Nix Lodenjockel - Alda, ey! ;-)

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TwistedWolf schrieb:
Skogman schrieb:
Jäger aus der Stadt = Oxymoron
Ich glaube, mehr muss man zu diesem Forum inzwischen nicht mehr sagen. ...
Das ist meine persönliche Meinung. Ich bin nicht "das Forum".

TwistedWolf schrieb:
... Und ihr wundert euch über Nachwuchsprobleme und dass immer mehr Städter keinen Bock mehr auf die Jagd haben?
Auch bin ich weder "ihr" noch "euch". Warum ist es eigentlich zwangsläufig das Verschulden der Jäger wenn "immer mehr Städter keinen Bock mehr auf die Jagd haben"? Und wenn es tatsächlich eine nachvollziehbare Position ist, wäre es dann nicht genauso legitim, wenn immer mehr Jäger keinen Bock auf Städter haben? :12:

Ich halte übrigens dieses ewige Geheule um Nachwuchsprobleme für kompletten Blödsinn. Die tatsächlichen Zahlen - auch im verlinkten Artikel des Eingangspostes - sprechen eine ganz andere Sprache. Nie hatten so viele Menschen wie heute in diesem Land einen Jagdschein, nie waren Jagdschulen und Kurse voller. Wer auch immer das Lied des Nachwuchsmangels singt, der lässt sich möglicherweise von der Momentaufnahme einer stinklangweiligen Hegeringversammlung täuschen.
 
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Zahlen dazu? Bitte: http://medienjagd.test.newsroom.de/2010 ... r_dtl2.pdf

Eigentlich müssten angesichts solcher Zahlen auch Diejenigen einmal ins Grübeln kommen, die immer unterstellen mit der Zahl der Jagdscheininhaber wüchse auch zwangsläufig gleichzeitig die Akzeptanz der Jagd im Lande - eine Grundannahme, die auch in diesem Thread schon wieder geäußert wurde.
 
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Die "Durststrecke" der letzten Jahre ist überwunden, die jagdschulen sind voll und demnächst muss ich wieder eine Warteliste für Jagderlaubnisscheinkandidaten aufmachen bzw. Luschen in den jagdlichen Ruhestand schicken. Jäger, die in der Stadt leben, können genauso naturverbunden und jagdlich brauchbar sein, wie "Landeier". Etwas schwieriger ist es wahrscheinlich für Menschen, die schon in der Großstadt aufgewachsen sind, aber das war schon immer +- so.
Ob nun einer mit Tweed, Einstecktuch und chromglänzenden MB ML jagt, ist mir gleich, wenn er sein Handwerk beherrscht und keinen Elitenfimmel zur Schau trägt.

Für beide jagdliche Verbände stellt sich die Frage oder Aufgabe, wie man diese neuen "Stadtjäger" denn an sich binden könnte - lohnend könnte das schon sein.
 
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OberförsterVS schrieb:
... Jäger, die in der Stadt leben, können genauso naturverbunden und jagdlich brauchbar sein, wie "Landeier". ...
Keine Frage. Um diese Gruppe geht es aber eindeutig im verlinkten Artikel des Eingangsposts nicht. Dort wird eine Gruppe beschrieben, welche die Jagd als eine Alternative zu Zen-Seminaren und Selbstfindungskursen wählt "auf der Suche nach authentischen Erfahrungen fern von artifiziellen Unterhaltungs- und Socializing-Sportarten". Passion klingt anders ...
 
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Skogman schrieb:
OberförsterVS schrieb:
... Jäger, die in der Stadt leben, können genauso naturverbunden und jagdlich brauchbar sein, wie "Landeier". ...
Keine Frage. Um diese Gruppe geht es aber eindeutig im verlinkten Artikel des Eingangsposts nicht. Dort wird eine Gruppe beschrieben, welche die Jagd als eine Alternative zu Zen-Seminaren und Selbstfindungskursen wählt "auf der Suche nach authentischen Erfahrungen fern von artifiziellen Unterhaltungs- und Socializing-Sportarten". Passion klingt anders ...

Wenn ichs mir recht überlege, Skogman, dann finde ich den Unterschied nicht mal so groß. Ist Jagd nicht Konzentration (Zen), authentisch (wo kann man heutzutage noch so etwas ursprüngliches wie Jagd auf Beute erleben?), fern von artifiziellen Unterhaltungs- und Socializingsportarten??? Passt doch - und wenn es den Stadtmensch zurückführt zu seinen Wurzeln, muss das kein Schade sein!
 
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OberförsterVS schrieb:
Jäger, die in der Stadt leben, können genauso naturverbunden und jagdlich brauchbar sein, wie "Landeier".

Ausnahmen bestätigen zwar die Regel...

Aber der scheinbare "Stadt-Land-Gegensatz" wird - heutzutage - meines Erachtens ziemlich überschätzt. Neue Medien und schnelle Verkehrswege haben das Ganze ziemlich zusammenwachsen lassen.

Es gibt "Landeier" im Geiste, die im städtischen Ballungsraum leben, und es gibt Leute auf dem "flachen Land", die im Herzen verstädtert sind...
 
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Die Zahl der Jagdscheininhaber hat nichts mit der Zahl der tatsächlichen Jäger zu tun.

Und ob Jagd dadurch mehr Akzeptanz erfährt oder mehr zur jagdlichen Gaudi verkommt ist auch noch offen.

Die Zahl der Jäger/Jagdscheininhaber und auch der legalen Wafenbesitzer ist so verschwindend gering, daß wir keine echte Lobby haben.
Komischerweise wird uns das aber von Jagd- bzw. Legalwaffengegnern immer vorgeworfen :roll: :roll: :roll: .
 
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Mir ist ein intelligenter Städter lieber, der jagen lernen will,
als ein Trottel vom Land, der sowieso immer alles brsser weiß und kann.
 
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Die Sache mitr der Meditation bzw. dem "Entschleunigen" möchte ich hier druchaus bekräftigen... Mir geben die Stunden auf dem Hochsitz (am leibesten am klaren Vollmondnächten auf den Fuchs) so viel Entspannung wie kein Sport; dagegen gibt es andere Menschen die für ihren ausgeleich Bewegung brauchen.
Ich jedenfalls nicht, Stress und Hektik gibt in der Arbeit genug..... jedem das seine; ich bekenne mich hier als Hochsitz-Zen-Meister....
Der Artikel ist schon mal etwas anderes; er erinnert mich an eine GQ-Reportage; die habe ich allerdings zur Seite gelegt, als die ersten Fotos von Adligen in roten Hosen kamen........
jedenfalls ist jede positive gesellschafltiche Werbung immer für uns (egal ob Loden oder Soft-shell _ Fraktion von Nutzen)
 
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matthes1962 schrieb:
Die Zahl der Jagdscheininhaber hat nichts mit der Zahl der tatsächlichen Jäger zu tun.

Und ob Jagd dadurch mehr Akzeptanz erfährt oder mehr zur jagdlichen Gaudi verkommt ist auch noch offen.

Die Zahl der Jäger/Jagdscheininhaber und auch der legalen Wafenbesitzer ist so verschwindend gering, daß wir keine echte Lobby haben.
Komischerweise wird uns das aber von Jagd- bzw. Legalwaffengegnern immer vorgeworfen :roll: :roll: :roll: .

Es ist schon seltsam, wenn man weiss, dass man in der Minderheit ist und keine Lobby hat sich trotzdem untereinander nicht solidarisch zeigt und zusammenhält.
Wenn man manchmal hier mitliest könnte man nicht meinen, dass eigentlich alle das gleiche "Hobby" (Leidenschaft) haben.

Es wir unterschieden zwischen Jagdschulbesuchern, Langzeitabsolventen, Sonntagsjägern, Lodenjockeln, Stadt- und Landjägern, Jagdscheininhabern und Vollblutjägern usw.

Da braucht man sich doch wirklich nicht wundern wenn die "Gegner" ihre Ziele durchsetzen können.

ICH bin der Meinung, dass JEDER der Jagdscheininhaber ist ein Stueck mehr zur Akzeptanz beiträgt. Den die meisten haben Familie, Freunde, Bekannte und diese werden wohl kaum zu Jagdgegnern werden.

Hier bei mir sind fast alle Nachbarn Jäger, mehr als die Hälfte meiner Arbeitskollegen, also die normalste Sache der Welt.
 
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Kochtopfjaeger schrieb:
... ICH bin der Meinung, dass JEDER der Jagdscheininhaber ist ein Stueck mehr zur Akzeptanz beiträgt. ...
Wenn diese Theorie stimmt, dann müsste es um die Akzeptanz der Jagd im Jahr 2012 weitaus besser (über 50% besser) bestellt sein als z.B. im Jahr 1972. Glaubt das wirklich jemand? :14:
 
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Skogman schrieb:
Kochtopfjaeger schrieb:
... ICH bin der Meinung, dass JEDER der Jagdscheininhaber ist ein Stueck mehr zur Akzeptanz beiträgt. ...
Wenn diese Theorie stimmt, dann müsste es um die Akzeptanz der Jagd im Jahr 2012 weitaus besser (über 50% besser) bestellt sein als z.B. im Jahr 1972. Glaubt das wirklich jemand? :14:
Eine solche Argumentation erscheint nur dann schlüssig, wenn man die restlichen Rahmenbedingungen ignoriert.
In einer Demokratie ist eine breitere Basis meist von Vorteil.
 
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Skogman schrieb:
Zahlen dazu? Bitte: http://medienjagd.test.newsroom.de/201011_ _dtl2.pdf

Eigentlich müssten angesichts solcher Zahlen auch Diejenigen einmal ins Grübeln kommen, die immer unterstellen mit der Zahl der Jagdscheininhaber wüchse auch zwangsläufig gleichzeitig die Akzeptanz der Jagd im Lande - eine Grundannahme, die auch in diesem Thread schon wieder geäußert wurde.
Dir fällt aber schon der Sprung um 50.000 zwischen 1988/89 und 1989/90 auf, oder?
Dann rechnest Du noch die Anpassung in den neuen Bundesländern auf Westnieveau durch Wegfall ideologischer Schranken um 15.000 dazu Puls den Späaussiedlern die ja schon immer in der UDSSR gejagt haben mit mind. 5000 dann bleiben für den Rest nur noch die Jägergattinnen mit Hobbyteilungswillen übrig.
Wenn Du aber dagegen die Bevölkerungsentwicklung im heutigem Gesamtdeutschland in Bezug auf die Jahresjagdscheinfähigkeit setzt, haben wir nur mehr 50% der Jagdscheininhaber im Vgl. zu 1972.
Die geburtenstarken Jahrgänge wurden systematisch durch immer schwerere Prüfungen ausgegrenzt.
Und wäre seitdem nicht die Lebenserwartung deutlich gestiegen und würden viele Jäger nicht bis ins höchste Alter ihre Jagdscheine lösen, wären wir längst auch mit den absoluten Zahlen auf dem absteigenden Ast, trotz aller Prüfungserleichterungen und dem daraus resultierenden Nachholen vieler Mit40er - Mit50er.

Das wirkliche Problem ist die im Vgl. zur Bevölkerungsstruktur völlige Überalterung der KJGs.
Alles was 18-29jährige erreicht ist gut. Auch wenn die wegen Berufs- und Familienplanung zwischenzeitlich kürzer treten werden, werden sie meist Jagdverfechter bleiben.
 
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Barry07 schrieb:
Mir ist ein intelligenter Städter lieber, der jagen lernen will,
als ein Trottel vom Land, der sowieso immer alles besser weiß und kann.
Du meinst aber jetzt nicht jemand bestimmtes, oder? :12:

Im Übrigen sind die "Großstadtjäger" die ich kenne, zu 80% auf dem platten Land aufgewachsen und wollen diese Wurzeln aus ihrer Jugendzeit selbstverständlich nicht aufgeben. Ich denke mal, daß diese "Typen" in Verbindung mit ihren späteren Ausbildungen durchaus mit extrem schlitzohriger, wildschadensbezogener Bauernschläue und kommunaler Verfilzung und Vetternwirtschaft auf dem Land standhalten und zudem nebenher auch gelernt haben, mit einäugigen, omnipräsenten, jagdlichen Lokalmatadoren mit Alleindefinitionsansprüchen umgehen zu können, die in ihrer gewählten Blickwinkelbeschränkung Gefangene ihrer selbst sind und auch noch glauben, stolz darauf sein zu können. Ganz arg wird es, wenn dann auch noch vom Feldrevierrand aus, selbstgefällig und mit unzulässiger Simplifizierung oder Pauschalierung auf "die Großstadt" hochskaliert und unverblümt auf "die gerade so noch brauchbaren Anderen" gezeigt wird - dabei scheinbar ahnungslos verkennend, daß für den einen das Interesse an der Jagd eine Erweiterung und Bereicherung und für den anderen bereits das Limit seines persönlichen Horizonts und seiner Fähigkeiten darstellt. Nerds mit übersteigerter Passion gibt es zudem auch bei der Jagd und m.E. sind die jagdlich und auch oft gesellschaftlich nicht zufriedenstellend integrierbar.

Mehr ist über charakterschwache Missgünstlinge und ihre Adepten nicht zu sagen und daher bekommt der Barry07 von mir für seine "antiquierte" Auffassung und den damit eingeläuteten Untergang der abendländischen Jagdsitten :27: :27: :27:. :32: :26:
 
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spezialist schrieb:
In einer Demokratie ist eine breitere Basis meist von Vorteil.

So sehe ich das auch.

Deshalb ist m.E. auch diese verkrampfte Differenziererei a la "Jäger auf dem Land - in der Kleinstadt - aus der Großstadt" oder "aktiver - halbaktiver - fast inaktiver Jäger" ziemlich daneben.

Hören WIR doch auf mit der Spalterei, und mit der Schaffung von Kerben, in die unsere (Jagd-)Gegner dann nur noch weiter reinzuhauen brauchen.
 

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