Ossi - Wessi auch in 2024 noch ein Thema?

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Was mich tatsächlich nervt ist, wenn ich mir anhören darf wie toll es doch in der DDR war mit den niedrigen Immobilien- und Lebensmittelpreisen war. Hat ja alles super funktioniert.
Dann kommt immer noch on top, wie hilfsbereit man doch untereinander war, weil es nichts/wenig gab und man improvisieren musste und es das nicht mehr gibt.....
Ja, das ist eine schwierige Gemengelage:
Über 40 Jahre lang mussten die DDR-Bürger sich in einem Regime einrichten, das sie drangsalierte und politisch versklavt. Dem konnten sie nur mit einer Verachtung gegenüber *denen da oben" begegnen bei gleichzeitiger Abschottung ihres privaten Lebens, gepaart von Hilfsbereitschaft untereinander. Dieses Misstrauen gegenüber fast allen "da oben" und ihren Maßnahmen hat sich bei vielen offenbar zu einer Art Paranoia entwickelt, in der grundsätzlich alles behördliches Tun nicht nur hinterfragt wird (was verständlich und gut wäre) sondern als feindliche Maßnahme angesehen wird.
Anders kann ich mir z. B. die geografische Korrelation zwischen der Ablehnung von Fakten im Gesundheitswesen (Corona) und einer merkwürdigen Staatsablehnung nicht erklären.
Ich habe (auch in Brandenburg wohnend) eigentlich ein unkompliziertes und freundschaftliche Verhältnis zu meinen Mitbürgern dort. - Muss mich aber recht oft über ein deformiertes Politikverständnis wundern. Das ist für mich eindeutig ein fatales Erbe der DDR-Zeit, die ein "Wir gegen die da oben" hinterließ.
Daran sind allerdings einige arrogante und z. T. auch verbrecherische Wessis nicht ganz unschuldig.
 
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War kurz nach der Wende in Ostdeutschland zur bezahlten Dj und das Verhalten der Einheimischen war mehr als unfreundlich. Vor 3 Jahren noch mal in der Lausitz, da war es gemischt, ganz normal freundlich , aber auch abweisend ignorant. Was soll’s, ist halt menschlich und irgendwie verständlich.
Die netten West-Exporte nach der Wende mit der Busch-Zulage haben viel Porzellan zerschlagen ("aus dem Westen nur die Besten" - eben nicht).

Ich habe keinen ausgeprägten Dialekt und werde daher tatsächlich hauptsächlich von anderen Ossis im Exil enttarnt. Aber ein Thema ist das für mich (Jg. 1980) nicht mehr. Habe wohl zu wenig mitbekommen. Durch meinen Arbeitgeber komme ich in D viel herum. Für das Ossi-Wessi-Tum gehören zwei dazu.

Am schönsten war, daß ich (siehe oben, Jahrgang 1980) auf eine Tätigkeit als IM überprüft wurde. "Ist Standard." IM Grundschule...
 
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In einem parallelen Faden bin ich einigermaßen erstaunt über diverse Äußerungen einzelner User zum „Konflikt“ Ossi-Wessi gestolpert…
Selbstverständlich gibt es noch eine "Ossi-Wessi" Mentalität. Allerdings ist die Frage wichtiger wo und wie sich diese äußert. Basierend auf einen gewissen regionalen Stolz bezüglich der Herkunft halte ich sie für durchaus normal und völlig problemlos. Diesen Stolz haben auch Bayern, Friesen und viele andere Menschen in unserem Land.

Geht es allerdings in den Bereich der politischen oder gesellschaftlichen Ordnung wird es deutlich problematischer. @Thersites hat es hier ganz gut beschrieben:
Ja, das ist eine schwierige Gemengelage:
Über 40 Jahre lang mussten die DDR-Bürger sich in einem Regime einrichten, das sie drangsalierte und politisch versklavt. Dem konnten sie nur mit einer Verachtung gegenüber *denen da oben" begegnen bei gleichzeitiger Abschottung ihres privaten Lebens, gepaart von Hilfsbereitschaft untereinander. Dieses Misstrauen gegenüber fast allen "da oben" und ihren Maßnahmen hat sich bei vielen offenbar zu einer Art Paranoia entwickelt, in der grundsätzlich alles behördliches Tun nicht nur hinterfragt wird (was verständlich und gut wäre) sondern als feindliche Maßnahme angesehen wird.
Anders kann ich mir z. B. die geografische Korrelation zwischen der Ablehnung von Fakten im Gesundheitswesen (Corona) und einer merkwürdigen Staatsablehnung nicht erklären.
Ich habe (auch in Brandenburg wohnend) eigentlich ein unkompliziertes und freundschaftliche Verhältnis zu meinen Mitbürgern dort. - Muss mich aber recht oft über ein deformiertes Politikverständnis wundern. Das ist für mich eindeutig ein fatales Erbe der DDR-Zeit, die ein "Wir gegen die da oben" hinterließ.
Daran sind allerdings einige arrogante und z. T. auch verbrecherische Wessis nicht ganz unschuldig.
Ich denke schon, dass die Menschen zu Zeiten der DDR sehr deutlich negativ in Bezug auf den Staat und seinen Organen geprägt wurden. Diese Prägung blieb erhalten und wurde auch an weitere Generationen übertragen. Unverständlich ist für mich in diesem Zusammenhang, wodurch es eine überproportionale Anhängerschaft zur AfD gibt, welche vielleicht der z.Z. handelnden Politik sehr kritisch gegenüber steht (wie die Bürger halt auch), allerdings im Falle der eigenen Verantwortung eben keine Lösungen anbietet und somit von den Bürgern dann auch wieder abgelehnt werden müsste.

Trotz dieser Problematik habe ich (u.a. auch durch Jagd) viele nette Menschen seit 1990 kennen gelernt, die in der ehemaligen DDR lebten und sehr froh darüber sind dieses Regime überwunden zu haben. Einzelne haben sich ihre Vorbehalte gegenüber staatliche Entscheidungen / Vorgaben erhalten, die Masse aber ist sehr froh über die gewonnenen persönlichen Freiheiten in unserem Staat und Land.

wipi
 
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@wipi Mentalität und „Heimatliebe“ wie wir es nennen ist das eine (daran finde ich persönlich rein gar nichts verwerflich, eher das Gegenteil), aber dass daraus teilweise ein dermaßener Hass ggü. anderen werden kann, kannte ich eigentlich nur aus äußerst rückständigen Kulturen (meist) unter dem Vorwand der Religion.
 
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"Ossi - Wessi auch in 2024 noch ein Thema?"

Für Cast scheinbar schon. 😄

Man merkt in jeder Region Kulturelle unterschiede. Ob eine Vertikake teilung des Landes dabei präsenter ist als eine Horizontale vermag ich nicht zu heurteilen.

Ich unterscheide nur in Vollidioten und keine Vollidioten.
 
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"Ossi - Wessi auch in 2024 noch ein Thema?"

Für Cast scheinbar schon. 😄

Man merkt in jeder Region Kulturelle unterschiede. Ob eine Vertikake teilung des Landes dabei präsenter ist als eine Horizontale vermag ich nicht zu heurteilen.

Ich unterscheide nur in Vollidioten und keine Vollidioten.

Alles eine Frage der Perspektive, wenn man dich wochenlang in einem Container einsperrt, nur mit einem Computer um im Forum zu schreiben, dann wäre dir auch alles drumherum suspekt.
;)

Alter Schwede …. Ich wollte ja nix zu dem geschwurbel schreiben auch im anderen Thread (wo es ja um Messer gesehen sollte).

Aber das ist ja der Hammer… 😂😂😂

Also warum seid ihr/du ossi(s) denn vor Freude über die Mauer gerannt 89?

Zuviel Westradio gehört und der kolonialen Propaganda geglaubt? Und wann aufgewacht? Unter welchen Rockzipfel will der geneigte ossi denn jetzt schlüpfen?

Aber jetzt mal ohne Sarkasmus, generell ist mir egal wo wer her kommt.

Osten/westen/süden/Norden ist doch scheissegal Hauptsache es passt zwischenmenschlich. Mein bester Freund ist aus Sachsen (kam vor 25 Jahren in den Westen als jugendlicher) und blieb hier.

Versteh immer noch nicht wieso dieses Schubladendenken noch existiert.

Wenn du bitte das "ihr" aus Satz 3 streichen würdest. Eine Einzelmeinung sollte auch gezielt dem Einzelnen beantwortet werden, alles andere führt nur zu solchen Fäden und Fragestellungen und globalen Vorurteilen.

Es ist ausgesprochen unklug in Ost und West zu differenzieren.
In bewegten Zeiten muss man zusammenhalten.
Wir haben mehr was uns verbindet. Man muss es nur erkennen und auch wollen.

Wie kannst du nur solch elementaren Grundsätzen der Politik (seit Jahrtausenden bewährt) einfach widersprechen, mein Freund Jehova?



rechy
 
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Über 40 Jahre lang mussten die DDR-Bürger sich in einem Regime einrichten, das sie drangsalierte und politisch versklavt.
Einerseits wird alles was Staat heißt abgelehnt und andererseits herrscht verbreitet Ostalgie.
Gleichzeitig wird ständig gejammert wie schlecht es einem geht und dafür werden "die da oben" verantwortlich gemacht (Eigenverantwortung Fehlanzeige) Es existiert verbreitet eine "denen zeigen wir es mal" Haltung.
Hätte man doch mal die gleiche Energie während der 40 Jahre aufgebracht...

Klar hat das nichts mit dem einzelnen Individuum zu tun, ich arbeite reichlich mit "Ossis" zusammen.
Die Masse machts.
 
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Ich wurde 96 geboren, wohne mitten in Deutschland und das Thema ist präsenter als mir lieb ist. Beim Feuerwehrfest bei der Partnerfeuerwehr im Osten heißt es immer: Wer fährt mit zu den Ossis? War neulich bei einem Konzert in Dresden mit Freunden und immer wenn etwas komisch war hieß es: ach schau die Ossis machen das so. Über den Dialekt wurde sich auch lustig gemacht. Auch wird "in diese Richtung" weniger Urlaub gemacht oder mal hin gefahren für ein Wochenende, obwohl es in Dresden sehr schön war. Von Verwandtschaft hab ich auch schon gehört, dass die Ossis geschäftstüchtiger wären (auf die schlechte Art und Weise).
Auf Social Media ist das Thema auch vorhanden. Es gab ja sehr lange einige Comedyprogramme die nur dieses Schema bemüht haben.
Mittlerweile merke ich, dass Späße und Witze doch sehr viel anrichten können. Früher hab ich über solche Befürchtungen immer gelacht, aber in letzter Zeit wird es immer schlimmer.
Alleine was extra 3, heute show, etc. da für Zusammenhänge aufbauen und Menschengruppen diffamieren ist echt nicht lustig. Aber Diffamierung von Deutschen Staatsbürgern ist ja in Ordnung...
Ich schweife ab: Allein das Thema Dialekte wird gerade auf Instagram und Co sehr negativ behandelt. "Redet doch mal so, dass euch jeder versteht." (Vor allem auf Bayern bezogen). Es ist zwar jeder ein Individuum, aber umso angepasster umso besser.

Also bei mir ist das Thema leider noch vorhanden, die Nähe zur ehemaligen Grenze kann das Ganze hier aber auch verstärkt haben. Meine Mutter, die nicht aus der Region kommt, bringt solche Sprüche wie oben genannt nicht.
 
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Ich habe mit meinem Kumpel über verschiedene Kontakte auch viel im Osten gejagt.
Damals war viel Wild vorhanden und wir waren entsprechend heiß. Leider haben wir
viele unschöne Erfahrungen machen müssen. Man wurde regelmäßig verarscht und
von Freundlichkeit konnte meistens auch keine Rede sein. Bin in dieser Zeit auch zur Getreideernte
dort gewesen. Ein Freund von mir war dort Betriebsleiter auf einem 3000ha Betrieb.
Ich war drei Wochen zum Drescher fahren dort. Trotz aller Bemühungen war kein Kontakt zu den
Mitarbeitern des Betriebes möglich. Die meisten haben noch nicht mal gegrüßt.
 
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Meiner Meinung nach sagt die Nutzung von "Ossi/Wessi"-Gelaber mehr über die geistige Reife des Nutzers aus als über den Zustand des Landes.

Gilt übrigens auch für die meisten anderen Gruppenidentitäten. Badener gegen Schwaben habe ich in persönlicher, unangenehmer Erinnerung...
 
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Ich persönlich war überrascht, wie sich die Leute im Osten (Meck-Pom) selber sehen und sich auch noch selber als Ossis bezeichnen. Mir persönlich war es unangenehm aufgefallen, da eine recht depressive allgemein Stimmung dort zu herrschen schien und man ein wenig der guten alten Zeit nachtrauerte (deren Aussage, nicht meine).
Man kommt wohl nicht so leicht aus seiner Haut 🤷‍♂️
 
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Es soll Menschen geben, die noch nie in Ostdeutschland zu Besuch/im Urlaub waren. Warum?
 
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Auch wird "in diese Richtung" weniger Urlaub gemacht oder mal hin gefahren für ein Wochenende, obwohl es in Dresden sehr schön war.
Für dich.

Eine türkischstämmige Kollegin (hier geboren mit deutschem Pass) wollte sich mit ihrem Freund auch mal das Weltkulturerbe anschauen.
Also hingefahren, irgendwo geparkt und ausgestiegen, es dauerte keine 3 Minuten und sie wurde angepöbelt.
Und das ist schon 10 Jahre her...
 
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