Wie machen sich diese Starkregenfälle am Grundwasserspiegel bemerkbar auf den Farmen ?
Sind da Tauchpumpen oder Oberflächenpumpen im Einsatz ?
Regenfälle sind die natürlichen Nachschublieferanten für Grundwasser, weltweit.
In unserer Klimazone versickern 25% bis 30% des Regenwassers im Boden und gelangen ins Grundwasser, in der Sahelzone sind es etwa 3% bis 7%.
Je nach Untergrund betragen die natürlichen Wasserschwankungen in der Sahelzone und der südlicheren sudanischen Klimazone zwischen 3 und 7 Metern, im Extremfall habe ich auch schon 12 Meter zwischen dem Ende der Trockenzeit und Ende der Regenzeit gemessen. Dies gilt v.a. für schwierige hydrogeologische Bedingungen auf kristallinen Gesteinen wie Granit oder Gneis.
Starkregen trägt nicht unbedingt viel zur Grundwasseranreicherung bei, weil in semiariden Gebieten die Reliktböden meist nicht über die erforderliche Wasseraufnahmekapazität verfügen, um große Mengen schnell zu infiltrieren. Das Wasser fließt an der Oberflüsse in die Trockenflussbetten ab, sorgt für Schichtfluten und starke Wasserführung und versickert weiter Stromab im Flußsediment, wo es einen "unterirdischen" Wasserfluß erzeugt, der länger anhalten kann. Die namibischen Farmer haben dies häufig genutzt, um in den "Rivieren" Brunnen anzulegen, die im günstigsten Fall in normalen Niederschlagsjahren ganzjährig Wasser für's Vieh liefern können - meist aber nicht. Geringe Mengen aus diesen Flußwässern gelangen auch mal ins Grundwasser, machen aber in der Bilanz nur sehr wenig aus.
Grundwasseranreicherung geschieht über die Fläche - Infiltration/m². Man kann diese in Maßen erhöhen, indem man die Abflußgeschwindigkeit des Oberflächenwassers verringert, wo die Bodenbedeckung dies erlaubt / ermöglicht. Meist geschieht dies in Gegenden, die für Gemüseanbau benötigt werden, und dann nur da, wo große Städte mit Abnehmern in der Nähe sind. Oder in ariden Klimazonen, wo dieser Flußfeldbau die einzige Möglichkeit ist, überhaupt etwas zu kultivieren, mir bekannt v.a. aus dem Aïrgebirge im Niger.
Grundwasserförderung geschieht, wenn motorisiert, mit Windkraft-betriebenen Pumpen oder sonst mit elektrischen Tauchmotorpumpen, letztere auch über Fotovoltaik oder durch Windkraft erzeugten Strom. Das ist eine Frage der benötigten Menge an Wasser, den Peakverbrauchszeiten und der vorhandenen Kapazität an Unterhaltsaufwand. Die Kolbenpumpen des Windkraft-Direktantriebs sind anfälliger, aber bis in moderate Tiefen einfacher zu warten; Tauchmotorpumpen bedingen komplexere Kenntnisse und Ausrüstung, Fotovoltaik ist anfällig gegen elektrische Oberflächenströme während Gewittern usw., dafür liefern sie Wasser, wenn es benötigt wird in der gewünschten Menge - solange die Stromversorgung steht. Off the rack Tauchmotorpumpen, die bei Betriebswasserständen bis 60m fördern, sind heute nicht mehr so teuer, darunter wird's dann teurer.
Exoten wie die archimedische Schraube oder Förderung per Viehzug sind sehr selten geworden und funktionieren nur bis etwa 10m Tiefe.
Gruß,
Mbogo