Lohnt sich Blatten zu Beginn der Brunft??

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Bislang haben wir es so gehalten, dass der Blatter erst mit abklingender Brunft ausgepackt wurde.
Begründung (abstract): Noch scharfen Böcken gehen langsam die willigen Weiber aus und deshalb checken sie auch schon mal komische Geräusche und gucken nach, ob an deren Quelle was geht.

Hr Demmel vertritt dagegen die These, dass auch schon mit Beginn der Brunft erfolgreich geblattet werden kann.
Begründung (abstract): Die schon scharf werdenden Böcke finden noch keine willigen Weiber, mit denen sie die Sau raus lassen können.

Nun hat mein Lehrherr immer davor gewarnt, zu früh zu blatten - damit verblatte man sich zuverlässig die Böcke, die noch bei den früh brunftig werdenden Schmalrehen stünden. Ständig gleiches Fiepen aus der stets gleichen Ecke vor der Zeit mache diese Gesellen zuverlässig übervorsichtig. Diese Theorie hat nach meinen eigenen Beobachtungen jedenfalls für sich, dass sich die Böcke am Anfang der Brunft gern den Schmalrehen zugesellen und dieser angenehmen Gesellschaft so schnell nicht müde werden..

Andererseits waren die Erfolge meines Lehrherren beim Blatten sehr überschaubar, verglichen mit denen von Klaus Demmel jedenfalls... :wink:

Der "dicke Willem" hat dagegen auch mal die eine oder andere Krähe geschossen, die auf seine "Blattlaute" zustand - spricht dafür, dass er nicht ganz den richtigen Ton traf und vielleicht auch sonst nicht zuviel von der Blattjagd verstand?

Wie auch immer: Wie haltet Ihr es?


ULE

P.S.: An die üblichen Verdächtigen: Mich interessiert hier wirklich nur die Ansicht von Männern, die mind. soviele Böcke wie der der "dicke Willem" auf der Blattjagd geschossen haben (ein knappes Dutzend sollte es also schon sein). Virtuelle Blattjagdexperten sollten hier nicht laut geben! Auch wenn es schwer fällt... :roll:
 
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War gestern mit dem Buttolo unterwegs. Nach zehn Minuten (21.00h) blatten, Pia, tat sich auf der gegenüber liegende Wiese was. Konnte einen Bock ausmachen der in meine Richtung stackste, ca. 200m. Blieb dann nach 50m stehen und verhoffte, wandte sich nach rechts. Aus dem Raps trat ein Schmalreh aus. :cry: Von der Gespielin konnte ich ihn nicht mehr abbringen. Zogen nach mehrmaligen Kreisen in den gegenüber liegenden Forst. :evil: Stellte dann das Blatten ein.
Habe bisher die Erfahrung gemacht, dass zu Anfang oft schwächere Böcke zustehen, später kommt dann alles.:roll:
Habe bisher in drei Revieren gejagd, im zweiten waren zu viele Ricken, beim Kitzfieb kamen manchmal biszu 4 Gaißen aus dem Weizen, aber nicht ein Bock, lagen vermutlich völlig erschöpft im Korn. :roll: In dem Revier wurden die Ricken so gut wie gar nicht bejagd.
Im jeztigen Revier kommt es mir vor, als ob zu viele Böcke unterwegs sind :lol: hier werden die Ricken ab Ende Oktober scharf bejagd. Seit zwei drei Jahren kann ich dort jagen und die Böcke stehen auch schon Anfang der Blattzeit zu.
Weis nicht ob ich zwölf beim Blatten erlegt habe :oops: oft standen sie nur suboptimal ( bin kein Trägerschießer ) so hab ich mich an ihrem Anblick erfreut. :wink:
Grüße Günter
 
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Kastro schrieb:
Weis nicht ob ich zwölf beim Blatten erlegt habe :oops: oft standen sie nur suboptimal ( bin kein Trägerschießer ) so hab ich mich an ihrem Anblick erfreut. :wink:
Grüße Günter

Danke Günter - das ist immerhin schon mal was!

Was das *Shot-Placement* angeht: Die Böcke geben einem bei der Blattjagd oft keine andere Möglichkeit als den Schuss auf den Träger oder den Stich. Wenn man das ablehnt, kann man über den Daumen gepeilt wohl 6 bis 7 von 10 Böcken "durchwinken". Dann ist Blatten zwar immer noch ein schönes Naturerlebnis - es heisst aber ja BlattJAGD!

ULE
 
G

Gelöschtes Mitglied 3257

Guest
the dogfather schrieb:
ULE

P.S.: An die üblichen Verdächtigen: Mich interessiert hier wirklich nur die Ansicht von Männern, die mind. soviele Böcke wie der der "dicke Willem" auf der Blattjagd geschossen haben (ein knappes Dutzend sollte es also schon sein). Virtuelle Blattjagdexperten sollten hier nicht laut geben! Auch wenn es schwer fällt
... :roll:

:wink:
 
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Habe von unserem ehemaligen Jagdpächter gelernt (war 50 Jahre unser Pächter) - nicht vor dem "15.August" blatten, da die Böcke dann kaum noch weibliche Stücke finden -> dann steht so gut wie alles zu!
 
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Forestgump schrieb:

Den
a213.gif
und noch mehr coole Smileys gibt's bei cheesebuerger.de

:lol: :lol: :lol:
 
G

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Guest
Meine Erfahrungen bis jetzt sind, dass am Anfang der Brunft kaum alte Böcke aus Blatt springen, die jungen dies jedoch tun. Konnte gestern erfolgreich einen Jährling heranblatten und erlegen. Das hat wieder gezeigt, dass die Jungen schon früh springen, die alten aber noch nicht. Bin mir 100% sicher, dass gestern Morgen auch ein älterer Bock mein blatten gehört hat. Die springen aber erst wenn der Hauptteil der weiblichen Rehe beschlagen ist und sie nicht mehr so leicht Ricken oder Schmalrehe finden. Fazit: Wenn du noch Jährlinge schiessen willst, blatte schon jetzt mal vorsichtig, aber wenns auf alte gehen soll warte bis Anfang August. Waihei
 
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So, um meinen eigenen thread zu schließen, nachdem die Blattzeit für dieses Jahr vorbei ist:

Ich habe intensiv in drei Revieren von Anfang bis zu Ende der Blattzeit mit zwei verschiedenen Blattern und dem Buchenblatt geblattet und mein erstes Resümee ist ganz klar:

1. Es lohnt sich nicht nur zu Beginn der Brunft zu blatten, es lohnt sich ganz besonders. Am 26.7 kamen gleich 2 Böcke auf den einfachen Fiep geradezu herangeflogen!
In der gern empfohlenen Hochzeit der Blattjagd (1. Augustwoche und kurz danach) ging dagegen kaum was bzw. die Böcke kamen eher lustlos angeschlichen. Erst danach (ab dem 12.08) wurde es wieder besser. Die Serie brach dann aber so ab dem 17.08 auch wirklich komplett ab. Das kann natürlich auch daran liegen, dass sich die meisten willigen Kandidaten zum Ende der Blattzeit und dem schwülen Wetter bereits in der Wildkammer abkühlten. Also: Früh beginnen! (0bwohl ich den besten Bock während der Blattzeit am 07.08 bei der Faulpirsch erbeutet habe).

2. Der Rottumtaler Blatter ist zur Abwechslung mal kein Marketing-Gedöns, sondern ein wirklich rundum gelungenes Blattinstrument, aus dem sich alle Töne herauslocken lassen, die auch auf dem Buchenblatt gezaubert werden können. Nur ist das Risiko von völlig mißlungenen Lippenpfürzen um ein vielfaches kleiner. TOP-Gerät, lohnt den vergleichsweise hohen Kaufpreis.

Mal schauen, ob sich diese Erfahrungen im nächsten Jahr bestätigen!

ULE
 

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