Kurze Lauflänge, 308 W vs 30-06

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Hallo Zusammen,

War mir nicht bewusst, dass meine Frage gar so brenzlich war :wink: . Mir geht es eigentlich allein um die Leistung aus dem kurzen Lauf. Würden sich 308 und 30-06 in Ihren Leistungskarakteristika annähern würde ich zur 308 tendieren. Wenn die 30-06 wirklich noch ein deutliches Mehr an Leistung bringt trotz kurzem Lauf und ihrer langsameren Pulververbrennung, dann wäre sie mir das wert.

Schalldämpfer haben Ihre vor und Nachteile. Sie erhöhen die Präzison, der Rückstoß ist geringer, die Mündung springt weniger, Mündungsfeuer wird redziert und der Schussknall ist leiser. Mir geht es dabei aber nicht darum lautlos zu schießen, bin also nicht am subsonic Munition interessiert oder so. Mein Gehör zu schützen finde ich jedoch dennoch gut und wenn sich eine 30-06 anhört wie ein KK, dann finde ich das schon sinnvoll.
Als Nachteile dürften gelten: Anschaffungspreis, Gewicht, der Lauf muss mit einem (meiner meinung nach hässlichem) Gewinde ausgestattet werden, Probleme mit der offenen Visierung, Beeinträchtigung des Gesamtaussehens der Waffe, Waffe wird länger, Balance wird verändert (kann auch ein Vorteil sein).

Mir geht es aber eigentlich weniger um den Schalldämpfer hier sondern darum für welches Kaliber ich mich nun entscheiden soll und ob es sich lohnt in einen Semiweight Lauf zu investieren?

Danke für Eure Antworten soweit!
 
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st.hubertus schrieb:
das ist jetzt aber der berühmte Stich ins Hornissen-Nest.

Nein, eher ein Fall für die Bartwickelmaschine.
Die übereinander gereiten Posts zum Thema Lauflänge, insbesondere .308 vs. .30-06 dürften etwa die Höhe des Eifelturms erreichen.

Etwas Würze erhält die Frage aber durch das Hinzufügen des SD.
Bei einem "20 Lauf bleibt bei der .30-06 an der Mündung noch reichlich Gasdruck. Das macht die Sache laut und der Mündungsblitz fällt ziemlich großzügig aus.
Das ist bei der .308 mit ihrer geringeren Pulvermenge nicht so.
Müßte eigentlich so sein, daß Du bei der .308 mit einem kleineren SD weg kommst, weil der ja nicht so viel Gas aufnehmen muß, das sich in ihm entspannen darf...nur so eine Theorie.
Ein Spezl von mir und begnadeter Wiederlader lädt seine .308 für den "20 Lauf, mit Brennschluß 3cm vor der Mündung. Das sollten doch ideale Bedingungen zum Dämpfen sein.

St.Hubbsis Ansichten zur .308 und 7x57 sind hier übrigens so eine Art Running Gag, brauchst nicht ernst nehmen :wink:

Greetz Anton
 
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Tiur schrieb:
Mir geht es eigentlich allein um die Leistung aus dem kurzen Lauf.

Ich schiesse die .308 aus einem 42 cm Lauf und kann zum 60 cm Lauf keinen Unterschied erkennen.
Die .308 langt mir für alles von Anatolien bis Spitzbergen.
 
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:lol:
st.hubertus schrieb:
(...) 30-06 Springfield ist einfach: GREAT
308 NATO = Schützen.- bzw. Militär-Kaliber. (...)
... und die .30-06 ist kein ehemaliges Militärkaliber?! :roll:

Zum Thema:
.308 - ohne wenn und aber!
Bist du kein Wiederlader und auf Fabrikmunition angewiesen dann bist du mit einem 20" (~ 51cm) Lauf gut beraten.
Bist du Wiederlader kannst du, was die Lauflänge anbelangt auch auf 16" - 18" (~ 40,6cm - ~ 45,7cm) herunter gehen.

Gruß, rascal.
 
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Thomas-Steuernagel schrieb:
Die .308 langt mir für alles von Anatolien bis Spitzbergen.

Kann man so einigermaßen gelten lassen, obwohl man es sich bei der einen oder anderen, in diesem Gebiet vorkommenden Spezies verdammt gut überlegen sollte.



3347553.jpg


Greetz Anton
 
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Rainbow schrieb:
Thomas-Steuernagel schrieb:
Die .308 langt mir für alles von Anatolien bis Spitzbergen.

Kann man so einigermaßen gelten lassen, obwohl man es sich bei der einen oder anderen, in diesem Gebiet vorkommenden Spezies verdammt gut überlegen sollte.



3347553.jpg

An Bord der im Nordatlantik herumtauchenden US-Atomunterseeboote befinden sich, -für Landausflüge und Eisbären gedacht- ganz simple m14 in .308 und die Eskimos erledigen das sogar mit der .30-30
 
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Das M14 ist ein Halbautomat -> Feuerkraft und die nehmen halt, was sie nicht extra anschaffen müssen.
Es sind sicher viele auch schon mit 6,5x55 erlegt worden.
Ein hartes 5,6mm Geschoß im der Kammer befördert ihn zumindest mittelfristig bestimmt auch in's Jenseits.
Könnte mir aber vorstellen, daß man mit Mittelkalibern die Schußentfernung besser recht großzügig bemißt, wenn man sicher sein möchte, ihn nicht nochmal so richtig kennen zu lernen.

Zur .30-30 möchte ich so einen Eskimo aber mal selber fragen.

Greetz Anton
 

JMB

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Auch wenn's die x-te Wiederholung ist (hoffe das Threadschinden lohnt sich ;) ):

Die Werte der ersten Tabelle beziehen sich auf den Vo-Verlust/Gewinn und sind "gerechnete" Werte:
Mittelschnelles Pulver, Ladung nahe Maximum, bei .30er-Kalibern auch gleiche Geschosse, Mittelwert aus Ergebnissen für jeweils leichtes, mittleres und schweres Geschoß.

Die zweite Tabelle enthält die mit dem jeweiligen TLP und der Lauflänge erzielbare Vo (Ladung nahe Maximum).
Die dritte Tabelle stellt den Vo-Verlust/Gewinn bei gleichem Kaliber und TLP aber verschiedener Lauflänge dar.

Interessant ist, dass zwar der rel. V0-Verlust bei dem progressivsten Pulver am höchsten ist, mit diesem TLP aber trotzdem unabhängig von der Lauflänge die höchste Vo erreicht wird.

Die "Erhöhung der Vo bei kurzen Lauflängen durch schnellere Pulver" scheint nach diesen Berechnungen tatsächlich ein Irrglaube zu sein.

Mündungsfeuer und Mündungsgasdruck sind dabei natürlich nicht berücksichtigt.

Code:
Mittelwert - Differenz Vo
                                       Lauflänge
Kaliber           350   400   450   500   550   600   650   700
.223 Rem         -13%   - 9%   -6%   -4%   -2%   0%   2%   3%
5,6x57           -16%   -11%   -8%   -5%   -2%   0%   2%   4%
7x64             -15%   -11%   -7%   -5%   -2%   0%   2%   4%
.308 Win         -12%   - 9%   -6%   -4%   -2%   0%   2%   3%
.30/06           -15%   -11%   -8%   -5%   -2%   0%   2%   4%
.300 Win Mag     -15%   -11%   -7%   -5%   -2%   0%   2%   4%
.300 Lapua Mag   -18%   -13%   -9%   -6%   -3%   0%   2%   4%
8x57 IS          -13%   -10%   -7%   -4%   -2%   0%   2%   3%
9,3x62           -13%   - 9%   -6%   -4%   -2%   0%   2%   3%
9,3x64           -13%   -10%   -7%   -4%   -2%   0%   2%   3%
.375 H & H       -13%   -10%   -7%   -4%   -2%   0%   2%   3%
.416 Rem Mag     -13%   - 9%   -6%   -4%   -2%   0%   2%   3%
.458 Win Mag     -12%   - 9%   -6%   -4%   -2%   0%   2%   3%

Gesamtergebnis   -14%   -10%   -7%   -4%   -2%   0%   2%   3%
   
Vo
                                       Lauflänge
Kaliber       TLP    350   400   450   500   550   600   650   700
.308 Win      R901   700   724   744   761   776   789   800   810
.308 Win      R907   726   752   774   793   809   824   837   848
.308 Win      MRP    728   757   781   802   820   836   851   864

.300 WinMag   R901   743   776   802   825   844   861   876   890
.300 WinMag   R907   776   812   842   867   889   908   925   940
.300 WinMag   MRP    786   826   860   888   913   934   953   970


Differenz Vo
                                       Lauflänge
Kaliber       TLP    350   400   450   500   550   600   650   700
.308 Win      R901   -11%   -8%   -6%   -4%   -2%   0%   1%   3%
.308 Win      R907   -12%   -9%   -6%   -4%   -2%   0%   2%   3%
.308 Win      MRP    -13%   -9%   -7%   -4%   -2%   0%   2%   3%

.300 WinMag   R901   -14%  -10%   -7%   -4%   -2%   0%   2%   3%
.300 WinMag   R907   -15%  -11%   -7%   -5%   -2%   0%   2%   4%
.300 WinMag   MRP    -16%  -12%   -8%   -5%   -2%   0%   2%   4%

Die erste Tabelle zeigt, dass 7x64 und .300 WinMag aus kurzen Läufen immens höhere Leistungsverluste haben, als z.B. .308 Win und 8x57IS. :lol:

Hab' jetzt die Tabellen 2 u.3 nicht noch mal extra für die .30/06 gerechnet, aber die Richtung dürfte klar sein. 8K o. 8000


WaiHei
 
A

anonym

Guest
John Moses Browning postet:

Die "Erhöhung der Vo bei kurzen Lauflängen durch schnellere Pulver"
scheint nach diesen Berechnungen tatsächlich ein Irrglaube zu sein.


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oh, was höre ich da....?

Ich beschäftige mich mit Geschoss - Geschwindigkeiten und dem Wiederladen seit ende der 60 iger Jahre.
Schon damals fiel mir auf, dass ( auch bei Kurzwaffen) oft max. Ladungen mit relativ
langsam brennenden Pulversorten höhere muzzle speed erbrachten als schnelle Pulversorten.

Ich habe mich nun mit diesem Thema Jahrzehnte beschäftigt.
Schon im vom Hofe Thread erwähnte ich, dass ich in Kürze hierzu einen gesonderten Thread eröffnen werde.
So viel vorweg: es gilt alte Hüte über board zu werfen.
Aber ich will nicht vorgreifen.

Allen Forisen empfehle ich zur Erweiterung des eigenen ball. Wissens den neuen Thread :
vom Hofe, Entwicklung und Geschichte....
Auch der Thread 9,3x74R die Königin der Randpatronen...sehr interessant..
Gruss SHG
 
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hm - was soll den mit der Waffe erreicht werden :?:
Alles in Europa vorkommende Wild stirbt sicher an guten Treffern mit beiden +-0
"Etwas mehr schadet nie!" + .30-06
sie sollte sich doch sicher so angenehm wie möglich schießen lassen um gutes Treffen zu erleichtern + .308
sie sollte preiswert mit Mun. versorgbar sein +-0
Schalldämpfereinsatz: bei der .308 ist weniger zu dämpfen - also wenn ein Schalldämpfer eingesetzt wird, hat das ja seine Gründe, es der Dämpfung unnötig schwer zu machen weil man es extra laut macht ist widersinnig - nebenbei da fallen mir gerade Schallabsorbergewehre in .308 ein, in .30-06 habe ich so was noch nicht gesehen, könnte sein das da jemand ähnliche Gedanken hatte ;)

irgendwo hatte ich noch ein YT-Video gesehen, da konnte man den Schuß aus Waffe mit und ohne Schalldämpfer gut hören, war während einer Jagd, also die her interessierende Situation - ich würde auch bei Schalldämpfer-GK-Waffen nach Möglichkeit einen elekt. Gehörschutz aufsetzen - ihr könnt ja mal Herrn Erbinger dazu befragen.

PS: schreib doch in deinem Profil bitte dein Aufenthaltsland dazu - da in DE Schalldämpfer jadgl. und im priv. Besitz eher unter Acht und Bann stehen :roll: dürfte das Missverständnissen und unnötigen Anfeindungen vorbeugen. :wink:
 
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Hallo,

um zur Ausgangsfrage zurückzukommen,

wenn du schon nur auf diese beiden Patronen beschränkst, würde ich dir zur .30-06 raten. Gibt aber sicher besseres.
Die Blaser Baulänge ist ohnehin schon kurz von daher nichts am Lauf kürzen.
Falls doch macht das auch nicht die Welt aus, ein paar meter Vo und Mündungsfeuer
haste eh keins mit SD.
Grundsätzlich aber nicht zu empfehlen.
Einen gescheiten leichten SD drauf und gut ists.
An deinem Benutzername sehe ich daß du entweder im selben Land wie ich,
oder Nachbarland lebst.
Kan dir daher die SD von Hausken http://hausken.no/ wärmsten empfehlen.
Leicht und unglaublich effektiv!

Näheres gern per PN

Gruß Buckel
 
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3 Dez 2009
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Hallo,

Vielen Dank für Eure Antworten. Zur Info: größtes zu erwartendes Wild ist Elch, gerade dieser kann aber durchaus vorkommen. Ansonsten Hirsch, Rentier und Rehwild.

@JMB - sorry, für die Wiederholung und danke für die Tabelle. Das gibt mir zumindest mal einen gewissen Eindruck.
@Duncan - Hatte einleitend geschrieben, dass ich im Ausland wohne wo SD erlaubt sind. Um dies nochmal zu konkretisieren: Norwegen. :wink:
 
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6 Jul 2009
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@ Amadeus

Explosionsknall n. dämpfen

Wo ausser an der Mündung kann man den Explosionsknall sonst noch hören?
Wenn man den Mündungsknall dämpfen kann dann auch den Explosionsknall,weil der an der Mündung zu hören ist.

Gruß u.WaiHei Hr.Uhlenflut
 

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