Ja, das ist eine schwierige Gemengelage:Was mich tatsächlich nervt ist, wenn ich mir anhören darf wie toll es doch in der DDR war mit den niedrigen Immobilien- und Lebensmittelpreisen war. Hat ja alles super funktioniert.
Dann kommt immer noch on top, wie hilfsbereit man doch untereinander war, weil es nichts/wenig gab und man improvisieren musste und es das nicht mehr gibt.....
Über 40 Jahre lang mussten die DDR-Bürger sich in einem Regime einrichten, das sie drangsalierte und politisch versklavt. Dem konnten sie nur mit einer Verachtung gegenüber *denen da oben" begegnen bei gleichzeitiger Abschottung ihres privaten Lebens, gepaart von Hilfsbereitschaft untereinander. Dieses Misstrauen gegenüber fast allen "da oben" und ihren Maßnahmen hat sich bei vielen offenbar zu einer Art Paranoia entwickelt, in der grundsätzlich alles behördliches Tun nicht nur hinterfragt wird (was verständlich und gut wäre) sondern als feindliche Maßnahme angesehen wird.
Anders kann ich mir z. B. die geografische Korrelation zwischen der Ablehnung von Fakten im Gesundheitswesen (Corona) und einer merkwürdigen Staatsablehnung nicht erklären.
Ich habe (auch in Brandenburg wohnend) eigentlich ein unkompliziertes und freundschaftliche Verhältnis zu meinen Mitbürgern dort. - Muss mich aber recht oft über ein deformiertes Politikverständnis wundern. Das ist für mich eindeutig ein fatales Erbe der DDR-Zeit, die ein "Wir gegen die da oben" hinterließ.
Daran sind allerdings einige arrogante und z. T. auch verbrecherische Wessis nicht ganz unschuldig.
Zuletzt bearbeitet: