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Intro: Leider war es mit nicht vergönnt, in einer jagdlich ambitionierten Familie groß zu werden. So musste eher der Zufall helfen, dass ich vor 6 Jahren noch meine Jägerprüfung mit 40 Lenzen absolvierte und somit jetzt im 6. Feld stehe. Es mag zwar spät gewesen sein, aber die Passion hat mich fest gepackt und einige andere Hobbies, denen ich früher nachging, deutlich überholt.
Das folgend geschilderte Jagderlebnis ist also nicht mein erstes, aber das erste zusammen mit meinen beiden Jungs, die 10 und 6 Jahre alt sind. Wie wohl fast jeder jagender Vater wäre ich nämlich sehr erfreut darüber, wenn meine beiden Sprößlinge zu gegebener Zeit ebenfalls Jäger werden würde.
Leider muss ich gestehen, dass ich die beiden vorher noch nie ernsthaft gefragt hatte, ob sie nicht mal mit auf Ansitz wollten. Aber das hat sich am Samstag Nachmittag geändert...
***
Letzte Woche fragte mich "mein" Förster, ob ich nicht noch mal auf Ansitz wolle, er hätte da noch eine ganze Menge offen im Abschussplan. Ich habe da keinen festen Bezirk, jage dort eigentlich nur sporadisch auf 3-Tagesbasis, da ich auch über einige andere Jagdmöglichkeiten verfüge. Ein eigenes Revier habe ich noch nicht. Er lockte mich mit der Aussicht, in seinem persönlichen Pirschbezirk jagen zu dürfen, was er eigentlich nur für sich vorbehält. Die Freigaben waren verlockend: Sauen inkl. Keiler (außer auf führende Bachen natürlich), Kitze, Schmalrehe und Ricken beim Rehwild und beim Damwild alles inkl. Hirsche der Klasse III. So ein Abschuss kostet hier 200,-- € zzgl MWSt., also recht günstig. Nur Damspießer werden dort nicht geschossen, die werden eben ein Jahr später als Knieper erlegt. Gesagt, getan, letzten Samstag ging es dann bei bestems Wetter los.
Beim Morgenansitz war es dann zuerst recht ruhig, erst gegen 09.00 Uhr hatte ich Anlauf: Altier, Kalb und mit etwas Verspätung das dazugehörige Schmaltier. Das Alttier verhoffte kurz vor dem Weg, das Kalb knapp 10 Meter dahinter. Eigentlich völlig frei, doch bei 12-facher Vergrößerung auf 70 Meter hatte ich plötzlich zwei Zweige eines jungen Laubbaumes im Blattbereich des Stückes. Zu riskant, gerade bei der leichten 7x64 und schon wechselte das Alttier über den Waldweg und das Kalb flott hinterher. Das Schmaltier, was ich bis dahin im Augenwinkel etwas vernachlässigt hatte, zog ebenfalls in einem Rutsch hinterher, leider kein Verhoffen, auch nach "Anpfiff" nicht. Nur 5 Minuten später hatte ich nach hinten raus auf der engen Lichtung dann ein stärkeres Stück Damwild im Anblick, vermutlich einen Knieper. Der machte jedoch nach wenigen Sekunden einem Artgenossen Platz, der dann mehr als eine Minute auf 103 Meter in meine Richtung äugte: Jedoch ein Spießer und das auch noch weiß... ...das war dann der erste Ansitz.
Aufgrund besten Wetters kam ich dann aber mittags auf die Idee, meine beiden Jungs zu fragen, ob die nicht auch mal Lust hätten, mit auf Ansitz zu kommen. Zu meinem großen Erstaunen waren beide sofort dabei, so dass wir dann ab 15.00 Uhr gemeinsam ansaßen. Ich hatte die Ansitzeinrichtung gewechselt und saß an einem Wegekreuz mit ca. 8 Meter breiten, aber gut begrünten Wegen, damit die Chance auf Anblick für meine Jungs größer werden sollte. Es sollte, nein, es durfte ja nicht langweilig werden. Bekanntlich zählt ja oft der erste Eindruck, vielleicht auch von der Jagd. Nach vorne hin waren die Waldteile mit dichter Natürverjüngung durchdrungen, nach hinten war auf beiden Seiten jeweils Altbestand mit anschließender Naturverjüngung, in den man aber so gut 80 Meter hineinsehen konnte. Es war also von allem was dabei.
Bis 15.50 Uhr passierte nichts, dann trat aber ein erstes Stück Rehwild auf eine der begrünten Wege aus. Entfernung 159 Meter und unzweifelhaft eine Ricke, die durch Recken, Kratzen/Belecken und Nässen eindeutig zur Schau trug, dass die Mittagssiesta vorbei war. So stand sie da scheunentorbreit wohl fast 5 Minuten mit oben angedeuteter Beschäftigung, zog jedoch zunächst nicht weiter.
Diese Zeitspanne war jedoch eine gute Gelegenheit, meinen Jungs flüsternd zu erklären, dass ich die Ricke nicht so einfach schießen könne. Erst müsse erst sichergestellt sein, dass sie keine Kitze (mehr) führte, da diese ohne Führung kümmern würden. Nun, die Zeit machte auch mich weich und ich began mich mit dem Gedanken anzufreunden, dass die Ricke wohl nicht mehr führen würde. Immerhin jagd auch der Förster recht intensiv und Ende November gab es eine Drückjagd dort. Dieses hoffte wohl auch mein Kleiner, der zwischendurch flüsterte "Papa, ich glaube, die Ricke hat kein Kitz, Du kannst schießen." Er ist auch der temperamentvollere von beiden. Als die Ricke dann nach rund 5 Minuten endlich anzog Richtung anderen Waldrand, da machte ich mich fertig und ging ins Ziel. Als ich drauf war, verzichtete ich aber doch darauf abzudrücken, ich war mir nicht wirklich sicher. Weg war sie...
Ich wartete noch ein oder zwei Minuten im Anschlag, es folgte jedoch kein Kitz und ich begann mich zu ärgern. Im Ärgern ging ich aus dem Anschlag und stellte die Büchse wieder ab, dieses Thema war also erstmal erledigt, so dachte ich zumindest...
...ich sondierte die anderen Wege/Schneisen, als plötzlich mein Kleinster, er trägt tatsächlich auch den passenden Spitznamen "Adlerauge" und das zu Recht, flüsterte: "Papa, da ist noch eins gekommen." Da mein Großer, der das 8 x 56 Fernglas hatte, in die gleiche Richtung schaute und dieses umgehend bestätigte, wanderte die Büchse sofort wieder in den Anschlag und das kurze Ansprechen durchs Diarange ließ keinen Zweifel offen: Kitz, ebenfalls 159 Meter weg, also derselbe Wechsel wie die Ricke. Das Kitz hatte es etwas eiliger wie die Ricke und zog umgehend hinterher, ein kurzer Pfiff ließ das Kitz aber noch kurz am Wegesrand verhoffen, als ich gut drauf die Kugel auch schon fliegen ließ. Kurzes zeichnen, dann ein Abrutschen in den trockenen Graben... ...es hätte aber auch eine Flucht sein können. "Papa, ich glaube, das Reh ist weggelaufen!" meinte etwas erstaunt der Große, worauf ich entgegnete, dass das durchaus nicht unnormal sei, dass die nicht alle gleich an Ort und Stelle tot umfallen würden
Ich erklärte den Jungs jedoch weiter, dass wir nun aber noch nicht zum Anschuss gehen würden, sondern noch die weitere Stunde Büchsenlicht und damit möglicherweise weiteres Jagdglück abwarten wollten. Kurze Zeit später war es dann diesmal der Große, der zuerst das Stück ausgemacht hatte. Es war ein weiteres Stück Rehwild, was in der gleichen Richtung den betreffenden Weg überqueren wollte, jedoch 185 Meter entfernt und auch recht zügig. Die geringe Ansprechzeit ließ mich ein Kitz oder ein Schmalreh mehr erahnen, als sicher zu wissen. Da war es auch schon in den Bestand auf der anderen Seite gewechselt. Chance vorbei, war aber auch ein wenig weit weg. Machte also nichts, zumal einer meiner Jungs mich mit der Anmerkung "Papa, jagd ist aber ganz schön spannend!" erfreute.
Bald war es dann 17.00 Uhr, wir packten unsere Sachen zusammen und baumten ab. Ich schickte meine Jungs schon etwas vor, holte selber schon mal den 200 Meter entfernt stehenden Wagen inkl. dort wartenden jung-DW herran, für den ich mir insgeheim zwecks Ausbildungszwecke eine kurze Totnachsuche wünschte. Als wir am Anschuss ankamen, wurde ich diesbezüglich jedoch enttäuscht: Das Kitz lag mit Tiefblatt-Schuss verendet im trockenen Graben. OK, keine Nachsuche, aber der Hund freute sich trotzdem über den Wildkontakt und durfte neben meinen zuschauenden Jungs abgelegt das Aufbrechen ebenfalls verfolgen.
Die hatten der Mama dann ganz schön was zu erzählen...
Leider war bei meinen Jungs schon eine Erkältung im Anmarsch, so dass sie dann am Sonntag wegen aufkommenden Hustens und Unwohlsein auf einen weiteren Ansitz verzichteten. Schade, denn da haben sie die Erlegung eines Hirschkalbes sowie eines ziemlich feisten Schmalrehes (18 kg) verpasst. Ja, und auch die Ricke hatte ich wieder im Anblick und sie führt tatsächlich noch ein 2. Kitz... ...gut, dass ich der Versuchung widerstanden habe und den Finger bei der ersten Möglichkeit auf die Ricke gerade ließ!
***
Das ist jetzt sicherlich kein weltbewegendes Jagderlebnis, aber es war für uns und insbesondere mich als Vater doch sehr schön. Denn wenn ich sehe, dass heute mein Kleinster mit so einem Kindergarten-Freundschaftsbuch zu mir kommt, in dem die Mama als sein tollstes Ereignis die "Jagd mit Papa" schreiben musste, dann denke ich, dass es ein gutes, in die richtige Richtung gehendes Erlebnis für meine Jungs war. Insbesondere, wenn man bedenkt, dass ich diese Erlebnisse eben nicht zusammen mit meinem Vater hatte, weil er kein Jäger war.
Vielleicht noch ein Zusatz: Wenngleich es auch der erste Ansitz von meinen Jungs war, sie sind auf Jagdreisen nach Möglichkeit dabei, sind hier zu Hause auch wie völlig selbstverständlich beim Aufbrechen bzw. Zerwirken dabei, erleben natürlich auch hautnah das Aufwachsen und die Erziehung / Ausbildung unseres jungen Jagdhundes und haben eigentlich schon immer gesagt, dass sie auch Jäger werden wollen. Aber ich denke, dass das Erlebnis vom vergangen Samstag doch etwas intensiverer Natur war. Ich denke, dass ich Ende Januar noch mal mit ihnen zusammen gehen werde, spätestens aber zur nächsten Bockjagd.
Was habt Ihr für Erlebnisse mit Euren Kindern gehabt, wie führt Ihr die an die Jagd heran?
Das folgend geschilderte Jagderlebnis ist also nicht mein erstes, aber das erste zusammen mit meinen beiden Jungs, die 10 und 6 Jahre alt sind. Wie wohl fast jeder jagender Vater wäre ich nämlich sehr erfreut darüber, wenn meine beiden Sprößlinge zu gegebener Zeit ebenfalls Jäger werden würde.
Leider muss ich gestehen, dass ich die beiden vorher noch nie ernsthaft gefragt hatte, ob sie nicht mal mit auf Ansitz wollten. Aber das hat sich am Samstag Nachmittag geändert...
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Letzte Woche fragte mich "mein" Förster, ob ich nicht noch mal auf Ansitz wolle, er hätte da noch eine ganze Menge offen im Abschussplan. Ich habe da keinen festen Bezirk, jage dort eigentlich nur sporadisch auf 3-Tagesbasis, da ich auch über einige andere Jagdmöglichkeiten verfüge. Ein eigenes Revier habe ich noch nicht. Er lockte mich mit der Aussicht, in seinem persönlichen Pirschbezirk jagen zu dürfen, was er eigentlich nur für sich vorbehält. Die Freigaben waren verlockend: Sauen inkl. Keiler (außer auf führende Bachen natürlich), Kitze, Schmalrehe und Ricken beim Rehwild und beim Damwild alles inkl. Hirsche der Klasse III. So ein Abschuss kostet hier 200,-- € zzgl MWSt., also recht günstig. Nur Damspießer werden dort nicht geschossen, die werden eben ein Jahr später als Knieper erlegt. Gesagt, getan, letzten Samstag ging es dann bei bestems Wetter los.
Beim Morgenansitz war es dann zuerst recht ruhig, erst gegen 09.00 Uhr hatte ich Anlauf: Altier, Kalb und mit etwas Verspätung das dazugehörige Schmaltier. Das Alttier verhoffte kurz vor dem Weg, das Kalb knapp 10 Meter dahinter. Eigentlich völlig frei, doch bei 12-facher Vergrößerung auf 70 Meter hatte ich plötzlich zwei Zweige eines jungen Laubbaumes im Blattbereich des Stückes. Zu riskant, gerade bei der leichten 7x64 und schon wechselte das Alttier über den Waldweg und das Kalb flott hinterher. Das Schmaltier, was ich bis dahin im Augenwinkel etwas vernachlässigt hatte, zog ebenfalls in einem Rutsch hinterher, leider kein Verhoffen, auch nach "Anpfiff" nicht. Nur 5 Minuten später hatte ich nach hinten raus auf der engen Lichtung dann ein stärkeres Stück Damwild im Anblick, vermutlich einen Knieper. Der machte jedoch nach wenigen Sekunden einem Artgenossen Platz, der dann mehr als eine Minute auf 103 Meter in meine Richtung äugte: Jedoch ein Spießer und das auch noch weiß... ...das war dann der erste Ansitz.
Aufgrund besten Wetters kam ich dann aber mittags auf die Idee, meine beiden Jungs zu fragen, ob die nicht auch mal Lust hätten, mit auf Ansitz zu kommen. Zu meinem großen Erstaunen waren beide sofort dabei, so dass wir dann ab 15.00 Uhr gemeinsam ansaßen. Ich hatte die Ansitzeinrichtung gewechselt und saß an einem Wegekreuz mit ca. 8 Meter breiten, aber gut begrünten Wegen, damit die Chance auf Anblick für meine Jungs größer werden sollte. Es sollte, nein, es durfte ja nicht langweilig werden. Bekanntlich zählt ja oft der erste Eindruck, vielleicht auch von der Jagd. Nach vorne hin waren die Waldteile mit dichter Natürverjüngung durchdrungen, nach hinten war auf beiden Seiten jeweils Altbestand mit anschließender Naturverjüngung, in den man aber so gut 80 Meter hineinsehen konnte. Es war also von allem was dabei.
Bis 15.50 Uhr passierte nichts, dann trat aber ein erstes Stück Rehwild auf eine der begrünten Wege aus. Entfernung 159 Meter und unzweifelhaft eine Ricke, die durch Recken, Kratzen/Belecken und Nässen eindeutig zur Schau trug, dass die Mittagssiesta vorbei war. So stand sie da scheunentorbreit wohl fast 5 Minuten mit oben angedeuteter Beschäftigung, zog jedoch zunächst nicht weiter.
Diese Zeitspanne war jedoch eine gute Gelegenheit, meinen Jungs flüsternd zu erklären, dass ich die Ricke nicht so einfach schießen könne. Erst müsse erst sichergestellt sein, dass sie keine Kitze (mehr) führte, da diese ohne Führung kümmern würden. Nun, die Zeit machte auch mich weich und ich began mich mit dem Gedanken anzufreunden, dass die Ricke wohl nicht mehr führen würde. Immerhin jagd auch der Förster recht intensiv und Ende November gab es eine Drückjagd dort. Dieses hoffte wohl auch mein Kleiner, der zwischendurch flüsterte "Papa, ich glaube, die Ricke hat kein Kitz, Du kannst schießen." Er ist auch der temperamentvollere von beiden. Als die Ricke dann nach rund 5 Minuten endlich anzog Richtung anderen Waldrand, da machte ich mich fertig und ging ins Ziel. Als ich drauf war, verzichtete ich aber doch darauf abzudrücken, ich war mir nicht wirklich sicher. Weg war sie...
Ich wartete noch ein oder zwei Minuten im Anschlag, es folgte jedoch kein Kitz und ich begann mich zu ärgern. Im Ärgern ging ich aus dem Anschlag und stellte die Büchse wieder ab, dieses Thema war also erstmal erledigt, so dachte ich zumindest...
...ich sondierte die anderen Wege/Schneisen, als plötzlich mein Kleinster, er trägt tatsächlich auch den passenden Spitznamen "Adlerauge" und das zu Recht, flüsterte: "Papa, da ist noch eins gekommen." Da mein Großer, der das 8 x 56 Fernglas hatte, in die gleiche Richtung schaute und dieses umgehend bestätigte, wanderte die Büchse sofort wieder in den Anschlag und das kurze Ansprechen durchs Diarange ließ keinen Zweifel offen: Kitz, ebenfalls 159 Meter weg, also derselbe Wechsel wie die Ricke. Das Kitz hatte es etwas eiliger wie die Ricke und zog umgehend hinterher, ein kurzer Pfiff ließ das Kitz aber noch kurz am Wegesrand verhoffen, als ich gut drauf die Kugel auch schon fliegen ließ. Kurzes zeichnen, dann ein Abrutschen in den trockenen Graben... ...es hätte aber auch eine Flucht sein können. "Papa, ich glaube, das Reh ist weggelaufen!" meinte etwas erstaunt der Große, worauf ich entgegnete, dass das durchaus nicht unnormal sei, dass die nicht alle gleich an Ort und Stelle tot umfallen würden
Ich erklärte den Jungs jedoch weiter, dass wir nun aber noch nicht zum Anschuss gehen würden, sondern noch die weitere Stunde Büchsenlicht und damit möglicherweise weiteres Jagdglück abwarten wollten. Kurze Zeit später war es dann diesmal der Große, der zuerst das Stück ausgemacht hatte. Es war ein weiteres Stück Rehwild, was in der gleichen Richtung den betreffenden Weg überqueren wollte, jedoch 185 Meter entfernt und auch recht zügig. Die geringe Ansprechzeit ließ mich ein Kitz oder ein Schmalreh mehr erahnen, als sicher zu wissen. Da war es auch schon in den Bestand auf der anderen Seite gewechselt. Chance vorbei, war aber auch ein wenig weit weg. Machte also nichts, zumal einer meiner Jungs mich mit der Anmerkung "Papa, jagd ist aber ganz schön spannend!" erfreute.
Bald war es dann 17.00 Uhr, wir packten unsere Sachen zusammen und baumten ab. Ich schickte meine Jungs schon etwas vor, holte selber schon mal den 200 Meter entfernt stehenden Wagen inkl. dort wartenden jung-DW herran, für den ich mir insgeheim zwecks Ausbildungszwecke eine kurze Totnachsuche wünschte. Als wir am Anschuss ankamen, wurde ich diesbezüglich jedoch enttäuscht: Das Kitz lag mit Tiefblatt-Schuss verendet im trockenen Graben. OK, keine Nachsuche, aber der Hund freute sich trotzdem über den Wildkontakt und durfte neben meinen zuschauenden Jungs abgelegt das Aufbrechen ebenfalls verfolgen.
Die hatten der Mama dann ganz schön was zu erzählen...
Leider war bei meinen Jungs schon eine Erkältung im Anmarsch, so dass sie dann am Sonntag wegen aufkommenden Hustens und Unwohlsein auf einen weiteren Ansitz verzichteten. Schade, denn da haben sie die Erlegung eines Hirschkalbes sowie eines ziemlich feisten Schmalrehes (18 kg) verpasst. Ja, und auch die Ricke hatte ich wieder im Anblick und sie führt tatsächlich noch ein 2. Kitz... ...gut, dass ich der Versuchung widerstanden habe und den Finger bei der ersten Möglichkeit auf die Ricke gerade ließ!
***
Das ist jetzt sicherlich kein weltbewegendes Jagderlebnis, aber es war für uns und insbesondere mich als Vater doch sehr schön. Denn wenn ich sehe, dass heute mein Kleinster mit so einem Kindergarten-Freundschaftsbuch zu mir kommt, in dem die Mama als sein tollstes Ereignis die "Jagd mit Papa" schreiben musste, dann denke ich, dass es ein gutes, in die richtige Richtung gehendes Erlebnis für meine Jungs war. Insbesondere, wenn man bedenkt, dass ich diese Erlebnisse eben nicht zusammen mit meinem Vater hatte, weil er kein Jäger war.
Vielleicht noch ein Zusatz: Wenngleich es auch der erste Ansitz von meinen Jungs war, sie sind auf Jagdreisen nach Möglichkeit dabei, sind hier zu Hause auch wie völlig selbstverständlich beim Aufbrechen bzw. Zerwirken dabei, erleben natürlich auch hautnah das Aufwachsen und die Erziehung / Ausbildung unseres jungen Jagdhundes und haben eigentlich schon immer gesagt, dass sie auch Jäger werden wollen. Aber ich denke, dass das Erlebnis vom vergangen Samstag doch etwas intensiverer Natur war. Ich denke, dass ich Ende Januar noch mal mit ihnen zusammen gehen werde, spätestens aber zur nächsten Bockjagd.
Was habt Ihr für Erlebnisse mit Euren Kindern gehabt, wie führt Ihr die an die Jagd heran?