Malaria

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Hallo zusammen,

bin hier seir 1989, mit Unterbrechungen in anderen Malariagebieten 5Afghanistan, Arabien, Philippinen).

Am schlimmsten ist das "White Men's Grave" (die afrikanische Westküste), da hatte ich -trotz Prophlaxe mit Resochin und Paludrine- 2 bis 3 mal jährlich Malaria Tropica, gelegentlich auch mal Tertiana.

Nach 2 Jahren wurde mir morgens schon schlecht, wenn Pillentag war, deshalb habe ich die Prophylaxe abgesetzt. Danach hatte ich nicht hâufiger Malaria, als zuvor.

Lt. ärztlichem Rat behandele ich seither mit Chinin (kann man hier in jeder Apotheke kaufen) ind er dem Körpergewich angepassten Dosierung. Chinin ist bei europäischen Tropen-unerfahrenen Medikamenten unbeliebt, weil die Pharmaindustrie davor warnt ("die 2-Gramm-Toten"), denn es gibt keine Patente darauf, weil es alt ist, und dementsprechend billig. Nachteile: Ohrensausen und Müdigkeit in den ersten 2 Tagen, danach (geringere Dosierung) nicht mehr; Einnahme 8 Tage, dann 3 Tage Pause, dann noch mal 2 Tage, damit sind die Parasiten restlos beseitiget.

Eine abgewandelte Form ist in Frankreich und hier als Quinimax im Handel, ist Chinin+Resochin. Wirkt gut, macht aber bei mir während der Einnahme Hautausschläge.

Habe auch schon mal die 1-mal-Dosis Fansidar genommen, wirkt auch gut.

Vor Halfan und Co. warne ich, da viele Bekannte davon Angszustände bekommen haben ,bis an den Rand des Selbstmords im schlimmsten Fall; diese halten oft lange über die Einnahmephase hinaus an.

Seit 5 Jahren Malaria-frei (je touche du bois...).

Parasitenuntersuchung nach Rückkehr auf Lamblien und andere Haustierchen, die Dinger sind tückisch, wird man schwer wieder los. Wer Wasser aus Bächen trinken will, sollte es zuvor durch ein dichtes Tuch seihen, sonst lädt er sich das Wappentier der Jünger Äskulaps ein, den Guinea-Wurm (Drakunkulose), die Ummünzung desselben zur Schlange war der wohl erste PR-Erfolg der Menschheitsgeschichte
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; danach mit Silberjodidlösung desinfizieren, dann trinken.

Lasst den Salat den Gemüsetaliban, die wollen ja auch leben
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, einfach waschen reicht meist nicht. Wer behauptet, Salat sei gesund, war lediglich noch nie in den Tropen.

Mit binderzeitInsassenfrei Gruss,

Mbogo
 
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Die Prophylaxe mit Resochin und Paludrine ist nun wirklich out. Denn mit Resochin erreicht man einen Schutz von 30% und mit Paludrine dann total 70%. Das ist einfach zu wenig. Dann kann man es gleich lassen und ein Notfallmedikament wie z.B. Malarone mitnehmen.
 
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Malaria-Prophylaxe (klassisch): Gin-Tonic. Der Gin desinfiziert, das Tonic enthält Chinin, die Zitrone ist gut zur Stärkung der Immunabwehr.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Castor_Fiber:
Malaria-Prophylaxe (klassisch): Gin-Tonic. Der Gin desinfiziert, das Tonic enthält Chinin, die Zitrone ist gut zur Stärkung der Immunabwehr.<HR></BLOCKQUOTE>

Dann kann ja nix mehr schiefgehen!!
Ein Grund mehr für so ein nettes Gläschen am Abend!! Oder zwei oder drei
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Kann sein, dass ichs überlesen habe, aber wie macht sich Malaria eigentlich bemerkbar? Z.B. wenn man den Stich nicht mit bekommt.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Meschede:
Kann sein, dass ichs überlesen habe, aber wie macht sich Malaria eigentlich bemerkbar? Z.B. wenn man den Stich nicht mit bekommt.<HR></BLOCKQUOTE>

Typische Symptome für Malaria sind:

- Fieberschübe, u. U. auch Schüttelfrost
- Schweißausbrüche
- Kopfschmerzen
- Müdigkeit
- Übelkeit
- Muskelschmerzen
- Durchfall

Also durchaus die Symptome einer schweren Erkältung oder so. Malaria wird durch einzellige Parasiten verursacht und durch die Anopheles-Mücke übertragen. Wenn sie sticht, kann sie die Erreger von Mensch zu Mensch übertragen. Die Erreger dringen in Leber und Milz ein und durchlaufen dort ihre weitere Entwicklung. In zyklischen Abständen werden dann Erreger ins Blut freigesetzt, wodurch es zu Fieberschüben kommt. Malaria wird während der akuten Erkrankung durch den mikroskopischen Parasitennachweis im Blut diagnostiziert. Nachträglich kann sie durch spezielle Antikörperuntersuchungen nachgewiesen werden.

Hilft das weiter?

Liebe Grüße

Hizi
 
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Also Nichts angenehmes! Danke. Eine immer tötliche Krankheit? ...wenn nicht richtig gehandelt wird...
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Himmelsziege:


Typische Symptome für Malaria sind:

- Fieberschübe, u. U. auch Schüttelfrost
- Schweißausbrüche
- Kopfschmerzen
- Müdigkeit
- Übelkeit
- Muskelschmerzen
- Durchfall

<HR></BLOCKQUOTE>

Aber bitte nicht wie bei 'ne Strichliste abhaken. Die Symptome können auch einzeln vorkommen. Eine Kollegin war einfach nur müde - sonst nix. Diagnose: M. tropica.
Ich nahm keine Prophylaxe, sondern bin bei erhöhter Temperatur gleich zum Betriebsarzt, 'nen Bluttest machen lassen. Hatte im Schnitt 2 x jährlich Malaria - mit Fansidar aber problemlos wieder losgeworden.

WMH

Kwagga
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Meschede:
.. Eine immer tötliche Krankheit? ....<HR></BLOCKQUOTE>

Nö! Es gibt verschiedene Arten von Malaria:


Malaria tropica:
Sie ist die gefährlichste Form der Malaria, die tödlich enden kann. Die Erkrankung beginnt etwa 1-2 Wochen nach dem infizierendem Mückenstich mit hohem Fieber (40°C). Dazu stellen sich bald Kopf- und Muskelschmerzen, Durchfälle und Erbrechen ein. Nachdem das Fieber zunächst gesunken ist, kommt es in unregelmäßigen Abständen immer wieder zu neuen Fieberschüben, begleitet von Schüttelfrost. Da die Plasmodien die roten Blutkörperchen zerstören, entwickelt sich bald eine schwere Anämie (Blutarmut). Durch Schädigung des Herzmuskels, des Gehirns oder durch Versagen des Kreislaufes durch Schock kann diese Malariaform zum Tode führen. Übersteht man die Erkrankung, kann Malaria tropica nach 1 Jahr als geheilt gelten.


Malaria tertiana:
Sie ist in der Regel nicht lebensbedrohlich. Die Erkrankung beginnt ca. 2-3 Wochen nach der Ansteckung mit hohem Fieber und Kopf-, Rücken- und Gliederschmerzen. Die Fieberschübe, die bis zu 40°C ansteigen können und die von Schüttelfrost begleitet sind, treten meist in regelmäßigen Abständen von 3 Tagen (daher der Name "tertiana") auf. Auch bei dieser Art der Malaria werden die roten Blutkörperchen zerstört, so daß sich auch hier eine Anämie entwickelt, auch wenn sie nicht so schwer ist, wie bei der Malaria tropica. Eine Serie von diesen Malariaanfällen kann sich noch über Monate wiederholen.


Malaria quartana:
Sie ist die leichteste Form der Malaria. Wie der Name "quartana" sagt, wiederholen sich die Fieberschübe jeden 4. Tag. Die Symptome sind ähnlich wie bei der Malaria tertiana, sind aber wesentlich schwächer. Dafür dauert die Malaria quartana länger.

Die Malaria tropica ist lebensbedrohlich, während die Malaria tertiana und die Malaria quartana nur sehr selten Todesfälle verursachen.

[ 18. Dezember 2003: Beitrag editiert von: Himmelsziege ]
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Meschede:
Also Nichts angenehmes! Danke. Eine immer tötliche Krankheit? ...wenn nicht richtig gehandelt wird...<HR></BLOCKQUOTE>

Hängt vom Erreger (Plasmodium) und somit der Form der Malaria ab.

Es gibt 4 verschiedene Erreger und 3 Formen der Malaria davon ist 1 tödlich die anderen werden als "gutartig" bezeichnet.

Plasmodium falciparum = Malaria tropica = evtl. tödlich wenn unbehandelt.
Plasmodium malariae = Malaria quartana
Plasmidium ovale = Malaria tertiana
Plasmodium vivax = Malaria tertiana

Die Erreger kommen in den verschiedenen Kontinenten unterschiedlich häufig vor und weisen unterschiedliche Resistenzen gegen Medikamente auf. Dementsprechend werden werden die Gebiete in "A, B oder C" unterteilt wobei grob gesagt Afrika Kategorie A ist, Asien B und Südamerika C.

Die Einheimischen bekommen mit der Zeit eine "Quasi-Immunität", da sie mit den Erregern permanent in Kontakt stehen. Sie kriegen zwar die Krankheit, aber der Verlauf ist schwächer als bei den Weissen die sie nicht gewohnt sind und sie sterben nicht daran. Diese "Quasi-Immunität" tritt aber erst nach ca. 15 Jahren ein und bis dahin ist die Sterblichkeit entsprechend hoch.

In der Firma in der ich arbeitete waren ca 600 Europäer beschäftigt oder als Familienangehörige anwesend. Im Schnitt traten unter den Europäern pro Jahr 4 Todesfälle wegen Malaria auf.

WMH

Kwagga
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von kwagga:
...Im Schnitt traten unter den Europäern pro Jahr 4 Todesfälle wegen Malaria auf...<HR></BLOCKQUOTE>

Das ist ja nicht gerade wenig!

Wie ist das mit den Medikamenten? Sollte ich mir vielleicht noch fix dieses Jahr besorgen? Da nächstes Jahr ja alles teurer wird?!
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Meschede:


Das ist ja nicht gerade wenig!

Wie ist das mit den Medikamenten? Sollte ich mir vielleicht noch fix dieses Jahr besorgen? Da nächstes Jahr ja alles teurer wird?!
<HR></BLOCKQUOTE>

Kannst du. Wenn du weisst, dass du regelmässig Urlaub in Malariagebieten machst, kannst du deine Nächstjahresration auch vor Ort kaufen. Lariam wird in Ostafrika unter dem Namen "Mephaquin" vertrieben und ich hatte damals in Nairobi weniger als die Hälfte des deutschen Preises bezahlt. Im Zweifelsfall die Reiseleitung vor Ort fragen, wo eine vertrauenswürdige Apotheke ist.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Himmelsziege:


... Übersteht man die Erkrankung, kann Malaria tropica nach 1 Jahr als geheilt gelten.

...
<HR></BLOCKQUOTE>

Ich liebe Deine herzliche Art!
Kann ich nun, nach numehr 6 Jahren, davon ausgehen dass ich keine Plasmodien mehr habe?

(Nein, die Fieberschübe können ein ganzes Leben anhalten!).


rolf, von tropica seit sechs Jahren restlos (?) geheilt
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von kwagga:


Kannst du. ....
<HR></BLOCKQUOTE>

Nein! Die Medikamente haben ein Verfallsdatum. Und das beträgt bei Halfan, meinem Haus- und Hofmedikament ein Jahr.
Außerdem, wie schon gesagt, bekommt man die Medikamente in Afrika billiger...


rolf
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von rolfsc:


Nein! Die Medikamente haben ein Verfallsdatum. Und das beträgt bei Halfan, meinem Haus- und Hofmedikament ein Jahr.
Außerdem, wie schon gesagt, bekommt man die Medikamente in Afrika billiger...


rolf
<HR></BLOCKQUOTE>

Hast natürlich Recht - das VD sollte man im Auge behalten! Liegt aber bei Lariam/Mephaquin über 1 Jahr. Von Halfan weiss ich's nicht, da ich das Zeug nicht vertragen hab' und mir der Einnahmerhythmus auf den Zeiger ging. Ziehe deshalb Fansidar als Notfallmedi vor.
 

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