Lobbyagentur Jagd

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richtig ist, dass geld für die lobbyarbeit eine massive rolle spielt. jedoch ist das o und o, wie bereits gesagt, die akzeptanz in der bevölkerung. jäger müssen an die menschen ran.
beispiele:
-paten für schulen und kindergärten für die umwelterziehung (ich weiß, das es das schon gibt, aber nicht flächendeckend)
- der einfluss der jäger für den naturschutz muss deutlicher werden, jedoch muss auch wirklich was getan werden, außer den finger krumm zu machen

undundund....
 
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Naturfuehrer schrieb:
..vielleicht doch nochmal zurück zum Thema "Jagdlobby".. :roll:
NF

Einverstanden.

Doch wie sollte so was aussehen? Hauptamtliche, bezahlte Lobbyisten in Berlin, die unsere Parlamentarir bearbeiten?

Das hat man doch jahrzehntelang gemacht, ich habe das Beispiel des Freiherrn schon erwähnt (dieser hat in seiner Funktion als DJV - Vorsitzender meiner Meinung nach die Jagd resp. die Jäger in Deutschland mehr beschädigt als alle Sektenheiligen,Grasfresser und Tierabknutscher zusammen..)

Mit Verlaub: der in der Vergangenheit gepflegte Schmusekurs mit der politischen Rechten hat uns in die heutige Situation geführt. Als Erfolgsmodell kann man dies nun wirklich nicht bezeichnen. Eher schon die Presse- und Medienkampagne des DJV, der interessierten Juornalisten die Möglichkeit bietet, die Jagd vor Ort kennenzulernen. Aber das ist schon wieder Basisarbeit- denn Pressevertreter werden in unsere Reviere eingeladen, nicht in die Geschäftsstelle des DJV.

Was also sollten professionelle Lobbyisten für uns bewirken können?

Meiner Meinung nach nichts, was wir nicht selber könnten.

Um zuverdeutlichen, was ich meine, zitiere ich hier mal den Heiner Geißler (auch ein Schwarzer, aber einer von den wenigen anständigen), der bekanntlich ein begnadeter Demagoge ist: "Es kommt darauf an, die Begriffe zu besetzen."
Ein Beispiel: der BUND in Thüringen will eine Hecke pflanzen. Wir Jäger tun das auch, tausende Kilometer Hecken haben wir gepflanzt- weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit; finanziert aus eigener Tasche und unter Umständen noch 15% Jagdsteuer obendrauf bezahlt. Der BUND macht das geschickter- er nennt die Hecke einen Wildkatzenkorridor zur Anbindung des Natuschutzgebiets Hainich an den Thütinger Wald; 1200 Meter lang und 50 Meter breit. Dafür kassiert der BUND dann von der EU Fördergleder in Höhe von 480.000 Euro; die Zoologische Gesellschaft Frankfurt legt nochmal 170.000 Euro oben drauf.

So macht man das.

Wir sollten unsere Saujagden künftig "Schad-Wildtiermanagement" nennen und Fördergelder von der EU und vom Bauernverband beantragen statt selber zu bezahlen, dann wären wir glaubwürdiger.
Jagd darf eben nicht mehr mit Vergnügen und Passion in Verbindung gebracht werden, sondern muß nach außen als schwerer, anstrengender und höchst ehrbarer Dienst an der Allgemeinheit verkauft werden.Der Begriff "Jagd" muß mit einem neuen Inhalt gefüllt werden- und wir müssen es sein, die diesen Begriff besetzen.

Dazu brauchen wir eventuell die Hilfe von irgendwelchen Fachleuten- aber sicher niemanden, der einen Abgeordneten an den Eiern krault.

idS Daniel
 
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ich will keinen schmusekurs mit bestimmten parteien......und nicht direkte plumpe lobbyarbeit in berlin,
wir brauchen regional und im kleinen (mehrere kreisgruppen, bzw. in den ljvs) ganz normale kommunikativ begabte jäger, die aktionen etc. organisieren und vor allem anstoßen.
 
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jojo83 schrieb:
ich will keinen schmusekurs mit bestimmten parteien......und nicht direkte plumpe lobbyarbeit in berlin,
wir brauchen regional und im kleinen (mehrere kreisgruppen, bzw. in den ljvs) ganz normale kommunikativ begabte jäger, die aktionen etc. organisieren und vor allem anstoßen.

Schön.

Wo sollen diese kommunikativ begabten Jäger sein? Bei der Generation 60+ ?

Ansonsten bestätigst Du meine Argumentationslinie, es ist die Arbeit an der Basis gefragt. Jeder Kleintierzüchterverein lädt einen Pressevertreter zum alljährlichen Grillfest, jeder Gesangverein lässt sich beim jährlichen Ausflug mit dem Reisebus ablichten und im Lokalteil der Tageszeitung veröffentlichen.

Wenn wir Jäger in der Zeitung erscheinen, dann meist im Zusammenhang mit irgendeiner Sch......

Ich für meinen Teil sehe aber niemanden mehr, der das Ruder noch herumreißen könnte. Die paar "Jungspunde" wie ich, mit 51 Jahren, werden mit Arbeit zugedeckt. Hegeringleiter hätte ich schon werden sollen, Sektionsleiter beim Jagdhundeverein, Schulbeauftragter für die Ganztagsschulen in Baden Württemberg, Wildtierobmann in der Kreisjägervereinigung und noch ein paar Pöstchen mehr wurden mir schon angedient. Vom Jagdhornblasen habe ich gleich von Anfang an die Finger gelassen.

Gemessen an den Herausforderungen der Zukunft sehe ich einfach nicht die personellen Ressourcen in der Jägeschaft, diese Aufgaben zu bewältigen.

Wir werden untergehen, nicht mit Pauken und Trompeten, dafür stetig und sicher.

idS Daniel
 
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weißt du ich bin erst 25 und wenn man etwas machen will wird man gebremst. selbst machen die alten herren nix, aber bloß auch keinen ranlassen.
 
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jojo83 schrieb:
weißt du ich bin erst 25 und wenn man etwas machen will wird man gebremst. selbst machen die alten herren nix, aber bloß auch keinen ranlassen.
Du hast ja auch keine Ahnung 8)
weil nicht sein kann, was nicht sein darf
 
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wahrscheinlich bin ich echt zu blöd um mich engagieren zu dürfen. :D
das können nur jäger mit 100 jahren erfahrung.

SCHADE
 
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Wenn ich das richtig sehe, ist nach der aktuellen Gesetzeslage für uns nicht unbedingt Berlin das wichtigste, sondern das Bundesland und die EU (ups beinahe hätte ich Europa gesagt). Wie es in Brüssel aussieht, weiß ich nicht, kann mir aber vorstellen, dass da aus andere Ländern mehr Impulse kommen.
Zu den Ländern: Das sind doch die LJV's gefragt. Und da muss ich als kleines LJV-Mitglied sagen, dass ich mit meinem (Sachsen-Anhalt) im Großen und Ganzen zufrieden bin. Der wirkt sicherlich nicht gerade im Scheinwerfer der Öffentlichkeit. Aber: Es kommen Ideen ! Das fängt beim Wappen "ohne Knochen" an und geht bis zum "Brauchbarkeitsausweis" für Jagdhunde (Das der hier schon mehr als kontrovers diskutiert wurde weiß ich - es geht mir darum zu sagen, dass da anscheinend Leute am Werk sind, die etwas im Interesse der Jagd bewegen wollen.
Nochmal zum Thema ÖJV: Ich 'kenne' nur einen bekennenden ÖJVler, ja, ich habe auch schon unter seiner Regie gejagt... Die Abschußfreigaben waren anfangs gewöhnungsbedürftig, mancher Spruch auch. Insgesamt erschienen mir seine Vorgaben/Regeln in sich schlüssig und konsequent und das muß ich betonen -wenn ich das Wort Weidgerechtigkeit nicht in Verbindung mit ÖJV nennen darf - er legte Wert auf eine gewisse Jagdethik (nennen wir es mal so). Außerdem hatte er Mut und ging für seine Überzeugungen auch berufliche Risiken ein. Allerdings muß ich Klosterwald (war es glaub ich) Recht geben: Es ist nur schlüssig, wenn man die Sorgen und Nöte der Jagden mit Feldanteil konsequent ausblendet und die Niederwildjagd gleich ganz abschreibt...(Allein schon deshalb werde ich nie mit dem ÖJV auf einer Linie liegen)

Gruß
fallstein
 
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NABU schrieb:
Auf der anderen Seite wird dann teilweise um so deutlicher reagiert: wehe irgendwer denke laut darüber nach beispielsweise das Thema Waidgerechtigkeit mal niedergeschrieben und klar definieren zu wollen, dann branden die Emotionen hoch und es heisst gleich man wolle die Jagd abschaffen.

Ich habe damit fertig. Bisher kein Widerspruch. 8) :lol:

basti
 
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Klosterwald schrieb:
...
Jagd darf eben nicht mehr mit Vergnügen und Passion in Verbindung gebracht werden, sondern muß nach außen als schwerer, anstrengender und höchst ehrbarer Dienst an der Allgemeinheit verkauft werden.Der Begriff "Jagd" muß mit einem neuen Inhalt gefüllt werden- und wir müssen es sein, die diesen Begriff besetzen...

Hallo Daniel,

das halte ich für einen groben Fehler.

Mit dieser Strategie würden wir uns in die selbe Zwickmühle begeben, in die die Jägerschaft seinerzeit als der große Regulator geraten ist. Man kann niemand halbwegs geradeaus denkenden Menschen klar machen, warum man SELBST diesen Job übernehmen möchte, unter Aufbringung finanzieller Opfer und jeder Menge Freizeit.

Die ausschließliche Rechtfertigung für uns Amateurjäger (ich mag den Begriff Hobbyjäger nicht) ist die Freude an der Jagd, das Beutemachen.

Grüße
Plimbes
 
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Plimbes schrieb:
Man kann niemand halbwegs geradeaus denkenden Menschen klar machen, warum man SELBST diesen Job übernehmen möchte, unter Aufbringung finanzieller Opfer und jeder Menge Freizeit.

Ob "man" es kann, weiss ich nicht. Ich weiss nur, dass ich es kann und du nicht. :D

Ansonsten hat Klosterwald recht.

basti
 
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Hallo Daniel,

das halte ich für einen groben Fehler.

Mit dieser Strategie würden wir uns in die selbe Zwickmühle begeben, in die die Jägerschaft seinerzeit als der große Regulator geraten ist. Man kann niemand halbwegs geradeaus denkenden Menschen klar machen, warum man SELBST diesen Job übernehmen möchte, unter Aufbringung finanzieller Opfer und jeder Menge Freizeit.

Die ausschließliche Rechtfertigung für uns Amateurjäger (ich mag den Begriff Hobbyjäger nicht) ist die Freude an der Jagd, das Beutemachen.

Grüße
Plimbes[/quote]

Hallo Plimbes,

die Motivation, ihre Freizeit zur Erhaltung der Zukunftsfähigkeit in eigenem Interesse und im Interesse kommender Generationen-

diese Motivation bringen Hunderttausende NABU- und BUND-Mitglieder mit.
Das halte ich nicht für unvermittelbar.

Aus Lust am Töten auf die Jagd zu gehen, weil das Töten von Artgenossen unter Strafe steht, und somit im Wald die eigenen Perversitäten und Mordgelüste quasi legalisiert auszuleben....
Das ist die andere Übersetzung von "aus Freude Jagen".

idS Daniel
 

steve

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Klosterwald schrieb:
Jagd darf eben nicht mehr mit Vergnügen und Passion in Verbindung gebracht werden, sondern muß nach außen als schwerer, anstrengender und höchst ehrbarer Dienst an der Allgemeinheit verkauft werden. Der Begriff "Jagd" muß mit einem neuen Inhalt gefüllt werden- und wir müssen es sein, die diesen Begriff besetzen.

Ich weiß nicht wie ernst das gemeint ist. Meines Erachtens bringt so eine Taktik nicht die erwünschte Glaubwürdigkeit. Warum? Ganz einfach, weil sie nicht ehrlich ist. Ich kenne niemand in meinem jagdlichen Umfeld dessen Motiv zu jagen nicht Vergnügen/Passion ist. Wirklich keinen. Natürlich, die Kerle verhindern Wildschäden, sie legen Wildäcker (teilweise in ganz beträchtlichen Umfang) an, sie pflanzen Hecken, sie sponsern den Bauern den Senf usw. usf.. Aber das machen sie doch nicht um einen Dienst an der Allgemeinheit zu verrichten. Sie machen es, weil es ihnen Spaß macht und sie erfolgreich jagen wollen. Die positiven Nebeneffekte kann man ja gerne als solche mitanführen (was in deutschen Wädern und auf deutschen Feldern los wäre, wenn z.B. kein Schalenwild mehr bejagt werden dürfte, kann man jedem objektiven Zuhörer ja klar machen).

Wenn einem Nichtjäger etwas an den Jägern suspekt ist, dann ist eher die Motivation weswegen man z.B. im Winter bei Schnee nicht daheim mit seinen Lieben vorm Karmin sitzt, sondern sich die Nächte um die Ohren schlägt...und das kann man klar beantworten. Weil es einfach spannend und wunderschön ist.

Die Notwendigkeit der Jagd selbst ist dagegen meist ziemlich unbestritten. Außer ein paar Traumtänzern bezweifelt das doch niemand. Und ich glaube nicht, dass wir die hier befürchteten (auch in Holland ja nicht mehr bestehenden) schlimmen Verhältnisse bekommen. So braucht sich um die Schalenwildjagd niemand Sorgen zu machen, die gesetzliche Möglichkeit wird erhalten bleiben, eher könnte es sein, dass wir Jäger da gerade großen Mist bauen. Beim Niederwild hat es jeder in der Hand die Möglichkeiten zur Jagd zu erhalten. Hasen und Kanin werden als „Schädlinge“ weiter bejagbar bleiben ( klingt traurig, aber dieses ökonomische Argument scheint ja heute mehr zu ziehen als jede andere Argumentation ). Naja, und die Bejagbarkeit des Raubwildes dürfte nach den Erfahrungen und Kosequenzen die in Holland gemacht bzw. getroffen worden sind einigermaßen sicher sein, wobei da die ideologische Verblendung bei den Naturschutzverbänden nach wie vor nur bröckelt, aber noch hält...

Ich sehe jedenfalls nicht ganz so negativ in die Zukunft. Am ehesten versetzen sich die Jäger selbst durch Naturentfremdung den Todesstoß. :roll:

Wh

Steve
 
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Klosterwald schrieb:
... Aus Lust am Töten auf die Jagd zu gehen, weil das Töten von Artgenossen unter Strafe steht, und somit im Wald die eigenen Perversitäten und Mordgelüste quasi legalisiert auszuleben....
Das ist die andere Übersetzung von "aus Freude Jagen".

idS Daniel

Hallo Daniel,

ich hoffe, dass das nicht ernst gemenit ist, sondern dass ich diese beleidigende Provokation unter "Ironie" abbuchen darf. Wer so etwas denkt, sollte den Jagdschein abgeben und sich in ärztliche Behandlung begeben.

Ich spare mir an dieser Stelle meine höchstpersönliche Analyse von "Freude an der Jagd".

Grüße
Plimbes
 
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Hallo Plimbes,

dur darfst- nein, du sollst das unter Ironie verbuchen. Das war nur ein kleines Besipiel dafür, wie schnell einem das Wort im Munde umgedreht wird, wenn man das Wort nicht vorher mit Bedacht gewählt hat.

Unsere Motivation sollte die gleiche sein wie die eines NABU-, BUND oder WWF - Aktivisten. Erhaltung der Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit unserer Umwelt.
Nebenbei darf das auch Spaß machen, logisch. Aber in den Vordergrund würde ich das nicht stellen- sonst legt der Jäger Hecken und Wildäcker nur deshalb an, um noch mehr Wild totschießen zu können.
Damit verfolgt der Jäger keine uneigennützigen Ziele mehr, und somit sind seine Absichten suspekt- denken Lieschen Müller und Alfred Mustermann.

Ich weiß, ich wiederhole mich: Es gilt, den Begriff "Jagd" mit neuem Inhalt zu füllen. Freude am Jagen- das ist zu wenig. Ich vergleiche das immer mit dem Werbespot von BMW: "aus Freude am Fahren"- im Stau um München herum auf der A 99?

Wer meiner Meinung nach auf recht gutem Weg unterwegs ist, ist Reinhold Sindel. Wen das interessiert, der google mal mit den Suchbegriffen "Reinhold Sindel" "Artenreiches Land".

idS Daniel
 

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