Kaliber 9,3x82R360

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Hallo erstmal,

Mein Grossvater hat eine alte Doppelbüchse im Kaliber 9,3x82R360 wir bräuchten einige Informationen zu diesem Kaliber bzw. ob jemand diese Patronen herstellen kann. Zu Hause haben wir noch Kugeln , wissen aber nicht ob wir damit noch einen Schuss abgeben können. Das Gewehr ist in gutem Zustand die Kugeln sind jedoch circa 50 Jahre alt. Wir wären intressiert ob jemand neue Munition herstellen bzw. wiederladen kann oder alte Kugeln besitzt jedoch in einem guten Zustand

Hier ein paar Infrmationen:

Kaliber:9,3x82R360
Pulverladug:1,8g
Geschoss:12,5g Kupfermantel
Hersteller war RWS bzw. Nimrod Sinoxid

Ich würde mich über weitere Informationen freuen.

Gruss und Waidmannsheil
 
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R360 deutet auf die alte .360 Express Hülse hin, sprich gleiche Basishülse wie die 9,3x72R.
Laß mal einen Bleidurchtrieb zur Feststellung des exakten Kalibers machen (möglicherweise .364") und einen Lagerabguß machen.
Geschosse gibt es zB von HDB, Degol etc.
Eine Matrize nach dem Lagerabguß von Triebel.
 
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Danke für eure Antworten :D

Würde mich über andere Informationen freuen gerne auch über pm.

Gruss und Waidmannsheil
 
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Hallo,

gesagt wurde eigendlich ja schon das Wesentliche.

Munition hatte auf alle Fälle Skadi vor ein paar jahren im Programm (am besten mal nachfragen ob dem immer noch so ist).

Zusätzl. zum Lagerabguß würde ich auch noch einen Bleidurchtrieb beider Läufe machen lassen um die exakten Feld-/Zugkaliber zu bestimmen und mich mit diesen maßen dann an die betreffenden Munitionshersteller wenden.
Peter Delsing in Kerpen fertigt seine, speziell für die alten Expresszüge geferigten, TM-Geschosse auch individuell nach abweichenden Kalibern.

Ladedaten werden allerdings schwer, da die 9,3x82R nicht CIP erfaßt ist und somit auch keine Meßläufe verfügbar sind. Vom Gasdruck liegt sie ungefähr wie die 10mm kürzerer 9,3x72R und vor 1920 waren die beiden die Standartkaliber für Kipplaufwaffen, es wurden also die gleichen Waffen für beide Patronen eingerichtet.
Hat die Waffe Nitrobeschuß, würde ich also die Ladedaten für die 9,3x72R (bei gleichem Geschoßgewicht) übernehmen; nur nicht gerade bei den progressiven wie den offensiven TLM mit den Minimalladungen der 9,3x72R beginnen, sondern etwa 1 bis 1,5 grs. darüber, da das Hülsenvolumen doch recht groß ist, und mich dann ganz vorsichtig in 0,1 oder max. 0,2grs. Schritte nach oben in Richtung Maximalladung tasten und dabei immer auf "Gasdruckzeichen" an Hülsenmund und Zündhütchen Obacht geben.
Bei der großvolumigen 9,3x82R würde ich nicht die ganz offensiven Sorten wie R902 oder IMR3031 verwenden, sondern eher auf mittlere bis faule Sorten wie R904, R907, N540, N550 gehen, da diese die große Hülse besser ausfüllen.
Wichtiger als eine möglichst hohe Vo und Eo sind bei einer DB das Zusammenschießen der Läufe.
Hat die Waffe nur Schwarzpulverbeschuß, dürfen auch nur Schwarzpulverpatronen daraus verschossen werden.
Komponenetn sind ja über div. Händler zu beziehen (Grauwolf, Johannsen) und jeder gewerbl. Wiederlader (wie Skadi oder Samereier) dürften euch Patronen laden können (bis zur DJ-Saison ist es ja noch´n bißchen hin). :wink:

P.S. wenn´s möglich ist, stell mal ein paar Bilder der DB hier rein. :D


Grüße
Saturn
 
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Vielen Dank an alle für eure ausführlichen Antworten. :wink:

Bilder der Doppelbüchse folgen

Gruss und Waidmannsheil :D
 
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So hier die versprochenen Bilder der Doppelbüchse :wink:


[img=http://img703.imageshack.us/img703/7545/img2262z.th.jpg]
[img=http://img840.imageshack.us/img840/9624/img2264e.th.jpg]
[img=http://img40.imageshack.us/img40/4812/img2261cd.th.jpg]
[img=http://img715.imageshack.us/img715/1962/img2265ed.th.jpg]

Hoffe ihr könnt damit was anfangen der BM hat (wie ich schon vermutet hatte) bestätigt es sei eine Büchsenmacherarbeit deshalb lässt sich kein genauer Hersteller zuordnen.
Auf dem Lauf der DB waren folgende Zeichen drauf:

G mit Krone
U mit Krone
E mit Krone

eine Krone und dahinter K.m.G

N 13 gr.

9mm 82 und 6/25
 
A

anonym

Guest
Im Netz gefunden: Auf alle Läufe ist nach der zweiten oder einmaligen Beschußprobe die Kalibergröße (Nr.) des Laufs aufzuschlagen, und zwar hinter dem Untersuchungsstempel. Rechts neben die Bezeichnung des Laufkalibers ist außerdem zu schlagen:
1. bei Läufen für ein Einzelgeschoß mit stärkerer Ladung als die gewöhnliche (für sogenannte Expreßbüchsen) der Buchstabe E mit der Reichskrone darüber "Zitatende.

Das spräche eigentlich gegen Schwarzpulver- und für Nitrobeschuß. Aber Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.
 
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Die Beschusszeichen bzw. Stempelungen sagen:

G mit Krone = Prüfzeichen für gezogene Läufe
U mit Krone = Prüfung und Untersuchungsstempel
E mit Krone = Endbeschuss (?)

eine Krone und dahinter K.m.G. = Die Krone gehört zu dem folgenden N und
K.m.G. = Kupfermantelgeschoss von
13 gr

N mit Krone = Nitrobeschuss (!)

9mm 82 = (Feld)Kaliber und Hülsenlänge
6/25 = Mai 1925 Beschussdatum

Waffe hat also definitiv Nitrobeschuss und sollte m.E. nach 9,3 x 82 R sein.
 
A

anonym

Guest
Das E unter Krone steht für Einzelgeschoß mit stärkerer Ladung, das hab ich doch oben geschrieben, es ist ein Auszug aus der "Bekanntmachung, betreffend die Ausführung des Gesetzes über die Prüfung der Läufe und Verschlüsse der Handfeuerwaffen" vom 22.06.1892, die aufgrund des § 7 des Gesetzes, betreffend die Prüfung der Läufe und Verschlüsse der Handfeuerwaffen, vom 19. Mai 1891 (Reichs-Gesetzbl. S. 109) erlassen wurde.

Im übrigen hat der Threadstarter nicht erwähnt, daß ein N unter Krone auf der Waffe ist. Er hat nur ein N mit Zusatz erwähnt, da könnte also alles mögliche noch drauf sein oder auch nicht. Es spricht jedenfalls viel dafür, daß es sich um ggf. auch nachträglichen Nitrobeschuß handelt, allein schon wegen der Verwendung einer stärkeren Ladung.
 
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DWM1915 schrieb:
1.) Das E unter Krone steht für Einzelgeschoß mit stärkerer Ladung,....

2.) Es spricht jedenfalls viel dafür, daß es sich um ggf. auch nachträglichen Nitrobeschuß handelt, allein schon wegen der Verwendung einer stärkeren Ladung.

zu
1.) richtig!

2.) äußerst unwahrscheinlich. Nach den Abbildungen in den einschlägigen Werken, gehören die Krone und das N ohne Zweifel zusammen.
 
A

anonym

Guest
OldHand schrieb:
[2.) äußerst unwahrscheinlich. Nach den Abbildungen in den einschlägigen Werken, gehören die Krone und das N ohne Zweifel zusammen.

Schon klar, Old Hand, vielleicht hat der Mousellänner Kamerad aus Letzebuerg sie uns nur verschwiegen, denn alle anderen Zeichen hat er "mit Krone" beschrieben. Warten wir mal ab, der ist sicher beim Freylinger, und der wird es schon rauskriegen, was mit der Kanone Sache ist.
 
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Das N steht unter einer Krone :oops: . Sorry dafür ,dachte nämlich die Krone würde zu dem Zeichen K.m.G gehören
 
A

anonym

Guest
Rehbock. schrieb:
Das N steht unter einer Krone :oops: . Sorry dafür ,dachte nämlich die Krone würde zu dem Zeichen K.m.G gehören

Moienn no Letzebuerg.


Die Waffe ist demnach wie vermutet mit Nitropulver beschossen. Weiteres Vorgehen wie von Saturn u.a. beschrieben. Ist noch eine schöne Waffe, die soll mal wieder warm laufen :)
 
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DWM1915 schrieb:
Ist noch eine schöne Waffe, die soll mal wieder warm laufen :)

genau!!! :D
Die Expresskaliber schießen meist sehr ordentlich aus den DB, da sie weder einen hohen Gasdruck haben, noch den Lauf mit viel verbrennendem, progressivem TLM (Wärmeentwicklung) und schnell durchlaufenden Geschossen belasten.
Schöne, schlichte DB. Wollt ihr sie so lassen, oder soll sie noch etwas Schaftpflege erhalten?
Die Munition, die ihr habt ist übrigens nach 1935 hergestellt worden (da Sinoxid-Zündung, also Knallquecksilber-frei). Die 9,3x82R wurde bis etwa Anfang/Mitte der 60er Jahre bei RWS und DWM hergestellt. Das "jüngste" Päckchen, das ich in dem Kaliber gesehen habe war von 1962.
Neue Munition ist aber trotzdem immer besser als alte, bei der man nicht genau weis, wie sie evtl. die letzten Jahrzehnte gelagert wurde.
Da die Waffe eine Büma-Arbeit aus den 20er Jahren ist, hat sie auch einen Ejektor???
Aber bitte, verschandelt die schöne, schlanke DB nicht durch ein hypermodernes ZF.

Grüße
Saturn
 

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