Omas alter Drilling

Registriert
29 Jan 2012
Beiträge
37
Meine Oma hat mir vor kurzer Zeit ihren alten Drilling überlassen. Das gute Stück ist eine Einzelanfertigung von einem Büchsenmacher aus Bonn (Martiin & Sohn) im Kaliber 16/65 7x57R und wurde seit über 50 Jahren nicht mehr geschossen. Während des Krieges war die Waffe in einem Schornstein eingemauert. Wie ihr auf den Bildern erkennen könnt, ist der rechte Schrotlauf recht stark durch Korrosion angegriffen. Der linke hat nur kurz vor der Mündung einige Korrosionsspuren. Desweiteren ist die SEM vorne ausgebrochen und auch dort und zwischen den Läufen hat sich der Rostteufel breit gemacht. Der Verschluss ist nicht mehr dicht (wackelt) und natürlich ist der Schaft zu kurz für mich.
Als ich den Drilling dem BüMa gezeigt habe, hat er nur den Kopf geschüttelt und gesagt, dass es sich vom materiellen Wert her nicht lohnen würde die Waffe zu restaurieren. Mit dem persönlichen Wert ist das natürlich etwas anderes. Eine genau Zahl konnte er mir nicht nennen aber mit einer neuen Montage, Glas und Schäftung würde ich schon auf ca 1900€ kommen. Darin wäre natürlich das Problem mit den angegriffenen Läufen geklärt. Ein sehr netter Kunde der das Gespräch mitbekommen hat, brachte den Vorschlag den rechten Lauf austauschen zu lassen und erwähnte in dem Zuge den Büchsenmacher Wolf in Suhl.
Jetzt würden mich mal ein paar Meinungen von euch interessieren. Wer hat schon mal Erfahrungen mit sowas gesammelt?
Was lässt sich da noch machen/retten?

Hier die Bilder: http://www.flickr.com/photos/meyer-eos4 ... 297950626/

Nur zur Info: Es wäre eine Zweitwaffe
 
A

anonym

Guest
danz ehrlich lass 2mal 8x57 rein legebn und einmal 28/70 und du hastc eine super DJ Waffe
 
Registriert
20 Sep 2011
Beiträge
1.217
Keine Ahnung, wäre aber froh, wenn ich solch eine Waffe als mein eigen nennen dürfte.
Horch dich einfach ein bisschen um, hi und da ergibt sich schon was, wo du Teile, etc.. bekommst.
Oder zu einem anderen Preis.
 
Registriert
12 Dez 2011
Beiträge
1.766
Ich glaube entscheident dürfte sein, ob du die Restauration machen willst. Lohnen tut es sich sicher nicht, doch schließlich ist und wird es für dich immer eine besondere Waffe sein.

Ich wollte z.B. einen Schaft für meine Waffe machen lassen, den mein Großvater vor über einem halben Jahrhundert in seiner Schreinerei angefangen hat, jedoch nie fertig gestellt oder verkauft hat. Das Holz ist wunderschön und bereits passend zugeschnitten, auch die Form wie er sie bauen wollte ist bereits aufgezeichnet. Leider war in den vergangenen Jahrzehnten der Holzwurm drin und genau dieses Holz mit dem für mich hohen Wert wird für einen Schaft nie zu gebrauchen sein.

Die Entscheidung ist mir damit zwar abgenommen, doch einfach wegschmeißen oder gar verfeuern kann ich seine Arbeit auch nicht. Also gut überlegen! :41:
 
Registriert
29 Jan 2012
Beiträge
37
Die Idee mit einem Einstecklauf ist mir auch schon gekommen. Zweimal 8x57 und 28/70? Von 28/70 habe ich noch nie gehört.
Eigentlich würde ich die Waffe schon gerne herrichten lassen. Sie ist halt etwas besonderes und hat Geschichte.
 
A

anonym

Guest
Bear schrieb:
Die Idee mit einem Einstecklauf ist mir auch schon gekommen. Zweimal 8x57 und 28/70? Von 28/70 habe ich noch nie gehört.
Eigentlich würde ich die Waffe schon gerne herrichten lassen. Sie ist halt etwas besonderes und hat Geschichte.


Ich meinte damit komplett neues Laufbündel einlegen nicht mit EL arbeiten.
28/70 ist schlanker als 20er und reicht immer noch aus um einen Fuchs auf 30m sauber verenden zu lassen.
Ich würde das bei TJF machen lassen
 
A

anonym

Guest
Lasse mal die Zeit Arbeiten.
Es gibt sicherlich mehr als ein Büma, welcher da helfen kann.
Es ist ein Drilling mit Geschichte und Patina.
Wenn man ihn noch so Schiessen könnte würde ich ihn so lassen (da zweitwaffe)
ggf. ein zweites Laufbündel komplett neu und das alte so lassen.
Waiha Klaus
 
Registriert
20 Sep 2011
Beiträge
1.217
klausfausf schrieb:
Lasse mal die Zeit Arbeiten.
Es gibt sicherlich mehr als ein Büma, welcher da helfen kann.
Es ist ein Drilling mit Geschichte und Patina.
Wenn man ihn noch so Schiessen könnte würde ich ihn so lassen (da zweitwaffe)
ggf. ein zweites Laufbündel komplett neu und das alte so lassen.
Waiha Klaus

Meine Rede :27:
 
Registriert
7 Mai 2012
Beiträge
129
Mal so eingeworfen...
Die Waffe ist schrott. Wenn du die jetzt "überarbeiten" lässt, bleibt von der Waffe, die für dich eine Erinnerung/ Geschichte erzählt eigentlich nichts mehr übrig, weil das Meiste neu ist. Du kannst schon fast besser eine offiziele Dekowaffe rausmachen und dir an die Wand hängen. Erzählt mehr als sie überarbeiten zu lassen und damit zu jagen.
 
Registriert
17 Mrz 2010
Beiträge
14.975
Einig sind wir, dass die Waffe so wie sie jetzt ist, Schrott ist. Aber Dekowaffe? Der einzige Vorteil wäre, dass sie nicht in den Waffenschrank muss. Aber sie wäre kastriert.
Dann eher die EL-Lösung.
 
Registriert
25 Aug 2006
Beiträge
5.767
Bei nem Bekannten wars so ähnlich.Opas Drilling war während des Krieges vergraben.
Läufe verrostet,Basküle noch heil.
Neues Laufbündel vom Büma mit moderatem Kaliber wie 7x57R,8x57irs eingebaut 16/70 läufe in halb und vollchocke,variables Zeiss drauf mit Sem oder Zipmontage,Neubeschuß,und den schaft a bisl aufarbeiten.dann hast du deine Alte Waffe in Neu und hast ein jagdtaugliches Erinnerungsstück in der Hand.
Die Kosten sind bei einer solchen Waffe wen sie erhalten werde soll nebensache.
einschlägige Waffenrestaurateure sollten im Netz zu finden sein.
 
Y

Yumitori

Guest
Moin,

mag sein, dass der finanzielle Aufwand, die Waffe herrichten zu lassen, sei es mit Futterläufen oder mit Einsteckläufen, ggf, gar mit einem zweiten Laufbündel erheblich ist, ich denke sicher, die Waffe ist ein wirtschaftlicher Totalschaden.
Sie wieder herrichten zu lassen hat aber nichts mit Pietät, schon gar nicht mit übertriebener Pietät zu tun, vielmehr mit Geschichts- und Traditionsbewusstsein.
Menschen, die dabei an übetriebene Pietät denken müssen, sind geistig in meinen Augen verarmt und bestehen , so denke ich, aus der Asche, die sie auf gar keinen Fall aufbewahren wollten, denn das weiterzutragende Feuer war in ihnen niemals angezündet.

Lass' Dich, verehrter threadstarter, nicht beirren, wenn Du Spass an dieser Waffe hast und sie Dir Geschicht(n) erzählt, kannst Du mit einer entsprechenden Investition nie fehl gehen.
Nur, suche Dir den oder die Büchsenmacher sorgfältig aus, die an Deinem Schmuckstäück arbeiten dürfen.

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 
Registriert
15 Dez 2011
Beiträge
181
Also, es gibt eigentlich nur zwei Möglichkeiten, entweder Du läßt ihn wie er ist oder machst ihn fit!!!
Bei der zweiten Möglichkeit sollst Du wissen ein neues Laufbündel kostet Dich mindestens genausoviel wie ein guter gebrauchter Drilling. Der Schaft/Vorderschaft geht nochmal extra, übrig bleibt dann nurmehr 1/3 der Substanz.
Meine Entscheidung wäre, wenn ich noch 20-25 Jahre jagen könnte und das nötige Geld frei hätte, das ich ihn herrichten lassen würde. Voraussetzung ist allerdings das die Basküle wirklich iO ist. Das Schrotkaliber solltest Du gleich lassen aber gleich mit Stahbeschuß, bei der Kugel kannst Du eine moderne Deinen Wünschen entsprechende Kugel einbauen lassen. Dann hast Du Tradition, Erinnerung und moderne in einem Bündel.
Als kleinen Anreiz für diesen Schritt sei gesagt, vermutlich ist
das ZF ein ehemaliges Scharfschützenzielfernrohr aus dem 2. Weltkrieg (bringt ein paar Euronen, je nach Zustand) kann man anhand der Nummer feststellen, wenn unterhalb der Höhenverstellung ein + eingraviert (heißt "normal Wehrmacht") ist wäre es schon ein sicherer Hinweis.
Hol Dir unbedingt von mehreren Büchsenmachermeistern ein Angebot und denke daran "geht nicht gibts nicht"
WH
jaider01
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
159
Zurzeit aktive Gäste
361
Besucher gesamt
520
Oben