Erfahrungen mit dem Kunstbau sind immer etwas schwierig.
Ich gehe in über 20 Revieren zur Baujagd, fast alle haben Kunstbauten.
Trotzdem habe ich ein Problem zu sagen, die sind besser.
Der Grund ist, jedes Revier ist unterschiedlich, von der Struktur und auch ganz besonders vom
Besatz.
Einige Bauten bringen 5 Füchse im Jahr und das 4 Jahre nacheinander und dann keinen mehr.
Meine Meinung ist also auch von Unsicherheit geprägt.
Ein paar Gedanken zu dem hier vorgestellten:
20 er Rohr oder Sechsecksteine halte ich als Zulauf besser als 30 er.
8 Meter ist gut, 12 Meter zu viel, 5 Meter eher zu wenig.
Ich bin nicht so für einen zu kleinen Kessel. Wärme hat er draußen ja auch nicht und da ist er zu 70-80 %.
Lage hier ist gut, Schussfeld nicht genau zu sehen, ist aber wichtig.
Auf der anderen Seite bin ich immer für etwas Deckung beim Rohreingang, etwas Schilf, etwas gegraben, wo er in Deckung liegen kann.
Heute gehen viele wieder auf 2 Ausgänge. Der Fuchs springt leichter.
Wird etwas, minimal eher angenommen, Zugluft halte ich für recht wenig wichtig.
Sitzt du gerne in Zugluft, Claas? Eher nicht. Und Füchse bestimmt auch nicht.
Falle oder Kunstbau????
Fuchs ist für mich mit am schlechtesten in der Falle zu fangen, auch in der Betonwipprohrfalle.
In Bezug auf die Wippbetonrohrfalle irrst du aber gewaltig, Claas. Vorausgesetzt, die Falle steht am richtigen Standort, fängt sie wie verrückt den Fuchs, und nicht nur den. Das können dir sicherlich die meisten Betreuer von WBRF bestätigen. Für alle anderen Fallen trifft deine Aussage allerdings zu.
In 5 Revieren in denen ich zur Baujagd gehe sind auch sehr gute Fallen plus Kunstbauten ohne Falle eingebaut.
Der Erfolg der Kunstbauten ist da immer etwas höher als der Erfolg mit der Falle.
In Gebieten mit vielen Füchsen ist das wohl anders, wir haben aber nicht viele Füchse.
Nein, Claas, im Verhältnis bleibt das ganz sicher gleich.
Eigentlich ist beides notwendig, denn mit der Falle bekomme ich den Marder und Raubzeug deutlich besser.
Klar ist auch, Kunstbau komme ich alle drei bis fünf Wochen zur Kontrolle, manche auch etwas öfter. Der Aufwand ist nicht groß, sollten Naturbauten vorhanden sein, werden die mit kontrolliert.
Gehen wir ruhig mal von einem 14tägigen Kontrollintervall aus. Gehen wir davon aus, dass du Anfang Oktober mit der Kontrolle anfängst und am letzten Februarwochenende aufhörst. Dann gehst du insgesamt 11 x los. Du hast also 11 Baujagdtage in der Saison. Hast du aber alle Kunstbauten mit einer WBRF bestückt, dann hat jeder Kunstbau vom 1. Oktober bis zum 28. Februar insgesamt 151 Baujagdtage. Jeder Tag ist Baujagdtag. Jeder Fuchs, jeder Dachs, jeder Waschbär, der den Bau besucht, wird gefangen. Wenn dann noch an jeder Falle ein Fallenmelder angebracht ist, wird man ganz schnell feststellen, wie wenig so ein Bau überhaupt besucht wird. Und so ein Fallenmelder verrät noch mehr, nämlich die genaue Uhrzeit, wann sich der Fuchs fing. 95 % meiner Füchse, die ich in den Fallen am Kunstbau fange, fangen sich zu Zeiten, wo sich noch kein Fuchs im Bau zur Ruhe legen würde. Das sollten alles nur Kurzbesuche sein. Fünf Minuten später wären alle diese Füchse wieder draußen gewesen. Meine Fallen aber setzen sie fest. So kommt es, dass man in den allermeisten Fällen Reineke nicht zuhause antrifft, man verpasst sich einfach zu oft.
Zweidrittel bis dreiviertel meiner Fallenfüchse fange ich in den KöderWBRF, ein Drittel bis ein Viertel in meinen sieben Kunstbaufallen. Dieses Jahr sind es auf knapp 400 ha 22 Stück geworden.
Fallen sind erheblich arbeitsintensiver, nur wenige sind auf Dauer bereit das zu leisten.