ÖJV und Wolf

G

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Guest
pudlich schrieb:
Viele Jäger sind da anders, die entschuldigen sich am liebsten noch dafür, überhaupt geboren zu sein.

Gutes Post, Pudlich, vor allem der letzte Satz. Ein bisschen mehr Selbstbewusstsein waere auch fuer unser Bild in der Oeffentlichkeit gut. Viele denken, die Jaeger rechtfertigen und entschuldigen sich staendig, die muessen ja was zu verbergen haben...

Da treten unsere Gegner schon wesentlich robuster und mit mehr Selbstgewissheit auf. Die vor allem mediale Oeffentlichkeit goutiert das leider...
 
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anonym

Guest
Griesfuchs schrieb:
.... 1. Ansonsten verliere ich als LJV meine Glaubwürdigkeit, wenn ich den Wolf in unserer Kulturlandschaft akzeptieren will.

2. Bei allen Ärgernissen die bei manchem Jägern vielleicht auftreten, wenn ein Wolf im Revier jagt, aber ihn zu schießen, ist mit Abstand das Dümmste!

Ad 1:
Nein, das duemmste, was die Jaegerschaft tun koennte, waere, die sinnfreie Aussetzerei der Woelfe zu unterstuetzen. Wir muessen Warner sein, heute schon sagen, was morgen garantiert an Aerger mit den Biestern kommt (teils ist der Aerger ja schon eingetroffen und schneller, als befuerchtet).
Sonst sind wir mitschuldig, wenns richtig kracht.

Ad 2:
Stimmt.
Wir sollten uns, ausgenommen akute Notwehr-/Notstandsfaelle, vollkommen raushalten und das Problem der angep...n Landbevoelkerung ueberlassen. Die kann das viel besser loesen, als wir und keiner wird sie je erwischn.

Grundsetzlich muss klar sein, Woelfe und anderes Grossraubzeug hat in diesem Land ausserhalb sehr enger Gebiete KEINE Ueberlebenschance und auch KEINE Berechtigung. Fertig. Wer das anders sieht, soll die Folgen verantworten. Ich NICHT.
 
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anonym

Guest
Es ist traurig, es ist nicht zu entschuldigen, aber.... es war zu erwarten.

Wölfe haben, insbesondere da, wo sie vorkommen, keine Lobby. Sie sind für viele Jäger, Landwirt, Waldbesitzer und andere einfach ungebetene Gäste, ohne die man besser auskommt. Erschwerend hinzu kommt die gzenzenlose Arroganz der kleinen Wolfslobby, der man jedes Gespür für Öffentlichkeits - und Überzeugungsarbeit völlig absprechen muß.



Wenn man mal ganz nüchtern an die Sache rangeht:

Warum haben wir plötzlich Wölfe?
Weil es in unserer Industrielandschaft so schön ist für Wölfe? Wohl kaum. Weil es Wölfe so schön ruhig haben? Wohl auch nicht.
Der Grund ist ein ganz anderer: Die Nachbarländer, sei es Polen, sei es das Baltikum, sei es Tschechien, befinden sich durch den Sog der EG auf einem Pfad massiver wirtschaftlicher Veränderungen. Die Biotope, in denen sich Wölfe wohlfühlen, sind in ihren bisherigen Heimatländern seltener geworden durch extreme Intensivierung der Land - und Forstwirtschaft. Und so haben sie sich auf den Weg gemacht.

Die deutschen Wölfe siedelten sich auf Gebieten an, die über kurz oder lang ihre Bestimmung wechseln. Weder die Truppenübungsplätze der östl. noch die der westlichen Bundesländer werden die nächsten Jahrzehnte unbeschadet überleben, dazu sind sie wirtschaftlich/volkswirtschaftlich zu wertvoll und zu wenig werden sie genutzt. Donnerten zu Zeiten des Eisernen Vorhangs hier bei uns auf dem größten TrÜPl Deutschlands noch tagtäglich die Kanonen und Mörser, hatten wir ständig englische, französische, belgische oder niederländische Soldaten zu Gast, so hat sich das sehr schnell nach der Wiedervereinigung geändert. Gleichzeitig mit extram nachlassendem Übungsbetrieb steigt die Intensität der forstlichen Bewirtschaftung. Und damit stellen sich die gleichen Standortfaktoren ein, die einige 100 Kilometer weiter zur Abwanderung der Wölfe geführt haben.

Deshalb ist diese ganze Wolfshysterie völliger Humbug.

Eine meiner Kolleginnen war z.B. vor wenigen Wochen bei der Jahrestagung der "Gesellschaft zum Schutz der Wölfe". Die gute Frau ist diplomierte Forstwissenschaftlerin und Diplombiologin.

Sie berichtete mir: "Das sind jede Menge Profilneurotiker, die jede Bodenhaftung verloren haben. Die sind völlig doktrinär und in keinster Weise vernünftigen Argumenten zugänglich. Die Interessen der Land - und Forstwirtschaft jucken die meisten genauso wenig wie die der Bevölkerung."

So schafft man den Wölfen keine Lobby. Aber genau die brauchten sie. Solange sich elitäre Wissenschaftler, kynologische Tausendsassas und narzisstische Förster im Lichte fragwürdigen Naturschutzes sonnen, ohne politisches Mandat, ohne Akzeptanz der Bürger, wird dem Wolf bei uns das fehlen, was er am nötigsten braucht, nämlich Raum und Ruhe.

Irgendwann in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren wird der letzte Wolf entweder wieder abwandern oder sterben.
 
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125
promillo schrieb:
Griesfuchs schrieb:
.... 1. Ansonsten verliere ich als LJV meine Glaubwürdigkeit, wenn ich den Wolf in unserer Kulturlandschaft akzeptieren will.

2. Bei allen Ärgernissen die bei manchem Jägern vielleicht auftreten, wenn ein Wolf im Revier jagt, aber ihn zu schießen, ist mit Abstand das Dümmste!

Ad 1:
Nein, das duemmste, was die Jaegerschaft tun koennte, waere, die sinnfreie Aussetzerei der Woelfe zu unterstuetzen. Wir muessen Warner sein, heute schon sagen, was morgen garantiert an Aerger mit den Biestern kommt (teils ist der Aerger ja schon eingetroffen und schneller, als befuerchtet).
Sonst sind wir mitschuldig, wenns richtig kracht.

Ad 2:
Stimmt.
Wir sollten uns, ausgenommen akute Notwehr-/Notstandsfaelle, vollkommen raushalten und das Problem der angep...n Landbevoelkerung ueberlassen. Die kann das viel besser loesen, als wir und keiner wird sie je erwischn.

Grundsetzlich muss klar sein, Woelfe und anderes Grossraubzeug hat in diesem Land ausserhalb sehr enger Gebiete KEINE Ueberlebenschance und auch KEINE Berechtigung. Fertig. Wer das anders sieht, soll die Folgen verantworten. Ich NICHT.

Hallo promillo,

Punkt 1 sehe ich anders. Ich gehe davon aus, dass die Wölfe zuwandern und nicht ausgesetzt wurden. Das ist reine Spekulation und mit Spekulationen und Halbwissen wird häufig schon auf Naturschutzseite argumentiert. Darauf lasse ich mich nicht ein. Das es Schwierigkeiten gibt im Bereich der Landwirtschaft (Schafe) und Jagd ist nicht wegzudiskutieren, aber ich halte sie nicht für so groß, dass es ein Riesenproblem wäre. Langfristig müssen die Wolfsverluste in den Jagdpachtpreisen berücksichtigt werden und dann wird's gehen. Übrigens, wenn der Wolf mit seinen Revieren nicht mehr zurecht kommt, verschwindet er von ganz allein. Vielleicht kommt es aber auch ganz anders und wir haben in zehn Jahren einen Wolfsabschussplan?
 
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pudlich schrieb:
Warum haben wir plötzlich Wölfe?
Weil es in unserer Industrielandschaft so schön ist für Wölfe? Wohl kaum. Weil es Wölfe so schön ruhig haben? Wohl auch nicht.
Der Grund ist ein ganz anderer: .

......weil der Wolf in Europa zunehmend zum Kulturfolger wird. Der Wolf braucht ebenso wenig Wildnis wie der Fuchs und fühlt sich auf jeder Müllkippe wohl wenn man ihn nicht bejagd.
 
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Dojan schrieb:
pudlich schrieb:
Warum haben wir plötzlich Wölfe?
Weil es in unserer Industrielandschaft so schön ist für Wölfe? Wohl kaum. Weil es Wölfe so schön ruhig haben? Wohl auch nicht.
Der Grund ist ein ganz anderer: .

......weil der Wolf in Europa zunehmend zum Kulturfolger wird. Der Wolf braucht ebenso wenig Wildnis wie der Fuchs und fühlt sich auf jeder Müllkippe wohl wenn man ihn nicht bejagd.

Wer hat dir denn den Unsinn erzählt????
 
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ach so...der wolf ist also das einzige grossraubtier, das NICHT den weg des geringsten wiederstandes geht....dummer wolf aber auch.....erzähl das mal in anatolien, auf kamtschatka oder in indien...aber nimm dabei die beine in die hand, die helfen sich da noch mit heugabeln und fackeln.....
 
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Wenn ich richtig informiert bin, gab es auch in den Zeiten des Eisernen Vorhanges gelegentlich durchziehende Wölfe im Osten der Republik. Nur finden sie heute zwischendurch auch einen "freien" Lebensraum. Dort vermehren sie sich, was ihre Verbreitung fördert.
 
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Guest
pudlich schrieb:
Wölfe haben, insbesondere da, wo sie vorkommen, keine Lobby. Sie sind für viele Jäger, Landwirt, Waldbesitzer und andere einfach ungebetene Gäste, ohne die man besser auskommt. Erschwerend hinzu kommt die gzenzenlose Arroganz der kleinen Wolfslobby, der man jedes Gespür für Öffentlichkeits - und Überzeugungsarbeit völlig absprechen muß.

Ich ändere das mal ab, damit unser Forumstroll Pudlich (die ewigen Karikatur des teutschen Lodentrottels, wie ihn die Jagdgegner sich vorstellen) wieder etwas temporären Raealitätsbezug bekomt:

Jäger haben, insbesondere da, wo sie vorkommen, keine Lobby. Sie sind für viele andere Naturnutzer, Erholungssuchende, Landwirte, Waldbesitzer und andere einfach ungebetene Gäste, ohne die man besser auskommt. Erschwerend hinzu kommt die grenzenlose Arroganz der kleinen Jagdlobby, der man jedes Gespür für Öffentlichkeits - und Überzeugungsarbeit völlig absprechen muß.

So, jetzt stimmt es. Zu 100 %. Leider. :(

Carcano
 
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931
Geradezugrepetierer schrieb:
Wenn ich richtig informiert bin, gab es auch in den Zeiten des Eisernen Vorhanges gelegentlich durchziehende Wölfe im Osten der Republik. Nur finden sie heute zwischendurch auch einen "freien" Lebensraum. Dort vermehren sie sich, was ihre Verbreitung fördert.

Ich denke auch, dass Pudlich da etwas daneben liegt.

Es gab hier schon immer einwechselnde Wölfe, die dann aber auch sehr schnell gestreckt wurden oder Unfällen zum Opfer fielen.

In den anderen Punkten bin ich seiner Meinung. Unsere Wohlstandsgesellschaft wird sich irgendwann den Wolf nicht mehr leisten können. Wenn z.B. Schäfer wieder von dem Ertrag jedes einzelnen Schafes und nicht von Fördermitteln leben müssen, sieht es schon ganz anders aus.
 
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Guest
Trivialliteratur über Gehegewölfe?
Ich lach mich ja schlapp.
 
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carcano schrieb:
Jäger haben, insbesondere da, wo sie vorkommen, keine Lobby. Sie sind für viele andere Naturnutzer, Erholungssuchende, Landwirte, Waldbesitzer und andere einfach ungebetene Gäste, ohne die man besser auskommt. Erschwerend hinzu kommt die grenzenlose Arroganz der kleinen Jagdlobby, der man jedes Gespür für Öffentlichkeits - und Überzeugungsarbeit völlig absprechen muß.

So, jetzt stimmt es. Zu 100 %. Leider. :(

Carcano

Das übliche dumme Geschwätz eines Zwergen, der einen langen Schatten werfen möchte.

Einschlägige repräsentative Umfragen bestätigen genau das Gegenteil.
 

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