Neue Jagzeitenverordnung Schleswig Holstein

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Plupp, da ist sie...

http://www.wildundhund.de/jagd/8173-neue-jagdzeitenverordnung-in-schleswig-holstein

Auch hier scheint es mal wieder ein Problem der Kommunikation innerhalb der Verbandsstrukturen gegeben zu haben. Denn laut Herrn Schober vom Landesjagdverband SH seien alle Stellungnahmen des LJV und Co an die KJS weitergeleitet worden. Allerdings stockte es dort, zumindest innerhalb der KJS Hzgtm Lauenburg...
Die Protokolle der Vorstandssitzungen geben laut einem "Es kommt eine neue zum 1.4.14" ist da nichts zu lesen. Und die Info hab ich auch nur, da meine Frau im Vorstand der KJS sitzt. Eigentlich ja traurig.

Und über die Inhalte kann ich mich den ganzen Tag aufregen. Da wird die Bejagung von Schmalrehen im Frühjahr gestoppt, in der Zeit, in der man die Schmalrehe gut und sicher ansprechen kann.
Dafür darf der Bock als knospenverbeissendes Schalenwild bis Ende Januar bejagt werden... Das riecht schon ein wenig nach Forst/ÖJV...
Und wer wird sich denn nun noch um die Hege von Rebhühnern kümmern? Einige wenige, eigentlich brauch man sich die Mühe ja nicht mehr machen, bejagen kann man es schliesslich nicht.
Genauso wie die Streichung von Elstern und Nebelkrähen. Hier ging es bestimmt nicht um das Niederwild und die Singvögel, sondern darum, die Liste der Jagbaren Arten zusammenzustreichen... Grüne Ideologie halt.

Und dann kommen da ein paar ganz schlaue, die sagen, dass es uns ja noch schlimmer hätte treffen können. Von wegen, das ist klassische Salamitaktik.
Als nächstes kommt dann die Streichung des Rehbocks im Mai-August, das macht ja eh nur Unruhe im Revier...
 
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Aus biologischer Sicht, könnte man den Bock auch das ganze Jahr über schiessen. Die Frage ist bloß, wer es macht? Wer seinen Bockabschuss nicht in der Zeit von Mai bis Oktiber schafft, dem unterstelle ich, dass er sich nicht um sein Revier kümmert. Ich spreche hier niemanden an, dass muss jeder selbst verantworten, wie er ein Revier aus jagdlicher Sicht bewirtschaftet.

Die neue Verordnung... was soll man dazu sagen? Wahrscheinlich wird es irgendwann nur noch Jagdzeiten für Schalenwild geben.

Weiß jemand wie das mit den Rabenkrähen aussieht? So wie geschrieben, dürfte man die ja noch bejagen.

Es bedarf weiterer Überlegungen...


LG Hundejunge
 
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Grundlage für die jetzige Verordnung dürfte der Entwurf aus April 2013 sein.
Danach ist die Rabenkrähe weiter dabei, aber ohne Falle ! Und der Fuchs bekommt
eine Schonzeit !

Ob die neue Verordnung außer beim Schalenwild 1 zu 1 dem Entwurf entspricht,
ist mir noch unbekannt.
 
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Und über die Inhalte kann ich mich den ganzen Tag aufregen. Da wird die Bejagung von Schmalrehen im Frühjahr gestoppt, in der Zeit, in der man die Schmalrehe gut und sicher ansprechen kann.

Sich über Dinge aufzuregen, die man nicht ändern kann, schadet nur Deinem Herz, also verwende Deine Energie lieber für andere Dinge. In der Sache gebe ich Dir Recht, diese Einschränkung ist überflüssig.

Dafür darf der Bock als knospenverbeissendes Schalenwild bis Ende Januar bejagt werden... Das riecht schon ein wenig nach Forst/ÖJV...

Ja, und? Du musst ja kein Bock im Januar schießen, Du darfst es nur. Wozu sich darüber aufregen?

Und wer wird sich denn nun noch um die Hege von Rebhühnern kümmern? Einige wenige, eigentlich brauch man sich die Mühe ja nicht mehr machen, bejagen kann man es schliesslich nicht.

Upps, dünnes Eis. Ich dachte, die Jäger sind Naturschützer und kümmern sich mit Leidenschaft auch um Viecherl, die sie nicht bejagen dürfen, so wie bspw. ums Auerwild?!

Genauso wie die Streichung von Elstern und Nebelkrähen. Hier ging es bestimmt nicht um das Niederwild und die Singvögel, sondern darum, die Liste der Jagbaren Arten zusammenzustreichen... Grüne Ideologie halt.

Also, was hülfe dagegen: eine seriöse wissenschaftliche Untersuchung, die den Effekt zeigt. Dem würde sich auch eine grüne Landesregierung beugen müssen. Polemik wird gar nichts bringen.

Und dann kommen da ein paar ganz schlaue, die sagen, dass es uns ja noch schlimmer hätte treffen können. Von wegen, das ist klassische Salamitaktik.
Als nächstes kommt dann die Streichung des Rehbocks im Mai-August, das macht ja eh nur Unruhe im Revier...

Schlimmer gehts immer, siehe Saarland.
 
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Insgesamt erscheint die Verordnung im Hinblick auf die hiesigen politischen Mehrheiten noch erstaunlich ausgewogen, insbesondere die Ausweitung der Jagdzeit auf den Dachs überrascht positiv. Unterm Strich jedoch ist der weitergehende und schleichende Verlust an Eigenbestimmtheit unverkennbar.

@ OVS

zum Rebhuhn: warum sollen Reviere und Landstriche, in denen durch entsprechende Hegemassnahmen bejagbare Populationen geschaffen oder erhalten wurden, diese nicht auch schonend nutzen dürfen ?

zum Rehwild: die vielerorts "erhöhten" Rehwildbesätze lassen sich nachhaltig wohl kaum über die Reduktion des Bockes regulieren.Von daher ist die Rücknahme der Sommerjagd auf Schmalrehe nicht hilfreich. Ich befürchte zwar, daß die Entscheidung auch auf zu häufig vorgekommene Fehlabschüsse führender Stücke zurückzuführen ist, aber der Sache dienlicher wäre zumindest die weitere Freigabe im Mai gewesen.
 
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Insgesamt erscheint die Verordnung im Hinblick auf die hiesigen politischen Mehrheiten noch erstaunlich ausgewogen, insbesondere die Ausweitung der Jagdzeit auf den Dachs überrascht positiv. Unterm Strich jedoch ist der weitergehende und schleichende Verlust an Eigenbestimmtheit unverkennbar.

@ OVS

zum Rebhuhn: warum sollen Reviere und Landstriche, in denen durch entsprechende Hegemassnahmen bejagbare Populationen geschaffen oder erhalten wurden, diese nicht auch schonend nutzen dürfen ?

Aus meiner Sicht spricht gar nichts dagegen. Im Gegenteil, ich würde die Jagdmöglichkeit als Anreiz sogar zwingend belassen. Ich hatte mich nur gewundert, weil "Jagd = Naturschutz" oft postuliert wird und darauf abgehoben wird, dass man sich auch um Arten kümmert, die man gar nicht bejagen kann und das klang hier etwas anders...

zum Rehwild: die vielerorts "erhöhten" Rehwildbesätze lassen sich nachhaltig wohl kaum über die Reduktion des Bockes regulieren.Von daher ist die Rücknahme der Sommerjagd auf Schmalrehe nicht hilfreich. Ich befürchte zwar, daß die Entscheidung auch auf zu häufig vorgekommene Fehlabschüsse führender Stücke zurückzuführen ist, aber der Sache dienlicher wäre zumindest die weitere Freigabe im Mai gewesen.

Du hast vollkommen Recht, die Population bewege ich mit dem Eingriff bei den weiblichen Stücken, aber wenn ein Bock alleine daher kommt, warum sollte ich ihn nicht strecken?
 
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Du hast vollkommen Recht, die Population bewege ich mit dem Eingriff bei den weiblichen Stücken, aber wenn ein Bock alleine daher kommt, warum sollte ich ihn nicht strecken?
Wenn der Bock im Winter keine Hörner mehr hat, kannst du auch nicht mehr richtig ansprechen, ob es ein Zukunftsbock (Z-Bock), oder auszumerzender Hegebock ist. Dadurch gerät die ganze Familienplanung beim Rehwild durcheinander und der Bestand explodiert (oder implodiert ? ), weil sich alles völlig planlos vererbt.

:roll:
basti
 
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Für mich sieht es so aus, als wolle man die Jagd auf ein paar Monate im Jahr kürzen, siehe Schmalreh. Dies ist ja auch ein oft genannter Punkt von Jagdgegener, die Jagd, bzw. das "Wildmanagement" auf 3 Monate im Jahr zu kürzen. Also ist Vorsicht geboten.

Und was soll der Quatsch mit dem Jagverbot auf Elstern und Nebelkrähen???? :no:
 
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Letztendlich ist es mir relativ gleichgültig wer, wann und wo seine Böcke schießt ! Wichtig wäre mir jedoch, wenn trotz aller Schwierigkeit -insbesondere in reinen Waldrevieren- versucht wird einen artgerechten Altersklassenaufbau und ein natürliches Geschlechterverhältnis zu erhalten bzw. zu erreichen. Wenn ich aktuell die Zusammensetzung der Sprünge bei uns betrachte, ist da auch noch Optimierungspotenzial. :cool:

Desweiteren darf eine Freigabe des Bockes nicht dazu führen, daß noch undisziplinierter auf Rehwild gejagt wird. Was man vielfach an den Strecken zu sehen bekommt, hat mit Waidgerechtigkeit nicht mehr viel zu tun. Und da haben auch Vertreter der "Ökojagd" mit ihrer radikalen Wald vor Wild Dogmatik, ihren Anteil zu beigetragen. Dem muss nach meinem ethischen Verständnis und auch unter Tierschutzaspekten entgegengewirkt werden. Und da könnte die Bockfreigabe auf DJ kontraproduktiv wirken.
 
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Die Verlängerung der Jagdzeit des Bockes macht für mich nur in so fern Sinn, dass der Forst nun auf den Drückjagden sagen kann "erlegt alles Rehwild" und ein Herr "von und zu" nicht mehr ins Kreuzfeuer gerät weil er seinen Finger nicht bremsen konnte. Ich kann nur hoffen, das viele diese Freigabe nicht ausnutzen und stattdessen unvergessliche Momente in der Blattzeit erleben.
 
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Und was soll der Quatsch mit dem Jagverbot auf Elstern und Nebelkrähen???? :no:[/QUOTE]

aus dem Entwurf 2013:

"die seit 2005 durchgeführte Bejagung hat nicht zu einer signifikanten Bedrohungssituation geführt. Für die in S.H. seltene Nebelkrähe, die hier an die
Grenze ihres natürlichen Verbreitungsgebietes stößt, wird keine Jagdzeit festgelegt. Gleiches gilt für die Elster, die in den letzten Jahren weitgehend aus der freien Landschaft verschwunden ist und fast nur noch in Siedlungsbereichen brütet. Für die Rabenkrähen ist bei regelmäßig ansteigenden Jahresstrecken eine Statusänderung nicht angezeigt."
 
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Ich kann nur hoffen, das viele diese Freigabe nicht ausnutzen und stattdessen unvergessliche Momente in der Blattzeit erleben.
Dann wollen wir mal hoffen, dass die Jagdzeit beim Rehbock nicht an die Gepflogenheiten unserer skandinavischen Nachbarn angeglichen wird.:cool:

basti
 
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Da kann man dem Landesjagdverband nur noch empfehlen,Krähen mit Hörner zu züchten !:)
 
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Was mich besonders nachdenklich macht, ist die Verkürzung beim Damwild in den "frühen" Monaten.
Ich habe extreme Schäden durch Damwild im Getreide... und im Sepetmber steht das Getreide nicht mehr.

Mal sehen, was unsere UJB zu Abschussanträgen sagt :no:
 

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