pudlich schrieb:
@Alexander, dein Beitrag ist Humbug.
Diverse repräsentative Umfragen der letzten Jahre haben ergeben, daß mehr als 70 % der Bevölkerung der Jagd positiv gegenüberstehen.
Es kommt immer drauf an, wie und wo man wen fragt.
Da erkennt man den Bildungshintergrund. Hättest du darin Erfahrung, wüsstest du, dass man jede "repräsentative" Umfrage über Auswahl der Befragten, Formulierung der Fragestellung sowie Glättung der Statistik je nach Wunsch und Auftraggeber beliebig ausfallen lassen kann. (Siehe repräsentative Umfragen zu Netzsperren bzgl. Kinderpornographie, je nach Umfrage 80% für Netzsperren oder 75% gegen Netzsperren)
Wenn du natürlich deine Umfrage in den üblichen Bereichen der Jägerschaft, im ländlichen Raum, unter Bauern oder sonstwo startest, wirst du selbstverständlich eine hohe Akzeptanz bzw. Zustimmung zur Jagd erhalten.
Gehst du allerdings für deine Umfrage in die Ballungszentren der Großstädte oder Ruhrgebiet, wo der Großteil der Wählerschaft der Politiker sitzen, wirst du fast bespuckt, wenn du dich als Jäger bekennst.
Wenn ein Taxifahrer einen Unfall mit Todesfolge baut, stellt niemand seinen ganzen Besrufstand in Frage und seine Kollegen würden sich das anderfalls auch ganz energisch verbitten. Viele Jäger sind da anders, die entschuldigen sich am liebsten noch dafür, überhaupt geboren zu sein.
Ein Taxifahrer, der aus Vorsatz oder Fahrlässigkeit einen Unfall mit Todesfolge baut, verliert ähnlich wie ein Jäger seine Fahrerlaubnis und wird strafrechtlich belangt.
Anders als ein Taxifahrer oder sonstiger "Berufsstand", was ein Jäger im Regelfall nicht ist, steht die Jagd allerdings im Fokus der öffentlichen Kritik. Selbst wenn, wie von dir behauptet, 70% der Bundesbürger der Jagd grundsätzlich positiv gegenüberstehen würden, was ich bezweifle, hiesse das immer noch, dass es 30% gibt, die die Bejagung ablehnen.
Mal ganz davon abgesehen, dass wohl niemand behaupten wird, dass 30% der Bundesbürger lautstark von der Politik die Abschaffung von Taxiunternehmen wegen Gefährdung des Straßenverkehrs verlangen, müssen wir immer darauf schauen, dass zufriedene Personen weniger Aufhebens machen als unzufriedene.
Auch bedeutet eine Zustimmungsrate von 70% nicht zwangsläufig, dass diese 70% auf die Barrikaden gehen würden, wenn die Jagd verboten würde. Das wären wohl eher 10-20%, wenn man die Jäger und die direkt betroffenen Land- und Forstwirte sowie die Waldrandanwohner berücksichtigt.
Wäre für Politiker immer noch ein einfaches Rechenexempel: 30% plus durch Jagdgegner, 10-20% verloren, ist ein Gewinnmodel gegen Jäger vorzugehen.
Daher ist eine möglichst optimale Publicity für die Jägerschaft absolut unerlässlich, und dazu gehört auch, auf die teilweise realitätsfernen Ansichten von Großstädtern Rücksicht zu nehmen oder sich um die politisch erwünschte Wiederansiedlung von Raubwild zu kümmern. Wenn die Wölfe hier nicht überleben können, werden sie von selber verschwinden.
Wenn es zu Schäden bei den Landwirten oder Schäfern durch gerissenes Vieh kommt, werden Schadensersatzregelungen gefunden werden.
Ich jedenfalls achte immer darauf, in meinem Bekanntenkreis aufzuklären, warum die Jagd auch aus Naturschutzgründen absolut unerlässlich ist, erkläre die Vermehrungsraten des Wildes, die durch Wild angerichteten Schäden, die im übrigen von den Jägern als Wildschaden den Bauern und Forstwirten vergütet werden sowie die Gefahr von Wildseuchen wie der Schweinepest. Dann zeigen selbst die vorher extrem kritische Naturschützer regelmässig Einsicht und Verständnis