Nachsuchen 2016/17

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Tolle Berichte! Ich finde den Thread auch super.
Jeder aktive Jäger kennt wohl die Ungewissheit, wenn das Stück nach dem Schuss außer Sichtweite ist und auch die Erleichterung und Dankbarkeit, wenn es vom Hund gefunden wurde oder auch nur bestätigt wurde, dass der Schuss daneben ging. Leider ist es bei viel zu vielen keine Selbstverständlichkeit, dass konsequent nachgesucht wird, sei es aus Scham oder Gleichgültigkeit. Dabei ist es doch das Mindeste, das man dem Tier an Respekt und Achtung entgegen bringen kann...
 
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Ja, ich find den tread hier auch sehr gut!
Wmh und horrido allem hf die nachsuchen!
 
G

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Guest
Schade dass es hier so läuft wie es das gerade tut!
Hatte mir eigentlich ein paar spannende berichte und vielleicht auch ein paar Erkenntnisse erhofft...
 

Fex

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Nachsuche auf dicken Keiler


Bei einem Reviergang am frühen Morgen wurde im Revier unseres Freundes und Kollegen Stephan ein Keiler beschossen. Der Schütze folgte der Wundfährte über 2 Kilometer weit, dann bat er Jörg und mich um Unterstützung. Jörg griff mit Emma im Fährtenverlauf etwas zurück, ich begleitete ihn, während der Schütze mit dem Auto vorgriff und per GPS unsere Position verfolgte. Emma verwies immer wieder getropften Schweiss, bis wir schliesslich am Rande einer Dickung auf ein frisches Wundbett stiessen. Nur wenige Meter weiter zeigte das Wackeln im Gebüsch den Ort an, wo sich der Keiler in die Brombeeren eingeschoben hat. Ich hielt Emma am kurzen Riemen, während Jörg sich in eine günstige Position brachte und dem Stück den Fangschuss antragen konnte. Die Wildsau war uns von Stephan mit 70+ kg angekündigt worden, es zeigte sich aber, dass diese Schätzung bei weitem nicht ausreichte. Beim späteren Wiegen dann die Bestätigung - der Keiler hatte aufgebrochen 95 Kilogramm und ordentliche Waffen. Da waren wir im Nachhinein erleichtert, dass er uns am Ende nicht noch angenommen hat.


Langwieriger wie die Nachsuche war letztlich die Bergung des Stückes, mit der Spillwinde von Fex war es aber letztlich kein Problem, den Keiler auf den Schotterweg zu bringen. Auch das Aufladen auf den Pickup wurde mit Windenkraft rückenschonend bewerkstelligt. (Filme dazu auf http://www.nachsuche-stromberg.de/wildbergung.html)


Die Freude des Schützen war groß, schliesslich erlegt man nicht jeden Tag einen solchen Keiler, und brauchtumsgerecht wurde dann auch vom Nachsuchenführer der Erlegerbruch überreicht.
 
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Herzliches Waidmannsheil! So ein Keiler kann schon ein unangenehmer Gegner werden. Zum Glück gut gegangen. Schön wenn auch noch das Brauchtum gepflegt wird!

Als kleine Anregung - ein paar Daten zu den eingesetzten Hunden (Rasse / Alter usw.) wären für den interessierten Leser und Hundefreund sicherlich toll.

Besten Dank vorab!
 

Fex

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Herzliches Waidmannsheil! So ein Keiler kann schon ein unangenehmer Gegner werden. Zum Glück gut gegangen. Schön wenn auch noch das Brauchtum gepflegt wird!

Als kleine Anregung - ein paar Daten zu den eingesetzten Hunden (Rasse / Alter usw.) wären für den interessierten Leser und Hundefreund sicherlich toll.

Besten Dank vorab!

Hier sind alle relevanten Infos:

http://www.nachsuchenstation.de
http://www.nachsuche-stromberg.de

Emma ist eine Kopov-Hündin im 7. Behang und hat knapp 300 Nachsuchen.
 
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Waidmannsheil allen Nachsuchenführern! Ein großes Lob an dieser Stelle für die tolle Arbeit, die ihr leistet. Dank auch für die Berichte in diesem Faden:thumbup:

@Fex: Wo saß denn der Schuss bei dem Keiler?
 

Fex

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Waidwund, Einschuss knapp vor Körpermitte, Ausschuss vor Keule.
 

Fex

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Es geht nicht mit rechten Dingen zu im dunklen Tann...

Am späten Nachmittag teilt ein Jäger dem Beständer mit, dass er frischen Schweiss und Rehhaar in der Nähe einer Kirrung entdeckt hat. Der Pächter kommt sogleich, mit einem Hund wird die Schweissspur bis zur Reviergrenze verfolgt, dann wird abgebrochen.

In der Nacht gehen heftige Regenfälle nieder. Als ich morgens um 8.30 Uhr an der besagten Kirrung eintreffe, habe ich Mühe das dort angebrachte Fährtenband zu finden. Ich lasse Falko vorsuchen, er legt sich in den Riemen und geht entgegen der angesagten Suchrichtung vom gestrigen Abend in Richtung Nachbarrevier. Nach etwa 500 Meter erreichen wir eine Lichtung, an deren Ende ein Hochsitz steht. Der Hund verweist immer wieder mit der Nase, allerdings kann ich mit den Augen nichts erkennen. Wir brechen ab, gehen zurück und setzen nochmals am Ausgangspunkt an. Nun nimmt Falko die Fluchtrichtung, die auf den ersten 20 Meter durch Fährtenband markiert ist, an. Sogleich geht es wieder in Richtung Nachbarrevier, über die Grenze, durch Brombeerdickungen, hangabwärts, der nasse Boden und das glitschige Laub machen das zu einer wahren Rutschpartie. Falko arbeitet sicher, er liegt satt im Riemen, bis wir irgendwann auf Bahngleise stossen. Er will den Damm runter, aber ich beschliesse abzubrechen. Der nächste Schritt wäre, nun beidseits den Gleisen nach dem Ein- und Ausgang der Fährte zu suchen. Mir ist es aber - zumal verboten - zu gefährlich, mit dem Hund am Riemen, eine stark befahrene Bahnstrecke zu queren und mich dabei auch noch auf den Hund und eine mögliche Fährte zu konzentrieren.

2,6 km zeigt das Garmin bis hierher. Ich gebe dem Revierpächter den Stand der Dinge telefonisch durch und erfahre, dass anscheinend weder in seinem Revier noch beim Nachbarn am gestrigen Tag Jäger angesessen sind. Allerdings wurde bestätigt, dass wohl am Nachmittag dort in der Nähe ein Schuss gefallen wäre. Obwohl der Wald ja bekanntlich viele Augen hat, dieses Rätsel hat er bislang nicht preisgegeben...

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