Mal zum Thema Wartezeiten nach dem Schuß.
Ich habe hier reichlich Nachsuchen gemacht, die ich auch ohne den Hund schnallen zu dürfen, hinbekommen hätte, wenn die Jäger nicht gleich hinterher gestiefelt wären.
Da Nachsuchen hier bis 2007 verboten waren, sind die Jäger erstaunlich fit im Ausarbeiten einer Wundfährte.
Ich wage zu behaupten, sie bringen die Leistung des durchschnittlichen Jagdgebrauchshundes
Was aber ein grundsätzlicher Unterschied zu Deutschland ist, es gibt hier Tiere, die eine Nachsuche überflüssig machen können.
Die Regel der Jäger hier lautet:
Wenn es tot ist, finden wir es auch ohne Hund
Ist schwer verletzt und wir finden es nicht, erledigen die Koyoten den Job
Die leicht verletzten überleben
Und eben wegen der Koyoten, wird hier so schnell wie möglich nachgesucht.
Da Wild nicht verkauft werden darf, muß man sich schon schießen, was man essen will.
Findet man das beschossene Stück tot, muß man es als erlegt melden. Waren die Koyoten oder Bären schon dran, dann ist es Sache des Conservation Officers zu entscheiden, ob das Stück als geaschossen oder verloren gilt.
Wurde in der Saison schon vile geschossen, kann es sein, daß der Officer das Stück als erlegt wertet und dann wars das mit der Tiefkühltruhe.
Also wie immer, andere Länder andere Sitten.
Noch was zum Thema Tradition. Natürlich reicht die Geschichte der USA nicht im Ansatz soweit zurück wie die in Europa (stimmt nicht wirklich, aber Ihr wißt, was gemeint ist).
Aber die Städte hier sind aus dem frühen 18. Jahrhundert. Älter sind unsere Jagdhundrassezuchten auch nicht. Die Jagdhornsignale sowieso nicht usw.
Ich will damit sagen, das Jagdwesen hat sich hier auch über 300 Jahre entwickelt. Die Entwicklung ist eben anders verlaufen.
Gruß vom Schwarzwaldjäger