Vergiss es.
Wenn jemand einem die Waffe klauen will, ist der vermutlich selbst bewaffnet. Und der hat die Waffe dann schon in der Hand. Und wenn der Schiss kriegt, schießt der. Wenn du Glück hast, vorbei. Sonst bist du mit KW tot, und ohne wärst du mit schwerer Gehirnerschütterung davongekommen.
Vor einem reinen Küppelangriffszenario schützt dich am ehesten ein mutiger Hund. Und dann hat es der befürchtete Angreifer schwer, erstmal auf Knüppelentfernung heranzukommen, denn der Hund bekommt den mit - mit Sicherheit. Wenn man natürlich beim Ansitz seinen Hund immer im Auto lässt, kann der nicht helfen ...
Wenn du übrigens die KW brav entlädst bevor du ins Auto einsteigst, wie es der Gesetzgeber fordert, kannst du sie besser gleich zuhause lassen ...
"Ist bei uns schon vorgekommen" würde ich an deiner Stelle nochmal
ganz genau überprüfen. Du wirst dabei noch weiter Stories hören, von Rumänen, die vom Jäger versehentlich dabei erwischt wurden, wie sie ihr im Wald vergrabenes Diebesgut holen wollten usw. Die Wilderer-Szenarien sind heutzutage ja ein wenig zu phantasievoll, das glaubt keiner mehr, da denkt man sich was Moderneres aus.
Klar gibt es alle paar Jahre wirklich mal einen solche Fälle, aber ich schätze, beim Einsteigen ins Auto vom Blitz getroffen zu werden, bei Geldabheben Geisel eines Banküberfalls zu werden oder an der berühmten Fischgräte zu ersticken (kommt übrigens mehr als 20 Mal pro Jahr in Deutschland vor) ist um ein vielfaches wahrscheinlicher.
Kurz gesagt: vergiss die Selbstverteidigungsparanoia.
Selbst die Wahrscheinlichkeit, dass du in den nächsten ein, zwei Jahren noch nicht einmal einen Fangschuss mit deiner KW auf Wild abgeben wirst, ist dagegen recht hoch. In dem Revier, bei dem ich seit 6 Jahren Mitpächter bin, ist in dieser Zeit bei ca. 50% Schwarzwildanteil an der Strecke weder bei Drück- noch bei Ansitzjagden auch nur ein einziger Fangschuss aus einer Kurzwaffe abgegeben worden.
Außer zum Sauenansitz, und auch da nur wenn ich allein im Revier bin, nehme ich nie ein KW mit in den Wald - und habe auch noch keine vermisst. Es gibt eine lange Reihe von Ländern, in denen Jäger gar keine Kurzwaffe besitzen dürfen, und dort führt das zu keinem ernsthaften Problem. Schon gar nicht bzgl. Selbstverteidiung nach dem Ansitz.
Wenn überhaupt ist ein Krimineller auf dein
Kurzwaffe scharf und nicht auf einen Reptierer ooder gar eine BBF oder Drilling. Was soll er denn damit? Wenn er das haben will, geht der in deinen Keller, wenn du nicht da bist, und nimmt den ganzen Waffenschrank mit. Sein Kumpel, der die Werbebeilagen verteilt, sieht dich ja gelegentlich in Grün mit einem komischen Futteral aus dem Haus kommen und kassert eine Zwanziger für den Tipp.
Aber das kommt so gut wie nie vor - Langwaffen sind für Verbrecher ziemlich uninteressant.
Du musst deinen Waffenwunsch außerdem gar nicht rechtfertigen - als Jäger kannst du zwei KWs "ohne Angabe von Gründen" kaufen.
Kauf dir einfach was, woran du Spaß hast ...
Mit Erfordernissen der Jagdausübung hat das (wenn man ganz ehrlich zu sich selbst ist) nicht viel zu tun.
Aber "Pscht!", sonst nehmen sie uns die Kurzwaffen auch noch ab ...