Lange Gesichter beim Jagdvorstand

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steve schrieb:
Bei uns hats genug Bauern die sich sogar freuen wenn abends aus ihrem (!) Wald ordentlich was rauskommt.

Mit €-Zeichen in den Augen vermutlich, wenn die Sauen und das Rotwild in den Hafer einrücken. :wink:
 
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anonym

Guest

steve

Moderator
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Pirol schrieb:
Mit €-Zeichen in den Augen vermutlich, wenn die Sauen und das Rotwild in den Hafer einrücken. :wink:

Grins, das kann natürlich auch sein. Aber letztlich ist die Intension ihrer Freude ja egal. :wink:
 
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Es wird bei der Wildschadensübernahme immer so getan, als sei es ein unverrückbares Naturgesetz. Ist es aber nicht. Es ist ein von Menschen gemachtes Gesetz und es ist- wie die meisten Gesetze in D (und anderswo) in die Jahre gekommen und mehr als überdenkenswert.
ABER es hat sich ja sooo schön bewährt, die Jagdgenossenschaften- und somit fast immer die Pächter - mit dem Schaden durch herrenloses (!) Wild zu belasten.WARUM?
ALSO WEG DAMIT ! (jaja-schön blauäugig...)
Wenn der Bauer im Harz was anbaut, weiss er doch auch, dass er nie die Erträge der Börde erreicht. Verlangt er dafür einen Ausgleich? Das Risiko ist ihm bekannt und er macht es trotzdem. Warum nicht auch beim Wildschaden?
Sollen doch die Bauern sehen, dass sie auf Schlägen, die beispielsweise von drei Seiten von Wald umgeben sind, Kulturen anbauen, die nicht so sehr vom Wild heimgesucht werden. Kassieren aktuell das Doppelte und mehr für ihr Getreide und bestehen immer noch auf "ihren" Wildschaden. Natürlich in doppelter Höhe wie sonst...Wird hier teilweise fest ins Kalkül gezogen. Der Pächter bezahlt halt für die Karibikreise. Jedes Jahr.
Dummerweise hat sich für die Pächter viel geändet.
Beispiel hier im Ort. Wo noch vor einigen Jahren eine eigene Wand (mit ein, zwei Hirschen, zwei bis drei Widdern, Keilern und einigen Böcken) für die Trophäenenschau des Revieres gebraucht wurde, werde ich aktuell im April mit drei Böckchen hinfahren. Aber die Jagdgenossen wollen keinen Cent runter. Dann hat auch noch unserer neuer Landwirt sein Konzept optimiert, um auch noch den allerletzten Halm vom allerletzten Quadratmeter zu ernten, die Landschaft, sprich Revierstruktur blieb auf der Strecke. Kann nur hoffen, dass sich bei den neuen Riesenschlägen Raps der Wildschaden "verläuft".
Will meinen Pächter wirklich nicht im Stich lassen, aber beim Forst lebte es sich ruhiger. Ballern ohne Ende ohne weitergehende Verantwortung.
Schade, da habe ich meinen Jagdschein wirklich zwanzig Jahre zu spät gemacht. Mein Gott, was habe ich verpasst.
Bedauernde Grüße vom Harzjäger!
 
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mir ist ein Fall bekannt wonach ein Bauer Weizen in die Gerste eingebracht hat und Schweinescheiße auf dem Feld verteilt hat (leider hat er sich dabei sehen lassen)nur um Wildschadensersatz zu kassieren.

aber es gibt ja überall schwarze Schafe.
mal mehr mal weniger
 
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Prinzipiell ist der Jagdschadenersatz ja dadurch entstanden, daß die Bauern ihren Schaden nicht mehr selber bekämpfen durften, weil sie durch die Reviermindestgrößen in Genossenschaften zusammengeschlossen wurden und das Jagdausübungsrecht verpachtet wurde. Dadurch sollte ja verhindert werden, daß Wildzucht betrieben wird und der JAB ordentlich jagd, um den Schaden in Grenzen zu halten. Die Genossenschaft musste nur dafür sorgen, daß das auch geschah und dem Betreffenden auf die Finger klopfen. Dann ist man irgendwann auf den Trichter gekommen, daß es ja einfacher wäre, den Ausgleich gleich von dem "verantwortlichen" Pächter übernehmen zu lassen.

Fairer wäre es, wenn man Hand in Hand arbeiten würde. Der Bauer sorgt für entsprechenden Anbau, der Jäger gibt den Feuerschutz und weil der Landwirt eine schöne Ernte hat, kann er auch im Winter mal eine Wildackermischung einsäen oder bei Arbeitseinsätzen mit schwerem Gerät aushelfen. Dann haben alle etwas davon.
 
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Ein fairer Umgang miteinander ist erst mal die Haupzsache und sollte Grundlage allen miteinanders sein.
Alerdings will ich noch bemerken, dass ein o.a. Acker, der von 3 Seiten waldumgeben ist, dies wohl auch im Folgejahr sein wird und mit Verlaub ein Anbau von weniger gefährdeten Kulturen nicht gegeben ist. :?

shampy
 
A

anonym

Guest
Harzjäger schrieb:
Es wird bei der Wildschadensübernahme immer so getan, als sei es ein unverrückbares Naturgesetz.
...und der Pachtvertrag ist eine freiwillig abgeschlossene Vereinbarung -
allerdings auf 9 bzw. 12 Jahre bindent.
Nach unserer Wirtschaftsordnung wird sich nach dem Gesetze von Angebot und Nachfrage das Problem von selbst lösen...
wer in Zeiten der Biogasanlagen noch blauäugig eine Wildschadensvereinbarung unterschreibt -
zahlt Dummensteuer.
P. :roll:
 
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@Bärentöter:

Was meinst du genau mit Wildschadensvereinbarung???


Eine " Deckelung", d.h. man einigt sich pro Jahr auf eine bestimmte Summe die der Jagdpächter "pauschal" zahlt, wäre doch aus Pächtersicht "intelligent".
Man wüsste worauf man sich einzustellen hätte..
 
A

anonym

Guest
@ jxxxxx
abgesehen von einigen gesetzlichen Bestimmungen:
Schriftform, 9, bzw. 12 Jahre - haben wir in D. Vertragsfreiheit.
Du kannst also "0" Wildschaden vereinbaren -
oder Deckelung
oder unbegrenzte Höhe.
Mündliche Vereinbsarungen, wie z.b. Zuschuß zum Gemeindeausflug,
Schaffung von Arbeitsplätzen,
Begehungsscheine für Ortsansässige
brauchst du nur einzuhalten,
wenn du das Revier für eine zweite Jagdperiode wieder bekommen willst..
P. :D :roll: :wink:
 
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Leider steht da nichts ob und ggf. wie man sich bzgl. des Wildschadens geeinigt hat.

WH
Amadeus
 
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Amadeus schrieb:
Der Artikel verschweigt etwas. Der alte Pächter hatte angeboten zu neuen Bedingungen weiterzupachten. Kein Wort darüber, wie dieses Angebot aussah, ob es zur Zeit der Ausschreibung noch bestand oder zurückgezogen worden war.

Ich dachte schon ich bin als einziger darüber gestolpert.
Der alte Pächter will laut Artikel weiter pachten, allerdings zu anderen Konditionen, offensichtlich will er etwas weniger zahlen.
Die Antwort der Vertreter der Jagdgenossenschaft im Text: Sie waren sehr zufrieden mit ihm - und verabschieden ihn dann sofort mit einem Blumenstrauß.
Das neue Angebot von ihm ist wohl nicht einmal gehört worden, es wurde sofort neu ausgeschrieben.

Dieser Jagdgenossenschaft wünsche ich herzlichst, dass jedes neue Gebot unter dem vorherigen liegen wird.

MfG Carra
 

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