Wie mit Altersgebrechen Dritter umgehen

[Fruchtmax]

Wie geht man mit einem Dilemma in der Jägerschaft um?
Zur Situation: Vor Kurzem war ich auf dem örtlichen Schießstand. Auf der Bahn neben mir wurde ein mir unbekannter alter Mann mit Stock, von der Standaufsicht eingehakt, zum Stuhl begleitet. Er hatte einen sehr ausgeprägten Tremor und konnte sich nicht allein auf den Beinen halten. Als er sich setzte, konnte ich auch das Zittern in seinen Händen beobachten.

Die Aufsicht brachte ihm seinen Stutzen und die mitgebrachte Munition. Jedoch konnte er wegen des Zitterns weder selbstständig laden, noch repetieren. Auf mehrere Sandsäcke aufgelegt und nach hinten abgestützt schoss er gut zehn Mal mit etwas Pause.

Das Ergebnis war nicht gut, es war nicht viel in den Ringen angekommen. Es stellte sich heraus, dass der Mann einen Schießnachweis für die Drückjagdsaison 2024 haben und sich im Anschluss an die Bockscheibe zum laufenden Keiler begeben wollte. Aufgehalten hat ihn niemand. Die Standaufsicht hat es mit ihm durchgezogen.
Versteht mich nicht falsch - Ich möchte den Mann nicht bevormunden, aber sowas sollte meiner Meinung nach nicht möglich sein. Sollte man da mal mit der Aufsicht das Gespräch suchen? Ich will auch keine Unruhe auf dem Stand produzieren, jemandem das Hobby verwehren oder anschwärzen. Aber ich möchte dass das größtmögliche Maß an Sicherheit gewährleistet wird.
Wie geht man sowas diplomatisch an? Hat jemand damit Erfahrungen?

 

[Stomberger]

Der alte Herr wird wohl keinen Schaden anrichten. Und einfach noch dabei seinwollen.
Ich war übrigens gestern auch Standaufsicht und der älteste Teilnehmer mit 88 bedurfte keiner Hilfe. Einem viel jüngeren musste ich sagen das er bitte nicht mit der Mündung seiner Büchse in meine Richtung fummeln soll.

 

[Lacky0_17]

Wie geht man mit einem Dilemma in der Jägerschaft um?
Zur Situation: Vor Kurzem war ich auf dem örtlichen Schießstand. Auf der Bahn neben mir wurde ein mir unbekannter alter Mann mit Stock, von der Standaufsicht eingehakt, zum Stuhl begleitet. Er hatte einen sehr ausgeprägten Tremor und konnte sich nicht allein auf den Beinen halten. Als er sich setzte, konnte ich auch das Zittern in seinen Händen beobachten.

Die Aufsicht brachte ihm seinen Stutzen und die mitgebrachte Munition. Jedoch konnte er wegen des Zitterns weder selbstständig laden, noch repetieren. Auf mehrere Sandsäcke aufgelegt und nach hinten abgestützt schoss er gut zehn Mal mit etwas Pause.

Das Ergebnis war nicht gut, es war nicht viel in den Ringen angekommen. Es stellte sich heraus, dass der Mann einen Schießnachweis für die Drückjagdsaison 2024 haben und sich im Anschluss an die Bockscheibe zum laufenden Keiler begeben wollte. Aufgehalten hat ihn niemand. Die Standaufsicht hat es mit ihm durchgezogen.
Versteht mich nicht falsch - Ich möchte den Mann nicht bevormunden, aber sowas sollte meiner Meinung nach nicht möglich sein. Sollte man da mal mit der Aufsicht das Gespräch suchen? Ich will auch keine Unruhe auf dem Stand produzieren, jemandem das Hobby verwehren oder anschwärzen. Aber ich möchte dass das größtmögliche Maß an Sicherheit gewährleistet wird.
Wie geht man sowas diplomatisch an? Hat jemand damit Erfahrungen?

Eventuell die Aufsicht fragen wie sie das sieht als es hier öffentlich zu debattieren?

 

[Hog Hunter]

Auch hier mal wieder ein ausgefallen intellektueller Titel des Fadens. Ist das denn so schwer, dem Kind einen verständlichen Namen zu geben?

 

[Thersites]

Muss man wissen:
Viele Parkinson–Patienten leiden z.B. an einem typischen Ruhezittern der Arme. Der Tremor stoppt häufig beim konzentrierten Anvisieren, Fixieren und Schießen: So als gäbe das Gehirn auf irgendeine Art und Weise erfolgreich den Befehl dazu.
Andererseits gibt es den sog. Intentionstremor: Bei dem zittert man gerade bei zielgerichteten Bewegungen.
Als Außenseiter sollte man mit einem Urteil vorsichtig sein.

Ich kann ich an einem in der "Visier" vor Jahrzehnten diskutierten Fall erinnern, wo von einem Schützen die WBK eingezogen wurde, weil das Amt irgend woher die Angabe bekommen hatte, dass dieser an einer Sehnenkontraktur der Hand leiden würde.

 

[Schnepfenschreck]

Aber ich möchte dass das größtmögliche Maß an Sicherheit gewährleistet wird.

Ist auf dem Stand eine Situation entstanden, in der die Sicherheit gefährdet war?

Btw., ich finde es sehr löblich, daß sich eine Aufsicht die Zeit genommen hat, diesem betagten Waidmann freundliche Hilfestellung zu leisten. Daran könnte sich manch einer ruhig ein Beispiel nehmen.

 

[Stomberger]

Ist auf dem Stand eine Situation entstanden, in der die Sicherheit gefährdet war?

Btw., ich finde es sehr löblich, daß sich eine Aufsicht die Zeit genommen hat, diesem betagten Waidmann freundliche Hilfestellung zu leisten. Daran könnte sich manch einer ruhig ein Beispiel nehmen.

 

[Schnepfenschreck]

Auch hier mal wieder ein ausgefallen intellektueller Titel des Fadens.

Zumal der Titel hier noch nicht einmal treffend ist. Zufällig habe ich den mit vier Oscars ausgezeichneten Film letzte Woche noch einmal gesehen.

 

[Phantom89]

Aber ich möchte dass das größtmögliche Maß an Sicherheit gewährleistet wird.
Wie geht man sowas diplomatisch an? Hat jemand damit Erfahrungen?

Größmögliche Sicherheit wird dir nicht zugestanden werden, weil es dann Unkorrektheit gegenüber dem Alter ist... darum dürfen ja auch blinde Senioren Autofahren... das Geschrei beginnt erst, wenn es Tode gibt...

Einzige was dir bleibt ist den Stand verlassen. Mag mancher blöd schauen, aber mir ist mein Leben lieber als Höflichkeit....

 

[Hog Hunter]

Das Ergebnis war nicht gut, es war nicht viel in den Ringen angekommen. Es stellte sich heraus, dass der Mann einen Schießnachweis für die Drückjagdsaison 2024 haben und sich im Anschluss an die Bockscheibe zum laufenden Keiler begeben wollte. Aufgehalten hat ihn niemand. Die Standaufsicht hat es mit ihm durchgezogen.

Wir kennen die Hintergründe nicht, und du offensichtlich genauso wenig. Als Standaufsicht hätte ich das genauso durchgezogen. Wahrscheinlich hat man dem alten und kranken Waidmann damit eine vielleicht letzte Riesenfreude bereitet. Da immer eine Begleitperson zur Assistenz dabei war, war doch alles ok. Der alte Jäger wird wohl kaum noch den Schießnachweis benötigen. Ich bin mir ganz sicher, dass jemand da die Hand drüber hält und aufpasst, dass er nicht mehr auf lebendes Wild anhält, sofern er das nicht schon lange selbst erkannt hat. Wir hätten das jedenfalls mit unserem Senior vom Pächter so gehandhabt. Leider ist er schon in den ewigen Jagdgründen.

P.S.: Die insgesamt sechs Schuss stehend auf den Keiler waren bestimmt witzig. Und vor ihm wird sich wohl niemand aufgehalten haben. Den Rest fängt die Sicherheitseinrichtung ab.
Wenn ich so sehe, was diverse Jagdschüler anrichten, rege ich mich über nichts mehr auf. Bin keine Standaufsicht, als Handwerker aber jedes Jahr bei den Reparaturen dabei.

 

[cast]

Es ist Aufgabe der Behörde den körperlichen Zustand bei der JS Vergabe zu bewerten, notfalls mit ärztlichem Gutachten, es ist nicht deine Aufgabe.
bei so manch anderem der körperlich wesentlich besser drauf war, hatte ich ganz andere Bedenken, nachdem ich gesehen habe wie der Umgang mit der Waffe war.

 

[Wheelgunner_45ACP]

Unsicher Waffenhandhabung lässt sich nicht am Alter fest machen. Hier müsste man wirklich dem Medizinischen Hintergrundwissen, Diagnose usw in Erfahrung bringen und mit Fachleuten besprechen.

Im ersten Moment hätte ich es als Aufsicht auch nicht anders gemacht. Allerdings auch versucht mit dem Jäger unter 2 Augen zu reden. Dabei braucht es viiiiiel Fingerspitzengefühl.

 

[Stomberger]

Als Aufsicht biete ich denen Hilfe, welche sie nicht ablehnen auf Nachfrage .
Nachweise welche einer Leistung bedürfen und die ich abzeichnen muss, werden Wahrheitsgemäß dokumentiert.

 

[bertha]

... oder anschwärzen....

Das tust Du grade.
So etwas gehört unter vier Augen mit der Standaufsicht, ggf. mit auch mit der Ebene darüber, geklärt.

 

[Macteefürzweifix]

Der Stand unter Aufsicht ist ein Ort, wo so etwas geht. Bei der Jagd geht es nicht. Ich hoffe, der Herr ist Jäger genug, um das für sich selbst zu erkennen und selber eine Entscheidung zu treffen, bevor andere ihm diese Entscheidung abnehmen.

Ich brachte mal mit dem Ansteller einen älteren Herrn zu seinem Bodenstand. Ich hab überhaupt kein Problem, da Waffe und Rucksack zu tragen. Nach 4 Stunden Treiben bei Schnee und Minusgraden kamen Ansteller und ich zurück und mussten ihn quasi zum Auto tragen, so hat er gezittert. Wenn ich mir vorstelle, dass er mit den zitternden Händen auf Wild anlegt, wird mir echt anders. Als ich ihm die Beine in den Fußraum seines Wagens sortierte, sah er mich an und sagte: Für mich ist wohl jetzt Jagd vorbei. Mir brach es fast das Herz, dabei in seine Augen zu sehen. Ich konnte nur nicken und einen Glückwunsch zu seiner Entscheidung aussprechen.

Ich gebe zu, dass ich einige Tage später den Jagdleiter auf den Vorfall angesprochen habe, damit der Herr nicht doch noch wieder auf der Jagd auftaucht. Ich hielt das für ein Risiko für ihn und andere. Der Jagdleiter bestätigte mir aber, dass der Schütze sich bei ihm gemeldet und von dem Vorfall erzählt hat. Und er hat sich für weitere Jagden abgemeldet.

Ich hoffe, dass er vielleicht an einem warmen Abend im Mai in Begleitung nochmal einen Bock Strecken konnte.