Neue Umweltsau entdeckt !

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Nun, vorweg. Man muss nicht alles glauben, was Menschen in der Öffentlichkeit von sich geben. Aber.
Habe letztens eine Sendung mit Dr. Ulrich Walter gesehen. Er hatte da schon teilweise sehr gute Erklärungen zum besagten Thema. Beispielsweise hatt er auf seinen Weltraumflügen eine Strahlenbelastung aufgenommen vom Wert "100". Was bedeutet, das grob von 100 Leuten 2 an Krebs erkranken können. Die Arbeiter in Fukoshima haben im Kernkraftwerk einen Wert von 50 bekommen, mit entsprechend ähnlichen Voraussagungen. Alle die, die in dem verseuchten Gebiet gelebt haben oder leben, haben zu ihrer, im Laufe des "normalen" Lebens aufgenommenen Radioaktivität, den Wert "2" dazubekommen.
Natürlich ist nichts wirklich über Langzeitfolgen bekannt. Aber diese Vorfälle mit Tschernobyl zu vergleichen, ist schon weit hergeholt. Damals ist ein Reaktor, der mehr oder weniegr in einer "Lagerhalle" stand durch typisch, menschliche Fehleinschätzung hoch gegangen. Damals ist einiges an wirklich bösartig radioaktiven Material in die Athmosphere freigesetzt worden. Und glaubt mir, in Tschernobyl sind weit mehr als 3000 Menschen um´s Leben gekommen. Die Zahl dürfte so im Bereich von 10000 sein. Die "Liquidatoren" die "nur" 3 Minuten am Reaktor gearbeitet haben und wieder heim geschickt wurden starben fast alle, bzw. erkrankten an div. verschiedenen Krebsarten.
. Energiehaltiger Abfall aus Kernkraftwerken läßt sich bebrüten, aufarbeiten und neu verwenden, so wie auch die Gülle aus deinem Landschaftsklo
Ein interessanter Aspekt. Leider nicht so ganz einfach. Selbst die Anlage in LaHague kann atomaren Abfall nicht vollständig aufarbeiten. Vielmehr wird das Zeugs vorgerichtet. Auch mit der Entsorgung nimmt man es nicht allzugenau, bzw. die Richtlinien sind schon sehr witzig. Man darf zwar seit den 80ern keinen Atommüll mehr vom Schiff aus ins Meer kippen, aber von LaHAgue reicht eine 2km lange Pipeline in den Atlantik. Von Land aus gibt es da keine Einschränkungen. Genauso, wenn dort Brennstäbe zersägt werden und die "Abluft" über die Lüftungsanlage abgegeben wird, kann man das sogar auf dem Dach eines Brüsseler Institutes messen. Aber um auf die Aufarbeitung zurück zu kommen. Das Uranhexafluorid wird in "Castoren" verpackt, zur dortigen Aufarbeitungsanlage, nach Sewersk geschickt. Die dortige Anlage ist die einzige der Welt, die Brennmaterial "brauchbar" aufarbeiten kann. Areva gibt an grob 96% würden wieder aufgearbeitet. Das ist aber eher falsch. In Wirklichkeit bleiben gut 90% des nicht aufarbeitbaren Atommülls in Russland. Dieser geht nach dem Rücksenden der aufgearbeiteten Brennstäbe als Eigentum an die Anlage in Sewersk über. Dort stapeln sich die Castoren unter freiem Himmel, die man sogar mit Sateliten vom Weltall aus sehen und zählen kann.
Ich persönlich bin nun kein Kernkraftgegner. Nein, sehe aber die Sache sehr skeptisch, da der Mensch, meißt "gewinnorientiert", hier sehr Lacks aggiert. Habe auch eine Doku über die Stadt in Russland gesehen, wo das erste AKW das ins Netz eingespeißt hatte, steht bzw. stand. Ich glaube die Stadt hies Obninsk. Auch gibt es dort eine Universität, die Kernphysik behandelt. Dort kann man sich vor Anmeldungen nicht retten. Dagegen ist es bei uns so, wer Kernphysik als Studienfach wählt, ist ähnlich aussetzig, wie ein Sportschütze. Und genau hier sehe ich die Probleme. Wir haben einige AKW´s. Einige laufen noch, andere sind abgeschaltet. Irgendwer muss aber irgendwann dafür sorgen, dass der atomare Müll eines solchen AKW´s irgendwo hin endgelagert wird. Wenn wir selbst diese Technologie nicht weiter erforschen, bzw. das Wissen hier ins Ausland abwandert, werden wir uns von anderen Ländern abhängig machen.
Ich persönlich glaube nicht, das die Welt von der Kernenergie aussteigen wird. DE, "ja". Andere einzelne Länder, "ja". Aber alleine ein Land wie Frankreich, die einen sehr großen Teil ihrer Stromproduktion aus AKW´s gewinnt, kann sich das wirtschaftlich nicht leisten, innerhalb weniger Jahre, auf andere Energien umzustellen. Dazu kommt, das noch einige AKW´s in Bau sind, auf dieser Welt und auch einige geplant werden.
Der Energiehunger, des Menschen im 21. Jahrhundert wird immer größer. Ob wir diesen mit Wind-und Solarkraft stillen können, glaube ich persönlich nicht. Ich bin Energietechniker und wenn ich sehe, was große Unternehmen in M. als Anschlusswerte haben, kommen mir manche Angaben zu erneubaren Energieerzeugern lächerlich vor.

Martin
 
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Ich bin leider auch kein wirklicher Fachmann auf diesem Gebiet aber eines scheint für mich ganz deutlich. Es gibt nirgends auf der Welt eine solche Atomhysterie wie in Deutschland. Hier sind wir doch meilenweit davon entfernt das Thema noch wissenschaftlich zu betrachten. Die Medien machen sehr erfolgreich Propaganda und jeder fühlt sich "gut informiert".
Wenn man sehr böse sein will dann erkennt man sogar Parallelen zu sehr bösen Menschen, die unser Land einst in einen wahnsinnigen Krieg geführt haben. Warum?? Nun auch sie hielten sich für die einzig Wissenden auf der Welt und alle anderen für dumm und unterklassig. So sieht es ja die deutsche Antiatombewegung auch.....alle anderen Länder die weiter auf Kernenergie setzen, dort forschen und diese Technologie weiter ausbauen sind natürlich dumm, wahnsinnig, kriminell oder wer weiß was noch. Es wäre sicher besser für sie wenn sie sich allesamt dem deutschen Weg unterwerfen würden. Gott sei Dank ist ja die Antiatombewegeung weit weniger aggressiv als die letzten "deutschen Eliten".
Man munkelt, dass es nicht mehr allzulange dauern wird bis es sehr effektiv arbeitende Flüßigsalzreaktoren geben wird, die mit relativ ungefährlichen Verbindungen auskommen und viel weniger Probleme in Sachen Kühlung etc. zu kämpfen haben.
Wie gesagt bin ich leider kein Ächspärte aber dass es als technologisch hochentwickeltes Land eher fahrlässig ist dem Rest der Welt das Feld völlig kampflos zu überlassen leuchtet selbst mir ahnungslosen Bürger ein. Und auch die Spielchen unserer Medienpropaganda durchschaue ich. Dass durch Strahlung in Fukushima kaum jemand ernsthaft geschädigt wurde darf man ja auch nicht sagen obwohl es stimmt. Das ist ja wie wenn man "Jehowa" sagt. Da wurde ein ernster Zwischenfall mit aller Gewalt versucht zur Megakatastrophe hochzuspielen und da es so weit weg ist, ist man so dreist und versucht diesen Eindruck weiter aufrecht zu erhalten. Rätselhaft ist für mich vor allen Dingen, warum gerade wir Deutschen uns da so leicht hinters Licht führen lassen.... ist das eine tief in unserer Seele verankerte Schwäche für Propaganda?? Oder ist einfach bei uns die Propaganda besser als überall sonst auf der Welt??!!
 
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Bei uns wird vieles, wenn nicht alles mittlerweile von Ideologien geprägt. Das fängt bei so labbidaren Dingen wie unserem Waffengesetz an und hört bei Atomkraft auf. Jede Redaktion hat für jedes Thema heute schon Experten, für die Schlagzeilen von Morgen, obwohl das "Problem" erst gestern bekannt wurde. Mittlerweile sind das alles Käseblätter für mich. Egal was. Süddeutsche, FAZ, Spiegel oder wie auch immer. Ich erinnere mich über den doch sehr sachlichen und unvoreingenommenen Bericht über meinen Vater, als "Vertreter" für einen aussterbenden Beruf, den BüMa, im Regionalteil der Süddeutschen voriges Jahr. Der Reporter konnte die Gründe für das Aussterben dieses Berufes kaum glauben. Die gleiche Zeitung sprach vor kurzen von massiver Lobbyarbeit bei den Gesprächen zwischen Politikern der CSU/SPD mit dem BSSB in München. Ja, von "einknicken" der Politik war sogar die Rede. Objektive Beiträge sind selten geworden. Jeder, der einen PC halbwegs bedienen kann ich heute für alles ein Experte. Ich erinnere nur an unseren "Waffenrechtsexperten" Graeve. Der ist auch beratungsresistent, beharrt darauf, das GB absolut legalwaffenfrei ist. Schießsport abgeschafft wurde.
Dazu kommt, das wie mittlerweile gegen alles und jedes sind. Keine AKW im Umfeld ist klar, auch kein Endlager. Sowas soll doch bitte "wo anders" gebaut werden. Nur "fressen" werden wir den Dreck auch in Zukunft nicht können. Und weniger wird er auch nicht, angesichts der zu demontierenden AKW´s. Zumindest in den nächsten 30+ Jahren. Solange dauert es ungefähr, bis alle AKW demontiert sind. Nein, Wasserkraft, nicht möglich, und natürlich somit auch kein Speicherkraftwerk. Das in Passau wird seit 30 Jahren geplant. Überlandleitungsbau, sowie neue Wind-und Solarparks finden auch wenig Gegenliebe, bei den "Anwohnern". Nein, wir wollen alle in die Steinzeit zurück, wie´s aussieht. Aber den Komfort wollen wir natürlich nicht missen, klar. Ist wie mit der 3. Startbahn in M. Ob´s die braucht oder nicht, lasse ich dahin gestellt. Ich selbst bin in meinem ganzen Leben noch nie geflogen, ist auch in Zukunft nicht geplant. Aber ich arbeite manchmal am Flughafen und wenn ich sehe was da so los ist, kann ich nicht glauben, dass den keiner will. Davon abgesehen, das im Planfeststellungsverfahren aus den 70ern 5 Lande- und Startbahnen vorgesehen waren. Wie gesagt, für mich kein Problem, wenn die nicht gebaut wird. Aber unsere Wirtschaftsform ist auf endloses Wachstum ausgelegt.
Und "ja", wie sind sehr empfänglich für Propaganda. Da hat sich die letzten 60 Jahre nichts geändert.

Martin
 
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P.O.Ackley schrieb:
Irgendwer muss aber irgendwann dafür sorgen, dass der atomare Müll eines solchen AKW´s irgendwo hin endgelagert wird.

Mit den ausgelutschten Brennstäbe, welche ja noch über Jahre eine hohen Restwärme erzeugen, könnte man sicher Einfamilienhäuser beheizen. Quasie ein Home-AKW.
 
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Wir leben nun mal noch auf der Erde, nicht im Weltraum ohne Schutzschicht.
Das auch Fehler begangen werden liegt in der Natur der Dinge, aber ein komplexes Gebiet der Nutzung der Kernenergie verzeiht keine Fehler (also ein echtes Null-Fehler-Prinzip). Beispiele gibt es da reichlich.
Tschernobyl und Fukushima sind nur in Bezug auf Fehler zu vergleichen. Einmal ein Bedienerfehler und einmal eine Naturkatastrophe (weil da was steht, was dort nicht hätte stehen dürfen - Erdbebengebiet).
Auch kann sich niemand einen Königsweg vorstellen, oder soll es Gebiete geben, in denen nur Strom erzeugt wird? Was ist denn mit Iran und deren Atomprogramm oder Pakistan? Besitz von Atomwaffen sichert z.B. eine gewisse Stabilität. Das ist so. Aber wehe, wenn einer durchdreht.
Der Energiehunger ist das Problem. Uns wurde immer vorgemacht., dass es so weitergehen muss. Dem ist nicht so, denn durch konsequente Einsparungen lassen sich reichlich Grundlasten reduzieren, auch bei Unternehmen.
Dabei ist der Strom derzeit doch wohl zu günstig, wenn nicht winken die Arbeitsplätze (Stahlindustrie beklagt schon jetzt wegen der Emissionszertifikate; Lufthansa auch). Wenn abgewandert wird, ist auch nur noch der überschüssige Strom zu liefern. Der perfekte Kreislauf, um nichts ändern zu müssen?
In diesem Sinne einen entspannten Abend und Gruß
 

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