Pflichtschießen, warum nicht?

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Hallo zusammen,
ich bin auch für einen jährlichen oder dreifährlichen Leistungsnachweis im jagdlichen Schießen. Auch und gerade für ältere Jäger. Dann aber Praxisorientiert, wie z.b. Rehbock und Fuchs sitzend aufgelegt aber ohne Prüfungsangst wegen eventuellem Nichtbestehen, vielmehr solange wiederholen bis es klappt.
Keiner redet von 400 Schuß Norma Vulkan!
Waihei
Manne
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Alexander:

Ein weiterer Problemkreis ist das Schiessen auf dem Stand ansich. Die DJV Vorschriften sind aus Sicherheitsgründen nicht praxisrelevant (z.B. keine Patronen im Magazin). Wer kontrolliert auf Verstöße und ahndet diese? "Sie haben den Gewehrriemen nicht abgenommen, 20 Liegestütze, alternativ 50,-- &#8364; in die KJV Kasse"
<HR></BLOCKQUOTE>

Der Thread dürfte sich in die Länge ziehen. ZU den Schießvorschriften hat carcano sich ja bereits geäußert. Was die Frage der Ahndung betrifft: Aufgabe der Standaufsicht ist die Kontrolle und erforderlichenfalls die Ahndung bis hin zum Ausschluß vom Schießbetrieb. Auch das steht in der Schießvorschrift (und nicht nur beim DJV sondern auch bei den Sportschützen).
 
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Die Probleme des Schießens lassen sich wohl nicht auf das "jagdliche Büchsenschießen" zurückführen. Den Rehbock auf Ansitz bei 60 m Entfernung (das sind Werte, die einem anderen Thread entnommen sind, allerdings künstlerisch etwas verfremdet) sollte eigentlich jeder treffen. Wie willst Du Drückjagdsituationen nachstellen? Mit der 9,2 mm auf dem Schießstand "in jede" Richtung ballern? Und das bei der Dichtbesiedlung in Deutschland??? Das halte ich höchst Praxisfremd zumal die Schießstände auch zunehmend wegen der Lärmbelästigung dichtmachen müssen!!
Nee, das bringt nichts!! Die genannten Personen üben mit Kurzwaffen und Dummigeschossen; das ist für den Jäger -von der rechtlichen Situation ganz abgesehen (Combat ist in DL für den normalen Bürger nicht erlaubt) nicht praktikabel. Also: Vorschlag gut aber nicht genug durchdacht.
Die älteren Threads gingen auch gar nicht um Üben mit der Büchse sondern mit der Flinte! Und das ist in den sog. Schießkinos auch ohne Lärmbelästigung möglich und sollte durchaus weiter verfolgt werden.

meint
rolf
 
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Hi!

Pflichtschießen für alle Jäger finde ich gut. Muss aber zumutbar in der Durchführung und Intensität sein.

Habe schon miterlebt, dass bei Drückjagden z.B. 10 Schüsse und mehr gefallen sind und später nur 2 Stücke Wild auf der Strecke lagen. Solche, oder noch viel extremere Erlebnisse kennen bestimmt viele.

Die Bedingeungen auf dem Schießstand sind natürlich nicht mit der Realität zu vergleichen. Aber man bekommt auf jeden Fall immer wieder aufs neue ein Gefühl mit der Waffe auf bewegte Ziele zu schießen.

Aufgelegt und auf stehende Ziele zu schießen verlernt man wohl nie. Hier kommt es eher darauf an, dass die Waffe richtig eingeschossen ist.

Nur Übung machte den Meister!

- meine Meinung. Shaft
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Shaft:
...
Die Bedingeungen auf dem Schießstand sind natürlich nicht mit der Realität zu vergleichen. Aber man bekommt auf jeden Fall immer wieder aufs neue ein Gefühl mit der Waffe auf bewegte Ziele zu schießen.

...
<HR></BLOCKQUOTE>

Vor allen Dingen sollte man sich auch fragen, ob "keine Übung" wirklich besser ist als eine "sub-optimale Übung"
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[ 04. Februar 2002: Beitrag editiert von: FritzL ]
 
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Ich finde schon, dass sich jeder Jäger zumindest einmal im Jahr auf einem Schießstand blicken lassen sollte (muss).
Besonders die jenigen, die an Drückjagden teilnehmen.
In Nordhessen ist es teilweise so, dass jeder eingeladene Schütze nachweisen muss, dass er 5 Schuss auf den laufenden Keiler abgegeben hat. Die Schussergebnisse müssen dann an das Forstamt weitergeleitet werden.

Ich finde das dies dem einzelnen, besonders den Jungjägern zumindest etwas mehr Sicherheit gibt. Ausserdem merkt dann jeder einzelne, wie sicher oder unsicher er ist und kann dies durch Schiessen auf dem Schießstand üben.

Mir ist auch klar, dass auf einer Drückjagd die Sauen auch mal aus einer anderen Richtung oder anderem Winkel kommen, als ausschliesslich nur von rechts auf 50m.
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Aber man bekommt eine gewisse Routine auf bewegte Ziele.
 
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Da ich der "Schiessobmann" unserer JV. bin, wäre es mir persönlich durchaus recht, wenn alle unsere Jäger an den regelmäßig ausgeschriebenen Übungsterminen teilnehmen würden. Auch zu den Kurzwaffen-Übungsstunden kommem m.M. zu wenige.
Trotzdem bin ich GEGEN "Pflichtschiessen". Wer würde dies kontrollieren ? - wenn "wirkungsvolle" Sanktionen im Falle der Nichtteilnahme doch eintreten sollten, müsste dies wohl "von Amts wegen" kontrolliert werden. Damit wären wieder weitere (volkswirtschaftlich unsinnige) Beamtenschlafplätze geschaffen. Wir werden "in diesem unserem Lande" ohnehin an allen Ecken und Enden kontrolliert und bevormundet.
Warum sollen wir solche Kontrollen noch fördern ?

[ 04. Februar 2002: Beitrag editiert von: Foxhunter ]
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Foxhunter:
Wer würde dies kontrollieren ? - wenn "wirkungsvolle" Sanktionen im Falle der Nichtteilnahme doch eintreten sollten, müsste dies wohl "von Amts wegen" kontrolliert werden.
<HR></BLOCKQUOTE>

Die untere Jagdbehörde bei der Verlängerung des Jagdscheins. Wie? Vorlage der DJV-Schießkarten, die die Teilnahme an einem Schießen pro Jahr bestätigt.

Bevor ich Prügel bekomme, weil ich vordergründig einer freiwilligen Verschärfung das Wort rede:

1. Gibt es hier jemanden aus dem Saarland, der sich mal dazu äußern kann?

2. Bei der letzten Novellierung des LJG in Rheinland-Pfalz war die (erfolgreiche) Teilnahme an Übungsschießen ein Thema - das diesmail (!?) noch vom Tisch ist. Die Reaktionen hier im Bord erinnern mich teilweise an den Umgang der Jägerschaft mit dem WaffG. Motto: "Wir lassen's so wie's ist und ducken uns." Vielleicht merkt's keiner, daß wir (ich hab's an anderer Stelle schon mal erwähnt) auch gerne schreiben, daß die regelmäßige Übung mit der Schußwaffe ein Erfordernis der Waidgerechtigkeit ist - aber unsere Schießstände gähnend leer sind.
 
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Ich würde ähnlich argumentieren wie Foxhunter. Wir sind sowieso schon in so vielen Bereichen "überreguliert".
Bei mir sind wohl 90% der Schüsse aufgelegte Nahschüsse unter 100 Meter, viele davon im letzten Büchsenlicht.
Wer auf flüchtiges Wild glaubt schießen zu müssen, soll es selbst entscheiden, ob er üben muss.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Foxhunter:
Da ich der "Schiessobmann" unserer JV. bin, wäre es mir persönlich durchaus recht, wenn alle unsere Jäger an den regelmäßig ausgeschriebenen Übungsterminen teilnehmen würden. Auch zu den Kurzwaffen-Übungsstunden kommem m.M. zu wenige.
Trotzdem bin ich GEGEN "Pflichtschiessen". Wer würde dies kontrollieren ? - wenn "wirkungsvolle" Sanktionen im Falle der Nichtteilnahme doch eintreten sollten, müsste dies wohl "von Amts wegen" kontrolliert werden. Damit wären wieder weitere (volkswirtschaftlich unsinnige) Beamtenschlafplätze geschaffen. Wir werden "in diesem unserem Lande" ohnehin an allen Ecken und Enden kontrolliert und bevormundet.
<HR></BLOCKQUOTE>

Servus,
wie Foxhunter bin ich hin und hergerissen.

Auf der einen Seite würde ein Pflichtschießen eine gute Visitenkarte nach aussen darstellen. Durch eine regelmäßige Kontrolle unserer "Schießkünste" würden wir unserer Verantwortung (Schutz der Allgemeinheit, Tierschutz etc.) gerecht, dass wir mir Waffen umgehen können und dies in gewissen Zeitabständen auch unter Druck nachweisen.

Auf der anderen Seite schaffen wir eine neue Bürokratie mit Gebühren, Antragsformularen, Beamtenentscheidungen, Amtsverfahren, Verfügungen etc., die sich mühelos als Gängelwerkzeug zu unseren Ungunsten einsetzen lässt. Von der Kontrolle (reicht das Ehrenwort eines Schießobmannes oder einer Schießbahnaufsichtsperson aus ?) und den Kosten gar nicht zu reden.

Daher bin ich im Saldo gegen das Pflichtschiessen, auch wenn es gute Gründe dafür gibt.

[ 04. Februar 2002: Beitrag editiert von: Christian H ]
 
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Ich bin gegen ein Pflichtschießen aus folgenden Gründen.
Wenn man nach den DJV Regeln schießt ist es total unsinnig.
Wenn ich als Beispiel mich oder meinen Vater nehme sieht man den Unsinn.
Wir beide und viele Mitjäger waren noch nie auf einer Drückjagd und werden auch wohl nie hingehen. Wieso soll ich also auf einen laufenden Keiler schießen?
Mein Vater beschwert sich schon immer beim jährlichen Jagdnadelschießen über diese bescheuerte Übung mit dem Fuchs. Wer um Gottes willen schießt im liegen? Ich ganz bestimmt nicht, es sei den ich will unbedingt das Hinterland gefärden. Oder auch stehend Freihändig. Total Praxisfern.
Wenn müsste man Übungen entwickeln die näher an der Realität sind.
Auch das Tontaubenschießen finde ich äußerst schlecht. Welche Wildart startet schnell und wird dann langsamer? Ich kenne keine. Außerdem verleitet einen das Tontaubenschießen zum schnellen unüberlegten schießen.
Zum Anfang ist das Tontaubenschießen ja noch sinnvoll, damit man den ablauf verinnerlicht.
Ich mache lieber Trockenübungen ohne Munition uaf vorbeifliegende Tauben oder ähnliches, das hat für mich mehr mit der Realität zu tun.
Ich schieße jedes Jahr meine Jahresschießnadel. Ich mache dort aber nicht mit, weil ich mir daraus bessere Schießresultate erhoffe, sondern weil es einmal im Jahr Spaß macht.
Unverschämt finde ich nur, was einen so ein Schießstandaufenthalt kostet. 50 &#8364; sind da schnell verschossen. Ich habe keine Lust mein Geld so in die Luft zu verbraten, deswegne mach ich es auch nur ein Mal im Jahr.
 
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Evtl. sollte man ein Pflichtschießen nicht mit einem Leistungsnachweis in bestimmten Disziplinen koppeln. Es reicht ja schon, daß man den Durchschnittsjäger in regelmäßigen Abständen mal auf den Schießstand zwingt. Was er dann schießt oder wie, kann man ihm ja selbst überlassen, er wird sich schon an seinen jagdlichen Gegebenheiten orientieren.
Wenn ich von mir ausgehe, würde es mir nicht schaden, da ich eigentlich recht selten schießen gehe oder es ewig vor mir herschiebe. Wenn dann ein gewisser Druck dahintersteht, muß man einfach.
Von irgendwelchen Leistungsvorgaben halte ich aber nichts.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Jochen:
...
Mein Vater beschwert sich schon immer beim jährlichen Jagdnadelschießen über diese bescheuerte Übung mit dem Fuchs. Wer um Gottes willen schießt im liegen? ... Oder auch stehend Freihändig. ...
Wenn müsste man Übungen entwickeln die näher an der Realität sind.
Ich schieße jedes Jahr meine Jahresschießnadel.
<HR></BLOCKQUOTE>

Jochen, Du erlaubst mir, daß ich an der letzten Aussage zweifele? In diesem Falll hättest Du nämlich bemerkt, daß es seit letztem Jahr neue Nadeln und Regeln gibt, die Dich NICHT mehr dazu zwingen liegend freihändig oder stehend freihändig zu schießen.

Bei der Argumentation, "ich gehe z.B. nicht zur Drückjagd" wäre ich übrigens seeehr vorsichtig. Noch berechtigt Dich dein Jagdschein alle Jagdarten auszuüben. Oder doch nicht? Wie sieht's mit der Fallenjagd in einigen Bundesländern aus? Auch da haben wir heute bereits teilweise Regeln zur Zusatzprüfung.... Spinn den Faden mal weiter ...
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Jochen:

...deswegen mach ich es auch nur ein Mal im Jahr.
<HR></BLOCKQUOTE>

Es wäre schön, wenn alle, die zur Jagd gehen, wenigstens einmal im Jahr den Schießstand aufsuchen würden. Aber selbst davon sind wir Lichtjahre entfernt...
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[ 04. Februar 2002: Beitrag editiert von: FritzL ]
 
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Von Pflichtschießen halte ich gar nichts.

Sie werden Niemanden dazu bringen öfter auf den Schießstand zu gehen denn mehr als die Mindestforderung, die auch in der Jägerprüfung verlangt wird kann wohl kaum gefordert werden. Diese werden aber von fast allen ohne weitere Übung erreicht.

Sie schaffen einen neuen Auswuchs an Bürokratie und Unmut aber keine Motivation.

Sie hilft keinem Schießstand denn deren Probleme haben andere Ursachen als die geringen Zahlen schießstandübender Jäger.

Sie schafft neue Reglementierungs- und Gängelungsmöglichkeiten und gibt Rechte und Besitzstände auf.

Deshalb:

Wer Pflichtschießen für Jäger fordert muß konsequent sein und die Wiederholungsfahrprüfung für Führerscheinbesitzer mitverlangen.

Solange ein Jäger nicht nachweislich unzureichende Schießleistungen im Jagdbetrieb zeigt, darf von ihm keine erneute Schießprüfung verlangt werden.

WH
Amadeus
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Amadeus:


Solange ein Jäger nicht nachweislich unzureichende Schießleistungen im Jagdbetrieb zeigt, darf von ihm keine erneute Schießprüfung verlangt werden.

<HR></BLOCKQUOTE>

Muss es denn erst so weit kommen?
Sicherlich wäre es sehr kompliziert ein jährliches "Pflichtschiessen" einzuführen.
Aber vielleicht sollte man jedem Jäger, den Besuch auf dem Schießstand noch mehr ans Herz legen!?!
 

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