch eines üblen Knochentreffers hat mich mitunter schon klar gewarnt ( zum schnellen Nachschießen oder wirklich raschen Abbaumen zwecks Aufbrechen gebracht) - und zwar bei regelhaft korrekter Einschätzung der Trefferlage.
Wild war ein Erlebnis letztes Jahr, bei dem ich ein Reh hinter paar durchsichtigen Büscheln Seegras auf 85 m und bei gutem seitlichen Wind bei ner Stöberjagd beschoss, das soeben eine Rückegasse überflüchtet und vor einem Graben dort verhofft hatte: erstens hörte ich nach ordentlichem Abkommen einen normalen Kugelschlag und das Reh war blitzartig aus der Sicht. Beim nächsten Atemzug aber roch ich Panseninhalt, beim nächsten Schnaufer wieder...und dann nicht mehr.
Da ich alleine und sicher in diesem kleinen Quertälchen stand, verließ ich sofort leise meinen mir nur vage angewiesenen Stand am Boden, pirschte flott zum Reh. Lag mit Einschuß auf der 10 links, Ausschuß mit Panseninhalt auf der Leber am Anschußort. Und seither bin ich überzeugt, dass im Sog des aufprallenden Projektils kurz Partikelchen auf den Schützen zurückschlagen, selten also sogar ein "olfaktorischer Kugelschlag" wahrzunehmen ist.
Meine Stöberjägerkumpels meinen alle, ich hätte Wahnwahrnehmungen und keine Ahnung von Physik. Aber das Erlebnis war absolut überzeugend für mich. Denn ich hatte mir dies bei dumpfem Kugelschlag zwar schon gelegentlich früher mal "eingebildet" - bei diesem Schuß aber in keinster Weise an ne Pansenverletzung (war ja auch recht gering) gedacht und dies klar gerochen.
Also: es gibt gelegentlich klar und unterschiedlich wahrnehmbare Qualitäten des ("eigenen") Kugelaufschlags, sowohl mit dem vertäubten Gehör wie auch mit der abwindig völlig nutzlosen Nase.
Mir völlig egal, was Physiker dazu meinen - viel zu oft erlebt.
Chrüazi,
Martin