Kaninchenjagd

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Hallo,

in meinem neuen Revier hatte ich heute zum ersten mal die Gelegenheit Kaninchen zu bejagen.

Wir haben in einer Ecke 3 Feldholzinseln in denen sie sich tummeln und vereinzelt auf den angrenzenden Grünstreifen und in der Dämmerung ins Feld hoppeln.

Da die Karnickel bei Revierfahrten immer erst auf den letzten Metern abgesprungen sind und sie schon seit Jahren bei uns nicht mehr bejagt wurden habe ich mit leichter Beute gerechnet.

Leider war das Gegenteil der Fall: Im hellen habe ich nur 2 Stück gesehen, die abgesprungen sind bevor ich im Anschlag war und als in der Dämmerung endlich mehrere ausgetreten sind, sind diese schon auf 60-70 Meter abgesprungen obwohl ich wirklich im absoluten Schleichgang unterwegs war und schon erfolgreich Fuchs und Sau erpirscht habe.

Wer bejagt Kaninchen erfolgreich mit Schrot und kann mir Tips geben? Gibt es z.b. besonders gute Tageszeiten oder reagieren die auf etwas besonders empfindlich?
 
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stoebern/buschieren,frettieren,treiben,
die mir am wenigsten gefallende Jagdart ist der Ansitz mit Schrot oder KK....
 
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stoebern/buschieren,frettieren,treiben,
die mir am wenigsten gefallende Jagdart ist der Ansitz mit Schrot oder KK....

Das sehe ich auch so. Ich würd zusehen, dass ich einen gut abgeführten Vorsteher samt Führer herbeibekomme und dann gemütlich mit zwei,drei guten Freunden klüngeln gehen.
 
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Das sehe ich auch so. Ich würd zusehen, dass ich einen gut abgeführten Vorsteher samt Führer herbeibekomme und dann gemütlich mit zwei,drei guten Freunden klüngeln gehen.

Das ist sicher spannend aber es setzt voraus, dass das "Kaninchenland" beim TS auch dafür geeignet ist.
Da er etwas von Feldgehölzen geschrieben hat, bin ich mir da nicht so sicher.

Meine kleine Kaninchenpopulation erstreckt sich auch hauptsächlich auf drei Wäldchen, die allerdings so von Traubenkirsche, Faulbaum, Beerkraut, Brommbeeren etc. durchsetzt sind, dass du keine Chance auf einen sicheren Schuss hast.

Beim Frettieren hätten wir das gleiche Problem.
Hin und wieder können wir bei der Treibjagd ein, zwei erbeuten aber auch das ist schwierig, weil die Kaninchen natürlich nicht aufs Feld wechseln sondern kurz im Wald flüchten und dann wieder irgendwo einschliefen.

Noch dazu muss das Wetter passen, dass überhaupt welche draußen liegen.

Hinsichtlich der Schießfertigkeiten am wenigsten fordernd, da gebe ich DNA recht, ist natürlich der Ansitz/Anstand mit Flinte/KK aber trotzdem nicht einfach. Kaninchen sind oft aufmerksamer als Fuchs oder Sau, da reicht die kleinste Bewegung! Vom Wind mal ganz zu schweigen...

Wir machen traditionell ein bis drei abendliche Anstände/Ansitze mit ein paar Freunden mit anschließendem Ausklang im Wirtshaus. Das ist schon ne sehr schöne Sache wenn auch die persönlichen Strecken heutzutage eher zwischen 0 und 3 liegen als zwischen 0 und 10, vor ca. 15 Jahren.
 
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Moin Moin,

such Dir nen Frettchenführer und du wirst die schönste Art zu jagen erleben!!:thumbup:
Ich finde es gibt kaum eine schönere Jagd wie die Baujagd auf Kanin.
Wenn Du keinen Frettchenführer finden solltest, dann sag bescheid ich hab 5 Stück;-).

Gruß Longhunter
 
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Also, wenn ich mich recht und gern erinnere ist die schönste Jagd mit 2,3 Schützen und 1,2 Vorstehhunden. Allerdings sollte da das Laub von den Büschen runter sein, dann muss man auch nicht auf die "Dreiläufer" (sagt man das auch beim Kanin?) achten. Kommt drauf an, wie gut (und ruhig) die Hunde sind und anfangs wird man wohl Lehrgeld zahlen, bis man weiß, wie die Kanin laufen... Nach meinen geringen Erfahrungen ist es nämlich nicht so, dass sämtliche Lapuze bei der kleinsten Störung einschliefen...(Deckung muss natürlich vorhanden sein)
Das eröffnet eine weitere schöne Methode, vorzugweise im Wald oder Buschland. Man setzt sich an eine günstige Stelle auf den Boden und läßt EINEN Hund suchen, vorzugweise einen, der auch vorsteht. Die Kaninchen verkrümmeln sich langsam bei diesen nenn ichs mal "Vorsteh-Stöbern" oder Buschieren und man kommt immer wieder zum Schuß - Kaninchen müssen da sein und schönstes Herbstwetter ist auch nicht schlecht. ;-)
Wer Strecke machen will: Ansitz, wurde ja schon geschrieben, es wurde auch geschrieben, dass Kanin i.d.R. wesentlich aufmerksamer sind als z.B. Hasen - stimmt. Mobile Leiter wäre nicht schlecht, Dämmerung.

Ehrlich gesagt:
Bin neidisch,
haben keine mehr
fallstein
 
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13 Jun 2012
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Danke für eure Antworten!

Es wird leider vorerst bei einer Einzelbejagung bleiben müssen, da in meinem Revier das Interesse hauptsächlich beim Schalenwild liegt und ich noch nicht lange genug dabei bin um ein paar interessierte Kameraden mitzunehmen.

Zu den Begebenheiten: Es sind wie gesagt nur 3 Feldholzinselnin in denen sich die Kaninchen tummeln, alle zwischen 100 und 300 Meter lang und ca. 10-15m breit.

Der Bewuchs ist richtig dicht mit Schwarzdorn und allem was dazu gehört, da kann man keinen halben Meter reinschauen und für Hunde dürfte es auch zu eng sein.

Was verrät den Jägern am meisten ? Geruch, Bewegung, Geräusche?
 
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Im Revier eines Freundes verursachten Kanin wirklich Schaden an einer Forstkultur.

Er ging mir die evtl 300qm durch, ich stand als einziger Schütze vor-nicht draussen im Feld, sodern dort, wo die Kanin eben am wahrscheinlichsten hinflüchten.....

Nach drei derartigen "Treiben" im Verlauf des Januars und ca 15 erlegten Kanin, war der Bestand wieder tragbar...

Frettiert haben wir immer so, daß erst alle Baue abfrettiert wurden, und dann drumherum mit den Hunden buschiert.Ein Team aus Frettchenführer, Hundeführer und max noch einem Schützen hat sich dabei bewährt.
Bei uns war es allerdings immer so, daß das Groß der Strecke oberirdisch steckte....

Seit ca 7 Jahren sind sie allerdings sehr rar geworden, im Sommer sieht man einige, im Herbst raffen sie die Seuchen dahin....schade!!!!

Beim Ansitz, da kann ich nicht bestätigen, daß die da sooooo extrem vorsichtig sind,sicher kriegt mal eines den Jäger spitz, aber dafür kommt schnell ein anderes, oder auch das abgesprungene zurück....ist trotzdem nicht die wahre Freude sie vom Hochsitz aus mit KK zu dezimieren

Wenns um reine Wildschadensbekämpfung geht, hab ich mich auch schon allein bei der Maisernte vorgestanden und dabei recht gute Strecken geschossen............
 
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Danke für eure Antworten!


Was verrät den Jägern am meisten ? Geruch, Bewegung, Geräusche?

Die Kanin äugen sehr gut. Bei jeder Bewegung sind die erst mal weg, kommen dann aber bald wieder raus.
liegt an den vielen Fressfeinden die an Land und aus der Luft kommen und so die Karnickel dezimieren.
Ich finde den Ansitz mit KK sehr schön, dauert nicht lange (halbe Stunde vor Dämmerung) und man kommt fast immer zum Schuss. :)
Jedenfalls viel besser als Nachts auf ein Kirr klotz zu starren.:sad:

Ich würde dir einen transportablen Schirm empfehlen und damit in Schussentfernung zu der Stelle wo die Kanin aus der Hecke
kommen ansitzen. Feste Sitze bringen dir wenig, weil die das nach dem 2. oder 3. Ansitz spitz haben und dann entweder
zu spät oder an einer anderen Stelle rauskommen.
Wir sind damit sehr erfolgreich und machen solche Ansitze mit mehreren Jäger regelmäßig, wenn genug Kanin da sind.
Dann ein gemeinsames Abziehen bzw. Versorgen und dann noch ein ;-) Bierchen, bringt immer Spaß und gute Braten.

Wünsch dir Waidmannsheil und lass genug leben, dann hast du über Jahre Spaß damit.
 
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Nicht nur genug leben lassen, sondern auch effektiv Fuchs, Katze und Krähen bejagen!

Bei deinen Feldgehölzen wäre ein Teckel oder Cocker der richtige Hund. Vorsteher würde ich nicht für Karnickel bevorzugen. "Karnickeljäger" hat schon einige Dinge zum besten gegeben. Sie äugen nicht nur gut, sondern jede kleinste Bodenerschütterung bekommen sie mit! (sie warnen sich auch gegenseitig durch klopfen)
Mit der Flinte musst du schnell sein! Liederliche Schüsse quittieren sie meistens mit einschliefen in den nächsten Bau wo sie elendig eingehen.
Kaninchenjagd ist etwas feines und man darf sich glücklich schätzen wenn man auf sie waidwerken darf.
 
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Richtig ist:

Alles Raubwild nimmt Kanin sehr gern!!!hohe Kaninbesaetze sind daher meist mit geringem Raubwilddruck erklaerbar.Entweder geringe Raubwild- Besaetze oder das Kanin ist in Menschennaehe doch etwas vorm Raubwild sicherer als draussen um Revier.
Katzen koennen da richtig dick Strecke machen und kleinere Vorkommen auch ausloeschen !!!
Raubwild und Katzen jagen 365 Tage im Jahr,in Schaltjahren an 366 Tagen!!!!

mM nach falsch ist:

Versuchen"genug leben zu lassen"
bejag sie in den Wintermonaten so,als ob Du sie ausrotten willst!!!!
Es sind immer noch genug uebrig und die werden schnell mehr!!!!

Das ist die mM nach beste Methode um den Einzug beaatzvernichtender Seuchen zu verhindern!!!!
 
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30 Okt 2005
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die Bedeutung der "Infrastruktur"

Nicht zu unterschätzen ist die Bedeutung dessen was die Kaninchen in ihrem Lebensraum vorfinden. Ich habe die Entwicklung in einem Kaninchenrevier über mehr als 30 Jahre beobachten können. Mehrere Seuchenzüge der Myxomatose, Totalüberschwemmung des Kerngebiets straffe und straffeste Bejagung, dennoch blieben die Strecken jenseits der 1000 jährlich konstant.
Dann kam ein Manöver der Nato und Teile des Reviers wurden mit Planierraupen Manövertauglich gemacht. Nachdem weite Bereiche der Bauanlagen vernichtet waren haben sich die Besätze nie mehr erholt, obwohl das Gelände im Nu wieder verwildert war und nach außen ein noch idealerer Kaninchenlebensraum darstellte als vorher.
Nahrungsbeschaffung, Jagddruck, Prädatoren plus Schaffung der "Infrastruktur" sprich der großen zusammenhängenden Bauanlagen war wohl zu viel.
Nicht weit davon in einer anderen Ecke lieferte ein Fabrikgelände ohne jede Not stets genügend Kaninchengerechte Deckung. Dort wurden Hohlblocksteine aus Bims in endlosen Reihen gestapelt.Von dort fielen sie immer in Scharen in die angrenzenden Felder ein. Die Firma liquidierte die Kaninchen waren weg. Alle anderen Umweltfaktoren waren gleich geblieben.
Die Eifel kannte bis in die 60er gigantische Kaninchenstrecken, dort wo sie nicht über 300Meter stieg. Mit der Myxomatose kam ein Einschnitt, aber den Garaus hat den Besätzen die Flurbereinigung Anfang der 70er gemacht.
 

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