Krawatte auf der Jagd

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Ich trage an jedem Arbeitstag Krawatte und würde deshalb niemals auf die Idee kommen, auch während der Jagd eine solche zu tragen. Für mich ist frei nach Ortega y Gasset Jagd auch immer Urlaub vom übrigen Menschsein. Entsprechend sehen auch meine Sachen aus: sie sind zur Freude der Hunde "Tagebücher" vergangener Jagden. Und um es mal vorsichtig zu sagen: Die meisten Jäger, die aussehen, als ob sie frisch aus dem Frankoniakatalog oder British Shop entstiegen seien, haben sich bisher mir gegenüber nicht besonders durch jagdliches Können ausgezeichnet. Ansonsten soll es jeder halten wie er möchte.
 
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ich trage auf der Arbeit Unterwäsche und Oberbekleidung, sowie Schuhe/Stiefel und Socken/Strümpfe nach Deiner Logik müsste ich in meiner Freizeit darauf verzichten und z.B.im Baströckchen jagen. Wäre sogar billiger als manche Krawatte http://www.amazon.de/Horror-Shop-Hula-Bastrock-Beige/dp/B004O3FQWG
Eigentlich bin ich aber der Meinung, dass jeder das anzieht in dem er sich wohlfühlt.
Als vor Jahren eine Beerdigungswelle über unsere Familie hereinbrach, musste für mich passende Kleidung her. Die Wahl viel auf einen mittelgrauen gemäßigten Trachtensakko und eine graue Hose. Statt Hemd und Krawatte trage ich einen dunklen Rolli.
Mir war wichtig, dass ich mich zumindest in meiner Kleidung wohlfühle, wenn schon die Situation beschissen ist.
Das sollte auch für die Jagd gelten, die wir ja zum Vergnügen ausüben.
Wenn ich eine Uniform tragen will gehe ich zum Bund oder ins Kloster.
 
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Nöh, dein Logikschluss funktioniert so nicht. Oberbekleidung, Socken, etc trage ich tagsüber immer, bin ja schließlich kein Nudist ;-). Die Krawatte ist (für mich) jedoch eine Art besonderer "Uniformbestandteil", die ich mit Arbeit verbinde. Wenn ich die Krawatte ablege, mache ich mich frei, ich bin dann in der Freizeit. Anders sieht es zugegebenermaßen bei festlichen Anlässen aus, aber da ziehe ich auch Anzüge an, die ich nicht zur Arbeit trage. Aber wie schon gesagt, soll jeder machen wie er meint und wie er sich am wohlsten fühlt.
 
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Habe erstmal einige Zeit den Trööt verfolgen müssen, bis ich drauf kam, was ihr mit Krawatte meint:
Ich trage bei der Jagd schon immer eine Art Bergegurt um den Hals bei mir.
Möglichst hochfestes Material (Seide z.B.). Vom Wutz bis zum räudigen Fuchs kann man damit alles transportieren, - und ist hinterher schnell wieder platzsparend am Hals verstaut.
Früher kam das Teil auch noch bei bestimmten Spielen zu zweit auf geräumigen Hochsitzen zum Einsatz,- aus dem Alter bin ich aber raus.
 
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Ein Anfang wäre, wenn UVV-phobe Jagdteilnehmer ihr Sendungsbedürfnis im Stillen ausleben könnten, statt Fronten gegen (Jungvolk in) Warnkleidung zu eröffnen.
Wer macht Front ? Ich wäre froh wenn das "Jungvolk" mehr ein gebunden würde und sich mehr engagiert.

Ob Krawatte oder nicht - wer ist nun der schlechtere Jäger?
Immerhin - wenn ich das alles so lese dann freue ich mich wie im waidgerechtem vorbildhaften deutschen Jagdwesen eine gerade Linie zu erkennen ist. Es kann nur aufwärts gehen :)
Gern werden die snobistischen Briten in Betr. zu unserem "Weltbesten" Jagdsysten von oben herab betrachtet. Nur allein wenn ich ihre Fertigkeit mit der Flinte sehe...frag ich mich was die Jagdscheinanwärter bei uns in den Schnellkursen lernen.
Ok, das hat nichts mit dem Thema Krawatte zu tun.
Vielleicht eines noch: wenn ich sehe das 25 Jäger den ganzen Nachmittag ganze 2 Hasen ( jawohl - GANZE 2 HASEN !) hinter herlaufen und ein 3. mit fünf Schuss weg kommt - mein lieber Gott.
Und das ist keine Ausnahme, leider.
Und seit Jahren sage ich unverfroren - die Probleme die wir haben sind Hausgemacht.


 
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Die besten Jäger sind immer noch die mit Grün-Braun gepunkteten Unterhosen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 12512

Guest
Ich denke, er meint damit, dass hier eine Menge Stereotypen und Vorurteile bedient werden.
 
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Klasse, wie sich der Plebs hier gegenseitig aufputscht :biggrin:
Was stört sich die stolze Eiche, wenn sich das Borstenvieh an ihr reibt...

Am Samstag war Niederwildjagd in unserem Revier, 18 Flinten, 16 Mann in Tweed, die meisten mit Schlips, einzig die beiden lokalen Bauern nicht, aber immerhin in Loden. Es gibt schlimmere Anblicke.
Und ich konnte nicht feststellen, dass schlechter geschossen, das Wild schlechter versorgt oder deren Hunde schlechter gearbeitet hätten...
 
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@Cast:
Vielen Dank für Deine Erläuterung!

Aber glaubst Du dem Duden noch nach der "Rechtschreibreform"?
Das war doch eher die Angleichung der Intelligenz an die Dummheit!

Seit dem zitiere ich den Duden nicht mehr ... :cool:
 
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@Cast:
Vielen Dank für Deine Erläuterung!

Aber glaubst Du dem Duden noch nach der "Rechtschreibreform"?
Das war doch eher die Angleichung der Intelligenz an die Dummheit!

Seit dem zitiere ich den Duden nicht mehr ... :cool:

Das Kreuz mit der Germanisierung unserer schönen römischen Sprache! :cool:
 
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Süß, deutsche Jäger, die sich in Ihren Tweedkostümen als englische Landpartie verkleiden :lol::lol:
 

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