Namibia ich komme!!!

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Habe ich damals auch so gehört, als ich in Namibia war. Nachdem ich meine .308 Win auf 100 / 150 / 200 Meter probegeschossen habe und jeweils drei Schuss in der Gruppe schön zusammen hatte waren nach mir ein paar Amerikaner dran - natürlich lauter Magnumkaliber.

Ich bin ja nicht hämisch, aber es wäre besser gewesen, die hätten erst mit dem Luftgewehr geübt - die muckten schon vor dem ersten Schuss, was schön zu sehen war als einer vergessen hatte zu entsichern. Nur einer hatte seine Waffe wirklich im Griff, aber erreichte trotzdem nicht die Schussgruppen von mir.

Mein Gastgeber meinte am Abend dann zu mir, daß dies typisch sei - je größer das Kaliber, desto schlechter die Schussleistung. Und es liegt meist nicht an der Waffe...
 
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Eben, Schussleistung liegt nicht an Waffe und Kaliber sondern an der Vorbereitung.
Es wird immer so getan als ob es unmöglich wäre mit dicken Kalibern zu trainieren...
 
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Die Frage ist, wie trainiert man das? Was sind da die Baustellen?

Mir kommt Folgendes in den Sinn

1. Vermeiden von Mucken: indem man sich erstmal durch freihändiges Schießen oder präzi-vertrauensbildend stehend angestrichenes Schießen an das Gerumse gewöhnt, Stehend kann man den Rückstoß besser ab, als bei sitzend aufgelegt. Und nicht zuviele Schüsse pro Schießstandbesuch macht. Vielleicht noch irgend eine Art von Belohnung hinterher. Aber eben nicht am Ende der Woche nach Feierabend 10 Schüsse sitzend aufgelegt und womöglich dann noch einen auf die Augenbraue. Das Einschießen kann man gleich erst mal dem Büchsenmacher übertragen, so dass die Waffe fertig eingeschossen ist. Eine eventuelle Feinkorrektur kann man dann ganz am Schluss noch machen.

2. Falls das Abzugsgewicht bei dieser Waffe höher ist, als bei der Ansitzwaffe: Abzugstraining, um das Verreißen des Schusses zu vermeiden. Mittels Pufferpatronen, mit dem Mantis X (kann ich persönlich wirklich empfehlen, da das Gerät durch seinen Trägheitssensor sehr genaues und konkretes Feedback gibt).

Es gibt ja nicht einfach bloß Mucken schlechthin, sondern Mucken iSv Auge zukneifen, Kopf wegziehen oder gar Oberkörper, also sich in Sicherheit bringen.

Und es gibt das Verreißen des Schusses, aus allen möglichen Gründen, auch aus Schusshitzigkeit oder überkochender Passion oder Jagdfieber. Um damit klarzukommen kann man kurz vor dem Schuss den Kreislauf bewusst hochpuschen, durch Kniebeugen oder Liegestützen und kommt dann zu einer reflektierten Bewältigung dieses inneren Hochkoch–Zustands ran, indem ihn erstmal als solchen erkennt, dann ihn mittels Atemtechnik runterbringt und aber auch übt, in diesem hitzigen Zustand immer noch einen brauchbaren Schuss zügig rauszubringen. Das gilt besonders für die Jagd auf DG.

3. Man kann auch Anti-Muck-Übungen prophylaktisch machen, zB den ball dummy drill auf dem Schießstand.

Was empfehlt Ihr?
 
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@Grandelklau:
auf kleineres Kaliber wechseln (7x57, 308); wenn's damit vernünftig funktioniert, Kaliber steigern...

Klar, aber irgendwann muss der die gekaufte 375 ja auch schießen. Irgendwann muss man „springen“. Wie bekommt man es hin, dass der Sprung ins Kalte Wasser kein Bauchplatscher wird, was rät man so jemandem?

Wir bekommen ja auch aus unserem Umfeld Fragen oder man wird gebeten auf den Schießstand mitzukommen. Ich finde es interessant wie Ihr damit umgeht.
 
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Klar, aber irgendwann muss der die gekaufte 375 ja auch schießen. Irgendwann muss man „springen“. Wie bekommt man es hin, dass der Sprung ins Kalte Wasser kein Bauchplatscher wird, was rät man so jemandem?

Wir bekommen ja auch aus unserem Umfeld Fragen oder man wird gebeten auf den Schießstand mitzukommen. Ich finde es interessant wie Ihr damit umgeht.
Wenns mit einer 300er gut klappt, ist der Sprung ins kalte Wasser nicht mehr so kalt.
 
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@Grandelklau #545
"...wenn's damit vernünftig funktioniert, Kaliber steigern..."
soll heißen: Step by Step. Gibt genug Waffen im Freundes & Bekanntenkreis.
Aber manche kommen über ein gewisses Kaliber (7x64, .300WM zB) nicht hinaus.
 
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Bei meiner 458 win mag habe ich neben den 500 grain woodleighs für den Ernstfall noch schwächer geladene 350 grain zum üben und rantasten. Ich schließe mich der Frage an und freue mich über weitere Tipps.
 
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@Grandelklau #545
"...wenn's damit vernünftig funktioniert, Kaliber steigern..."
soll heißen: Step by Step. Gibt genug Waffen im Freundes & Bekanntenkreis.
Aber manche kommen über ein gewisses Kaliber (7x64, .300WM zB) nicht hinaus.

Das ist sicher vor dem Waffenkauf ein guter Tip. Man sollte sich da keinen Mist einreden, jeder hat eine Grenze ab der das Schießen zur Tortur wird und die Leistung nachlässt.
 
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Und da ist man plötzlich ganz schnell bei der Sinnhaftigkeit von "großen" Kalibern, wenn man mit den "kleinen" besser trifft! Die Wirkung im Ziel liegt nämlich zu einem wesentlich größeren Teil am Treffersitz als am Kaliber...
 
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Andererseits sollte man "enough gun" nutzen, wenn man auf größere oder gar sehr wehrhafte Tiere südlich des Äquators weidwerken will. So ein Büffel mag von einer .308 ernsthaft verärgert werden - da nehme ich lieber ab 9,3 aufwärts.
Kann ich solche dickeren Patronen nicht sicher beherrschen, sollte "foto shooting" alternativ in Betracht gezogen werden - ist keine Schande, aber lebenserhaltend.
 
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Meine erste Büffeljagd habe ich für Juli 2022 bereits gebucht, da gibt es kein zurück mehr. Vielleicht hilft ja der Kick-Stop im Schaft, den ich nachgerüstet habe. Ich muss nochmal auf den Schießstand und dann nicht sitzend aufgelegt, sondern unter jagdlichen Bedingungen stehend angestrichen üben.
 
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Für Namibia braucht man keine 375, für alle Antilopen und den Leo tuns 300 Win, 8x68 und 9,3x62 völlig.

Aber wenn man dann die Dosis steigern will, Büffel, Löwe, Braunbär, und man ist bereits mit der 375 versiert, ist man gut vorbereitet.
 
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Die Frage ist, wie trainiert man das? Was sind da die Baustellen?

...


Was empfehlt Ihr?

Man muss es vor allem wollen.

Wer es gezwungener Maße macht weil er mit Gewalt auf Großwildjagd nach Afrika gehen will , der wird vielleicht Problemen bekommen und sollte sich es noch einmal überlegen und eventuell dem Rat von @Wandersmann folgen. Eine Patrone 375 H&H Magnum zu beherrschen ist aber keine sportliche Leistung und verlangt auch nicht mehr Training als den nötig um präzis mit einer Patrone 9,3x62 zu schießen. Auch sind die Patronen Kaliber .416 beziehungsweise 404 Jeffery noch problemlos beherrschbar. Schwieriger wird es ab Kaliber .458 , aber darum geht es hier nicht , und die braucht normalerweise kein Gastjäger , es sei er will Elefanten jagen.
 

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