Der olle Krieger aus dem Osten in mir feiert sich bei diesem Faden voll einen ab.
1) bei einer Übung außerhalb der Wohlfühlzone des „Militärgelände(s) - Achtung Schusswaffengebrauch“ von einem Zivilisten erwischt worden zu sein….ist nicht nur peinlich, sondern galt als aufgeflogen und damit in Sinne der Übung als tot oder verhaftet….alles….aber niemals nicht als erfolgreich den Auftrag ausgeführt.
2) ausbildungsseitiges Versagen! Man hat die Oma nicht aufgeklärt und damit nicht umgehen können. Man ist in den Franktireur hineingelaufen…huuuiii und das mit moderner Technik…. Ein grober Fehler! Zack! Degradierung. Zurück zur Linieninfanterie.
3) Während einer Übung / eines Manövers beschossen zu werden, steht zu erwarten. Vor allem überraschend. Meist mit Platzpatronen. Worin besteht das Problem mit dem scharfen Warnschuss? Klingt wohl nicht wie gewohnt? Fehlende Erwartungshaltung der Überschossenen! „Oh, bitte schießen Sie nur auf unsere Soldaten, wenn diese das erwarten? Bitte. Die armen Jungs sind sehr sensibel.“
4) Sich darüber beschweren, dass das passiert ist, was im Einsatz passiert und für das man übt? Also die nicht geplante und minutiös vorhergesagte Überraschung? Wieviele Vorgesetzte in allen Armeen die es in den letzten hundert Jahren gab, haben im Dreck gelegen, weil sie einen Wachposten angegangen sind und testen wollten und der hat getan, was er tun muss?
Das ist eine komplette peinliche Anekdote, die ganz prima nach Kakanien passt und klar zeigt, wie verkommen die Wehrbereitschaft ist. Auf Ebene der Soldaten…huhuhu…die Oma hat geschossen, das war nicht vereinbart…. kulturell verkommen: Als Männer noch Männer waren, hätte es dazu ein Besäufnis auf Zugebene gegeben….im Wirtshaus…mit Oma…und die wäre gefeiert worden, als Manöverbraut mit Hurra! Strukturell verkommen, denn es wird mal wieder ein schadensfreier Haftungstatbestand exekutiert. Niemand ist zu Schaden gekommen….ach Teufel auch stimmt nicht..die Seelen einiger Möchtegernelitesoldaten sind geschunden worden…vielleicht auch nicht, sehr wahrscheinlich auch nicht, es gibt halt dummerweise nur eine Vorschrift, die verlangt, dass eine ungeplante aber dem realen Einsatz entsprechende Manövereinlage, angezeigt werden muss und sich dann der ganze Apparat der Büttel in Bewegung setzt….
Die Oma hat real alles richtig gemacht. Sie hat gewarnt. Ohne Kugelfang? Geile Nummer. Ich stell mir grad vor, wie ich es als junger Uffz. auf Wache den Wachsoldaten im
damaligen Sprachgebrauch und mit heutigem Ziel erklärt hätte: „Genosse Soldat, Sie haben rechts und links vom Kontrollpassierpunkt Betonwände. Richten Sie Ihren eventuell erforderlichen Warnschuss in die Rabatte. Beachten Sie dabei, dass Sie vom Boden aus agieren und jeder Warnschuss, der von Ihnen abgeben wird und weiter als 6m von Ihnen entfernt Bodenberührung hat, unweigerlich abprallen wird. Gleiches gilt für die Betonwände, da Geschosse, die unter 10 Grad Winkel auftreffen unweigerlich abprallen werden. Das abprallende Projektil könnte dazu führen, dass der gewarnte und sich gerade stellen wollende Gegenüber von diesem Querschläger getroffen wird. Denken Sie daran: Die Rabatte hat Betonborte im Übergang zur Straße. Richten Sie die Waffe mittig auf die Rabatte, damit die Wurzelstöcke der Rosen das Projektil sicher fangen und das Geschoss nicht an den Borten abprallt, gegen die Betonwände prallt und dann in den Himmel abzischt. Sie sind für Ihren Schuss wie immer selbst veranwortlich! Der Rest an Sicherheitshinweisen findet sich hinten in ihrem Jagdkommandojagdschein! Sobald Sie auf dem Stand sind, können Sie laden. Nach zwei unklaren Anschüssen gilt Hahn in Ruh. Anschuss sauber verbrechen.“
Ein Soldat, der sich wegen der Oma und ihrem Warnschuss beschwert, gehört wegen Wesensschwäche von jeglicher Eliteeinheit ausgeschlossen. Eine Eliteeinheit, die eine Oma wegen des Warnschusses belangt, ist eine Elitebürokratie….