Mit .22 auf Frischlinge

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Kreis Düren 3,30 €, wenns nicht kostendeckend wäre, wäre es wohl schon lange erhöht. Während der ESP-Beobachtung wurde die Gebühr sowie die halbe Jagdssteuer allen betroffenen Revieren erlassen um die Jäger zum mitmachen zu motivieren, mit großem Erfolg.

Benachbarter Kreis Euskirchen ( Zentrum der ESP) Trichinenproben werden zwangsweise bei der Anlieferung der Sauen genommen und über den Kreis in Rechnung gestellt. Je Sau 9€, bei der letzten Rechnungsstellung auf 10€ erhöht. Mir wurde bereits vor Jahren untersagt, die Trichinenbeschau im Nachbarkreis durchführen zu lassen, da ich u.U. infiziertes Material aus dem Gebiet gebracht hätte...

Jagdsteuerermäßigung Nein. Statdessen Kirrungskontrollen auch dort wo noch nie ein Vorkommnis war.

Seit 7 Jahren fahre ich jede Sau in die Wildsammelstelle,
Aufwand für jedes Stück - auch für kleine Frischlinge - 200 Km ( 2 x fahren) + 9 (10) € Gebühr...
Aktueller Verkaufserlös je Kg max. 1,50 €...

So motiviert man Menschen!!!

Die Sammenstelle sieht aus... sicher auch wegen einiger Anlieferer, aber auch wegen zu geringem Aufwand beim Betreiber.


Da hilft die Hornet echt weiter....

hab mittlerweile übers Wochenende rund 25 Jägermeinungen hierzu gehört...
ist echt der Brüller!
 
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Discovery schrieb:
Seit 7 Jahren fahre ich jede Sau in die Wildsammelstelle,
Aufwand für jedes Stück - auch für kleine Frischlinge - 200 Km ( 2 x fahren) + 9 (10) € Gebühr...
Aktueller Verkaufserlös je Kg max. 1,50 €...!
200 km? Wie weit ist denn die Sammelstelle von deinem Revier entfernt?
Bei deinen genannten Kosten wäre es ja preiswerter, Sauen bis zu einer bestimmten Größe ohne Trichinenschau gleich zu entsorgen. :shock:
 
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Hornet schrieb:
Discovery schrieb:
Seit 7 Jahren fahre ich jede Sau in die Wildsammelstelle,
Aufwand für jedes Stück - auch für kleine Frischlinge - 200 Km ( 2 x fahren) + 9 (10) € Gebühr...
Aktueller Verkaufserlös je Kg max. 1,50 €...!
200 km? Wie weit ist denn die Sammelstelle von deinem Revier entfernt?
Bei deinen genannten Kosten wäre es ja preiswerter, Sauen bis zu einer bestimmten Größe ohne Trichinenschau gleich zu entsorgen. :shock:

Zu Deiner Frage: aus dem Revier anliefern rund 2x 35 km uind zum abholen zwei x 65 km.
Der Kreis Euskirchen ist ein sehr großer Landkreis und betreibt nur eine Sammelstelle. Diese liegt bei Blankenheim. Dorthin müssen alle erlegten und gefundenen Sauen aus den Beobachtungsgebieten eingeliefert werden.

Zur Deiner Folgerung: geht aber nicht, da die Kennzeichnungsmöglichkeit fehlt, und die Proben zwangsweise entnommen werden.

Defakto führt es aber dazu, dass man unter der Hand immer wieder hört, ich schließe keine Sauen zu , ich bin doch nicht verrückt, der Aufwand steht in keinem Verhältnis...
 
A

anonym

Guest
@ Discovery

Ja das ist ja fast wie in der Steinzeit
wieso musst Du denn das bringen und wieder abholen ?

Ich verpacke da etwas Zwerchfell in einen Briefumschlag und
ab mit der Post.
Ergebnis wird per Tel. gemeldet und 2 Tage später
kommt der schriftliche Bericht per Post.

Also pro Schwein 85 Rp. Portokosten die Untersuchung ist gratis
Sau Erlös Fr. 8.00 pro Kg bis 50 Kg

Allerdings gibts keine Abschussprämien

WH
julius1900
 
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Discovery schrieb:
Zur Deiner Folgerung: geht aber nicht, da die Kennzeichnungsmöglichkeit fehlt, und die Proben zwangsweise entnommen werden.
Ihr müsst doch bestimmt den Aufbruch auch entsorgen, oder? Alles Andere würde keinen Sinn machen. Wieso also nicht den Frischling auf Schweinepest beproben, dann in die Entsorgungstonne und auf dem Probenprotokoll einen entsprechenden Vermerk machen?
 
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Theoretisch ist die Aufhebung des Mindestkaliber von 6,5 mm auf .22 (bis runter zur Hornet) auf den ersten Blick gar nicht schlecht. ABER, bei weitergehender Betrachtung findet man einige schwerwiegende Argumente, die in der Praxis dagegensprechen.

1. Aus meiner Nachsuchenpraxis weiss ich, dass sich ein Teil der Jäger doch ziemlich schwer tun, auch gewichtsbestimmt anzusprechen. Da lagen einige mit ihren Schätzungen nicht nur um 10 Kilo, sondern um bis zu 50 Kg daneben.

2. Natürlich ist es möglich sogar größere Sauen (übrigens auch RW, DW etc.) mit kleinen Kalibern (.222, .223, 5,6x50 etc.. KK meine ich nun aber nicht) zu erlegen. Hat hier schon ein User den Aspekt erwähnt, dass der Sitz des Treffers wesentlich ist. Wie sieht aber die heutige Praxis aus? Heute wird in der Regel mit sehr viel stärkeren Kalibern auf SW gejagt und doch ist die Anzahl der anfallenden Nachsuchen fast unakzeptabel hoch. Warum? Weil eben meist der Sitz der Kugel nicht richtig war. Die allermeisten, mit Ausnahme von ein paar Mucker, werden aber mit kleiner Kugel nicht viel besser schießen - so werden nur die Nachsuchen länger und schwerer.

3. Wie viele Sauen gar nicht nachgesucht werden, weil der Schütze am Anschuss nichts findet und dann davon ausgeht, dass es ein Fehlschuss ist, möchte ich gar nicht wissen - ganz gering ist diese Zahl aber sicher nicht. Nun dürfte sich dieses Problem auch bei kleinen Sauen und kleinem Kaliber, bei denen dann der Ausschuss noch ungewisser ist, ziemlich erhöhen.

4. Durch eine derartige Regelung ist man doch versucht, wenn anstatt der Frischlinge (bis 15 Kg) eine stärke Sau kommt, auch zu schießen, nach dem Motto, was für 15 Kg gut ist, kann bei 25 kg nicht ganz verkehrt sein, mit den bekannten Folgen.

5. Selbst, wenn einer das Gewicht eines Frischlings gut ansprechen kann, hat man sich doch schnell mal um 1 oder 2 Kg verschätzt und schon hat man zumindest eine OWI begangen. Ich frage mich, ob man noch eine Regelung braucht, die in der Praxis solche Fallstricke nachsich ziehen kann.

6. Das im BJagdG festgelegte Mindestkaliber von 6,5 mm auch für SW, wird in vielen professionell staatlich oder privat geführten Jagdbetrieben für unzureichend betrachtet und ein Mindestkaliber von 7 oder gar 8 mm gefordert. Dies mit dem Hintergrund des Wissens aus der Praxis, dass hier ein mehr manchmal einfach die nötigen Reserven bringt.

Und noch zwei weitere Anmerkungen: Der Kostenfaktor ist überhaupt kein Argument, weil er sich mit den Einnahmen egalisiert, eh sei denn die Sauen werden nicht verwertet. Denn wer viele Sauen schießt, hat zwar höhere Munitionskosten, aber auch höhere Einnahmen aus Wildverbreterlös. Wenn er nur Begeher ist, ist dies anders, aber auch hier sollten die Ausgaben für Munition der Jagdpassion nicht entgegen stehen. Dies kann leicht rechnerisch widerlegt werden. Nehmen wir mal an, ein Jäger der nicht am Wildbreterlös beteiligt ist, schießt 30 Frischlinge pro Jahr mit der großen Kugel, so ist dies je nach Kaliber und Laborierung ein Kostenaufwand von wahrscheinlich 90 Euro. Wer dies nicht aufbringen will, sollte sich die Kosten für die Verlängerung des Jagdscheins auch sparen.

Der Begriff Waidgerechtigkeit passt nun absolut gar nicht in diese Diskussion und sollte nur in den Foren, wo er hinpasst, nämlich beim Brauchtumsgedöns, verwendet werden. Tierschutzaspekte lasse ich gelten, aber nicht diesen völlig durchgelutschten und undefinierten Begriff der Waidgerechtigkeit. Vor kurzem habe ich einen alten Artikel gelesen, über die Einführung der Zielfernrohre bei der Jagd, das haben einige lodenbejopte Traditionalisten auch den arg strapazierten Begriff der Waidgerechtigkeit hervor gekramt. An einer sauberen handwerklichen Ausführung der Jagd und nicht an der dreifalltigen Waidgerechtigkeit, soll das Deutsche Waidwerk genesen.

Dass vielerorts die Sauenbestände sprunghaft angestiegen und vielerorts deutlich zu hoch sind ist Fakt. Aber glaub denn einer ernsthaft, dass mit der Vergrößerung der Kaliberpalette nach unten mehr Sauen geschossen werden?

Und noch was ganz unter uns: Wildbestände wurden noch nie durch Kaliber reguliert!

Gruss
404
 
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Würde ich zustimmen, wenn ich das in diesem Dredd nicht schon vor 11 Tagen gemacht hätte 8)

Hier wäre endlich mal ein sinnvoller Einsatz für Bergstutzen in großem (7/.30/8/9,3) und kleinem Kaliber (mind. 6,5) gegeben.:wink:

Auf dem Ansitz könnten ja dann 2 Büchsen mitgeführt werden, falls ein Bst. nicht im Schrank steht. :cry:

Die vorgenannten Befürchtungen bezüglich dem Beschuss schwererer Stücke sind jedenfalls nicht von der Hand zu weisen. :?
 
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Der Treffersitz ist entscheidend, dann kann man auch einen Bison mit fast einer Tonne Gewicht mit der .22 HV fällen. Sitzt der Schuß aber nicht, ist es Aasjägerei. Also könnte man ( theoretisch ) auch einen Frilli mit der Hornet erlegen, aber ist das wünschenswert?
Lieber etwas Reserve, um den Hunde die Arbeit nicht unnötig zu erschweren!
Wer will kann, muß aber nicht!

Gruß Bausaujäger
 
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Moin ...

ich werde weiterhin die Sauen mit der 9,3 oder 8 x 57 zur Strecke bringen ... der Treffersitz und Geschosstyp entscheiden über die Entwertung.

Der 7,5 kg Frilli unten wurde auf ca. 20 m mit der Partizan TM in 8 x 57 erlegt.
Auf der Ausschussseite muss handtellergroß die Wand entfernt werden.

frilli2bu1.jpg


Der Jäger kann aber auch anders abkommen ....

zerschossenefrillistj7.jpg


Gruß Hallimasch
 
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Discovery schrieb:
Kreis Düren 3,30 €, wenns nicht kostendeckend wäre, wäre es wohl schon lange erhöht. Während der ESP-Beobachtung wurde die Gebühr sowie die halbe Jagdssteuer allen betroffenen Revieren erlassen um die Jäger zum mitmachen zu motivieren, mit großem Erfolg.

Seit 7 Jahren fahre ich jede Sau in die Wildsammelstelle,
Aufwand für jedes Stück - auch für kleine Frischlinge - 200 Km ( 2 x fahren) + 9 (10) € Gebühr...
Aktueller Verkaufserlös je Kg max. 1,50 €...

So motiviert man Menschen!!!


hab mittlerweile übers Wochenende rund 25 Jägermeinungen hierzu gehört...
ist echt der Brüller!


Hallo,

bei Deinem Verkausfpreisen musste aber noch was dran machen .... nach oben und so ...
Hier im Bonner Bereich 3 bis 4 Euro / Kilo / Schwarte

Für 1,50 Euro würde ich die alle verwursten und dann verkaufen ...

Gruß Hallimasch
 
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Wie man durch die nunmehr ausdrücklich
erlaubte Verwendung des Kalibers .22 Hornet
auf Frischlinge, den zur Zeit schlimmen
Wildschaden reduzieren will, ist mir ein Rätsel.
Besser wäre es meiner Ansicht nach gewesen,
alle Schonzeitregelungen in NRW schon
frühzeitig zu streichen
(einzig führende Bachen bleiben tabu!).
Klappt in RLP !
 
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Hallimasch schrieb:
Hallo,

bei Deinem Verkausfpreisen musste aber noch was dran machen .... nach oben und so ...
Hier im Bonner Bereich 3 bis 4 Euro / Kilo / Schwarte

Für 1,50 Euro würde ich die alle verwursten und dann verkaufen ...

Gruß Hallimasch

Für 3,50 kommen wir ins Geschäft...
 
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Duckdichundwech schrieb:
Wie man durch die nunmehr ausdrücklich
erlaubte Verwendung des Kalibers .22 Hornet
auf Frischlinge, den zur Zeit schlimmen
Wildschaden reduzieren will, ist mir ein Rätsel.
Besser wäre es meiner Ansicht nach gewesen,
alle Schonzeitregelungen in NRW schon
frühzeitig zu streichen
(einzig führende Bachen bleiben tabu!).
Klappt in RLP !

Aber Nein...

Mit erheblichem Widerstand der FB wurde in NRW der Antrag auf ganzjährige Bejagung der Überläufer abgelehnt. Wir sind das einzige Bundesland welches ausschließlich frischlinge ganzjährig freigibt.
Übrigens über die gleiche Behörde die im NP-Eifel zur Zeit die Rehbockbejagung freigibt...
 
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...ich habe Landwirte in benachbarten Jagdbezirken
in NRW gesehen, ..die hatten Tränen in den Augen als
Schwarzwild in RLP scharf bejagt wurde und in NRW
Schonzeit war.....und die Jäger in NRW waren bereit zu helfen.

Unglaublich...und jetzt .22 hornet!!!
 

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