Hallo,
...aber mir erschließt sich einfach nicht, warum ein Mensch auf Grund der einfachen und sehr zufälligen Tatsache, dass er in einer adeligen Familie geboren wurde, mehr Privilegien oder Respekt verdient haben sollte, als jeder andere Mensch. Wir sind nämlich im Grunde alle gleich.
das ist im Prinzip ja richtig, nur manche sind eben noch "gleicher als andere". Komischerweise kamen die "Gleicheren als Gleichen" infaltionär direkt nach Abschaffung der Adelsprivilegien 1918, wo doch gerade
die vorher das "Gleichsein" als ihren kategorischen Imperativ gepredigt hatten.
Man ist nun mal nicht adlig geboren. Damit kann ich gut leben. Trotzdem wollte ich keinen durch hohe Geburt zu erniedrigen versuchen, um mich selber dadurch zu erhöhen, nach dem Motto: "Wenn ich schon nicht den dicken Wagen haben kann, braucht mein Nachbar den auch nicht."
Warum ist der Adler anderst als der Sperling und doch sind beide Vögel? Welcher Quatsch wäre es, würden die Sperlinge versuchen einen Adler zu Ihresgleichen zu machen.
Es wird immer was über einem geben. Und diesem "höheren" kann man ruhig Respekt zollen.
Dazu gehört den Akademiker mit "Herr Doktor" oder "Herr Professor", den hohen Regierungsbeamten mit "Exzellenz", den Offizier mit seinem Rang "Herr Oberst" oder "Herr General" (ab Generalleutnant auch "Exzellenz") oder den Fürsten mit "Durchlaucht", den Herzog mit "Hoheit", den König mit "Majestät" ansprechen.
Kommt ein gesellschaftl. (ob durch Geburt oder Ausbildung) Höherer einem Niedrigeren entgegen spricht das für eine gesunde, offene Menschlichkeit und ist auf alle Fälle in einem preuss.-humanist. Geiste mir 1000x lieber als ein Niederer der nicht mehr weiß wo seine Krippe mal stand.
Und auch vor der höchsten Majestät, vor dem und nur dem, wirklich alle gleich sind, nimmt man schließlich den Hut ab, wenn man sein Haus oder seinen Acker betritt.
Respekt ist einfach der Schlüssel zum Miteinander.
Grüße
Sirius