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- 22 Mai 2013
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Re: Mein erstes Jagderlebnis (zusammen mit meinen beiden Jun
Ich hatte letztes Jahr ein echt geniales Erlebnis, wovon ich glaube, dass es ein echtes Schlüsselerlebnis für meinen Großcousin war.
Der Junge war letztes Jahr 14 geworden.
Weil er jagdlich sehr interessiert ist, aber nur Gummipirsch und dergleichen mitbekommt, hatte ich mir vorgenommen, dem Kleinen mal zu zeigen, was Jagd wirklich ist.
Ich nahm ihn also an einem Ferientag morgens um halb 4 Uhr mit an einen Rapsschlag, zwischen dem und dem Wald eine Wiese war.
Auf der dortigen Kanzel saß ich schon sehr oft auf die Wutzen aber es war immer das hohe Gras, was mir die Beute vorbehielt.
Ich hatte da viele Sauen vor.
Mindestens 3 verschiedene Rotten, einen wirklich dicken Keiler und noch ein paar Überläufer.
Als dann die Wiese gemäht wurde, dachte ich an eine reelle Chance auf Erfolg.
Der kleine war dabei und wie gesagt um halb 4 saßen wir auf der Kanzel.
Ich war gebeutelt von einer Schadensabwehrwoche in drei verschiedenen Revieren und so wurde ich schnell wieder müde.
Um kurz nach 4, es war schon gutes Büchsenlicht, beauftragte ich meinen Cousin mit der Wache und ich wollte kurz die Augen zumachen.
Kaum zu, meldete die Wache einen Fuchs.
Ich backte an, und auf 90m war s wirklich kein Kunstschuss.
Trotzdem flüchtete der beschossene in den Wald (ca. 100m).
Ich wollte trotzdem noch sitzen bleiben und auch der kleine war noch nicht Willens heimzugehn.
Wiederum nach einer halben Stunde, als alle Aufregung verschwunden war, überließ ich die Wache wieder dem kleinen und kaum hatte ich die Augen zu, kam promt von der wachen Seite des Hochsitzes: "Sauen!!!".
Ich, wieder hellwach und elektrisiert vom magischen Wort, sondierte die Lage .
Zwei schwache Überläufer wollten am Ende der Wiese vom Wald in den Raps.
Da es kurz nach 5 war, hatten sie es eilig.
Ich wusste, dass es recht weit war und ich auch noch die 9,3 dabei hatte, aber ich war erstaunlich ruhig hochblatt drauf und so ließ ich fliegen.
Die Sau brach im Knall zusammen.
Späteres Ausmessen ergab 180m.
Die andere war schon im Raps verschwunden als ich geschossen hatte.
Diese actionreiche Entwicklung wurde mit einem kurzen, noch etwas überwältigtem "Cool!" bewertet.
Wir gingen nach kurzer Wartezeit zum Auto, was in der anderen Richtung stand und holten den Hund, ein junger Englisch Springer Spaniel Rüde, genannt "Connor", um nach dem Fuchs zu sehen.
Ruhig hat er die Fährte ausgearbeitet und den Fuchs nach 110m(!!!) mit gutem Kammerschuss, aber komplett ohne Schweiß, gefunden.
Wieder mit dem Fuchs bei der Sau, zogen wir beide Stücke an den Weg für ein gemeinsames Erlegerfoto.
Als wir zwischen dem Raps und einem weiteren Rapsfeld über den Weg zum Auto liefen, raschelte es im Raps.
Ich meinte zu meinem Begleiter, wir gehen noch ein paar Schritte weiter.
Der Hund an der Umhängeleine verstand zwar nicht warum ich ihn nicht losmachte, er wollte mal für Aufruhr sorgen und knurrte schon leise, aber auch er beugte sich meiner Entscheidung.
Nach 30m stoppte ich und lud die Waffe erneut (ich dachte ja es wäre schon vorbei).
Dann war erstmal Ruhe.
Aufgrund der Reaktion meines Hundes war ich mir sicher, da stecken noch mehr Sauen.
Die Anspannung war tatsächlich fühlbar und das Jagdfieber schüttelte Hund wie Cousin gleichermaßen.
Beide waren hinter mir ins "Sitz" befohlen, damit sie auch sehen konnten, was passiert.
Dann ging alles sehr schnell.
Der zweite Überläufer zog auf den Weg, um nach seinem Gefährten zu sehen.
Ich konnte auf 45m freihändig den Schuss gut aufs Blatt bringen und das Zeichnen war deutlich.
Trotzdem ging die Sau noch zurück in den Raps.
Nach 10 min Sicherheitswarten ging ich selbst zum Anschuss und suchte mit gutem Schweiss erstmal selbst die Sau, weil ich keine lange Nachsuche im Raps mit dem jungen Kerlchen machen wollte.
Nach 20m lag das Schwein und der Hund durfte es dann auch suchen.
Das war übrigens auch die erste Sau, die ich im Beisein meines Hundes erlegt habe.
Ich glaube an diesem Morgen habe ich einen starken Eindruck bei beiden, Cousin und Hund, hinterlassen können und die Flamme der Jagd in beiden auflodern sehen.
Mittlerweile geht mein Cousin mit mir regelmäßig auf Ansitz, Pirsch, Nachsuche, und Drückjagd, aber auch Revierarbeiten und Kirren ist interessant.
Er ist jetzt 15 Jahre alt und ich bin mir fast sicher, dass er nächstes Jahr seinen Einstand feiern wird.
Der Hund hat sich auch gut gemacht, darf allerdings wegen Verletzungsgefahr und damit verbundene Todesängste seitens Muttern nicht mehr mit auf Drückjagd...
Nachsuchen sind okay...
Wenn die wüsste, aber gut, nächstes Jahr kommt ein zweiter und mein Langhaar ist immer dabei auf Drückjagd.
Mein Cousin ist übrigens auf Drückjagden fast noch schneller bei gestellten Sauen, als ich, er ist ja auch deutlich fitter und wendiger, aber ich halte ihn da doch sehr zurück, weil er, ohne Waffe, einem Hundeführer immer im Weg stehen wird, wenn es doch nur mit dem Gewehr zu lösen ist (was bei unserer Hundegruppe fast nie der Fall ist). Wenn er 18 ist und mit Waffe mitgeht, dann wird er da auch rangeführt.
Aber dann soll er auch erstmal seinen eigenen Hund ausbilden.
Von meinem jungen Alter her (19) muss ich ehrlich sagen, ich hab überhaupt keinen Plan oder Erfahrung in Sachen Erziehung und will euch hier auch nix vom Gaul erzählen, aber jagdlich habe ich den kleinen ganz gut hinbekommen, bin auch recht stolz da drauf und muss aber auch meinen Onkel loben, dass ich mir bei den ganzen Erlebnissen mit ihm überhaupt keine Sorgen um Erlegungen machen musste, da er, sein Opa, eine erstaunliche "Frühprägung im Welpenalter" vorgenommen hat, die die Jagd als selbverständlichen Teil des Lebens erscheinen lässt.
Auf die zweite Sau kam von dem kleinen, der alles durch Fernglas beobachtete, nur:" Waidmannsheil, kann man ja nen Hattrick nennen!!! Die Kugel sitz gut Blatt."
Da war ich schonmal baff.
Natürlich gabs da auch lob und als ich, die Sau auf den Schultern und den Hund zwischen den Beinen aus dem Raps stolperte kam er, zwar lauthals lachend ob der komischen Situation, aber wie selbstverständlich und nahm mir den Hund und das Gewehr ab und legte beides außerhalb ab, um zurück zu kommen und tragen zu helfen.
Beim Aufbrechen wurde ich genau beobachtet und die zweite Sau war dann seine(!!!). :unbelievable: :thumbup:
Danach war ich echt beeindruckt von ihm.
Selbstverständlich wurde dann noch mit den andern beiden, die draußen waren, anständig gefrühstückt und gefeiert. :cheers:
Ich muss zugeben, ich bin dabei selbst eingepennt, war ja schlagkaputt... :bye:
So mal ein kleiner, hoffentlich recht spannender Bericht zum Lesen. :lol:
Von diesem Punkt aus WmH und viel Erfolg beim "Genossen machen" eurer Zöglinge.
Gruß
HuFa
Ich hatte letztes Jahr ein echt geniales Erlebnis, wovon ich glaube, dass es ein echtes Schlüsselerlebnis für meinen Großcousin war.
Der Junge war letztes Jahr 14 geworden.
Weil er jagdlich sehr interessiert ist, aber nur Gummipirsch und dergleichen mitbekommt, hatte ich mir vorgenommen, dem Kleinen mal zu zeigen, was Jagd wirklich ist.
Ich nahm ihn also an einem Ferientag morgens um halb 4 Uhr mit an einen Rapsschlag, zwischen dem und dem Wald eine Wiese war.
Auf der dortigen Kanzel saß ich schon sehr oft auf die Wutzen aber es war immer das hohe Gras, was mir die Beute vorbehielt.
Ich hatte da viele Sauen vor.
Mindestens 3 verschiedene Rotten, einen wirklich dicken Keiler und noch ein paar Überläufer.
Als dann die Wiese gemäht wurde, dachte ich an eine reelle Chance auf Erfolg.
Der kleine war dabei und wie gesagt um halb 4 saßen wir auf der Kanzel.
Ich war gebeutelt von einer Schadensabwehrwoche in drei verschiedenen Revieren und so wurde ich schnell wieder müde.
Um kurz nach 4, es war schon gutes Büchsenlicht, beauftragte ich meinen Cousin mit der Wache und ich wollte kurz die Augen zumachen.
Kaum zu, meldete die Wache einen Fuchs.
Ich backte an, und auf 90m war s wirklich kein Kunstschuss.
Trotzdem flüchtete der beschossene in den Wald (ca. 100m).
Ich wollte trotzdem noch sitzen bleiben und auch der kleine war noch nicht Willens heimzugehn.
Wiederum nach einer halben Stunde, als alle Aufregung verschwunden war, überließ ich die Wache wieder dem kleinen und kaum hatte ich die Augen zu, kam promt von der wachen Seite des Hochsitzes: "Sauen!!!".
Ich, wieder hellwach und elektrisiert vom magischen Wort, sondierte die Lage .
Zwei schwache Überläufer wollten am Ende der Wiese vom Wald in den Raps.
Da es kurz nach 5 war, hatten sie es eilig.
Ich wusste, dass es recht weit war und ich auch noch die 9,3 dabei hatte, aber ich war erstaunlich ruhig hochblatt drauf und so ließ ich fliegen.
Die Sau brach im Knall zusammen.
Späteres Ausmessen ergab 180m.
Die andere war schon im Raps verschwunden als ich geschossen hatte.
Diese actionreiche Entwicklung wurde mit einem kurzen, noch etwas überwältigtem "Cool!" bewertet.
Wir gingen nach kurzer Wartezeit zum Auto, was in der anderen Richtung stand und holten den Hund, ein junger Englisch Springer Spaniel Rüde, genannt "Connor", um nach dem Fuchs zu sehen.
Ruhig hat er die Fährte ausgearbeitet und den Fuchs nach 110m(!!!) mit gutem Kammerschuss, aber komplett ohne Schweiß, gefunden.
Wieder mit dem Fuchs bei der Sau, zogen wir beide Stücke an den Weg für ein gemeinsames Erlegerfoto.
Als wir zwischen dem Raps und einem weiteren Rapsfeld über den Weg zum Auto liefen, raschelte es im Raps.
Ich meinte zu meinem Begleiter, wir gehen noch ein paar Schritte weiter.
Der Hund an der Umhängeleine verstand zwar nicht warum ich ihn nicht losmachte, er wollte mal für Aufruhr sorgen und knurrte schon leise, aber auch er beugte sich meiner Entscheidung.
Nach 30m stoppte ich und lud die Waffe erneut (ich dachte ja es wäre schon vorbei).
Dann war erstmal Ruhe.
Aufgrund der Reaktion meines Hundes war ich mir sicher, da stecken noch mehr Sauen.
Die Anspannung war tatsächlich fühlbar und das Jagdfieber schüttelte Hund wie Cousin gleichermaßen.
Beide waren hinter mir ins "Sitz" befohlen, damit sie auch sehen konnten, was passiert.
Dann ging alles sehr schnell.
Der zweite Überläufer zog auf den Weg, um nach seinem Gefährten zu sehen.
Ich konnte auf 45m freihändig den Schuss gut aufs Blatt bringen und das Zeichnen war deutlich.
Trotzdem ging die Sau noch zurück in den Raps.
Nach 10 min Sicherheitswarten ging ich selbst zum Anschuss und suchte mit gutem Schweiss erstmal selbst die Sau, weil ich keine lange Nachsuche im Raps mit dem jungen Kerlchen machen wollte.
Nach 20m lag das Schwein und der Hund durfte es dann auch suchen.
Das war übrigens auch die erste Sau, die ich im Beisein meines Hundes erlegt habe.
Ich glaube an diesem Morgen habe ich einen starken Eindruck bei beiden, Cousin und Hund, hinterlassen können und die Flamme der Jagd in beiden auflodern sehen.
Mittlerweile geht mein Cousin mit mir regelmäßig auf Ansitz, Pirsch, Nachsuche, und Drückjagd, aber auch Revierarbeiten und Kirren ist interessant.
Er ist jetzt 15 Jahre alt und ich bin mir fast sicher, dass er nächstes Jahr seinen Einstand feiern wird.
Der Hund hat sich auch gut gemacht, darf allerdings wegen Verletzungsgefahr und damit verbundene Todesängste seitens Muttern nicht mehr mit auf Drückjagd...
Nachsuchen sind okay...
Wenn die wüsste, aber gut, nächstes Jahr kommt ein zweiter und mein Langhaar ist immer dabei auf Drückjagd.
Mein Cousin ist übrigens auf Drückjagden fast noch schneller bei gestellten Sauen, als ich, er ist ja auch deutlich fitter und wendiger, aber ich halte ihn da doch sehr zurück, weil er, ohne Waffe, einem Hundeführer immer im Weg stehen wird, wenn es doch nur mit dem Gewehr zu lösen ist (was bei unserer Hundegruppe fast nie der Fall ist). Wenn er 18 ist und mit Waffe mitgeht, dann wird er da auch rangeführt.
Aber dann soll er auch erstmal seinen eigenen Hund ausbilden.
Von meinem jungen Alter her (19) muss ich ehrlich sagen, ich hab überhaupt keinen Plan oder Erfahrung in Sachen Erziehung und will euch hier auch nix vom Gaul erzählen, aber jagdlich habe ich den kleinen ganz gut hinbekommen, bin auch recht stolz da drauf und muss aber auch meinen Onkel loben, dass ich mir bei den ganzen Erlebnissen mit ihm überhaupt keine Sorgen um Erlegungen machen musste, da er, sein Opa, eine erstaunliche "Frühprägung im Welpenalter" vorgenommen hat, die die Jagd als selbverständlichen Teil des Lebens erscheinen lässt.
Auf die zweite Sau kam von dem kleinen, der alles durch Fernglas beobachtete, nur:" Waidmannsheil, kann man ja nen Hattrick nennen!!! Die Kugel sitz gut Blatt."
Da war ich schonmal baff.
Natürlich gabs da auch lob und als ich, die Sau auf den Schultern und den Hund zwischen den Beinen aus dem Raps stolperte kam er, zwar lauthals lachend ob der komischen Situation, aber wie selbstverständlich und nahm mir den Hund und das Gewehr ab und legte beides außerhalb ab, um zurück zu kommen und tragen zu helfen.
Beim Aufbrechen wurde ich genau beobachtet und die zweite Sau war dann seine(!!!). :unbelievable: :thumbup:
Danach war ich echt beeindruckt von ihm.
Selbstverständlich wurde dann noch mit den andern beiden, die draußen waren, anständig gefrühstückt und gefeiert. :cheers:
Ich muss zugeben, ich bin dabei selbst eingepennt, war ja schlagkaputt... :bye:
So mal ein kleiner, hoffentlich recht spannender Bericht zum Lesen. :lol:
Von diesem Punkt aus WmH und viel Erfolg beim "Genossen machen" eurer Zöglinge.
Gruß
HuFa